The Serpentines, Mittwoch, 18. August, 20.00 Uhr, Pretty Vacant, Düsseldorf
Der Ruhrpilot
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Opel: Opel bekommt bei Wortbruch bis zu einer Milliarde…Welt
Opel II: 1800 Bochumer Opelaner sollen freiwillig gehen…Der Westen
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NRW II: Linke NRW im Focus…DL
Hattingen: Der Goldhamster…Zeit
Dortmund: Kanitz für Laschet als CDU-Vize…Ruhr Nachrichten
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Filz: Die Erbfreunde schlagen zurück…Frontbumpersticker
DFB-Pokal: Verhaltener Start für die Ruhrgebietsvereine…Pottblog
Verzweiflung: Google und Atomindustrie lassen gleichnamigen Hupf verbieten…Mediaclinique
Anberlin
Anberlin, Dienstag, 17. August, 20.00 Uhr, Underground, Köln
Der Ruhrpilot
Loveparade: Sauerland windet sich im WDR-Kreuzverhör…Pottblog
Loveparade II: Keine schnelle Hilfe für die Opfer…Zeit
NRW: Polizist bei „Pro NRW“ macht seinen Chefs Sorgen…Welt
Bundesliga: 11 Freunde sollt ihr sein – und Neustart zur Bundesliga-Saison 2010/2011…Pottblog
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Dortmund II: Elf Borussen-Fans angeklagt…Der Westen
Duisburg: Küppersmühle-Bau bringt Gebag in Finanznöte…Der Westen
Essen: Kupferdiebe in Essen legen Bahnverkehr lahm…Der Westen
Google: das neueste Gerücht…F!XMBR
Netzneutralität: Die zehn Mythen der Debatte – und warum sie konkreter werden muss…Carta
WDR-Interviev: Sauerlands Charaktermaske ist gefallen

Sein Auftritt auf einer Pressekonferenz am Tag nach der Loveparade war eine Katastrophe. In den Interviews mit WAZ und Bild sah er schlecht aus. Doch seitdem Duisburg Oberbürgermeister Adolf Sauerland mit einem PR-Profi zusammenarbeitet, agiert er geschickter vor den Mikrofonen und Kameras. Sauerland stilisiert sich zum Opfer. Doch seine Charaktermaske ist gefallen.
Es ist eine gute Tradition: Unabhängig von einer rechtlichen Beurteilung übernehmen Politiker die Verantwortung für Fehler, die in ihrem Bereich gemacht wurden. Und das Fehler auch innerhalb der Stadtverwaltung Duisburg, deren Chef Sauerland ist, gemacht wurden, bezweifelt niemand. Sicher, die Katastrophe hat viele Väter – aber Sauerland ist einer von ihnen. Er stand in der ersten Reihe.
Doch er zieht die Konsequenzen nicht. Klebt an seinem Amt. Und ist mittlerweile in die Offensive gegangen. Mit Hilfe der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek und dem PR-Berater Karl-Heinz Steinkühler versucht Sauerland sein Bild der Geschehnisse in der Öffentlichkeit zu platzieren. Bezahlt von den Steuerzahlern.
Schon vor Wochen erklärter Sauerland er würde sich einem Abwahlverfahren stellen. Die Nachricht machte die Runde und wirkte so, als ob Sauerland auf seine Kritiker zugehen würde. Unsinn. Sauerland hat nichts zugestanden. Er hat überhaupt keine Alternative. Beginnt der Rat ein Abwahlverfahren hat Sauerland nur eine Möglichkeit sich dem zu entziehen: Rücktritt.
Nun hat er im Spiegel zugegeben, manipulierte Zahlen über die erwartete Zuschauermenge veröffentlicht zu haben. Auch keine Sensation: Das Sauerland die Lügen-Zahlen verbreitet hat, war seit Wochen klar.
Ein Papier von Heuking Kühn Lüer Wojtek sollte weitere Entlastung schaffen und machte aus Sauerland die Unschuld von Duisburg.
