Der Ruhrpilot

Dortmund: Große Razzia bei Envio…Der Westen

Ruhrgebiet: Projekt Rhein-Ruhr-Region offiziell begraben…Der Westen

Loveparade: Landes-CDU stärkt Sauerland den Rücken…Der Westen

Internet: Kinderschänderjagd auf RTL2…Netzpolitik

Bochum: Goosen über den VfL…Pottblog

Duisburg II: Poeten vs Rapper vs Blogger…Kueperpunk

Duisburg III: Sauftour statt Bildungsfahrt nach Berlin…Der Westen

S21: Heiner Geißler bereits am ersten Tag gescheitert?…F!XMBR

S21 II: Reden und Weiterbauen…DL

Kultur: Kurz vor Film…Denkfabrik

Umland: Die Wallstreetboys…Frontmotor

Umland II: Wegschwimmen…Zoom

WAZ-Gruppe: Nur gemeinsam sind Freie stark!…Medienmoral NRW

Sozial: Brauche wir Tafeln?…DC

Innovation-City: ein Gebot der Fairness

Fairness ist schwierig, wenn es um hohe Politik geht. Das erfahren gerade die Städte im Wettbewerb um den Titel Innovation City. Dieses Zukunftsprojekt wurde vom Initiativkreis Ruhr ausgelobt. Die Siegerstadt soll hier das Geld bekommen, um sich – oder besser gesagt einen großen Teil seines Stadtgebietes – komplett ökologisch umzubauen. Die Bedeutung des Vorhabens ist kaum zu überschätzen. Am Ende könnten rund zwei Milliarden Euro in eine Stadt fließen, die heute nicht mal weiß, wie sie die Schlaglöcher in ihrem Asphalt beseitigen soll.

Man sieht also, es geht um was. Und immer wenn es um was geht, machen die Oberbürgermeister im Ruhrgebiet das, was sie am Besten können. Sie kämpfen gegeneinander für den eigenen Kirchturm. Im Wettbewerb sind noch Gelsenkirchen, Bottrop, Essen, Mülheim und Bochum. Das erste sortieren fällt leicht: Essen und Bochum sind draußen, weil die einen schon die Kulturhauptstadt hatten und die anderen eine miese Bewerbung abgegeben haben. Mülheim dürfte aus dem Rennen sein, weil die Stadt nicht mal einen Haushalt hinbekommt.

Es läuft also auf einen Zweikampf zwischen Gelsenkirchen und Bottrop hinaus. Und jetzt beginnt das Hardcore-Lobbying von Frank Baranowski, SPD-OB von Gelsenkirchen. Die Bewerbung von Gelsenkirchen ist so Lala. Nur ein Highlight hat das Stück: Gelsenkirchen hat sich gemeinsam mit Herten beworben. Das ist wichtig, weil in Zukunft vor allem Projekte mit EU-Geld gefördert werden sollen, die Städteübergreifend angelegt sind. Für Innovation City ist das entscheidend, denn richtig Geld gibt es vom Innovationskreis Ruhr nur sehr wenig für den Sieger. Der Rest muss vor allem über Fördermittel von EU und Land eingeworben werden. Was macht jetzt Baranowski? Er telefoniert mit allen möglichen Leuten und weißt jeden darauf hin, dass diese Kooperation zwischen Herten und seiner Stadt das Entscheidende ist. Er lobbyiert eben rum. Dabei sollte man wissen, dass Frank Baranowski nicht irgendwer ist. Er ist Chef der Ruhr-SPD mit entscheidendem Einfluss in der aktuellen Landesregierung. Bei etlichen Mitgliedern der Jury kommt seine Botschaft deswegen an. Zum Beispiel beim unsäglichen Noch-RVR-Chef Heinz-Dieter Klink. Dieser SPD-Parteisoldat kommt aus dem Gelsenkirchener Stadtrat. Da er kein eigenes Rückgrat hat, ist davon auszugehen, dass er dem Drängen Baranowskis erliegt.

Schon laufen Gerüchte durch das Revier, dass das Rennen sowieso schon gelaufen sei. Dass die Jury-Entscheidung, wer den Titel Innovation-City kriegt, nur noch Formsache sei, weil Baranowski die Sache schon geschoben habe. Wenn da das Wörtchen wenn nicht wäre. Denn immer noch gibt es Leute, die auf eine faire Bewertung der Bewerbungen jenseits des Lobbyings setzen. Und hier liegt Bottrop nicht schlecht im Rennen.

