Der Ruhrpilot

NRW: Widerstand gegen Öko-Revolution…Der Westen

NRW II: Bezirksregierung ändert Informationspolitik bei Gasbohrungen…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet: Schachtzeichen sollen wiederkommen…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet II: Mieter-Interessen-Gemeinschaft THS & Evonik sorgt sich um Immobilienverkauf…Der Westen

Bochum: Protest gegen NPD-Zentrale…Bo Alternative

Dortmund: Fünf Nordstadthäuser stehen im Fokus…Der Westen

Duisburg: Warten auf das Eurogate im Innenhafen…Der Westen

Essen: Parteien üben Kritik am Fahrplan zur Messe-Rettung…Der Westen

Umland: Grüne Ausländerfeindlichkeit in Kreuzberg…Frontmotor

Guttenberg: Der Ölprinz…Coffee & TV

Guttenberg II: Deutschlands dümmste Demo…Münchenblogger

Ägypten: Eine Deutsche in Ägyptens Revolution…Welt

Nazis wichen von Dortmund nach Bochum aus

Die eigentlich für heute angekündigte Nazikundgebung in Dortmund fiel aus. Stattdessen verschlug es ein kleines Grüppchen Rechtsradikaler nach Bochum.

Wie das Dortmunder Antifa Bündnis (DAB) berichtet, haben die Nazis ihre für heute geplante Kundgebung in Dortmund kurzfristig abgesagt. Sie wichen nach   Bochum aus:

Während die NPD in Dortmund vor allem gegen Asylbewerber_innen und Migrant_innen hetzen wollte, wählte sie in Bochum eine Moschee als Ziel ihrer Anfeindungen. Mit Plakaten aus dem letzten Wahlkampf posierten etwa 20 Anhänger_innen der neonazistische Partei am Hauptbahnhof und forderten ein Verbot von Minaretten in Deutschland.

In Dortmund kamen trotzdem Demonstranten zu angekündigten Gegenkundgebung. Sie blieben, bis klar war, dass die Nazis nicht nach Dortmund kommen würden.

Närrische Tage: Deutsche im Verkehr mit 10 Vol. % Alkohol

Die närrischen Tage haben begonnen.
Gestrandete Zugreisende erklärten am Freitag auf dem Bahnsteig in die Fernsehkameras, sie hätten bis heute nicht verstanden, warum überhaupt gestreikt werde. Angesichts des relativ hohen Empörungsgrades verbieten sich sämtliche Zweifel an diesen Einlassungen. Zumal es tatsächlich nicht ganz so einfach ist zu verstehen, warum die Lokführer streiken. Etwas leichter verständlich war da schon die am Donnerstag in sämtlichen Nachrichten verkündete Meldung, dass die Gewerkschaft der Lokführer streikt. Hätten die heutigen Bahnreisenden schon einmal diese Nachricht verstanden – also die, dass am Freitag gestreikt wurde, hätte ihnen dieses Wissen einige Unannehmlichkeiten ersparen können. Auch der Frage, warum gestreikt wird, hätten sie sich mit etwas mehr Gelassenheit nähern können.
So wie es aussieht, werden die Streiks in der kommenden Woche fortgesetzt. Dann werden wieder Kameras auf den Bahnsteigen stehen und gestrandete Zugreisende filmen, die wieder erklären werden, immer noch nicht verstanden zu haben, warum überhaupt gestreikt werde. Und dass sie jetzt aber wirklich langsam sauer würden. Närrisch. Ob am Aschermittwoch alles vorbei sein wird?

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Lammert, die CSU und der adlige Ken

Norbert Lammert

CSU-Innenexperte Stephan Mayer glaubt, Norbert Lammerts (CDU) Kritik an Karl Theodor zu Guttenberg wäre parteischädigend gewesen.  Eine fast schon absurde Verdrehung der Tatsachen.

Es gab nur wenige Christdemokraten, die sich während der Guttenberg-Affäre nicht bis auf die Knochen blamiert haben. Annette Schavan Zum Beispiel. Und Norbert Lammert. Der Bundestagspräsident und langjährige Vorsitzende der Ruhrgebiets CDU hatte die Guttenberg Affäre als einen Sargnagel für die Demokratie bezeichnet.

