Der Ruhrpilot

Norbert Röttgen

NRW: CDU streitet um Neuwahlkurs…RP Online

NRW II: Stuttgart-21-Stopp weckt in NRW Begehrlichkeiten…Der Westen

NRW III: Rot-Grün stärkt die Stellung der Personalräte…RP Online

NRW IV: Künstleraustausch mit Israel…RP Online

Atom: Plutonium…Frontmotor

Dortmund: CDU und Grüne wollen gegen Wahl-Urteil vorgehen…Ruhr Nachrichten

Bochum: Sozialdemokraten fordern den Atomausstieg…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Ringen um Einigung statt Kündigungen bei Opel…Der Westen

Gelsenkirchen: Gelsenwasser-Chef warnt vor „Fracking“…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Linke wünschen sich eine Frau für die Dressler-Nachfolge in Duisburg…Der Westen

Essen: Abwanderung von Prostituierten aus Dortmund nach Essen befürchtet…Der Westen

Umland: typographische hundekacke / prenzlauer berg…Wirres

Pop: Ein Dortmunder in Prag…Kochplattenteller

Medien: Aus für Neues…Netzpolitik

Es muss nicht immer Fremdschämen sein

Alejandro Manzano and Daniel Manzano in Strasbourg im November 2010/Foto: Wikipedia

Boyce Avenue beehren als Akustik-Act die Zeche Bochum.

Wenn musikalisch motivierte Menschen versuchen, trashige, totgehörte und völlig überproduzierte Pophits zu covern, dann löst das in der Regel eher Irritationen aus. Meistens klingt die Laiensession schräg bis unterirdisch (wird trotzdem auf Video festgehalten) und landet zu allem Überfluss als Coverspam auf YouTube.

Nun ja. Eigentlich möchte das niemand hören. Auch die Universal Music Group (UMG) wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zwei Jahre später auf die Noch-nicht-Künstler zukommen, um ihnen einen Plattenvertrag anzubieten. Genau so erging es jedoch Boyce Avenue, einer US-amerikanischen Alternative-Rock-Band aus Sarasota, Florida. Bekannt wurden sie durch Coverversionen bekannter Songs, die sie bei YouTube veröffentlichten. Im November 2009 unterzeichneten sie ihren Vertrag bei Universal.

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Der Ruhrpilot

Nazi-Demonstration in Dortmund

NRW: „Neue Qualität“ extremistischer Gewalt in NRW…Der Westen

NRW II: Rot-Grün in NRW will keine Neuwahl…RP Online

NRW III: PRO NRW verfassungsfeindlich…Radio Berg

NRW IV: „Wir regieren hier stabil“…Welt

NRW V: Beobachtung der Linken weiter geboten…Focus

NRW VI: Exxon stellt sich bei Erdgas-Suche in NRW auf stur…Der Westen

Ruhrgebiet: U-Bahn-Sanierung kostet 1,25 Milliarden Euro…Bild

Dortmund: Rat hat kein Recht auf Wahrheit…Der Westen

Dortmund II: Nächstes Kapitel im Envio-Skandal…Ruhr Nachrichten

Oberhausen: Stadt kritisiert DSDS-Veranstalter…Ruhr Nachrichten

Bochum: Kreative Ideen für Tana gefragt…Der Westen

Duisburg: Rot-Rot-Grün beschließt Etat mit Minus von 200 Millionen Euro…Der  Westen

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Essen II: Anpfiff für den Stadion-Neubau bei Rot-Weiß Essen…Der Westen

Atom I: Lastwechselbetrieb von Atomkraftwerken bei Zubau von Windkraft…Frontmotor

Atom II: Was gehört in den Notfallrucksack?…Weissgarnix

Atom III: FSFE feiert für Hackerspace in Tokyo…Netzpolitik

Friedrich Dürrenmatt: „21 Punkte zu den Physikern“

Friedrich Dürrenmatt - Bild: Elke Wetzig (via Wikipedia)

 

Wie auch immer man die Ereignisse um die Atomreaktoren beurteilen mag, ein Drama sind sie allemal. Insofern ist es recht nützlich, sich die 21 Punkte vor Augen zu halten, die Friedrich Dürrenmatt am Ende des Dramas „Die Physiker“ zu bedenken gegeben hat.