Und jetzt das WDR-Interview: Sauerland stellt sich als Chefaufklärer da. Sein Amt nutzt er jedoch nur für eines: Seine Weißwaschung und die Beschuldigung anderer wie der Polizei. Dabei ist die Aufklärung der Loveparade-Katastrophe die Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Nicht die von Sauerland.
Im Interview zeigt sich dass Sauerland keinen Charakter hat. Er gibt den Betroffenen, drückt sich noch immer um Verantwortung, argumentiert formaljuristisch, nicht politisch. Und verliert dort für einen kurzen Augenblick seine Charaktermaske. Niemand glaubt ihm, dass er der Aufklärer sein wird. All seine Schäbigkeit und Erbärmlichkeit tritt in diesem Augenblick zu Tage.
Sauerlands „Ja, ich stelle mich der politischen Verantwortung aber erst will ich aufklären…“ auf die Frage von WDR-Chef Jörg Schönenborn, wann er Verantwortung übernehmen will, ist einer der Tiefpunkte in der jüngeren politischen Geschichte dieses Landes.
Sauerland wäre gerne Opfer. Prahlt im Spiegel mit Morddrohungen und das er seine Familie aus der Stadt in Sicherheit bringen musste. Der Showanteil an diesen Aussagen ist groß. Sie sind wohl das widerlichste Kapitel in seinem PR-Feldzug. Mit der Gefahr für die eigene Familie spielt man nicht.
Raumnot in Ödgebiet
Mitten im Kulturhauptstadtjahr droht das Ruhrgebiet eine ganze Generation junger Künstler und Künstlerinnen zu verlieren. In einer Region, in der Leerstand eines der größten Probleme ist, finden sie keinen Raum. Und weder die Kulturhauptstadtfunktionäre noch die Politik interessiert sich für sie.
Nach nur wenigen Stunden war die zweite Hausbesetzung von Künstlern im Ruhrgebiet beendet. Die alte Kronenbrauerei wurde von der Polizei geräumt. Wenige Wochen zuvor endete die Besetzung eines leerstehendes DGB-Hauses in Essen mit der Aufgabe des Gebäudes durch die Besetzer. Sie waren damit der Räumung durch den DGB zuvorgekommen.
In Dortmund hatte der Besitzer der alten Kronenbrauerei, ein CDU-Politiker, das Gebäude sofort räumen lassen. Dabei steht die Kronenbrauerei seit Jahren leer.
Im Ruhrgebiet stehen zahlreiche Gebäude leer. Das Revier ist kein Boomland, eher ein Ödgebiet: Die Menschen ziehen weg, Betriebe schliessen. Ob Bürogebäude, Wohnhäuser oder Hallen – im Ruhrgebiet ist Leerstand ein Alltagsphänomen. Eigentlich gute Bedingungen für Künstler, die Räume suchen. Vor allem im Jahr der Kulturhauptstadt. Deren Planer hatten sich ja vorgenommen, Räume für Künstler zu besorgen. Natürlich ohne Erfolg. Was, ebenso natürlich, für die Verantwortlichen ohne Konsequenzen bleibt. Bernd Fesel, zuständig für Kreativimmobilien bei der Ruhr2010, darf auch im kommenden Jahr auf Kosten der Steuerzahler zeigen, dass er nichts kann. Dann wird er als stellvertretender Direktor von ECCE für Kreativimmobilien zuständig sein.
Es wird Zeit die Frage der Immobilien für Künstler nicht mehr Typen wie Fesel zu überlassen. Das Ruhrgebiet sollte sie selbst in die Hand nehmen und den Versagern zeigen dass sie Versager sind. Es gibt zahlreiche leerstehende Gebäude in öffentlicher Hand. Sie gehören den Städten, dem Land oder stadtnahen Betrieben. Für viele gibt es kein kurz- oder mittelfristiges Nutzungskonzept. Es gibt für all die freien Flächen und leerstehenden Büros schlicht und ergreifend keine Interessenten. Sie werden im schrumpfenden Ruhrgebiet nicht gebraucht. Aber was wir hier brauchen sind Menschen wie die Besetzer aus Dortmund und Essen. Verlässt diese Generation von Kreativen das Ruhrgebiet, und sie wird es tun, ist dieser Verlust nicht auffangbar.