Zwar hat die Gemeinde keine echte Kooperation mit einer Nachbarstadt vorzuweisen – aber immerhin eine Willensbekundung von Gladbeck, mit den einstigen Erzfeinden aus Bottrop zusammenzuarbeiten, wenn es um die Innovation City geht. Selbst Oberhausen hat unter der Hand erklärt, mit Bottrop zu kooperieren, sollte der ungeliebte Nachbar den Preis abräumen. Dazu hat Bottrop sich die meiste Mühe mit der Bewerbung gemacht. Es gibt etliche clevere Projekte und Firmen wie Rockwoll oder die RAG Immobilien haben sich als Unterstützer zusammengefunden. Dazu gibt es in der Stadt eine echte Bereitschaft in der Bevölkerung, das Vorhaben mitzutragen.

Sollte es fair zugehen, müsste die Bottroper Bewerbung wenigstens ordentlich im Vergleich mit der Gelsenkirchener bewertet werden. Sollte sie dann schlecht sein, kann sich keiner beschweren, sollte die Schalke-Gemeinde gewinnen.

Sollte aber Gelsenkirchen nur siegen, weil Baranowski besser Lobby kann, als der weithin unbekannte Bottroper Neu-Oberbürgermeister Bernd Tischler, SPD, dann wäre das eine Schande für den Innovationskreis Ruhr. Er wäre dann nur noch eine dieser Revier-Kungelrunden, von denen es sowieso viel zu viele gibt.

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Der Ruhrpilot

Marc Jan Eumann, Staatssekretär im Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien Foto: Landtag NRW

JMStV: Diskussion mit dem NRW-Staatssekretär Marc Jan Eumann…Pottblog

JMStV II: Kuschelkurs für Kritiker in NRW?…Netzpolitik

Folkloreindustrie: Oettinger macht Kohle-Kumpeln wieder Hoffnung…Welt

NRW: Intrigen in der CDU…RP-Online

Umland: Rheinland formiert sich gegen Ruhrgebiet…Der Westen

Umland II: Rheinland soll Metropole werden…RP-Online

Ruhr2010: …kurbelt den Tourismus an…Der Westen

Bochum: Poetry Slam-Finale…Ruhr Nachrichten

Bochum II: VfL – Der Patriarch geht, das Chaos kommt…Welt

Bochum III: VfL – Der Tag nach der Jahreshauptversammlung…Pottblog

Bochum IV: Konzerthaus ging in aller Stille…Dirk Schmidt

Hagen: Enteignungen paradox…Zoom

Kunst: Bislang unbekanntes Bild von Gerhard Richter entdeckt…Exportabel

Demokratrie: …vs die kritische Masse vs die Weisheit der Vielen…2.0

Wirtschaft: Gutes Geld kommt vom Markt, nicht vom Staat…Weissgarnix

Debatte: Barrikadenrepublik Deutschland…Spiegel

Debatte II: Fortschritt? Nein danke!…Rp-Online

Der Blaue Pfad

Durch Essen führt ein Kulturpfad. Unser Gastautor Tobias Steinfeld ist drübergelaufen. Hier ist sein Bericht:

0 Schritte: Montag, 20. September im Jahre der Kulturhauptstadt Essen, 18.06 Uhr. Im Halbkreis stehen wir zusammen: Dutzende Menschen, teils mit roten Fahnen behangen. Davor ein spätgotischer Hallenbau: weiße Wände, schwarzes Dach, Fenster mit Spitzbögen. 1543 wurde die Marktkirche am Flachsmarkt von Bürgern besetzt. Sie schrien nach evangelischen Predigern. Sie setzten sich durch.
Knapp 500 Jahre später: “Offenes Mikro”. Ein Mann namens “Horst” spricht. Über die “Sarrazin-Hetze“, darüber, dass Arbeiter sich länderübergreifend helfen müssen. Der Flachsmarkt ist eine Stätte des Protests. Es ist die 305. Montagsdemo gegen Hartz IV. Ich stehe auf dem ersten Glas-Stein des Kulturpfades. “Klack”, setze den Schrittzähler auf Null. DIE LINKE verteilt Flugblätter. Zwei Polizisten im grünen Bulli hängen gelangweilt in den Sitzen, die Unterarme halb aus den Fenstern gelehnt, die Hoffnung verloren, ihr Einsatz könnte ausgerechnet bei der 305. Auflage verlangt werden. Rechts davon auf einem Podest: Alfred Krupp, der das Geschehen vom besten Platz überwacht. Genau hier am Flachsmarkt kam er zur Welt. Im Haus Nr. 9. 1812 war das. Der größte Waffenhersteller seiner Zeit forderte von seinen Arbeitnehmern Gehorsam, bot dafür aber Gegenleistungen. Er garantierte umfassende Sozialleistungen, wie Krankenversicherung und Rente, sah seine Arbeiter somit gut behandelt. Krupp führte eine Dauerfehde mit der Sozialistischen Arbeiterpartei. Auf seiner schwarzen Liste standen Arbeiter, die zu Demos gingen. Sie wurden entlassen. Türkis und in Stahl gegossen erträgt er nun die Unbeugsamen von 2010.
“Danke Horst” sagt ein Mann mit Rauschebart, der jetzt das Mikro hält. Applaus.
“Studiengebühren abschaffen“, fordert er, kommt dann auf Burschenschaften, floskelt: “Lieber ein Geschwür am After, als ein deutscher Burschenschaftler.” Das sei nicht “politisch gemeint“, soll nur zeigen “was wir von diesem rechten Gesocks halten.” Ich mag Burschenschaften auch nicht, gehe jetzt aber besser los, bevor die Glatzen, die, wie jeden Tag hinter der Marktkirche rumlungern, auf die Idee kommen, den gelangweilten Polizisten im Bulli zu einem unverhofften Einsatz zu verhelfen.
Unmittelbar vor mir sind sechs blaue Steine ins Pflaster eingelassen  Form und Größe einer Ritter-Sport-Tafel. Sie liegen genau in Schrittweite auseinander. Ich gehe, schaue auf den Schrittzähler an meinem Gürtel. Sechs. Stimmt.
Ich folge dem Pfad die Kettwiger Straße hoch, durch eine Douglas-Duftwolke, vorbei an H&M und O2 Shop.