Friedrich Dürrenmatt: „21 Punkte zu den Physikern“

  1. Ich gehe nicht von einer These, sondern von einer Geschichte aus.
  2. Geht man von einer Geschichte aus, muss sie zu Ende gedacht werden.
  3. Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmst mögliche Wendung genommen hat.
  4. Die schlimmst mögliche Wendung ist nicht voraussehbar. Sie tritt durch Zufall ein.
  5. Die Kunst des Dramatikers besteht darin, in einer Handlung den Zufall möglichst wirksam einzusetzen.
  6. Träger einer dramatischen Handlung sind Menschen.
  7. Der Zufall in einer dramatischen Handlung besteht darin, wann und wo wer zufällig wem begegnet.
  8. Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen.
  9. Planmäßig vorgehende Menschen wollen ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Zufall trifft sie immer dann am schlimmsten, wenn sie durch ihn das Gegenteil ihres Ziels erreichen: Das, was sie befürchteten, was sie zu vermeiden suchten (z.B. Ödipus) .
  10. Eine solche Geschichte ist zwar grotesk, aber nicht absurd (sinnwidrig).
  11. Sie ist paradox.
  12. Ebenso wenig wie die Logiker können die Dramatiker das Paradoxe vermeiden.
  13. Ebenso wenig wie die Logiker können die Physiker das Paradoxe vermeiden.
  14. Ein Drama über die Physiker muss paradox sein.
  15. Es kann nicht den Inhalt der Physik zum Ziel haben, sondern nur ihre Auswirkungen.
  16. Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkungen alle Menschen.
  17. Was alle angeht, können nur alle lösen.
  18. Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen ,was alle angeht, muss scheitern.
  19. Im paradoxen erscheint die Wirklichkeit.
  20. Wer dem Paradoxen gegenübersteht, setzt sich der Wirklichkeit aus.
  21. Die Dramatik kann den Zuschauer überlisten, sich der Wirklichkeit auszusetzen, aber nicht zwingen, ihr standzuhalten oder sie gar zu überwältigen.

Dortmunder Nordstadt: Elternpflegschaft fordert Schließung des Straßenstrichs

Grundschule Kleine Kielstraße

Die Grundschule Kleine Kielstraße wurde 2006 als beste Grundschule Deutschlands ausgezeichnet. Kinder aus 20 Nationen besuchen sie. In einem offenen Brief fordert die Elternpflegschaft nun von der Dortmunder Politik die Schließung des Straßenstrichs. Wir dokumentieren vorab das Schreiben , das morgen offiziell zugestellt wird.

Offener Brief der Elternpflegschaft der Grundschule Kleine Kielstraße an den Rat der Stadt Dortmund zur Schließung des Straßenstrichs

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Ratsfrauen und Ratsherren

anlässlich der Sitzung des Rates am 31.03.2011 in der auch über die Schließung des Straßenstrichs diskutiert werden soll, wenden wir uns an Sie mit dem dringlichen Aufruf die komplette und ersatzlose Schließung zu beschließen.

In der Elternschaft unserer Schule gibt es eine überwältigende Mehrheit für die Schließung. Wir begrüßen alle Maßnahmen ausdrücklich, die dazu führen den Straßenstrich und Straßenprostitution in Dortmund zukünftig zu verbieten.

Es verwundert uns sehr, dass in der Diskussion über den Straßenstrich die Interessen und Meinungen der Bewohner der Nordstadt häufig komplett ignoriert werden. Es ist kein Naturgesetz, das in der Nordstadt Straßenprostitution notwendig ist. Es besteht kein Anspruch, dass unsere Stadt eine Infrastruktur zur Straßenprostitution für angrenzende Städte und das Sauerland bereitstellt. Auch verbitten wir uns die Vorstellung, dass die Nordstadt der ideale Ort für den Straßenstrich ist. Die Unterscheidung in bürgerliche und nicht bürgerliche Stadtviertel verhöhnt unsere Rechte als Bürger und Bürgerinnen. Wir fühlen uns in Geiselhaft genommen von einer Entwicklung welche die Nordstadt schleichend zerstört.

Der Straßenstrich ist Ankerpunkt einer lawinenartigen Armuts- und Elendsmigration. Die Erwerbsgrundlage dieser Entwicklung ist die Straßenprostitution.

Dies hat katastrophale Auswirkungen auf unser Stadtviertel. Wir erleben diese Auswirkungen jeden Tag in unserer Nachbarschaft, auf den Wegen und Spielplätzen unserer Kinder. Besonders frustriert es uns zu erleben, dass Polizei und Ordnungskräfte, bei allem Einsatz, zunehmend schlicht überfordert sind von der Menge an Brennpunkten und Einsätzen.

