Ausgewertetes Video eines Nazi-Angriffs auf Dortmunder Szene-Kneipe setzt Staatsanwaltschaft unter Druck

Am 12. Dezember griffen Nazis erneut die Dortmunder Szene-Kneipe HischrQ an. Nun hat das Dortmund Antifa-Bündnis eine ausgewertete Version einer Videos einer Überwachungskamera online gestellt.

Nach dem Überfall auf die Szene-Kneipe HirschQ im Dortmunder Brückstraßenviertel im Dezember vergangenen Jahres hat die Staatsanwaltschaft Dortmund Ermittlungen aufgenommen. Die gehen dem Dortmund Antifa-Bündnis (DAB) allerdings weder schnell noch sorgfältig genung. Die Gruppe hat deswegen das Video einer Überwachungskamera ausgewertet. Nach DAB-Angaben können auf dem Video einzelne Täter und ihre Straftaten  identifiziert werden. Eine ausführliche Auswertung, in der auch die Namen einzelner Täter genannt werden, steht online zur Verfügung.  Unter ihnen soll auch Sven K. sein, der 2005 den Punker Thomas Schulz erstochen hatte und erst kurz vor dem Angriff das Gefängnis auf Bewährung verlassen durfte.

“Wir wollen mit dieser Auswertung zeigen, dass es, anders als von der Staatsanwaltschaft behauptet, durchaus Beweise für die Taten der Nazis gibt”, sagt Hannah Piehl, Pressesprecherin des Bündnisses in einer Erklärung. In der Presse habe unter anderem Oberstaatsanwältin Ina Holznagel behauptet, die Ermittlungen würden stocken, weil Beweise und Aussagen fehlten. Piehl: “Anders als behauptet, liegen der Staatsanwaltschaft mindestens von drei Betroffenen Zeugenaussagen zu dem Angriff vor.”

 

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Moers 2011: „Kulturell überhaupt ganz weit vorne…“

An Selbstbewusstsein hat es den wirklichen und selbsternannten Protagonisten Moers Festival noch nie gemangelt. Nicht, als Burkhard Hennen die Veranstaltung mehr als 30 Jahre steuerte und entwickelte und auch nicht nach seinem Ausscheiden im Jahr 2005, als Reiner Michalke die Federführung über das Programm übernahm. Beim offiziellen Bürgermeisterempfang am Sonntag jedoch übertrafen sich die Akteure in Superlativen: Von der Hauptstadt des Jazz war die Rede, Moers sei kulturell überhaupt ganz weit vorne. Jazz, Schlosstheater, Comedy – etwas vergleichbares gebe es in ganz NRW nicht. Noch nicht einmal in Deutschland. Wer den Worten von Bürgermeister Norbert Ballhaus (SPD) und Co unbefangen zuhörte, der konnte meinen: Alles bleibt gut. Als dann noch NRZ-Chefredakteur Rüdiger Oppers mit tiefer Stimme und ohne roten Kopf davon erzählte, wie er zu Pfingsten im Freizeitpark das erste Mal im Leben die Vorzüge der freien Liebe kennenlernte, herrschte im kleinen Pressezelt eine Stimmung wie auf dem Oktoberfest – Freibier und Fingerfood inklusive.  Von unserem Gastautoren Holger Pauler.

Wenn wirklich alles so toll ist am linken Niederrhein: Warum wird dann an jeder kulturellen Ecke gespart? Warum werden Institutionen gegeneinander ausgespielt, wird das Festival mal eben um einen Tag verkürzt, steht, wie so häufig in der Vergangenheit, sogar dessen Existenz auf dem Spiel? Antworten darauf gab es nicht. Auch weil die Fragen ausblieben.

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Moers 2011 Update: Ornette Coleman bestätigt

Ornette Coleman Foto: Geert Vandepoele Lizenz: CC 2.0

Ornette Coleman soll auf dem Weg nach Moers sein. Sagt unser Gastautor Holger Pauler.

In der Programmvorschau tauchte er nur für ein paar Wochen auf: Ornette Coleman, Freejazz-Pionier, Erfinder der Harmolodics und, ausnahmsweise sind Superlative erlaubt, die letzte tatsächlich noch lebende Legende des alten und neuen Jazz sollte nach Moers kommen, zur 40. Auflage des Jazz Festivals. Die Macher des Moers Festivals gingen hohes Risiko. Die Auftritte des mittlerweile 81-jährigen Altsaxofonisten sind beinahe so selten wie Meisterfeiern auf Schalke. Im April kam dann die von Vielen befürchtete Nachricht: Ornette Coleman kommt nicht nach Moers, andere Arbeiten hätten Vorrang. Zu hoch gepokert: Im Laufe dieser Woche gab es dann erste Gerüchte – ausgelöst von durch einen Eintrag auf Colemans Website. Als einziger Termin für das Jahr 2011 steht dort: Moers Festival Germany June 10 to 12. Fans schwören, dass der Eintrag vor einigen Wochen dort noch nicht zu sehen war. Am Freitag Mittag verkündete WDR 5 schließlich dass sich Coleman auf dem Weg nach Moers befinde und eventuell sogar sein legendäres Plastik-Saxofon im Rucksack dabei habe. Die Verantwortlichen des Festivals wollten die Nachricht nicht dementieren. Nach der Absage Helge Schneiders und den ewigen Diskussionen um die ungesicherte Zukunft des Festivals wären das ausnahmsweise mal good news zu Pfingsten.

Update:

Mittlerweile wurde ein Konzert von Ornette Coleman und seinem Sohn Denardo an den Drums für Sonntagabend bestätigt. Dafür ist Shannon Jackson erkrankt. Das für   für heute Abend geplante Konzert fällt aus.

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Beck gegen die Beckmesser

Bild: YouTube (Screenshot)

Deutsche Politiker mit dem Namen Beck. Die SPD hat ihren Kurt, liebevoll auch gern „König Kurt“ genannt. Die Grünen haben ihren Volker, aber auch ihre Marieluise. Und die CDU hat ihren Ernst-Reinhard. Wie bitte?! Den kennen Sie gar nicht. Das sollten Sie aber. Immerhin ist Ernst-Reinhard Beck verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, außerdem noch Präsident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. Ehemaliger, um genau zu sein, inzwischen ist er Ehrenpräsident dieses Verbandes. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung – Respekt! – und Mitglied des Kuratoriums der Aktion Gemeinsinn.

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