223 Schritte: Links von mir der Essener Münster. Ein hagerer, leicht gebräunter Mann Anfang dreißig steht hier. Er trägt Tarnkleidung. Die Gitarre stört sein Erscheinungsbild, Gewehr würde ihm besser stehen. Ich weiß nicht, was er spielt. So leise. Vor ihm auf dem Boden liegt der Gitarrenkoffer. Leer. Keiner hört ihn.
An der braunen Sandstein-Fassade des Münsters hängen Plakate. “Komm zur Ruhe” steht darauf. Jeden Tag um 12 Uhr wird zur Andacht geladen. Ich vermute, es handelt sich um ein Wortspiel, angelehnt an Grönemeyers gefloppten Song zur Kulturhauptstadt “Komm zur Ruhr” Für Marketing-Gurus ist Ruhr 2010 wie ein Abenteuerspielplatz zum austoben. Statt aufgeschlagenen Knien gibt es andere Wunden: Ruhr-Atoll, Ruhrlights, Ruhrblicke. Eines dieser Ruhrlights erlebe ich in diesem Augenblick. Hallender Disco-Sound. Kommt näher, wird lauter, verschluckt das Geklimper vom Tarn-Mann ganz. Ein Mann kommt vom Kennedy-Platz auf den Münster zu. Der rechte Arm stützt den ausladenden Recorder auf seiner Schulter. Das schwarze T-Shirt steckt in der zu großen Jeans. Von Weitem erinnert sein grooviger Gang an Detlef D! Soost. Aus der Nähe erkennt man unter der weißen, zur Seite gedrehten, Van Dutch-Cap getönte Brillengläser und ein froschliches Gesicht, wie das von Wolfgang Lippert, das Anfang der 90er ein paar mal Wetten Dass ??? moderierte. Es dröhnt wie aus einem aufgemotzten Kadett: “Here we go, hear me say! It´s Revolution in Paradise!” Ein ähnliches Leitmotiv liegt Ruhr 2010 zu Grunde: Wandel durch Kultur  Kultur durch Wandel. Mir wird klar: Heath Hunter war 1996 seiner Zeit voraus. Lippert wandelt die Kettwiger runter, Richtung Demonstranten, Polizisten, Glatzen und Krupp. Die revolutionären Klänge verebben, das Klimpern des Tarnmannes schleicht sich ein. Ich muss weiter.

544 Schritte: Rast an der 1. Dellbrügge vor dem Grillotheater. 1892 wurde hier Lessings Minna von Barnhelm uraufgeführt. Momentan ist Spielpause. Links und rechts hängen Plakate an den Wänden. Eine Frau mit gekochten Spaghetti als Haarpracht und der Schriftzug “Mit Essen spielt man nicht” sind zu sehen. Die Kampagne soll zeigen, dass Kultur auch Lebensmittel ist. Mitten auf der 1. Dellbrügge steht ein älterer Mann. Er spielt Quetschkommode, laut, tanzt von einem Bein aufs andere. La Cucaracha (Die Kakerlake) singt er mit Herzblut und einem Lächeln unter dem schwarzen Schnauzbart. Die Musik ist sein täglich Brot. Die Leute laufen an ihm vorbei, Einkaufstaschen in den Händen, den Kopf nach vorn gerichtet, als hätten sie Kopfhörer auf, müssen zum Bahnhof. Ein Mann, der die Obdachlosenzeitung verkauft, bleibt vor ihm stehen. Sie verneigen sich voreinander. Er geht seines Weges in Richtung des Spaghetti-Plakats. Dass man mit Essen nicht spielt, weiß er. Plötzlich Stille. Kein La Cucaracha mehr. Er blickt aufs Handy und packt die Quetschkommode ein. Essen ist fertig.
Ich gehe weiter. Das Glockenspiel spielt Das Bergmannslied: “Glück auf Glück auf. Der Steiger kommt“. Ein metallenes Quietschen mischt sich in den Spieluhr-Klang. Es ist das Sicherheitstor vom Juwelier Deiter. Der damalige Geschäftsführer versteckte das Glockenspiel während des zweiten Weltkrieges erfolgreich vor den Nazis.

897 Schritte: Ich habe die Fährte verloren. Ein einzelnes Steinchen leuchtet auf dem Willy-Brandt-Platz. Ich laufe kreuz und quer über den Platz am Bahnhof und weiß jetzt wie Hänsel und Gretel sich fühlten, als ihre wegweisenden Brotkrumen von Vögeln gefressen wurden. Mein Blick fällt auf ein riesiges Banner. “Wir sind Kulturhauptstadt”. Das gibt Sicherheit. Einer von uns wird mir sicher helfen auf den rechten Pfad zu gelangen. Wie aus dem nichts taucht er auf. Das Lippert-Double samt Recorder. Es tut gut, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Er scheint unbeschadet durch die Montagsdemo getanzt zu sein und verkündet jetzt eine frohe Botschaft: die “Love Message” zu der sich Scooter, Fun-Factory, E-Rotic und andere Größen 1996 für einen guten Zweck vereinigt hatten. 2010 haben wir uns zusammen getan, um gemeinsam Kulturhauptstadt zu sein. “We are sending out a love message to the world, a love message to the world. Can you hear the message of love?” Die Musik weckt Erinnerungen. Ich schließe die Augen, sehe mich lässig an einem Auto-Scooter stehen. Ich rieche gebrannte Mandeln und Zuckerwatte, dann schales Bier. Ich öffne die Augen. Eine alte Frau schüttet neben mir eine PET-Flasche aus und packt sie in eine der prallen Lidl-Tüten am Fahrradlenker. Lippert kräht den Refrain mit und verschwindet hinter dem Handelshof, in dem einst ein kleiner Junge namens Heinz Rühmann ein und ausging. Die Familie Rühmann führte das Hotel zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts.
Ich sehe blaues Licht. Es ist der Pfeil an der Rolltreppe zur U-Bahn. Ich fahre runter. Unten gibt es keine blauen Steine. Ich fahre wieder hoch.
Vor mir stehen Lippert und ein Mann auf dessen Jacke “Ordnungsamt” steht. Der Rekorder ist stumm. Der Ordnungsmann belehrt Lippert, der die Brille abgenommen hat, die schiefe Kappe aufbehält. Viele hätten es anders gemacht, wenn sie seriös wirken wollten, Lippert nicht. Einsichtig und tonlos tanzt er davon  Schritte wie Detlef D! Soost.
Es riecht nach Abgas. Unter der Brücke westlich vom Bahnhof nehme ich meine Fährte wieder auf. Exakt jeder zwölfte Schritt trifft einen blauen Stein.
Ein kleiner Junge steht mit seiner Oma an einer Haltestelle. Er liegt total im Trend des Kulturpfades, trägt Turnschuhe, die bei jedem Schritt blau aufleuchten. Nach Scooter, Heath Hunter und Lippert jetzt auch noch blinkende Sneaker  Der Kulturpfad ist voll Neunziger. Im Dunkeln der Unterführung will ich die Lichtquellen im Stein mal genauer anschauen, werde jetzt von drei Jugendlichen überholt. Einer von ihnen rotzt auf den Stein an dem ich stehe. Ich bin empört: “Was soll der Scheiß?” Die Jungs bleiben stehen: “Wieso?” Ich: “Wisst ihr eigentlich was das ist?” Sie: “Hä? Nö.” Ich: “Der Kulturpfad.” Sie: ”Ach, echt?” Ich: “Ja.” Der Rotzer kommt auf mich zu. “Wusst ich nich. Hier haste ne Kippe. Sorry!” Ich: “Schon gut“. “Wenn se dir nich schmeckt, brich den Filter ab, die hab ich aus Lloret, weißte?” Sie gehen weiter, auf den Pfaden der Kultur, und das Beste: Sie wissen es. Ich folge.

1301 Schritte: Bereits 19.36 Uhr. Vor mit bauen sie sich auf wie Riesen: RWE, Postbank, Evonik, VodaPhone, ThyssenKrupp. Bevor ich mich hindurch kämpfe, stelle ich mich ans Brückengeländer. Unter mir die A 40, der Ruhrschnellweg. Autos sausen unter mir her, auf ihrem eigenen Kulturpfad. Es dämmert. Ich zünde mir die Zigarette aus Lloret an. Der Wind weht stark, hier über der Autobahn. Qualm zieht in alle Richtungen. Hinter mir steht ein Denkmal für die Bergarbeiter der Stadt Essen. “Steile Lagerung” von Max Kratz: Bergmänner mit Grubenhelmen und -lichtern, eingepfercht in einem engen Stollen. Sie hacken in Kohle. Drahtige Körper, leere Blicke, rußige Lungen. “Freiheit” heißt es hier, wo Essens Skyline über allem wacht. Ich breche den Filter ab und rauche auf. Der Tipp war gut.
Vereinzelt kommen mir Menschen entgegen. Feierabendzeit. Männer mit Aktenkoffern im sicheren Griff. Sie tragen Mäntel  die Frauen Pumps: klackernde Absätze auf dem Bordstein zwischen den Wirtschaftsriesen. Alle gehen Richtung Bahnhof. Sie sind “Vorweggeher“. Das verraten die Plakate und Schilder vor dem RWE-Powergebäude. “Kultur elektrisiert” steht hier auf einem weiteren Plakat. Darauf zu sehen ist ein Künstler mit elektrisiertem Haar und Pinsel in der Hand. Ich schaue auf den Messer: 1374 Schritte Kultur habe ich hinter mir. In der Fensterscheibe prüfe ich meine Frisur: alles platt wie immer. Nix elektrisch. Weiter gehts. Ich warte bis das rote Licht der Ampel dem grünen weicht und folge den blauen Lichtern, in den Stadtgarten hinein. Da ist das Aalto-Theater. Der Verkehrslärm hinter mir verflacht. Die Bäume rauschen. Ich höre leise Musik. Es könnte ein Klavier sein.

1906 Schritte: Ich stehe vor einem erleuchteten Fenster. Im Kellerraum mit weißen Wänden und altem Teppich sitzt ein Mann. Von oben sehe ich sein lichtes Haar, vor ihm ein Notenständer, in seinen Händen Cello und Bogen. Er übt. Aus Angst beobachtet zu werden, bleibe ich nur kurz.

2300 Schritte: Ich setze mich auf einen Begrenzungsstein an der Philharmonie. Es ist dunkel. Ich höre Flugzeuge, schaue hoch, sehe sie nicht, tiefe Wolken am Himmel. Ein Karnickel hoppelt über den Kulturpfad. Ein junges Pärchen verlässt ihn, geht über die Wiese. Die Frau hat Sorge in Hundescheiße zu treten, doch der Mann kann sich durchsetzen. Wenn sie wüsste, dass Sekunden später eine Ratte hier vorbeihuscht  Sie würde das Gemecker einstellen und dankbar sein. Weiß sie aber nicht.
Ein Walker und eine Walkerin kommen, stapfen die Stufen vor der Philharmonie hinauf. “Da sind ja die drei Kollegen” Sie meinen die Statuen “Ganz große Geister” von Thomas Schütte. Baumhohe, Angst einflößende Wesen, zumindest jetzt im Dunkeln. Sie tragen Raumanzüge. Schwer zu sagen, ob sie in Tanzpose oder in Kampfhaltung dastehen. Die Sportler dehnen sich, lehnen an den dicken Beinen der Geister. “Wer sind hier die Geister?“ ist die aufklärerische Frage, die Schütte mit seiner Kunst stellt. Die Frau macht Gymnastik, der Mann zählt stets von 15 runter. Er ist ihr persönlicher Trainer. Jetzt macht sie “die Brücke”, er geht in die Hocke: Fünf Geister der großen Gesten in der Dunkelheit des Stadtgartens.
Er checkt jetzt ihren Puls, singt dabei “Listen to your heart” von Roxette. Sie lacht. Er erzählt von Felix Magath: “Wir können froh sein, dass der nicht Bundestrainer geworden ist. Der war nämlich erster Kandidat“, weiß er. “Aber so erfolglos, wie der gerade ist. Außerdem ist der eh nur n Schleifer.”  Muss er gerade sagen. Mein Hintern wird kalt. Ich stehe auf und geistere weiter auf den Pfaden der Kultur.
Immer mehr Bäume stehen am Rand des Weges. Die blauen Lichter leuchten den Pfad vor mir aus, hunderte Meter, wie die Landebahn am Flugplatz. Aber hier geht es hoch und runter, rechts und links. Alle elf Schritte ein Stein. Die Laternen am Rand leuchten orange, weißlich und gelb  die Glassteine im Boden alle im selben blau.

