P.S. – Das Phänomen Plapper-Peer

Der einfallslose Stonebridge (www.peer-steinbrueck.de)

Der Old-Boys-Club der Genossen zieht mal wieder: Peer Steinbrück wird von etlichen Medien erneut zum Reserve-Kanzlerkandidaten der SPD hochgejazzt. Aber kann sich irgendjemand auch nur an eine gute Idee von Stonebridge erinnern?

Der Rentner mit dem feinen Fischgeruch aus dem hohen Norden sei „cool, witzig, spritzig, rotzig“, jubelt die „WAZ“. Cool? Witzig? Nach Informationen der Ruhrbarone finden Sozialdemokraten aus dem NRW-SPD-Landesvorstand die Medienspekulationen gar nicht lustig. „Keiner bei uns will ein Comeback von Steinbrück“, sagt ein Genosse mit Abgeordnetenmandat aus dem Ruhrgebiet. Steinbrück sei ein Mann von Gestern, ein Relikt aus der Agenda-2010- und Schröder/Clement/Müntefering-Ära.
„Steinbrück hat eine gute Rede im Bundestag zum Euro-Rettungsschirm gehalten. Das war es dann aber auch“, sagte der SPD-Politiker zu den BaronInnen. Auch Ministerpräsidentin und SPD-Landeschefin Hannelore Kraft soll nicht besonders interessiert an einem Kanzlerkandidaten namens P.S. sein, heißt es aus Parteikreisen. Dann wäre sie nämlich nur noch die Nummer 1b der NRW-SPD. Steinbrück wäre als Kandidat mit einem Schlag der wichtigste Genosse aus dem mitgliederstärksten Landesverband der SPD. Vielleicht müsste Kraft sogar ihren Posten als Vize-Chefin der Bundespartei wieder räumen, um Platz für Peer zu machen.
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Keine Kinder, aber Gedanken

"Seelenkarussel" / Foto: Chantal Stauder

Kunst gebiert keine Kinder, aber Gedanken. Und manchmal ist sie ein bisschen so wie der berühmte „Traum eines lächerlichen Menschen“ von Dostojewski. Vom 2. bis zum 9. April zeigt das Blaue Haus in Dortmund die Ausstellung „Seelenkarusell – Lyrische Malerei“. Zu sehen sind Bilder und Gedichte der jungen Künstlerin Alina Cebula. Anlässlich ihrer ersten Ausstellung sprach ich mit ihr über die Zuversicht, wenn es eigentlich nichts zu verlieren gibt und die Brotlosigkeit der Kunst. Dabei bewies sie durchaus Sinn für Humor.

Viele Menschen bevorzugen ein Leben, in dem man eine Lebensversicherung, eine Laptop- und eine Hundeversicherung braucht, um angstfrei Brötchen kaufen zu können. Auf`s Spiel gesetzt wird das allenfalls für drei Wochen mit einer rundum-sorglos-Versicherung für den Urlaub. Dem Risiko ‚Leben’ möchte man sich lieber nicht ungeschützt aussetzen. Aber jedes Leben wird von Zeit zu Zeit zum Kunstwerk und wenn man zufällig Künstler ist, zeichnet man auf, was sich abspielt. Deswegen ist der Künstler ein Sysiphos. Er kämpft gegen die Vergeblichkeit, obwohl er sie bannt.

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Ruhrgebietsweite Anti-Atom Demonstration

Am Samstag findet die erste ruhrgebietsweite Demonstration gegen die Nutzung der Atomkraft in Essen statt.

Nach zahlreichen Anti-Atom Demonstrationen in den einzelnen Städten gibt es am Samstag ab 13.00 Uhr  die erste gemeinsame Anti-Atom Demo des Ruhrgebiets. Hier der Aufruf:

Das Anti-Atomkraft-Bündnis Ruhrgebiet ruft zu einer Großdemonstration am kommenden Samstag in Essen auf, dem Sitz von RWE, des zweitgrößten Atomkonzerns in Deutschland, und weiterer ins Atomgeschäft verstrickter Unternehmen.
Das Motto der Demonstration ist: „Abschalten – sofort – weltweit!“
Die Kundgebung und Demonstration findet ihren Abschluss und Höhepunkt mit einem geräuschvollen Atom-Alarm und der symbolischen Umzingelung der RWE-Zentrale.
Die Kundgebung mit anschließender Demonstration möchte ihre Solidarität mit den Opfern der Katastrophe in Fukushima zum Ausdruck bringen. Die Demonstration will ein Zeichen für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie setzen und dafür, dass die Stadtwerke der Ruhrgebietsstädte sich von der Atompolitik des RWE-Konzerns abwenden und eine zukunftsfähige Energieversorgung aufbauen.
Bei der Auftaktkundgebung, 13.00 Uhr, werden VertreterInnen von Greenpeace, IPPNW, Urgewald sowie der Bürgerninitiative Kein Atommüll in Ahaus sprechen, begleitet von einem Kultur- und Musikprogramm. Darauf folgt ein fünfminütiges Schweigen zum Gedenken der Katastrophenopfer in Japan.
Die anschließende Demonstration durch die Essener Innenstadt führt schließlich zur Zentrale des RWE-Konzerns. Die Umzingelung der RWE-Zentrale – ab ca. 14.30 Uhr – mit einem geräuschvollen Atom-Alarm bilden den Abschluss der Veranstaltung.
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Der Ruhrpilot

NRW: Landtag berät über Atomausstieg…WA

NRW II: Talsperren könnten Strom  liefern…RP Online

NRW III: Starke Front gegen Westerwelle…RP Online

Medien: Straßenträumer – die falsche Zeitung von der Straße…Ruhr Nachrichten

Medien II: Japanblogs so schnell wie möglich…Blogbar

Bochum: Ins Kulturgleis investiert…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Soll sich die Stadt beim Sparen helfen lassen?…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Gelände-Sanierung von Envio im Hafen kostet Millionen…Der Westen

Dortmund II: Nur ein weicher Plan gegen Nazis…Der Westen

Duisburg: Gesundheitsminister stellt sich 100 Ärzten und Medizin-Experten…Der Westen

Internet: Wirtschaftsministerium schreibt Machbarkeitsstudie zu 2-Strikes aus…Netzpolitik

Last call… Ruhr.2010

Vor ein paar Tagen wurde hier dazu aufgerufen, eigene Bilder und Texte zur Kulturhauptstadt Ruhr 2010 einzusenden. Angesichts der Katastrophe von Duisburg fanden das einige Kommentatoren nicht richtig. Wenn schon die ganze Veranstaltung als ganzes nicht abgebrochen worden ist, dann sollte man wenigstens nun darüber schweigen, nach Duisburg könne es einfach keine Geschichten mehr über die Kulturhauptstadt geben.

Ich bin anderer Ansicht. Selbst wenn man die Loveparade als Zäsur begreift, sind da immer noch die Eindrücke und Erinnerungen, die bis zum 24. Juli gesammelt worden sind. Egal wie einschneidend die Katastrophe gewesen sein mag, diese Sachen lassen sich nicht einfach löschen oder mit einem Tabu belegen. Nach meinem Empfinden geht es auch gar nicht darum zu zeigen, daß hier alles Trallafitti gewesen sei, irgendwie getreu dem Motto: „Mein schönstes Kulturhauptstadterlebnis“, analog zum Aufsatz in der ersten Deutschstunde nach den Sommerferien. Eher im Gegenteil.

Ich mach dann man den Anfang, quasi als letzten Aufruf an alle, die noch etwas einsenden wollen… Also, last call, letzte Runde…

Es gab eine Aktion, die fand ich, nachdem ich sie endlich bemerkte, partiell schön und generell ziemlich daneben. Die Ruhr Figur.