In den Städten des Ruhrgebiets sollte jetzt schnell nach Räumen gesucht werden, die sich für eine Zwischennutzung durch Kreative eignen. Dabei sollten Politiker und Bürger den Verwaltungen Druck machen und mit den Kreativen zusammen arbeiten. Das Problem der Raumnot von Künstlern lässt sich innerhalb weniger Wochen lösen. Dazu braucht man weder Fesel noch Gorny. Deren notorische Erfolgslosigkeit disqualifziert sie als Ansprechpartner für Künstler wie für Kommunen. Ein Beispiel: Nach Wochen der von Gorny moderierten Gespräche zwischen den ehemaligen Besetzern des DGB-Hauses in Essen und dem DGB geht es nur noch um eine eventuelle Galerienutzung im Parterre des DGB-Hauses. Über Arbeitsräume für die Künstler wird nicht mehr gesprochen.
Polar Bear Club
Polar Bear Club, Montag, 16. August, 21.00 Uhr, Blue Shell, Köln
Der Ruhrpilot

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Schießen Sie auf dem Mann am Klavier Mikrofon!
SAT.1 hat eine ganz neue, ganz ganz spannende Idee: Ein Mensch wird im Fernsehen von den Zuschauern gejagt. Ganz neu? Nein, nicht wirklich. Wer kennt noch das „Millionenspiel?“
Nein, auf TV-Moderatoren darf auch bei SAT.1 nicht geschossen werden – auch wenn bei Herrn Kerner ein gewisses Publikumsinteresse hieran wohl nicht bestritten werden kann und die Gagenersparnis enorm wäre. (Jedenfalls für einen Kommerzsender. Für Öffentlich-Rechtliche Sender wären es nur Peanuts.)
Die Ruhrbarone erklären Marketing-Sprech: Bottom-Up vs. Top-Down
Also wie war das jetzt nochmal mit der Kulturhauptstadt, der RUHR2010, der Kreativwirtschaft? Und der Strategie? Ich habe es mir mal erklären lassen und erzähle es jetzt hier weiter. Also den Teil, an den ich mich nach dieser Nacht mit dem Mann vom Bau in der kleinen Kreativwirtschaft gleich links von der Zeche nach dem Zahlen derselben noch erinnern konnte.
So richtig verstanden hat wohl keiner das Gefasel von Herrn Fesel.
we are adopting a bottom up as well as a top down strategy which is sector specific as well as sector-integrating
Hm. Es gibt also Bottom-Up- und Top-Down-Strategien. Soso. Und was heißt das jetzt auf Deutsch?
Kann ich mir einfach nix drunter vorstellen. Also habe ich mal
die Maus einen Fachmann vom Bau gefragt – und der hat es mir nun so erklärt:
Früher hat man ein Haus mit dem Keller angefangen. Dann das Erdgeschoß. Dann den ersten Stock. Dann den zweiten Stock. Dann das Dach. Dann war Richtfest. Und das Haus als Rohbau fertig. Dann ging es drinnen weiter.
Das ist also Bottom-Up-Construction.
In der dritten Welt, in Ägypten, baut man auch heute noch so. Ein Stockwerk nach dem anderen wird gebaut, wie man halt Geld hat. Die Familie zieht ins Erdgeschoß, Papi geht ins Ausland und verdient das nächste Stockwerk. Dann wird das gebaut.
Irgendwann ist das Haus fertig. Das sieht man da oben. Man kann es übrigens auch gerade statt schief bauen, wenn man die Nacht zuvor nicht in der Kreativwirtschaft war.
In Deutschland muß dagegen alles schneller gehen – und ins Ausland zu gehen, bringt eh‘ nichts mehr ein. Außer, die Steuer ist hinter einem her.
Dafür gibt es dann Fertighäuser – und die Top-Down-Construction. Und die geht so: