Einzelzimmer mit Mehrblick – Philosophien des Alleinreisens

Was bedeutet Alleinreisen im Gegensatz zum Gemeinsamreisen? Das ist die Grundfrage des neuen Travel Episodes-Bandes „Über die Lust am Alleinreisen“, in dem knapp 20 Autoren über ihre besonderen Alleinreiseerlebnisse weltweit schreiben, vom Nahen Osten über Australien, Indien, Korea, indonesien, Portugal, Spanien, Kosovo, Italien Kambodscha, Namibia, Kenia querbeet um den Äquator. Ein paar Leseeindrücke ausgewählter Artikel.

Nur alleine bin ich frei
Den Opener macht die Düsseldorfer Reisebuchautorin Nadine Pungs: Sie geht von der Hypothese aus „Wer alleine reist, sieht mehr von der Welt.“ Und sie beschreibt das Brüllen der Welt seit ihrer Rückkehr aus der Wüste, nach dem Schweigen des Wadi Rum, durch dass sie zwei Tage lang mit einem Beduinen ritt. Jordanien bewegt sie und sie spürt den Wachstumsschmerz, weil das Herz sich weitet. Das passiert nur beim Alleinreisen, die Wannabe-Weltenbummler in der Gruppe bleiben davon ausgeschlossen.
„Also lass dich ein! Gib die Kontrolle ab, bewege dich raus aus der Komfortzone, mach’s im Alleingang. Scheitere. Dann erlebst du Intensität.“
Natürlich sieht die Autorin auch die Nachteile:
„Und schließlich ist da noch die Einsamkeit, die jedem Alleinreisenden nachläuft, wie ein räudiger Hund. Zuweilen wünsche auch ich mir einen Gefährten.

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Schalker-Fanproteste gegen Tönnies wandeln auf schmalem Grat

Foto: Michael Kamps

Die Lage auf Schalke bleibt kurz vor dem Pflichtspielauftakt der ‚Knappen‘ im DFB-Pokal am kommenden Wochenende unruhig. Nach den von vielen als rassistisch empfundenen Äußerungen von Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies in der Vorwoche (wir berichteten), und seiner am gestrigen Mittwoch verkündeten dreimonatigen Auszeit, ebbt die Welle der allgemeinen Empörung über die Abläufe und bisherigen Konsequenzen nicht ab.

Große Teile der Fans hätte sich offensichtlich dann doch eine nennenswertere Strafe für den Fleischfabrikanten Tönnies gewünscht, diese sogar erwartet. Wichtige Fan-Gruppierungen fordern aktuell weitergehende Konsequenzen ein.

Auch für die Ultras Gelsenkirchen sind die bisherigen Konsequenzen nicht weitreichend genug. „Das Ergebnis des Ehrenrates ist für uns in keiner Art und Weise akzeptabel“, hieß es in einer dazu veröffentlichten Stellungnahme.

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Tönnies, Dickel & Owomoyela: In der Realität keine klare Kante gegen Rassismus bei S04 und BVB

Der BVB positioniert sich gegen Rassismus. Archiv-Foto: BVB

Es war wohl so ähnlich zu befürchten, und ist am Ende dann doch enttäuschend: Sowohl der S04 als auch der BVB verpassten am gestrigen Dienstag die Chance ihren starken Sprüchen gegen Rassismus und für Weltoffenheit in der Praxis entsprechend entschlossene Taten und echte, harte Konsequenzen folgen zu lassen.

In beiden großen Ruhrgebietsvereinen fanden die jüngsten Rassismus-Skandale der vergangenen Tage in einem eher ‚lauen Kompromiss‘ ein (zumindest vorläufiges) Ende.

Der Ehrenrat des FC Schalke 04, der am Dienstagabend über das ‚Schicksal‘ des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies zu befinden hatte, hält den Vorwurf des Rassismus gegen diesen für unbegründet. Die butterweiche Kompromiss-Formulierung: Der Aufsichtsratsvorsitzende habe aber gegen das Diskriminierungsverbot verstoßen. Tönnies lässt daher sein Amt für drei Monate ruhen.

Das tut niemandem wirklich weh. Der Verein bewahrt sein Gesicht, hat nach außen hin Konsequenzen gezogen. Für Tönnies hingegen ist die Lösung keine wirkliche Strafe, wäre er für medienwirksame Auftritte in der Öffentlichkeit durch die aktuellen Debatten in den nächsten Wochen doch ohnehin ‚verbrannt‘ gewesen.

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BVB-TV/Netradio: Warum vergingen eigentlich so viele Tage, bis der neue Skandal öffentlich wurde?

Der BVB positioniert sich gegen Rassismus. Archiv-Foto: BVB

Die Fußball-Bundesliga kommt aus den Negativ-Schlagzeilen aktuell nicht heraus. Wenige Tage nachdem Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies sich mit rassistischen Äußerungen zum nationalen Thema machte und inzwischen dem Vernehmen nach an den Rande einer Entmachtung im Klub manövrierte, ist nun auch der Konkurrent Borussia Dortmund in Person von Ex-Nationalspieler Patrick Owomoyela und Stadionsprecher Norbert Dickel in einen vergleichbaren Skandal verwickelt.

Die beiden Kommentatoren des vereinseigenen BVB-TV haben sich tatsächlich zu „Itaker“-Beschimpfungen und sogar einer Hitler-Imitation hinreißen lassen. Der völlig untaugliche Versuch der beiden Ex-Profis besonders witzig und fannah sein zu wollen, den der Verein inzwischen von seiner Homepage gelöscht hat, ging erwartungsgemäß daneben. Das hat ihnen nun auch ihr Verein klar gemacht und die beiden dafür offiziell ’sanktioniert‘.

Es war allerdings längst nicht das erste Mal, dass das BVB-Fanradio/TV in die Negativschlagzeilen geriet. Schon in den vergangenen Jahren sorgte Ex-Profi Dickel mit wechselnden Kollegen an seiner Seite für unschöne Diskussionen, beleidigte das Netradio/TV beim Kommentieren der Spiele Gegner und sogar Offizielle.

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Bestattungen in Waltrop: Zwischen karibischem Traum und einem Ende als Katzenklo

Das Aschestreufeld auf dem Friedhof in Waltrop am 4.8.2019.

So ein Friedhof, der eignet sich, ob man es nun glauben mag oder nicht, inzwischen auch geradezu ideal um das Wegbrechen der gesellschaftlichen Mitte in diesem Lande zu beobachten. Ähnlich wie auch im Arbeitsleben erodiert hier nämlich gerade auf besorgniserregende Art und Weise die ehemals breite Mittelschicht.

Besonders protzige Gräber, die gab es immer schon. Leute, die sich mit einem gigantischen, teuren Grabstein ein regelrechtes Denkmal setzen wollten auch. Andere Zeitgenossen, die kaum das Geld für eine Bestattung zusammenbekommen haben, sich in einer sprichwörtlichen Apfelsinenkiste zur letzten Ruhe betten lassen mussten, die gab es auch stets.

Die große Mehrheit der Toten ruhte in den vergangenen Jahrzehnten allerdings in den traditionellen Einzel- oder Familiengruften. Zumindest hier bei uns in der Gegend, im Ruhrgebiet.

Im Laufe der vergangenen Jahre waren und sind in dieser Angelegenheit jedoch deutlich sichtbare Veränderungen zu erkennen.

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FC Schalke 04: Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies ist mit seinem ‚Ausrutscher‘ nicht alleine

Schalker Fans zeigen Flagge. Foto: Michael Kamps

Manchmal erlebt man Dinge, die hält man zunächst fast gar nicht für möglich. So auch am gestrigen Freitag, als der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04, Clemens Tönnies, mit Aussagen in die Schlagzeilen geriet, die einen als Beobachter der Szene nur verstört und ungläubig zurücklassen können.

Beim Tag des Handwerks in Paderborn hat der erfolgreiche Fleischfabrikant aus Ostwestfalen für einen handfesten Skandal gesorgt. Der 63-Jährige hat bei der Veranstaltung am Donnerstagabend als Reaktion auf den fortschreitenden Klimawandel nämlich gefordert, man solle lieber zwanzig Kraftwerke in Afrika finanzieren und nicht etwa höhere Steuern einführen. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn es dunkel ist, Kinder zu produzieren.“

Unverständlicher Weise bekam er für diesen unglaublichen Beitrag von den rund 1600 Anwesenden offenbar auch noch zögerlichen Beifall. Das berichtete so zumindest die ‚Neue Westfälische‘, die mit ihrer Berichterstattung über den Vorfall in der östwestfälischen Provinz eine Welle der Empörung lostrat, die am Freitag bundesweit durch die Medien schwappte.

Mich persönlich erinnerte diese Geschichte ganz spontan an einen ähnlichen Vorfall aus dem Jahre 2017

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Der Ruhrpilot

Recep Tayyip Erdogan Foto: ArtemAugust Lizenz: CC BY-SA 4.0


Duisburg: 
Duisburger auf Ersuchen der Türkei in Slowenien festgenommen…WAZ
NRW: Fahrverbote nicht zwingend(€)…WAZ
NRW: Frauenfeinde im Parlament…NW
NRW: Upgrade für Azubi-Ticket…RP Online
Debatte: Wir brauchen Sicherheit. Koste es, was es wolle…Welt
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Debatte: Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt…FAZ
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Debatte: „Jeder ist auf sich allein gestellt“…Jungle World
Ruhrgebiet: Schausteller-Präsident wettert gegen Öko-Kritik an Feuerwerk(€)…WAZ
Ruhrgebiet: Der nächste Abschied von der Kohle naht (€)…WAZ
Ruhrgebiet: Diese drei Städte sollten Sie nicht unterschätzen…WA
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Dortmund: Frau mit 70 Messerstichen getötet…Bild
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Duisburg: Für die Bachelorarbeit nach Namibia…RP Online
Essen: Umgang der Polizei mit dem Todesschuss ist desaströs (€)..WAZ
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Essen:  „Wir sind in Altenessen richtig in Verruf geraten“(€)…WAZ

Ist den beiden großen Kirchen hierzulande eigentlich noch zu helfen?