Wir sind eine Schule mit Kindern vieler Nationen. Wir wissen wie Integration funktioniert, wir leisten sie jeden Tag. Von uns verstärkte Anstrengungen zur Integration zu fordern, beleidigt unsere erfolgreiche Arbeit und ignoriert die Probleme. Durch das lawinenartige Ansteigen der mit der Straßenprostitution verbunden Elendsmigration sind alle Strukturen erschöpft und überfordert. Wir sehen mit Entsetzen wie die harte Arbeit von Jahren zerstört wird. Bedauerlicherweise schweigen die Befürworter des Straßenstrichs immer dann, wenn sie uns erklären sollen, wie denn die zusätzlich notwendigen Stellen für Erzieher, Betreuer und Lehrer bereitgestellt und finanziert werden sollen.

Es macht uns wütend, dass die Interessen der Straßenprostitution überhaupt abgewogen werden, gegen unsere Interessen und die Sicherheit unserer Kinder. Die Nordstadt ist der bevölkerungsreichste Stadtteil Dortmunds. In ihr wachsen die meisten Kinder Dortmunds auf. Sie haben das Recht in einer friedlich, gewaltfreien Umgebung beschützt aufzuwachsen. Dieses Recht ist nicht nachrangig gegenüber der Straßenprostitution.

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Armut essen Seele auf. Wildes Lesen dagegen täte allen Kindern gut

Welche Vorschläge tauchen zu kommunalen oder Landes-Haushaltspleiten immer zuerst auf? Genau: bei Jugend, Soziales, Kultur & Bildung kürzen!
Doch schon heute gilt, was Prof. Strohmeier vom ZEFIR (Zentrum für interdisziplinäre Sozialforschung an der Ruhr-Uni Bochum) 2009 in einem Vortrag über „Zwei Kindheiten in der Stadt“ auch für die Region zwischen Duisburg und Dortmund mit ihrem „Sozialäquator A40“ beschrieb:
Dort wo die meisten „Ausländer“ und die meisten „armen Leute“ leben, wächst in den großen Städten die Mehrheit der nachwachsenden Generation auf. Die soziale Lage der Eltern, der Migrationshintergrund und die Adresse (Wohnort, G.H.) sind wichtige Determinanten ihrer Lebenschancen.

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Baden-Württemberg: Entscheidet sich Kretschmann für das Kraft-Prinzip?

Winfried Kretschmann

S21, EnBW, Kernkraft: Auf den wahrscheinlich neuen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, warten eine Menge Konflikte. Ein Blick nach NRW könnte das hilfreich sein.

Winfried Kretschmann wird wohl der ersten Grüne Ministerpräsident Deutschlands. Und das ausgerechnet im konservativen Baden-Württemberg, einem Industrie- und High-Tech-Land mit vielen Konflikten wie S21, dem Umgang mit den dummerweise von CDU und FDP erworbenen EnBW-Anteilen und einigen stattlichen Atommeilern. Dazu gibt es noch zahlreiche überaus erfolgreiche Industrieunternehmen wie Porsche, Bosch und Daimler, die alle nicht im Ruf stehen, den Grünen besonders viele Sympathien entgegenzubringen. Gleichzeitig sind das die hohen Erwartungen der Wähler, die eine andere Politik wollen – und deren Treue zu den Grünen nicht allzu groß sein dürfte. Scheitert Kretschmann, wird er tief fallen.

Bei der strukturellen Ausrichtung seiner Politik, könnte sich für ihn ein Blick nach Nordrhein-Westfalen lohnen. Die hier von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und  Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) praktizierte Politik der Teilhabe und Entschleunigung könnte zum Modell werden. Es ist eine Politik, die zu einer älter werdenden, ökologisch-konservativen Gesellschaft passt, die ihren Wohlstand verwalten und nicht mehr vermehren will.

Seit dem vergangenen Sommer wird NRW von Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann regiert. Schon nach wenigen Monaten hat sich der Politikstil gewandelt und dass ist nicht nur der Tatsache geschuldet, das die Regierung bis zu Neuwahlen über keine Mehrheit verfügt. Die Zeit des durchregierens, der Macher ist vorbei. Die Landesregierung bestimmt nicht von oben über das Land, sondern sucht an allen Stellen den Dialog, den Ausgleich. Das wirkt oft, als ob nichts passiert, denn die großen Würfe, die lauten Ankündigungen fehlen. Aber ob es um die Finanzprobleme der Städte, den Umbau des Schulsystems oder die umstrittene Erdgasförderung geht: Nichts, so scheint es, soll über die Köpfe der Bürger entschieden werden. Das ist keine Schwäche, sondern der Versuch, den verbliebenen Rest an politischen Gestaltungsmöglichkeit zu nutzen. Überall, wo noch nach altem Muster regiert wird, stehen die Regierungen in Konfrontation zu den Bürgern und fallen – wie gestern in Baden-Württemberg.

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