Die befürchtete Abrechnung der Politik mit dem Dortmunder Theaterindentanten Kay Voges blieb aus. Alle Parteien stärkten Voges gestern im Kulturausschuss den Rücken.
Im Vorfeld der gestrigen Sitzung des Dortmunder Kulturausschusses sorgte ein Artikel der WAZ für Aufregung. Ein ungenannter Experte der Dortmunder Kulturpolitik hatte Voges in dem Text für die schlechte Auslastung des Dortmunder Theaters verantwortlich gemacht.
In der Sitzung selbst war davon nicht mehr die Rede. Die in der Tat schlechten Besucherzahlen des Theaters und der Oper zu Beginn der Spielzeit wurden von Dezernent Jörg Stüdemann relativiert: Zum einen wäre das erste Quartal einer neuen Spielzeit in allen Theatern eher schwach, zum anderen verhalte sich das Publikum nach einem Intendantenwechsel immer zurückhaltend. Stüdemanns Fazit: Kein Grund zur Sorge.
Im Januar lag dann auch die Auslastung des Theaters bei 80 Prozent. Eine sehr gute Zahl. In einer beeindruckenden Rede stellte sich Heinz Dingerdissen (FDP/Bürgerliste) vor Voges und dankte ihm und seinem Ensemble für die geleistete Arbeit. Die Redner der anderen Fraktionen schlossen sich Dingerdissen an.
Einhellig kritisiert wurde allerdings das Marketing für das Dortmunder Fünf-Sparten-Haus. Ulrike Märkel (Grüne) regte an, künftig auch ausserhalb Dortmunds für das Haus zu werben und verwies auf die bundesweit positive Resonanz der Arbeit von Voges in den Medien.
Ein Antrag von CDU und SPD, die in Dortmund eine informelle Koalition bilden, künftig wieder eine BvB-Revue in der Oper zu veranstalten, wurde indes von FDP und Grünen abgelehnt, fand aber die Mehrheit der Stimmen. Im Jahr der Meisterschaft, so Union und SPD, soll die Oper von der Fußballbegeisterung in der Stadt profitieren. BvB-Fans könnten mit der Revue in die Oper gelockt werden.
Der denkwürdige Satz von Sepp Herberger, dass das Spiel 90 Minuten dauert, schien in dem Kreis unbekannt zu sein. Mal schauen wie gut die BvB-Revue läuft, wenn die Borussen die Meisterschaft verfehlen.