Foto: Robin Patzwaldt

Der Einfluss der beiden großen Kirchen in diesem lande sinkt seit Jahren. Erst kürzlich wurden einmal mehr dramatische Zahlen offiziell. Aus der Katholischen Kirche traten im Vorjahr insgesamt 216.000 Menschen aus. Die Zahl der Mitglieder sank insgesamt um gut 300.000 auf 23 Millionen. Bei den Protestanten traten im Vorjahr 220.000 Mitglieder aus. Deren Organisation verkleinerte sich damit um 1,8%, die Zahl der Gläubigen liegt dort offiziell bei 21 Millionen.

Die Zahlen klingen in beiden Fällen in Bezug auf die verbliebenen Mitglieder noch immer recht hoch, das beruht aber auf der Tatsache, dass es eben die Zahlen der offiziellen Mitglieder sind, nicht die Zahl der tatsächlich Gläubigen, geschweige denn der Zahl der in der Kirche Aktiven entspricht. Wer in jüngster Zeit einmal eine Kirche zum Gottesdienst besucht hat, der weiß, wie schlecht es um die beiden Organisationen in Deutschland inzwischen in der Realität steht.

Vor diesem Hintergrund ist es dann eben auch umso erstaunlicher, wenn man von Geschichten, wie der von Pfarrer Norbert Wohlgemuth hören muss. Der reformwillige Geistliche trat für eine Modernisierung der Kirche ein, wollte unter anderem auch Frauen mehr Rechte innerhalb der Organisation zugestehen, und wurde jetzt vom Bistum Paderborn freigestellt. Auf eigenen Wunsch hin, wie es offiziell heißt.

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Hitze und Klimawandel: Wann laufen unsere Wasserhähne trocken?

Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, designierter Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbandes (Foto: Roland W. Waniek)
Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, designierter Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbandes (Foto: Roland W. Waniek)
Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, designierter Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbandes (Foto: Roland W. Waniek)

 

Kaum einer kennt ihn, aber er liefert uns unser täglich Wasser: der Ruhrverband. Er ist einer der größten Wasserunternehmen Deutschlands und er versorgt fast fünf Millionen Menschen in 60 Kommunen des Ruhrgebiets und des Sauerlands mit Trinkwasser. Mit seinen mehr als 1.000 Mitarbeitern betreibt er fünf Stauseen, acht Talsperren, 65 Kläranlagen und 330 km Abwasserkanäle. Wir sprachen mit dem designierten Vorstandsvorsitzenden und bisherigen Technikvorstand Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin über Wasserknappheit, Klimawandel, Keime und Mikroplastik in unserem Wasser sowie über die notwendige Instandhaltung der Infrastruktur.

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Was läuft aktuell schief bei der Feuerwehr?

Rettungswagen. Foto: julFirefighter Lizenz: Gemeinfrei

Das Verhalten viel zu vieler Bürger hat sich gegenüber den Rettungsdiensten in diesem Land jüngst negativ verändert. Immer wieder liest man von nicht nachvollziehbaren Aktionen, die man kaum glauben mag. Währen der Einsätze von ihnen geklaute Gegenstände, offene Drohungen gegenüber den Rettungskräften und sogar tätliche Angriffe auf sie finden statt.

In den vergangenen Tagen sorgten nun Berichte aus Mettmann für viel öffentliche Empörung. Weil die Feuerwehr mit Martinshorn zu einem Brand geeilt war, fühlt sich (mindestens) ein Anwohner dort offenkundig dermaßen belästigt, dass er unverhohlen der Feuerwehr drohte. Bei Wiederholung will er gar klagen, berichtet aktuell u.a. die WAZ. Klingt richtig übel.

Die Kollegen schreiben von einer anonymen E-Mail, in der der namentlich nicht genannte Absender der örtlichen Feuerwehr mit einer Anzeige drohte: „Sollte jetzt noch ein einziges Mal die Einsatzfahrzeuge in der lautesten Sirenenfrequenz durch die Innenstadt fahren, obwohl weder an der Kreuzung im Zentrum noch in der Bahnstraße noch in der verkehrsberuhigten Breite Straße weder Auto noch Fußgänger unterwegs waren (in Bild und Ton festgehalten), erstatten wir in Wohngemeinschaft von den betreffenden Bewohnern Anzeige wegen Körperverletzung.“

Nun ist das natürlich weder in Form noch in Sachen Inhalt so zu billigen, doch ganz so abwegig sind die Gedanken des namenlosen ‚Wutbürgers‘ im Kern gar nicht. Bei der Feuerwehr und in Bezug auf ihr Verhalten hat sich im Laufe der vergangenen Jahre, auch aus meiner Sicht, tatsächlich viel verändert. Längst nicht immer zum Positiven.

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