Der Ruhrpilot

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NRW II: Der lädierte Kandidat…RP Online

NRW III: Zwei von fünf Viertklässlern wechselten zum Gymnasium…Zoom

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NRW V: „Muttis Klügster“ rechnet in Recke mit der Landesregierung ab…Westfälische Nachrichten

Ruhrgebiet: Kein „Still-Leben“ 2011…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet II: Die Verwicklungskünstlerin…Spiegel

Bochum: Rat stimmt dem Bau des Musikzentrums zu…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Visuelle Feinkost und ein bisschen Kotze…Ostroplog

Dortmund II: Wie die Caritas Bulgaren und Rumänen integrieren will…Der Westen

Duisburg: Wie die Deutschen nach der Loveparade über Duisburg und OB Sauerland denken…Der Westen

Duisburg: Stadt mit Tunnelblick…Freitag

Essen: Ganztagsunterricht reformieren…Der Westen

Internet: Realnamenpflicht bei Facebook…Netzpolitik

Leben: Bis einer heult…Denkfabrik

Am Aschermittwoch. Alles vorbei? Unsinn.

Quelle: bild.de - screenshot

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei“, heißt es oft – weniger am Aschermittwoch, sondern in der Zeit zuvor. Dabei stimmt das gar nicht. Karneval ist vorbei, aber auch nur in diesem Jahr. Nächstes Jahr gibt es wieder die „fünfte Jahreszeit“, und selbstverständlich auch wieder einen Aschermittwoch. Und so weiter, und so fort. Übernächstes Jahr gibt es auch wieder … – Stopp!!! Schon vergessen? Oder etwa nicht die Zeitung gelesen? Hier:

„Die Erdkruste zerplatzt, ganze Städte rutschen ins Meer. Flutwellen überschwemmen selbst die höchsten Gipfel des Himalaya-Gebirges. Erdbeben zerstören die Großstädte der Welt von Rom bis Los Angeles…“ – So! Und zwar nicht irgendwann, sondern exaktemente am 21. Dezember 2012. Damit Sie Bescheid wissen.
Nix da, Mumpitz! An diesem Tag endet nämlich der Maja-Kalender. Das ist natürlich kein Zufall. Aufgepasst: „Die Mayas wollten uns damit warnen“, sagt kein geringerer als Walter-Jörg Langbein, immerhin ein „Fachautor“. Nach Ansicht der Mayas „endet an diesem Tag die erste Stufe der Menschheit“, weil dann – nach Ansicht Langbeins – „etwas Neues beginnt“. Auf zu den Sternen, das macht doch Spaß! Langbein ist sicher: „Einst hat die Menschheit die Ozeane verlassen, ist auf die Erde gegangen. Als nächstes erobern wir in riesigen Raumschiffen das All, gründen dort Kolonien.“

Davor haben die Götter allerdings – nicht ganz so spaßig – noch diesen Weltuntergang gesetzt. Genau: terminiert für den 21. Dezember 2012. Dumme Sache, sicher, jetzt aber auch nicht mehr zu ändern. Folglich tut eine gewisse Vorbereitung Not. Der zitierte Artikel ist deshalb – Bild hilft! – überschrieben mit: „2012 – Menschheit soll in Raumschiffen fliehen“. Eigentlich naheliegend.
Da gibt es gar nichts zu grinsen. Hier bitteschön: „Der Weltuntergang steht uns bevor. Zumindest, wenn man den Berechnungen der Maya glaubt. Geht es nach nämlich ihnen, dann ist der 21. Dezember 2012 der Tag, an dem alles Leben auf der Erde endet.“
Zumindest, zumindest – die Beweislage ist bedrückend. Zum Beispiel: „Auch Nostradamus sagt man – anhand neu gefundener Dokumente – Prophezeiungen zu, in denen der 21.12.2012 als Tag der Apokalypse feststehen soll.“ Wenn Sie möchten, können Sie das selbst überprüfen. Auf der Webseite weltuntergang-2012.de/.

Über die Anschaffung eines Raumschiffes nachzudenken, empfiehlt sich also in jedem Fall. Die Zinsen sind zur Zeit niedrig; Sie können also guten Gewissens eine lange Laufzeit ihres Kredits in Erwägung ziehen. Denken Sie aber unbedingt daran, dass Ihr Fluggerät Super E-10 vertragen kann! Zerfressene Schläuche können gerade in der Milchstraße für ungeahnten Ärger sorgen.
Sie haben die freie Wahl: entweder hier die zerplatzte Erdkruste oder die Gründung einer schönen neuen Kolonie im Weltall, irgendwo wo es schön ist. Bild hat schon genug geholfen: Sie sollen „in Raumschiffen fliehen“. Das muss reichen, Sie sind alt genug. Also besorgen Sie sich so ein Ding! Ich würde Sie ja gern mitnehmen.

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Röttgen: Sieger sehen anders aus

Wenn es zu Neuwahlen kommt hat die CDU ein großes Problem: Norbert Röttgen.

SPD und Grüne sind nicht in der Lage, einen verfassungskonformen Haushalt aufzustellen. Besser noch: Sie wollen es auch gar nicht und flüchten sich Neuwahlen, um zu legitimieren, was nicht zu legitimieren ist. Eigentlich keine schlechte Ausgangslage für die Opposition. Ein Unionskandidat könnte sich als solider Haushälter gegenüber Rot-Grün positionieren. Als Macher mit Augenmaß, als Sachwalter der Vernunft der Nordrhein-Westfalen davor bewahren will, zum Experimentierfeld sozial-ökologischer Utopien zu werden, vor denen sich aus gutem Grund auch viele SPD-Wähler fürchten. Es werden ihre Industriejobs sein, die bei der Verwirklichung dieser Utopien wegfallen werden.