Irgendwann komm ich an diesem niedlichen Haus mit gepfegtem Vorgarten vorbei und sehe dort diesen Spinöppel in der Sonne glänzen. Extravagant, Edelstahl, dachte ich, passte aber irgendwie gut zum Stil des Hauses, der ist nicht gerade expressionistisch, aber handwerklich schön vermauerter Ziegel, nix NF-Format, sondern irgendetwas älteres, schmaler, Hamburg vielleicht, solide! Kriegt so heutzutage kaum noch ein Maurer hin. Ich komme oft an diesem Haus vorbei, meistens freue ich mich wenn ich es sehe. Auf dem Rückweg nach diesem ersten Treffen mit dem Männeken gehe mal näher an den Zaun heran und lese auf dem Betonsockel: „Ruhr-Figur… blablarharblablabla“… Muss ich mir merken, daheim mal googleln…

Gesagt, getan. Ruhr-Figur war/ist ein Projekt des Dortmunder Künstlers Wolfgang Schmidt. 100 Figuren sollten so über das Ruhrgebiet verteilt werden, daß, aus der Luft betrachtet, sich wiederum das Bild der Figur ergeben sollte. Schön gedacht, aber schon damals fragte ich mich, ob den Betreibern die Symbolik der ganzen Nummer eigentlich klar ist… Auf viel zu dünnen Beinchen steht das Ruhrgebiet auf Duisburg. Der Kopf ist in Dortmund und Bochum… tscha, Bochum leidet unter Hodenhochstand, da ist dann alles smooth as a Ken doll. Es fällt mir schwer mir vorzustellen, daß die Verantwortlichen in den Städten damit sonderlich zufrieden gewesen sein sollen. Symbolische Symbolik, Symbolik zum Quadrat.

Was soll’s, es gab ja Sponsoren, die die Nummer finanziert haben, angeblich 5000 Euro pro Statuette. Für mich gab es bei der Aktion ein paar Unstimmigkeiten. In Sichtweite zueinander sollten die Figuren stehen… Hätte man tatsächlich, wie von den Initiatoren gewünscht, google earth bemüht, um die Standorte zu erkunden, man hätte bemerkt, daß sie doch ein paar Zentimeter mehr auseinanderstehen als die erklärten 400-600 Meter. Aber vielleicht ist die Frage der Sichtweite auch nur eine Frage nach der Stärke des Fernglases, Sichtweite als solche ist total überbewertet. Ich bin ja auch kurzsichtig, da darf man das alles nicht ganz so eng sehen, ausserdem stehen im Ruhrgebiet ja noch nicht einmal die Kirchtürme in Sichtweite zueinander…

Trotzdem, schön war es irgendwie ja schon, die Idee, die ganze Installation, die Figur im Vorgarten, aber was davon ist nachhaltig, schließlich war das ja eines der Themen und Ziele der Kulturhauptstadt? Um es kurz zu machen: wenig!

Nach Ablauf des Jahres sollten die Figuren demontiert und den jeweiligen Sponsoren übergeben werden, damit diese sie in den eigenen Vorgarten oder sonstwohin stellen können. Ist auch so geschehen. Keine Ahnung, wer diese Sponsoren so alles waren und wo sie die Statuetten aufstellen. Aus der Luft betrachtet dürfte das neue Bild der Standorte nun jedenfalls eher dem komplizierten Schnittmuster für einen Kilt oder eine Hemdbrust mit Rüschen entsprechen… Was dem Charakter des Ruhrgebiets wesentlich näherkommen dürfte als die Grundidee. Was bleibt ist für mich jedenfalls wenig mehr als ein…

… Loch im Vorgarten, irgendwie kubiksymbolisch…

Begnadeter Dilettant

Foto: Jerry Zigmont Dass Woody Allen ein ebenso genialer Regisseur wie intelligenter Autor ist – geschenkt. Doch ist der in Brooklyn geborene Filmemacher auch ein guter Klarinettist? Und lohnt es sich gar, für den Besuch seines Konzerts an diesem Freitag in Köln eines der nicht gerade günstigen Tickets zu kaufen?