Ob sie diese Bedeutung hat sei einmal dahingestellt, aber auf jeden Fall hat diese Affäre der CDU im Bürgertum einen beachtlichen Reputationsverlust bescheert. Wer an einem Betrüger festhält, wer alle bürgerlichen Ehrbegriffe mit einem fröhlichen Hurra über Bord wirft, kann sich kaum als Partei der bürgerlichen Mitte bezeichnen. Norbert Lammert hat da nicht mitgemacht. Er zeigte als einer der wenigen in der CDU bürgerliche Tugenden: Er ließ sich nicht einfach in ein Kollektiv zwingen, beharrte auf Werten wie Ehrlichkeit und dem Leistungsprinzip. Was sind das noch für bürgerliche Parteien, in denen   solche Verhaltensweisen parteischädigend sein sollen? Wenn es jemanden gab, der sich parteischädigend verhalten hat, war es der adlige Ken mit der Gelfrisur.

Morde am Frankfurter Flughafen – der Uka, die Kufar und die Mär vom Einzeltäter

Arid Uka

Am 2. März 2011 hat der 21 Jahre alte Kosovo-Albaner Arid Uka am Frankfurter Flughafen auf US-Soldaten geschossen. Zwei GI´s erlagen sofort den hinrichtungsartigen Kopfschüssen, ein weiterer ringt noch mit dem Tode. Dass nicht mehr Blut geflossen ist, lag ausschließlich daran, dass die Tatwaffe nicht völlig in Ordnung war. 

Tatzeit war kurz nach 17:00 Uhr am Mittwoch. Am Donnerstag Nachmittag (!) sickert durch, dass die Morde vermutlich politisch motiviert sind. Was wird man bis dahin angenommen haben? Unbezahlte Spielschulden? Eine Eifersuchtstat? Eine Drogengeschichte? – Wie dem auch sei. Der Täter, also Arid Uka, handelte aus islamistischen Motiven. „Der mutmaßliche Täter“ muss es heißen; denn im Rechtsstaat gilt die Unschuldsvermutung. Und deshalb „anonymisiert“ der stellvertretende Generalbundesanwalt Rainer Griesbaum – am Freitag (!) – den mutmaßlichen Täter als Arid U. und vermutet „die Tat eines radikalisierten islamischen Einzeltäters“. Schließlich hat Arid Uka dies in seinem Geständnis genau so gesagt.
Griesbaum äußerte in dieser Pressekonferenz „nur hypothetische Zweifel an der Einzeltäter-Theorie“, so der Spiegel. Zwar: „Wahre Einzeltäter sind unter dschihadistischen Attentätern selten“, weiß man dort, „aber es gibt sie. Arid U. könnte ein solcher Fall gewesen sein.“ Könnte sein, könnte aber auch nicht sein. Spiegel-Leser wissen nicht mehr.

Welt Online wusste schon am Freitag Morgen um sieben, dass man selbst nichts weiß und die Polizei leider auch nicht: „Dem ersten Anschein nach war Arid U. ihnen unbekannt. Er war weder durch Propaganda noch durch Kontakte in einschlägige islamistische Kreise aufgefallen.“ Unter diesen Umständen kann freilich – klare Sache – „den Sicherheitsbehörden kein Vorwurf gemacht werden“.
Ohnehin sollte man mit Vorwürfen vorsichtig sein, und nach dem ersten Anschein hält man am besten ganz den Mund. Oder man bringt einen Artikel mit der Überschrift „Mord mit vielen Fragen“ – wie die Welt in dem zitierten Beitrag, demzufolge „den Sicherheitsbehörden kein Vorwurf gemacht werden“ kann. 

Im Laufe des Freitags klärten sich einige der vielen Fragen auf, so dass Welt Online eine neue Frage aufwerfen konnte; nämlich diese: „Handelte der Frankfurter Islamist wirklich allein?“ Nach Ansicht des stellvertretenden WAZ-Chefredakteurs Wilhelm Klümpersteht diese These auf wackligen Beinen, da er sich bereits vor Jahren mit einem radikal-islamistischen Deutsch-Syrer getroffen haben soll. Dieser sitzt seit seiner Rückkehr aus Pakistan im Gefängnis. Überdies entdeckten die Ermittler unter den 140 Facebook-Freunden des Attentäters auch namhafte radikale Salafisten.“
Bei dem Deutsch-Syrer handelt es sich um Rami M., der in Weiterstadt bei Frankfurt einsitzt und auf seinen Prozess wegen Mitgliedschaft in der “Islamischen Bewegung Usbekistans“ wartet. „Rami M. gilt“, so das hessische Nachrichtenportal nh24, „als einer der bekanntesten Islamisten Deutschlands.“ „Zwei Freunde im Dschihad“ heißt der Bericht über Arid Uka und Rami M., der im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet seine „Aufgabe“ in der „Unterstützung des heiligen Dschihads“ gesehen hatte – mit der Aussicht auf einen „Märtyrertod“.

Arid Uka lebte eine Weile gemeinsam mit Rami M. in einem Mehrfamilienhaus. In Frankfurt hatte Uka auch Kontakt zu „Haddid“, einem gewissen Zainulabuddin N., den die Frankfurter Polizei zur Beobachtung ausgeschrieben hatte. „Es gab den Verdacht, er wolle nach Afghanistan reisen, um sich dem bewaffneten Kampf anzuschließen“, schreibt der Spiegel. In diesem Januar sei „Haddid“ von US-Truppen festgenommen, inzwischen jedoch aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gelassen worden. 

Die Einzeltäter-Hypothese bestimmt auch jetzt noch die Berichterstattung in Deutschland, obgleich es seit Donnerstag „erste Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund gegeben (hat). Laut Berichten des Hessischen Rundfunks, von NDR Info und dem Berliner „Tagesspiegel“ soll der Täter, der gestern zwei Menschen tötete und zwei weitere schwer verletzte, Kontakte zu islamistischen Kreisen haben. Die Medien berufen sich dabei auf Informationen aus nicht näher genannten Ermittlerkreisen, die angegeben hätten, dass sich der Angriff gezielt gegen die amerikanische Armee gerichtet habe“ (Tagesanzeiger).
Arid Uka, der Frankfurter Attentäter, hatte sich nicht allzu sehr um Konspiration bemüht. Auf Facebook, wo er den Kampfnamen „Abu Reyyen“ trug, verfasste er regelmäßig Einträge, die den Dschihad, den heiligen Krieg, preisen. Am 7. Januar 2011 bspw. stellte er diese Zeilen ins Netz:

und selbst wenn jemand zum Jihad ausrufen würde na und?
das ist nun mal teil dieser schönen religion.
man darf nun mal Kufar [Nichtmuslime, W.J.] bekämpfen wenn man angegriffen wird.
Abu Maleq [aka Deso Dogg] ich liebe dich für Allah!
 

Dies konnte den deutschen Sicherheitsbehörden freilich nicht verborgen geblieben sein. Seit mehreren Wochen sollen sie über Arid Uka informiert gewesen sein. Dass sich das Bundesamt für Verfassungsschutz dabei Arid Ukas, „Abu Reyyens“, Netz aus Facebook-„Freunden“ genau angesehen hatte, ist wenig spektakulär, im Grunde eine Selbstverständlichkeit. Sollte sich jedoch herausstellen, dass der Verfassungsschutz über fast jeden Schritt Ukas genauestens informiert gewesen wäre, könnten die Morde vom Frankfurter Flughafen den Ausgangspunkt für eine Geheimdienst- bis hin zur Staatsaffäre bilden.
Das Bundesamt, aber auch das hessische Landesamt für Verfassungsschutz haben Geheimdienstexperten zufolge Arid Uka engmaschig überwacht. Sein Festnetzanschluss, so heißt es aus Fraport-Kreisen, habe der Telefonüberwachung unterlegen, sein Mobiltelefon soll ständig gepeilt worden sein. Üblicherweise werden aus diesen Daten Bewegungsprofile erstellt, die permanent erneuert werden.
Nun wusste man ohnehin, wo sich Arid Uka aufhielt. Die Frage wäre nur, wenn auch nur einige dieser Informationen zuträfen, weshalb der Attentäter überhaupt im Sicherheitsbereich des Flughafens beschäftigt sein konnte. Sollten jedoch alle diese Informationen unzutreffend sein, die Verfassungsschutzämter also keinen blassen Schimmer davon gehabt haben, was für eine Dschihad-Hetze Arid Uka auf Facebook betrieben hatte, ergäbe sich daraus eine ganz andere Frage. 

Ich bin überzeugt davon, dass die Herren Schlapphüte über den 21-jährigen späteren Mörder bestens Bescheid wussten. Ich hätte nur noch ganz gern gewusst, was in dieser Sache warum so grandios schief gegangen ist. Die Schlapphüte werden es mir nicht sagen. Aber die Amerikaner möchten es auch gern wissen. Die Eltern der Ermordeten und die Kameraden, die New York Times und CNN, Pentagon und CIA sowieso. Deshalb, hochgeschätzte Schlapphüte, noch einmal die Frage: was habt Ihr Euch bloß dabei gedacht, einen Typen aus diesem gefrusteten, halbstarken Mördergesindel im Airport hin- und herflitzen zu lassen?! Was habt Ihr da wieder für einen ausgeklügelten Plan gehabt?! Merkt Euch eins: diese islamistischen Killerbubis sind total kaputt und unfassbar blöd. Alles noch viel schlimmer als bei Euch. Verstanden?!!!

Der Ruhrpilot

NRW: SPD droht mit Neuwahlen…Rheinische Post

NRW II: Innenminister warnt Jugend vor Salafisten…Der Westen

Bochum: Wagners Ring im Audimax…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Wohnen wird nur moderat teurer…Der Westen

Dortmund II: Straßenstrich für ein halbes Jahr schließen?…Ruhr Nachrichten

Essen: Franz Sales Haus will Opfer von Züchtigungspraktiken entschädigen…Der Westen

Duisburg: Zahl der Einbrüche in Duisburg deutlich gestiegen…Der Westen

Mülheim: Auftrag für Uni-Bau nach Düsseldorf…Der Westen

Umland: B7n – ungewöhnlicher Name, ungewöhnliche Vorkommen, unklare Antworten…Zoom

Debatte: Der Innenminister und seine Plattitüden zum Islam…Welt

Blogs: Spiegelfechter verstärkt Nachdenkseiten…Spiegelfechter

SM: Warum ich bei Facebook auch berufliche Chef-Anfragen zulasse…Prospero

Fußball: Schalke und Dortmund regieren wieder…Frontmotor

Medien: Braun wird WAZ-Geschäftsführer NRW…Meedia

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Protest gegen Nazis in Dortmund

Die NPD will morgen in Dortmund demonstrieren. Dagegen wird es Protest geben.

Wieder einmal wollen Nazis in Dortmund demonstrieren. Die NPD ruft zu einer Demo gegenüber des Hauptbahnhofs auf. Die Nazigegner machen mobil:

Am morgigen Samstag, den 05.03., hat die NPD eine Kundgebung oberhalb
der Katharinentreppen gegenüber des Dortmunder Hauptbahnhofs angemeldet.
Unter dem Motto “Millionen Fremde kosten uns Milliarden!” wollen sie
erneut rassistische Stimmungsmache betreiben. Ein antifaschistisches
Bündnis mobilisiert zu Protest in Sicht- und Hörweite der Neonazi-Kundgebung.
Das Dortmunder Antifa Bündnis (DAB) ruft deshalb dazu auf sich ab 14 Uhr
oberhalb der Katharinentreppen zu treffen und den Neonazis einen
entschlossenen Protest entgegenzusetzen! „Wie schon im vergangenen Jahr
bei “pro-NRW” werden wir auch die Kundgebung der NPD lautstark und
kreativ begleiten. Wir werden rassistische Hetze gegen sozial
Ausgegrenzte und Migranten niemals ohne entschlossenen Protest
hinnehmen!“, so Sonja Brünzel, Pressesprecherin des Dortmunder
Antifa-Bündnisses.

Das Ruhrgebiet und das Aufleuchten und Verschwinden des Poetischen – eine Momentaufnahme vom Flug des Pegasus abseits des heute gestarteten Phoenix

Das ist unstrittig: Zwei Impulse für die deutschsprachige Literatur gingen seit den 1950er Jahren von der Ruhr aus: die (Wieder-)Entdeckung der Arbeitswelt als Gegenstand und Thema literarischen Schreibens und später die Entdeckung der Region als Tatort (local crime) – mit vielen spannenden  Krimis, die im Ruhrgebiet spielen, aber oft weit darüber hinausweisen. Heute verbindet man mit dem Ruhrgebiet mehr freie Schriftsteller denn je. Die Entwicklung nicht nur der Literatur hierzulande darf  dennoch getrost in Dekadenschritten beschrieben werden.
Der in Duisburg geborene Schriftsteller Nicolas Born ging in den 60ern weg aus dem Ruhrgebiet, starb 1979 mit nur 41 Jahren an Krebs. Seine in Paris lebende Tochter Katharina Born kehrt 2011 über die Figur eines Duisburger Doktoranden in ihrem Roman „Schlechte Gesellschaft. Eine Familiengeschichte“ auch ins Ruhrgebiet zurück und steht mit dem Text zurzeit auf der SWR-Bestenliste. Bereits zuvor aber war sie gerne und oft Gast an der Ruhr. Von einem dieser Besuche und einer Suche nach den Wurzeln der Poesie im Ruhrgebiet möchte ich kurz erzählen.

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