Demnächst dürfen wir alle dafür zahlen, über die sog. Haushaltsabgabe. Und ja, ich mag sogar Ina Müller. Allerdings sah ich am liebsten Inas Nacht im NDR, als die Gäste noch unprominent waren, jetzt in der ARD dagegen verliert Ina Biss. Es ist schade für sie, wenn sie und ihr Management meinen, dass es gut für ihre Karriere ist, so’n Preisscheiss wegmoderieren zu müssen. Wenn ich ihr Manager sein dürfte, würde ich sie nicht so billig verkaufen, aber sie steht ja mehr auf jüngere Typen.
Was aber eigentlich wirklich irre ist, dass die ARD, die ihr angebliches Nachrichtenflaggschiff Tagesthemen sogar in Halbzeitpausen von Fußballspielen einsetzt, wegen so einem Kram der abschiffenden deutschen Musikindustrie, während in Libyen Krieg ist, Japan atomar verstrahlt wird und in unserem vergleichsweise unbedeutenden Land zwei evtl. spannende Landtagswahlen unmittelbar bevorstehen, dass die da einfach ihr Nachrichtenflaggschiff versenken.
Dabei gehört ihnen das gar nicht. Sondern uns! Wir bezahlen es! Und die versenken es. Da wird es langsam Zeit für ägyptische Verhältnisse. Oder tunesische. Oder bahrainische. Ob dann hier auch diese saudischen Freunde von denen einmarschieren werden?
Werden sie den Deutschlandfunk auch noch abschaffen?
Update: Die Tagesthemen wurden um 0.22 h doch noch gesendet. Ich entdeckte das einen Tag später auf meiner Videoaufzeichnung von Harald Schmidt. Es war von der ARD erfolgreich geheim gehalten worden. In der Tagespresse fand sich kein Hinweis, im ARD-Videotext am Abend auch nicht. Trotzdem erreichte diese Geheimsendung den gleichen „Marktanteil“ wie der oben beschriebene Preisscheiss: 12,5%. Dieses magere Ergebnis hielt die ARD nicht davon ab, einen Vertrag für drei weitere Jahre Übertragung von diesem Preisscheiss abzuschließen.
Fröhlich, bunt und laut haben sie demonstriert. Etwa sechzig Prostituierte und mindestens gleich viele Journalisten, Fotografen, Parteienvertreter, Vertreterinnen der Prostituiertenberatungsstellen und wohl auch einige „Kunden“, so hieß es, liefen von der Dortmunder Nordstadt bis zum Rathaus. Mit Sprechchören wie „Wir lassen uns nicht vertreiben, der Straßenstrich muss bleiben“, Transparenten und Schildern, auf denen steht „Wir sind nicht kriminell“, wollen sie die Schließung des Straßenstrichs verhindern.
Das dürfte schwierig werden, da die CDU und große Teile der SPD sich einig sind, bei der nächsten Ratssitzung am 31. März das rasche Ende des Straßenstrichs an der Ravensberger Straße zu beschließen. Seit Monaten gibt es viel Wirbel um die Nordstadt – zunehmende Kriminalität, vermüllte Häuser, ständiger Freiersuchverkehr und genervte Anwohner füllen die Tageszeitungen.
Die Demonstration der Prostituierten war perfekt organisiert. Viele hatten laminierte Schilder um den Hals, um ihr Anliegen auf den Punkt zu bringen: „Ich bin Prostituierte. Ich bin kein Opfer und will keins werden“, „Ich bin Prostituierte. Das ist eine anerkannte Berufsausübung“ und „Die Polizei soll mich schützen, nicht jagen“. Die Rede von Dany, die seit fünf Jahren auf dem Straßenstrich arbeitet, hat jemand stellvertretend vor dem Rathaus verlesen. Wörtlich: „Wir haben Angst um unsere Arbeitsplätze und möchten nicht wieder in andere Gebiete ‚auswandern’, in denen wir wieder ohne Sicherheitsanlagen ungeschützt vor gewaltbereiten Kunden und Schutzgelderpressern arbeiten müssen.“ Die Probleme der Nordstadt würden durch die Schließung des Straßenstrichs nur verlagert und verschlimmert. Und weiter: „Wir fordern einen anderen Ansatz zur Lösung dieser Probleme, z.B. Unterstützung zur Integration.“
Au Backe! Das gibt wieder Ärger. Richtig Ärger. Allein schon, was das für eine Presse geben wird! Ach, was heißt „wird“? Im Internet und im Radio geht es doch jetzt schon los. Aber klar: am wichtigsten sind die Abendnachrichten im Fernsehen und die großen Zeitungen morgen früh. Hoffentlich reißt sich die Bildzeitung ein wenig zusammen.
Das ist aber auch gemein. Zehn Tage ist das jetzt nämlich schon her. Montag vor acht Tagen, also am 14. März, traf sich der Wirtschaftsminister – Marke Aufschwung XXL – Brüderle mit den Spitzen der deutschen Wirtschaft, und jetzt – also drei Tage vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, kommt die Süddeutsche Zeitung mit dem Protokoll heraus. Die Einleitung sagt schon alles:
Deutsche Kernkraftwerke gehen aus taktischen Gründen vom Netz: Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hat nach SZ-Informationen vor der Spitze der deutschen Industrie gesagt, dass die anstehenden Landtagswahlen der Grund für den plötzlichen Sinneswandel der Regierung in der Atompolitik sind. Entscheidungen seien da „nicht immer ganz rational“.
Ein teures Gemälde, sicher verstaut an einer weißen Wand hinter einer Absperrung und ein hoher Eintrittspreis um es sehen zu dürfen – so erleben viele Bürger Kunst. Vor allem im Ruhrgebiet. Daran haben weder Kreativwirtschaft und Neubauten noch Herbert Grönemeyer und Höhenfeuerwerke etwas ändern können. Das Kunst auch anders geht, selbstgemacht, unkommerziell und unter Missachtung jeglicher Etikette, zeigt der junge Essener Verein Skribble Gebibble, der am Freitag sein zweijähriges Bestehen feiert. Von unserem Gastautor Felix Möser
Die Kunst- und Veranstaltungsgruppe, die sich hinter dem etwas gewöhnungsbedürftigen Namen verbirgt, besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, keiner von ihnen ist über 30. In ihrer Freizeit, ohne Fördergelder oder Mitgliedsbeiträge, haben sie einen vitalen und vielseitigen Verein aufgebaut, stemmen jeden Monat mehrere Veranstaltungen und sprengen dabei sowohl die Konventionen der Partyszene als auch die der Kunstszene.
„Die Gewinne der größten deutschen Konzerne sind im vergangenen Jahr stark gestiegen – die Zahl der Arbeitsplätze blieb dagegen fast konstant. Vor Steuern und Abschreibungen verdienten die 30 Konzerne des Deutschen Aktienindex 2010 insgesamt 96,6 Milliarden Euro. (…)“ Armes reiches Deutschland. Gestern auf Spiegel-Online.
Unter diesen Konzernen auch Deutsche Telekom, RWE (siehe Diskussion um Städtebeteiligungen und Atomgeschäfte hier) und natürlich Deutsche Bank (siehe Nachrichten von gestern und kommunale Pleiten auch durch Wettspekulationen/Zockergeschäfte).
Die Gewinnsumme läge, so SPIEGEL-Online weiter, „66 Prozent über jener in der Wirtschaftskrise 2009. (…) im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2008 seien die Gewinne 2010 um 22 Prozent gestiegen.“
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