Heute hat nicht nur Jesus Geburtstag. Auch Lemmy, der Sänger von Motörhead. Er wird 65. Da gratuliert man doch gerne.
Jahresrückblick 2010: Mai
NRW hatte im Mai die Wahl. Wie erwartet wurde schwarz-gelb abgewählt. Aber eine neue Regierung gab es noch lange nicht.
Der Wahlabend war spannend und dauerte lange. Klarer Gewinner: Die Grünen. Klarer Verlierer: Die CDU. Dafür gab es, neben den Skandalen und der Bundespolitik, verschiedene Gründe: Den Rau-Kult der Union und Rüttgers Unfähigkeit, die eigene Partei hinter sich zu bringen. Die Linkspartei wurde zum Zünglein an der Waage – und bekam einen Aufpasser aus Berlin zur Seite gestellt.
Aber es gab noch andere Themen: Gastautoren plädierten auf den Ruhrbaronen für und gegen Studiengebühren.
Die Schachtzeichen verzauberten das Ruhrgebiet. Die Atolle auf dem Baldeney-See zogen viele Besucher an. Für viele wurde die Kulturhauptstadt zum ersten Mal fassbar.
Und sonst? Ein Feuerwehrchef in Dortmund wurde als Nazi geoutet, wir erinnerten an eine vergessene Jugendrevolte, beleuchteten die Kontakte der Konrad-Adenauer-Stiftung zu Despoten und beschäftigten uns mit der Geldverschwendung bei dem Projekt Digitales NRW.
Ein Kommentar zum Kinderpornografie-Urteil gegen den ehemaligen SPD-MdB Jörg Tauss brachte uns viel Kritik ein. Danach wussten wir auch, was ein Shitstorm ist.
Besinnliches zur weißen Weihnacht
Alles Unglück des Menschen entspringt seiner Unfähigkeit, in Ruhe in seinem Zimmer sitzen zu bleiben.“
(Blaise Pascal)
Frohe Weihnachten
Frohe Weihnachten. Feiert schön.
Cowboys On Dope
Cowboys On Dope, Samstag, 25. Dezember, 21.00 Uhr, Blue Shell, Köln
Der Ruhrpilot
Loveparade: OB Sauerland entschuldigt sich in Weihnachtsgruß…Der Westen
Wetter: Der Winter hat NRW im Griff…WDR
NRW: Union und FDP zahlten Spitzenweine zur Koalitionsfeier…Spiegel
NRW II: Auch Schwarz-Gelb kaufte teure Möbel…RP Online
NRW III: 5138 Bürger zeigten sich wegen Steuerbetrug selber an…RP Online
Duisburg: Polizeibeamte fallen bei Pokalspiel als Hooligans auf…Spiegel
Bochum: Weihnachtsgeschenk fürs Rottstr5-Theater…Der Westen
Netzneutralität: Was hat die FCC da eigentlich “geregelt?”….Netzpolitik
Ungarn:…als Geburtsstunde einer europäischen Öffentlichkeit…Weissgarnix
Ungarn II: Verschwindet Ungarn dank Fidesz wieder hinter einem eisernen Vorhang?…2.0
Medien: Stadtspiegel eingestellt…Zoom
Es muss nicht immer Duisburg sein
Was macht ein Wirt, wenn seine Kneipe ihren Ruhetag hat? – Richtig: er geht in eine andere Kneipe. Nächste Frage: was macht ein Streifenpolizist, wenn er seinen freien Tag hat? Was meinen Sie? Einem Privatdetektiv helfen? – Nun, überlegen Sie doch mal! Das kann doch nicht. Nach einem „Streifenpolizisten“ hatte ich gefragt, nicht nach einem Super-Cop Marke Super-Hirn. Bei einem privaten Sicherheitsdienst anheuern? – Mmhh, nicht schlecht. Bei den Hells Angels mitmachen? – Bingo! Richtige Antwort. Allerdings wollte ich hier und heute nicht darauf hinaus. Zumal: bei den Höllenengeln gelten strenge Aufnahmeregeln. Will sagen: die nehmen noch lange nicht jeden.
Also, nochmal die Frage: was macht ein Streifenpolizist, wenn er seinen freien Tag hat? Oder, präziser formuliert: was machen zwei Streifenpolizisten, wenn sie ihren freien Tag haben? Oder, noch präziser: zwei Duisburger Streifenpolizisten? Richtige Antwort: dies und jenes. Präziser: die einen so, die anderen so. Merke: alle Polizisten sind nicht gleich. Schon gar nicht in ihrer Freizeit. Manche interessieren sich – nur mal so als Beispiel – für Fußball; andere dagegen nicht. Verständlich: bei jedem Heimspiel – hier: des MSV – müssen die sich mit diesen Vollidioten namens Hooligans anlegen. Wenn die dann endlich mal ihre Überstunden abfeiern dürfen, wollen die von Fußball nun aber wirklich nichts mehr hören und sehen. Höchstens vor dem Fernsehgerät.
Andere Kollegen wiederum gehen so richtig in ihrer Arbeit auf. Die identifizieren sich mit ihrem Job. Auch in ihrer Freizeit. Und die stehen zu ihrem Verein, im Falle von Duisburger Straßencops – logisch: die stehen zum MSV. Also, zurück zu unserer Frage: was machen so – sagen wir mal: besonders engagierte Beamte, wenn der MSV spielt? Auswärts natürlich! Was die bei Heimspielen machen, ist doch klar: Dienst. Also, was machen die bei Auswärtsspielen des MSV? Die besonders engagierten, die sich mit ihrer Arbeit, mit dem MSV und irgendwie auch mit ihrer prominenten Stadt identifizieren können? Haben wir es jetzt? Logisch: die fahren mit. Oder gestern: Pokal-Achtelfinale in Köln. Bei den Nieten vom FC. Die Kölner in der ersten Bundesliga, die Duisburger in der zweiten – trotzdem: der Pokal hat seine eigenen Gesetze.
40 Tausend Leute, davon 10 Tausend – schönes Wort: Schlachtenbummler, und der MSV macht die Podolski-Truppe zuhause nass. Bei denen zuhause, wie gesagt. Doch darum geht es hier nicht. Fußballergebnisse sind – unter uns gesagt – Kindergarten. Was machen also die beiden Duisburger Streifenpolizisten? Also, nachdem (nix: obwohl) der MSV gewonnen hat? – Richtig: sie machen sich auf, die Einsatzhundertschaft der Kölner Polizei zu überwinden, weil sie mit den Kölner „Problemfans“ noch etwas klären wollen. Dritte Halbzeit – Sie verstehen schon. Nun waren diese beiden Kollegen jedoch schon an der Schlägerei vor dem Spiel beteiligt, so jedenfalls die Kölner Polizei nach Angaben des WDR. Wie auch immer: die Kölner wollten ihre Duisburger Kollegen nicht durchlassen. Die wollten überhaupt keine Duisburger Fans durchlassen, diese Spielverderber. Denn dass es sich bei den beiden um Kollegen handelte, wussten die ja gar nicht.
Erst einmal nicht. Aber dann, wie es eben so ist direkt nach dem Spiel: körperliche Gewalt, Landfriedensbruch, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, das ganze Programm eben. Die Situation ist eskaliert; aber klare Sache: die Kölner Beamten im Einsatz haben angefangen. Die wollten die Duisburger einfach so nicht vorbei lassen. Und dann haben sie die beiden auch noch festgenommen, jedenfalls ihre Personalien aufgenommen. Ein Tatverdächtiger 35 Jahre alt, ein anderer 40 Jahre – okay, das ist auch noch kein Alter. Beide Angehörige der Duisburger Polizei. Tatvorwürfe gegen das Duo: siehe drei Sätze zuvor. Aktive Beteiligung an der Prügelei wirft ihnen die Kölner Polizei vor. Es sei immer ärgerlich, wenn man gegen Kollegen ermitteln müsse, erklärte Kölns Polizeisprecher auf Anfrage der WAZ.
