Die britische Labour-Partei ist gespalten. Die Blue-Labour-Bewegung hofft, dass einer Niederlage bei den Unterhauswahlen eine Neuorientierung folgt. Von unserer Gastautorin Sabine Beppler-Spahl.
Wenn am frühen Freitagmorgen in Großbritannien die Wahlergebnisse bekannt gegeben werden, dann wird sich der Blick besonders auf die Hochburgen der Labour Partei richten. In zahlreichen dieser Regionen, zu denen z.B. auch das „Black Country“ gehört, stimmte die Mehrheit 2016 für den Brexit. (In dem Ballungsgebiet Black Country, nördlich von Birmingham, dessen Namen an die Kohleförderung erinnert, waren es sogar 67 Prozent.) Doch gerade hier muss die Partei, die mit dem Versprechen, ein neues Referendum abzuhalten, in den Wahlkampf gezogen ist, um jede Stimme bangen. Viele, so die Prognosen, wollen entweder die Konservativen (Tories) oder die Brexit-Partei wählen. Auch mit einer hohen Wahlenthaltung wird gerechnet, was ebenfalls keine gute Nachricht für Labour ist.