Die Antwort könnte deutlicher nicht sein: Natürlich ist der Stadtneurotiker als Musiker ein Dilettant und natürlich bleiben seine musikalischen Fähigkeiten hinter seinen filmischen weit zurück. Die Klarinette klingt meist quiekend und spröde, als käme Allen andauernd außer Puste. Seine Virtuosität ist, kurz gesagt, nicht ganz so groß wie seine Leidenschaft für die Musik.

Und doch ist es ein Glück, dass der 75-Jährige seine Heimat New York verlassen hat, um am Rhein eines der raren Konzerte zu geben. Denn die Auftritte von Woody Allen & His New Orleans Jazz Band sind trotz musikalischer Mängel stets auch ein außergewöhnliches Erlebnis. Sie sind weniger Konzert denn Event, das Publikum huldigt jenem Star, der uns so viele schöne Kinostunden beschert hat. Und schon allein, weil es nicht allzu oft vorkommt, dass Allen in Deutschland gastiert, lohnt sich ein Konzertbesuch. Für gewöhnlich spielt er mit seiner Band seit über 30 Jahren jeden Montag im Manhattaner Carlyle Hotel und schlägt wegen dieses jour fixe auch gern einmal Einladungen zur Oscar-Verleihung aus. Der Termin ist inzwischen Kult und jede Vorstellung ausverkauft. Und Hand aufs Herz: Spielte Barack Obama Klavier, wäre die Musik nicht auch zweitrangig?

Für das Konzert in der Philharmonie Köln gibt es noch Tickets: 0221-280280 oder www.koelner-philharmonie.de

Kabinett Merkel Drei

Allmählich dämmert es: die Merkeldämmerung fällt aus. Schade um das hübsche Wort, dessen Urheberrechte nicht zweifelsfrei nachweisbar sind. Es findet sich schon seit Wochen in allen möglichen Presseveröffentlichungen, nicht erst seit dem letzten Sonntag.

Die Wahllokale im Südwesten der Republik waren erst gerade geöffnet worden, da sprach man im ARD-Presseclub bereits über die „Merkeldämmerung – Der langsame Abschied von der Macht?“ Mit Fragezeichen. Die Frage ist beantwortet: Nein. Warum auch?
Nun, weil eigentlich Neuwahlen stattfinden sollten, findet jedenfalls die SPD. Doch, wie das so ist: „Schwarz-Gelb wird sich bis 2013 an die Macht klammern“, erklärt Thomas Oppermann, der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, wie wir im Kölner Stadtanzeiger lesen. Wenn sie nämlich mutig wäre, die Angela Merkel, dann würde sie – wie einst ihr Amtsvorgänger – Neuwahlen veranlassen. Das wäre zwar verfassungsmäßig grenzwertig, nicht in ihrem Interesse, nicht im Interesse ihrer CDU, weder im Interesse von CSU und FDP … – aber „mutig“. Doch die „SPD traut Merkel nicht den Mut zu Neuwahlen zu“, steht auch im Stern.
Neuwahlen wären allein schon deshalb fällig, so die hinter dieser Idee steckende Überlegung, weil Schwarz-Gelb die von Merkel selbst zu einer Art kleinen Bundestagswahl aufgebauschten Wahlen im Südwesten verloren hatte. Allerdings hatte auch die SPD deutliche Stimmenverluste hinzunehmen, die Linken kamen erst gar nicht in die Landtage. Die Sache ist hinreichend analysiert: es handelte sich um eine Volksabstimmung gegen die Atomkraft, die Wahlbeteiligung stieg in beiden Ländern deutlich, die Grünen haben die Wahlen gewonnen, alle anderen Parteien haben verloren.

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Überflüssige Sorgen um Duisburg sein Image

Jürgen Kluge, Vorstandschef des Familienkonzerns Haniel, sorgt sich um den Ruf Duisburgs. Er und andere Unternehmen wollen aktiv werden und das Image Duisburgs verbessern. Ein ebenso löblicher wie unsinniger Gedanke, denn Duisburg hat überhaupt kein Imageproblem.