Die Duisburger Polizei wolle prüfen, schreibt Spiegel Online, „ob nach den strafrechtlichen Ermittlungen ein Disziplinarverfahren eröffnet wird“. Vom Polizeidienst seien die beiden mutmaßlichen Gewalttäter bislang nicht suspendiert worden, obwohl nach Informationen des WDR die Duisburger Polizisten nicht zum ersten Mal aufgefallen seien. Nochmal: die meisten Polizisten in Duisburg sind ganz anders. Ich bin Duisburger; mir können Sie das glauben. Klar: ein Restrisiko bleibt immer. Sollten Sie also – zum Beispiel an Sylvester – Unsinn vorhaben oder sich, wenn es wärmer wird, einfach mal ein schönes Fußballspiel ansehen wollen, den Zartbesaiteten unter Ihnen sei gesagt: es muss nicht immer Duisburg sein. Andererseits: vielleicht sind die beiden Jungs bei einer normalen Verkehrskontrolle ja auch ganz nett. Freunde und Helfer. Man weiß es nun mal nicht.
Jahresrückblick 2010: April
An die Zukunft der schwarz-gelben Koalition glaubte im April niemand mehr. Aber welche neue Konstellation NRW nach der Wahl regieren sollte, war auch nicht absehbar.
Die letzte Umfrage, die der schwarz-gelben Landesregierung eine Mehrheit voraussagte, lag im April Monate zurück. Wir veröffentlichten Umfrage für Umfrage – zum Teil vor allen anderen Medien. Aber ein klares Bild ergab sich trotzdem nicht. Sicher war nur: FDP und vor allem die Union waren durch die Skandale in schwere See geraten. Skandale hatte aber nicht nur die Union. Die Linkspartei musste sich mit einer Spitzelaffäre auseinander setzen. Aufgedeckt wurde sie in der Ausgabe des ersten Ruhrbarone-Magazins, dass im April erschien.
Im Ruhrgebiet wurden die Pläne des Frankfurter Architekturbüros Albert Speer und Partner diskutiert. Zuerst lesen konnte man sie bei uns. Wir diskutierten über die Potentiale von Kreativquartieren und ob Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet überhaupt eine Chance hat. Christoph M. Schmidt, der Präsident des RWI, meinte: „Nein!“
Essen war auch schon im April pleite – Eon-Ruhrgas hielt trotzdem die Hand auf. Fanden wir nicht ok. Und Frank Patalong von Spiegel Online erklärte bei uns im Interview was er gegen Werbeblocker hat.
Kein Konzerttipp
Für Morgen gibt es keinem Konzerttipp. Das Angebot ist so mau, da will man nichts empfehlen. Stattdessen ein weihnachtliches Video aus Japan irgendwoher – zum mitsingen.
Der Ruhrpilot
Dortmund: „Grünen-Bashing“ im Rathaus…Der Westen
NRW: CDU startklar für Wahlkampf…RP Online
NRW II: Frauen-Duo zeigt wie Koalition funktioniert…Welt
NRW III: Land fordert nationale Streusalzreserve…Spiegel
Bochum: Platz für Künstler…Der Westen
Bochum II: Grünes Licht für Erweiterung der Ruhr-Uni…Der Westen
Duisburg: Künstler Jürgen Meister rechtfertigt seinen Entwurf…Xtranews
Werne: Amazon entlässt nach dem Weihnachtsgeschäft…Ruhr Nachrichten
Essen: Mieser Winterdienst…Der Westen
Umland: Mehr Geld mit der Jagdsteuer…Zoom
Internet: 2011 wird das Jahr der Internetsperren…Netzpolitik
Pop: Die Kassierer…Der Westen