Dumm nur, dass die CDU einen Kandidaten hat, der sich schon als Umweltminister bis auf die Knochen blamiert hat. Es gibt eigentlich nur Gründe gegen den neuen Biosprit: Er ist unökologisch, wird zur Steigerung der Lebensmittelpreise beitragen und so den Hunger in der Welt befördern. Ein Umweltminister sollte so etwas wissen und sich positionieren. Zumal wenn er die Autofahrer auf seiner Seite hätte – was ja in dem Job keine Selbstverständlichkeit ist.

Aber wer erst aus den Büschen kommt, wenn das E10-Kind schon in den Brunnen gefallen ist und dann noch an diesem Unfug fest hält, zeigt weder Initiative noch Führungsstärke. Traut man so jemanden zu, das einwohnerstärkste Land der Bundesrepublik zu regieren? Zu sparen? Strukturreformen durchzuführen? Nein. Der  Eindruck ist: Der kann es nicht.

Wenn Röttgen will, wird er bei Neuwahlen Spitzenkandidat der CDU in NRW. Sollte es so kommen, und die CDU sucht sich nicht noch einen neuen Kandidaten – empfehlen würde sich der Fraktionsvorsitzende Laumann – kann sie gleich schon einmal anfangen, nach einem Kandidaten für 2016 Ausschau zu halten. Denn Sieger sehen nicht so aus wie Röttgen.

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Karola Geiß-Netthöfel wird RVR-Chefin

Die SPD-Fraktion wird Karola Geiß-Netthöfe als Nachfolgerin des bisherigen RVR-Regionaldirektors Heinz-Dieter Klink vorschlagen.

Das teilte die SPD -Fraktion im RVR soeben in einer Presseerklärung mit. Geiß-Netthöfe war bislang stellvertretende Regierungspräsidentin in Arnsberg. Am 4. April soll sie gewählt werden. Sie wird Heinz-Dieter Klink ablösen – ein Mann, der  Worten wie „blass“ und „tatenlos“ und „Fehlbesetzung“ eine ganz neue Bedeutung gab.

Geiß-Netthöfel wurde 2008 vom damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers zu Vize-Regierungspräsidentin berufen. Vorher war die 52jährige Lünenerin fünf Jahre in der Kommunalaufsicht der Bezirksregierung tätig.

Eigentlich sollte der ehemalige Eon-Vorstand Christoph Dänzer-Vanotti neuer RVR-Chef werden. Er zog seine Bewerbung jedoch aus gesundheitlichen Gründen zurück.

Für die Linkspartei wird es eng in NRW

Die Linkspartei in NRW ist von Neuwahlen nicht begeistert. Dafür hat sie gute Gründe.

Mit dem Regierungswechsel in Nordrhein-Westfalen begann 2005 der Aufstieg der Linkspartei. Gerade  noch pünktlich zur Neuwahl des Bundestages, die eine Reaktion auf die Niederlage der SPD in NRW war, fusionierten PDS und WASG – und zogen in den Bundestag ein. Seitdem konnte sich die Linkspartei im Westen etablieren. Mit Neuwahlen in NRW könnte nun der Abstieg der Linkspartei beginnen.

Bei zwei NRW-Umfragen seit Jahresbeginn, Forsa und Emnid, lag die Linkspartei unter fünf Prozent. Entsprechend gering ist der Wunsch nach Neuwahlen bei der Partei ausgeprägt. Hubertus  Zdebel, Landessprecher der Linkspartei:

Die Menschen in NRW haben ein starkes Parlament und eine schwache Regierung gewählt. Sie wollten keine ‚Basta Regierung’ aus zwei Parteien, sondern eine Konstellation, die eine gerechte Umverteilung für die Mehrheit der Menschen auf den Weg bringt!

Das klingt nach pfeifen im Wald. Und dafür haben Zdebel und seine Pareifreunde auch jeden Grund. Im Landtag wird die Partei mit Wolfgang Zimmermann und Bärbel Beuermann von zwei an Blässe kaum zu überbietenden Politikern vertreten. Erfolge haben sie kaum vorzuweisen, dafür Peinlichkeiten wie die versehentliche Zustimmung zum rot-grünen Nachtragshaushalt. Starke Opposition sieht anders aus.

Und die derzeitige Bundesspitze der Linkspartei gleicht das nicht aus.

An der Basis der Partei ist die Stimmung nicht viel besser. Es rumort in vielen Kreisverbänden. In zum Beispiel Herne hat sich die Fraktion gespalten. In Gelsenkirchen sind die Ratsmitglieder sogar geschlossen aus der Partei ausgetreten. Ein attraktives Angebot an die Wähler sieht anders aus. Und da Grüne und SPD in NRW nach links gerückt sind und Hannelore Kraft an Beliebtheit gewonnen hat, wird es eng für die Linkspartei.

Ein Scheitern bei Neuwahlen in NRW könnte ein herber Rückschlag für die Linkspartei bundesweit werden. Und zu einem Richtungs- und Personalstreit führen, der für die SED-Nachfolgepartei im Westen existentiell werden kann.

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