Es ist gut, wenn  sich Unternehmen für ihre Stadt engagieren und Haniel hat das in Duisburg, vor allem am Stammsitz Ruhrort, immer wieder getan. Und nun sorgt sich das Unternehmen wieder um seine Stadt, wie Der Westen berichtet:

Haniel-Vorstandschef Jürgen Kluge hat eine Initiative Duisburger Großunternehmen und Institutionen angekündigt, die den Ruf Duisburgs nach der Loveparade-Katastrophe wieder in ein besseres Licht rücken soll. „Wir müssen nun versuchen, langsam wieder etwas aufzubauen, um das Bild, das die Menschen von dieser Stadt haben, zu verbessern.

Das Geld, die Mühe können sich die Duisburger Unternehmen sparen. Denn Duisburg hat kein Imageproblem. Seinen Ruf hat die Stadt zu Recht ruiniert. Und weder mit  einer Imagekampagne noch mit mehr Geld für Kultur, Kreative oder die Uni wird sich daran nichts ändern, so lange Duisburg von den jämmerlichen Gestalten regiert wird, die im Rathaus sitzen: Sowohl Oberbürgermeister Adolf Sauerland als auch die Mitglieder des Rates der Stadt gehören zum widerlichsten, was die politische Klasse in Deutschland aufzubieten hat. Und das quer durch die Parteien.

Da ist  Oberbürgermeister wie Adolf Sauerland. Er sich weigerte sich nach der Loveparade-Katastrophe die politische Verantwortung zu übernehmen und machte  während einer Auszeit lässig seinen Moped-Führerschein. Er wurde gestützt von der CDU und den Grünen im Rat, die ein Abwahlverfahren gegen ihn blockierten und so die Chance auf einen Neuanfang vergaben.

Es sind die gleichen Grünen, die nun gemeinsam mit der SPD mit der  von dem Antisemiten Hermann Dierkes geführten Fraktion der Linkspartei eine Koalition eingegangen sind.

Und da ist ja noch mehr: Korruption beim Bau des Landesarchivs im Innenhafen, der Kampf der Stadtverwaltung gegen die freie Szene, eine Polizei, die Islamisten freie Bahn lässt und lieber eine Israelfahne aus einem Fenster entfernt als Antisemiten die Grenzen aufzuzeigen. Duisburg hat ein Imageproblem? Nein, Duisburg kann  über sein Image glücklich sein: Es ist viel besser als die Realität.

Streit um Dortmunds wilden Norden

Foto: Iris Wolf

Prostituierte demonstrieren für den Erhalt ihres Straßenstrichs, Kommunalpolitiker wollen in ihr mit dem eisernen Besen kehren und junge Künstler lieben sie: Die  Dortmunder Nordstadt. Sie ist Problembezirk, Zufluchtsstätte und Hoffnungsträger zugleich. In keinem Stadtteil des Ruhrgebiets prallen die Gegensätze stärker aufeinander. Und über keinen wird mehr gestritten.

Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie „Wir sind nicht kriminell“, „Wir haben Angst um unsere Sicherheit“ und „Die Polizei soll mich schützen, nicht jagen“. 60 Prostituierte zogen am Donnerstag von der Nordstadt aus zum Dortmunder Rathaus, um gegen das geplante Verbot des Straßenstrichs an der Ravensberger Straße zu protestieren. Das wird der Rat auf seiner Sitzung am 31. März wahrscheinlich beschließen: SPD, CDU, Oberbürgermeister und Polizeipräsident sind sich weitgehend einig: Der Straßenstrich soll weg.

600 Prostituierte arbeiten hier über das ganze Jahr verteilt. Bis zu 80 Damen bieten ihre Dienste hier Abends an und ziehen Besucher aus dem ganzen Ruhrgebiet an. In Stoßzeiten stauen sich die Wagen der Freier und hindern Familien am Besuch der benachbarten Baumärkte, Discounter und Gartencenter.

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