2665 Schritte: Es riecht nach Seehundbecken. Etwas steht am Wasser. Hüfthoch. Dahinter die rauschende Fontäne. Ich zünde mein Feuerzeug an. Ein bärtiger Kopf blickt mich an. Er gehört H.J. Stefen: Stadtgartendirektor 1883 bis 1907. Stefen erweiterte den Park 1888, als dieser den Besuchermassen nicht mehr genügte. Die Basis für den Stadtgarten entstand 1863: Bürger gründeten die “Essener Gemeinnützige Aktiengesellschaft”. Zu dieser Zeit sehnten sie sich nach einem exklusiven Volksgarten, der Wohlstand demonstrieren und zu gesellschaftlicher Anerkennung führen sollte. Unbemerkt hat sich ein Mann hinter mir auf die Bank gesetzt. Das Licht einer Laterne bescheint den Tetrapack Wein zu seinen Füßen. Gesellschaftliche Anerkennung sucht er hier nicht. Er holt Holz-Stäbchen aus seiner Cord-Jacke, isst Sushi. Ich wünsche guten Appetit. Er bedankt sich. Zufriedene Erschöpfung liegt in seiner Stimme. “Das tut nach der Arbeit immer ganz gut.” Mein Magen knurrt. Auch wenn Kultur Lebensmittel sein soll  ich hätte jetzt gerne ein Brot.

3135 Schritte: Am Ende des Stadtgartens steht ein Wegweiser. Je näher ich dem Folkwang komme, desto gewissenhafter scheint der Weg gewiesen zu werden.
Der Bürgersteig an der Rüttenscheider Straße ist menschenleer. Meine Nase beginnt zu laufen. Es ist kalt geworden.

3581 Schritte: Ich kann das Folkwang sehen. Der kastenartige Komplex wirkt von außen steril. Davor stehen in regelmäßigen Abständen junge Bäume. Das Ganze sieht aus, wie ein Modell in einem Architekturbüro. Ich muss nur noch über die neue Fußgängerbrücke mit ihrem blauen Geländer. Mich beschleicht ein euphorisches Gefühl. Ich wähne mich am Ziel, sehe das Kulturwissenschaftliche Institut, so steht es am Gebäude am Ende der Brücke.

3783 Schritte: Ich stehe wieder auf dem Boden und sehe, dass es weiter geht: Überall blaue Steinchen. Ich laufe einmal um das gefeierte Museum Folkwang. So akkurat und klar seine graue Fassade, so glatt ist auch die Rasenfläche umher gestutzt. So sieht Kulturrasen aus. Vielleicht ist es auch die elektrisierende Wirkung der herausragenden Gemäldesammlung drinnen, die seine Halme streng nach oben zieht. Innen läuft gerade die Sonder-Ausstellung “A star is Born  Fotografie und Rock seit Elvis“. Hieße es “Fotografie und Disco seit Dr. Alban” würde vielleicht auch Lippert kommen. Ich folge der Goethestraße bergab.

4794 Schritte: Montag 20. September im Jahre der Kulturhauptstadt Essen, 20.31 Uhr. Ich stehe auf dem letzten Stein des Kulturpfades  am Ziel.
Vor mir der mächtige neoromanische Bau der Erlöserkirche. Außer ein paar Autos, die vorbei fahren ist hier niemand. Sie ragt in den Himmel, ich bin ein kleiner Punkt auf dem Pflaster. Wir sind beide da.
“Klack”, setze ich den Schrittzähler auf Null.

Wetab: Glaube keiner Amazon-Rezension, die Du nicht selbst gefälscht hast!

Der Chef von Neofonie (ist das ein Plattenlabel???) wurde dabei erwischt, seinen Ipad-Clone selbst gelobt zu haben. Er trat nun zurück. Ein Einzelfall?

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Sicher nicht. Ich wurde auch schon von einem Verlag, für den ich geschrieben hatte, gebeten, andere Bücher dieses Verlages hochzuloben. Als ich das nicht machte, wurde mein eigenes Werk postwendend runtergeschrieben, und zwar „komischerweise“ genau mit den Kritikpunkten, die der Produktmanager zuvor geäußert hatte.

Das allerdings ist ungewöhnlich, denn natürlich werden die eigenen Produkte normal ausschließlich hochgeschrieben und dann die anderer Verlage miesgemacht. Meist sauplump, sodaß es jeder merkt – spätestens, wenn er auf „Rezensionen dieses Benutzers“ klickt.

Und weil das so ein fest eingeführtes Verfahren ist, werden – ähnlich der Payola in der Plattenbranche – die Verlage kollektiv von allen anderen abgestraft, die nicht mitspielen und sowas nicht tun. Galileo war hiervon beispielsweise schon mehrfach betroffen.

Einmal allerdings hatte ein Autorenpärchen von sich aus hohlgedreht und so schlimm gewütet, daß die Verlage Amazon händeringend darum baten, zukünftig wenigstens nur Leute, die tatsächlich schon mal ein Buch bei Amazon gekauft haben, zum Rezensieren freizugeben. So ist es seitdem auf Amazon.de auch. Es muß allerdings nicht das Buch sein, das sie dann rezensieren – und gelesen haben müssen sie es auch nicht.

Plump ist im Wetab-Fall nur, daß der Geschäftsführer höchstpersönlich versucht hat, zu schummeln, und ungewöhnlich, daß er es nun zugegeben und die Konsequenzen gezogen hat. Allerdings wußte er wohl, daß es ohnehin Zeit war, zu gehen: Wer würde schon etwas kaufen wollen, für das der Hersteller bereits mit den ekligen Schlagworten Multimedia Werbung Paid Content Shopping wirbt? Das also allen anderen dienen soll, nur nicht dem zahlenden Käufer?

Natürlich trifft all dies nicht nur auf Amazon-Rezensionen zu – bei Ebay, Ciao, Qype & Co. läuft es nicht anders. Die Betreiber haben die Funktion „Rezension bewerten“ eingeführt, um diese Probleme etwas in den Griff zu bekommen, und wer zu plump fälscht, fällt auf. Doch „etwas Schwund bleibt immer“, weshalb man einzelnen guten oder schlechten Rezensionen auf solchen Plattformen nie ungeprüft glauben sollte.

Lena-Manie in Düsseldorf

Love -oh-Love bald in Düsseldorf?

Düsseldorf könnte zum nächsten „Satellite“ des Eurovision Song-Contest werden: Die Stadt am Rhein wird als Favoritin für die Ausrichtung des Musikspektakels im kommenden Jahr gehandelt.

Weil Lena Meyer-Landruth den diesjährigen Wettbewerb in Oslo gewann, können nun die deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Sender die nächste Bühne für das Mega-Event bestimmen. Berlin brachte sich als Hauptstadt Deutschlands naturgemäß zuerst ins Gespräch, Hannover als Heimatort Lenas sowieso. Und Hamburg hoffte als Sitz des zuständigen Fernsehsenders NDRs ebenfalls auf den Zuschlag. Der ARD-Sender will sich jedoch noch immer nicht offiziell äußern. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, so eine Sprecherin. Dabei sollte der nächste Austragungsort schon im Sommer verkündet werden.

Die Düsseldorfer Boulevardpresse verkauft den Heimsieg hingegen schon als Fakt und beruft sich auf gut informierte Kreise. Tatsächlich hat die Landeshauptstadt einen großen Vorsprung vor den Konkurrenten: Der Kommune selbst gehört die Arena, in der das Finale des Eurovision Song Contest im kommenden Jahr am 14. Mai und die beiden Semifinals am 10. und 12. Mai statt finden können. Berlin hatte den Flughafen Tempelhof, Hambur und Hannover Messehallen angeboten. Aber kein Ort fasst so viele Fans wie die Düsseldorfer Arena mit ihren 55 000 Plätzen, geschützt vor Regen und Wind durch ein ausfahrbares Dach.

Die Lieder-Show mit ihren obskuren Feuerschlucker-Hymnen und gesäuselten Balladen passt allerdings nicht ganz zur Musikgeschichte von Düsseldorf. Hier entstanden legendäre Band Kraftwerk, Fehlfarben, DAF und die Dauerpunkrocker der „Toten Hosen.“ Niemand dachte an die knapp 600 000 Einwohner große Stadt, als Lena vor wenigen Monaten den Sieg heimtrug.

Aber die europaweite Fernseh-Werbung für die Siegerstadt macht die Entscheidung offenbar so folgenschwer und langwierig. Mehrere hundert Millionen Europäer schauen der Endlos-Sendung zu und stimmen für ihre Favoriten ab. Düsseldorf rechnet mit einem Werbeeffekt von rund 150 Millionen Euro, hinzu kommen noch Einnahmen durch ausgebuchte Hotels und kauflustige Fans. „Das wäre historisch großartig für unsere Stadt“, so ihr Sprecher Michael Frisch. Er garantiert: „In unserem Stadion ist es auch bei tiefsten Temperaturen mindestens 15 Grad warm.“

Die Stadt am Rhein kann sich das Spektakel zumindest leichter leisten als Berlin oder Hannover. Sie ist eine der wenigen schuldenfreien Großstädte Deutschlands. Dafür sorgen wachsende Einwohnerzahlen, zahlreiche Firmensitze von Vodafone bis Henkel und wohlhabende Einwohner, die sich auf der Königsallee Geld und Steuern lassen. Außerdem hat der inzwischen verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) Stadtwerke und Sparkassen privatisiert.

Dem streitlustigen Konservativen könnte nun posthum noch ein Triumph zuteil werden: Der 2008 gestorbene CDU-OB hatte jahrelang für den Neubau einer Großarena am Rhein gekämpft. Er ließ das Rheinstadion gegen starke Widerstände abreißen, um eine moderne Sportstätte für die Fußball-WM 2006 und sogar für Olympische Spiele 2012 in Düsseldorf zu errichten. Doch beide Großereignisse fanden und finden ohne Düsseldorfer Beteiligung statt. Im Nachhinein hätte Erwin doch noch recht gehabt mit seiner teuren Schnapsidee für den Steuerzahler, der 80 Millionen Euro zu den Gesamtkosten von 220 Millionen beisteuern musste.

Immerhin haben Stars wie Madonna, Genesis und Depeche Mode hier schon aufgespielt. Und die Fortuna bringt regelmäßig 30 000 Fans ins Stadion. Für einen Verein, der lange Jahre in der dritten Liga dümpelte und in dieser Saison nach vielen Jahren erstmals wieder in der zweiten Liga spielt, ein großer Erfolg.

Nun musste der Fußballclub einer wochenlange Blockade seines Heimatrasens zustimmen. Aber das Euro-Event blockiert die Austragungsstätte für mindestens sechs Wochen – für Proben und auf -und Abbauten. Für die drei letzten Heimspiele der Saison gegen Union Berlin, Bielefeld und Aachen müsste die Fortuna die Arena verlassen. Dabei nennt der Fußball-Zweitligist die Arena mittlerweile sein Zuhause. Nach anfänglicher Skepsis haben die Fortuna-Fans ihre neue Heimat aufgenommen und singen dort auf ihren Stehplätzen erstaunlich laut. Für den Song Contest sollen nun Club und Fans in das kleine Fortuna-Stadion in Flingern umziehen. Und das wird teuer. Denn das Mini-Stadion müsste die Stadt dann von etwa 7000 auf knapp 20 000 Plätze ausbauen. Wo die Plätze in der engen Vorstadt-Arena entstehen sollen ist allerdings schleierhaft. Doch Oberbürgermeister Dirk Elbers promotet fleißig das Event. „Das wird ein tolles Spektakel“, so der gescheitelte Christdemokrat. „Dann ist Party in der Stadt.“

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Stuttgart 21: Mappus und die Logik der Standhaftigkeit

Schon zwei Wochen vor dem Polizeieinsatz gegen die Demonstranten letzten Donnerstag hat Ministerpräsident Mappus ( in der FAZ) bekräftigt, zu Stuttgart 21 zu stehen, „auch um den Preis des Machtverlustes“ bei der Landtagswahl im März 2011. Das wirkt zunächst einmal – sicher so beabsichtigt – , als handele er konsequent, vertrete seine Überzeugung, sei ohne Wenn und Aber für das Projekt, bliebe auch bei starkem Widerstand standhaft. Interessanterweise ist das Gegenteil der Fall.

Das liegt an der Logik von Großprojekten. Wie eben auch die Bürger heute wissen, werden diese so gut wie nie zu den anfangs genannten Kosten realisiert. Die offiziellen Zahlen vor Beginn sind stets nur die, zu denen das Projekt gerade noch politisch durchsetzbar ist. Einen Vorgeschmack für Stuttgart liefert etwa der Stern. Er hat jetzt darüber berichtet (Geheime Akten: nichts als Chaos), was alles noch gar nicht geplant und also finanziell noch gar nicht durchkalkuliert ist. Nach Baubeginn/der Landtagswahl wäre also die erste halbwegs „realistische“ Kostenschätzung zu erwarten. Weil Projekte dieser Größenordnung bald nicht mehr gestoppt werden können, ist die öffentliche Hand den zahlreichen Nachforderungen ausgeliefert. Hinzu kommen zahlreiche „Unvorhersehbarkeiten“, die zu jedem Bau hinzugehören, erst recht bei einem dieser technischen Komplexität. Wenn also am Ende doch die 20 Milliarden Kosten stehen, wie manche befürchten, wäre der Projektverlauf eigentlich nur so, wie man es erwarten konnte.

Wahre Standhaftigkeit hätte Mappus folglich damit bewiesen, wenn er aus der politischen Machtlogik ausgeschert wäre, indem er folgendes gesagt hätte: Ich stehe zu Stuttgart 21, selbst wenn ich noch zehn Jahre Ministerpräsident bliebe. Er also die Bereitschaft gezeigt hätte, bis zum Ende die politische Verantwortung zu übernehmen, jede zusätzliche Milliarde (die anderswo fehlen wird, auch in NRW) zu verteidigen. So aber kann er sich als aufrechter Politiker abwählen lassen und die nächsten Jahre damit verbringen, immer wieder zu betonen, dass er von all dem ja nichts gewusst hätte.