Das morgige ‚UEFA Champions League‘-Finale ist der letzte große Auftritt von Marcel Reif für ‚Sky‘

Foto: Sky
Foto: Sky

Eine wichtige Entscheidung im Vereinsfußball gibt es in dieser Saison noch. Und formal gesehen ist es sogar das Highlight der zurückliegenden Spielzeit. Denn am morgigen Samstag treffen im Mailand mit Real und Atlético die beiden Vorzeige-Klubs aus Madrid zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren im großen UEFA Champions-League-Finale aufeinander.

Und damit steht bereits vor dieser Partie unumstößlich fest: Auch der legendäre ‚Henkelpott‘ ist, so wie seit der Vorwoche auch die Trophäe der Europa League, fest in spanischer Hand! Nach 2014 und 2015 geht der bedeutendste europäische Vereinstitel abermals nach Spanien. Die „Colchoneros“ brennen dabei nach der 1:4 Finalniederlage von vor zwei Jahren auf Revanche gegen die „Königlichen“.

Das Madrider Derby ist dabei auch ein Spiel der Gegensätze: die Privilegierten aus dem Norden Madrids gegen den Arbeiter-Verein aus dem Süden. Und egal welches Team am Samstag das Stadion ‚Giuseppe Meazza‘ letztendlich als Sieger verlässt, es wird der dritte Champions-League-Titel einer spanischen Mannschaft in Folge sein.

Dieses Spiel wird aber zugleich auch der letzte große Auftritt von Kommentator Marcel Reif für den Sender ‚Sky‘ sein. Nach siebzehn Jahren beendet dieser als Chefkommentator morgen seine Arbeit für den Sender. Seinen auslaufenden Vertrag wollte Reif nicht mehr über den Sommer hinaus verlängern. Damit endet dort zugleich auch die ganz große Zeit eines der umstrittensten Kommentatoren der Fußballszene.

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Duisburg: Bitteres Scheitern in der Relegation – Das war es dann in ‚Liga 2‘ für den MSV!

Foto: MSV Duisburg
Mannschaftsfoto 2015/16. Foto: MSV Duisburg

Seien wir mal ganz ehrlich, viele Spiele des MSV Duisburg in dieser Saison waren eher unansehnlich und nur schwer über die volle Distanz erträglich. Fast die gesamte Saison über lag der Club folgerichtig dann auch auf einem direkten Abstiegsplatz. Lediglich an den letzten Spieltagen schaffte man es zumindest auf den 16., den sogenannten Relegationsplatz. Dies war die verdiente Belohnung einer nicht enden wollenden Bemühung der Mannschaft. Mit einer deutlich sichtbaren Steigerung zum Ende der Saison hin, wohl auch durch den Trainerwechsel mit eingeleitet, verdienten sich die ‚Zebras‘ die Chance in den beiden Relegationsspielen gegen den drittplatzierten der 3. Liga ihre Ligatauglichkeit auf den letzten Drücker quasi doch noch zu beweisen.

Doch das ging nun am Ende dann doch gründlich schief. Nach der wirklich schwachen Leitung bei enttäuschenden 0:2 bei den Würzburger Kickers am vergangenen Freitag, wäre heute ein deutlicher Sieg  gegen die zuletzt defensivstarken Franken erforderlich gewesen. Kein unmögliches, doch ein zumindest sehr ambitioniertes Unterfangen.

Der äußere Rahmen stimmte dabei. Rund 30.000 Fußballfreunde hatten sich im ‚Wedaustadion‘ versammelt, hatten, bis auf die Fraktion der Gästefans, die Hoffnung auf ein sportliches ‚Überleben‘ der Relegation vor dem Spiel am Abend noch nicht aufgegeben.

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Liebes Duisburg, lieber MSV,

egal, wie das Spiel nachher ausgeht, eines steht mal fest: Trotteligste Fußballstadt beziehungsweise trotteligster Fußballverein der Welt könnt Ihr immerhin nicht werden.

Denn dazu müsstet Ihr:

1. In einem Anfall von Größenwahn eine moderne Multifunktionsarena bauen, deren einzige Funktion das Veranstalten von Fußballspielen ist,

2. was, genau, bedeutet, dass dort außer Fußball nix stattfinden kann, kein Konzert, kein irgendwas, nur Fußball.

3. Anschließend, also in der Saison, in der die moderne Arena feierlich eröffnet wurde (mit einer krachenden Heim-Niederlage gegen St. Pauli,. übrigens, was nun wirklich nicht jeder schafft), müsste der Fußballverein dann aber auch gleich wieder absteigen.

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Relegation: Wenn Not gegen pures Elend siegt – Frankfurt bleibt, Nürnberg frustriert!

Fußball in Nürnberg. Foto: Daniel Jentsch
Fußball in Nürnberg. Foto: Daniel Jentsch

Gemessen an der sportlichen Bedeutung waren die Relegationsspiele zwischen dem Zweitligadritten, dem 1. FC Nürnberg, und dem Drittletzten des Oberhauses, der Frankfurter Eintracht, am Ende eine einzige Enttäuschung. Beide Teams offenbarten in den 180 Minuten ihres Kräftemessens in Hin- und Rückspiel, warum sie eigentlich nicht zu den 18 besten Fußballteams des Landes gehören dürften.

Dass die Frankfurter Eintracht es nun trotzdem weiterhin tut, das verdanken die Hessen dabei aber eben nicht der eigenen Stärke, sondern vielmehr der Schwäche der Franken.  Wenn ein Team sich in zwei kompletten Spielen eigentlich keine einzige eigene Torchance erarbeitet, dann kann es kaum begründet den Anspruch vertreten aufsteigen zu wollen. Und daher ist es gut und richtig, dass der 1. FC Nürnberg nicht aufgestiegen ist. Es wäre anderenfalls ein Aberwitz der jüngeren Sportgeschichte gewesen.

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Gelsenkirchen: ‚Schalke erleben‘ – Ein Reiseführer, wohl auch wie geschaffen für Christian Heidel

Unser heutiger Sport-Buch-Tipp könnte auch speziell für Schalkes Neu-Manager Christian Heidel gedacht sein. Ist er aber natürlich nicht. Obwohl, passen würde es prima, stellt das Büchlein in kompakter Form doch die wichtigsten Orte und Sehenswürdigkeiten in Gelsenkirchen vor, die den Leser auf den Pfaden der Clubhistorie des FC Schalke 04 wandern lassen, ihn mit den wichtigsten Orten und Ereignissen vertraut machen.

Eine perfekte Wahl also, für alle Neu-Schalker und solche die es vielleicht bald werden wollen.

Und auch wenn jedem natürlich klar sein dürfte, dass Gelsenkirchen wohl nicht die schönste Stadt der Welt, wohl nicht einmal die schönste im Revier ist, wird dem Leser verdeutlicht, dass es auch hier viel Sehenswertes zu entdecken gibt, rund um den Gelsenkirchener Ortsteil Schalke.

Denn „Auf Schalke“ gingen Fußball und Industrie über Jahrzehnte eine besonders enge Verbindung ein, die so wohl nicht nur einzigartig war, sondern eben auch eine Menge Geschichten geschrieben hat.

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Dortmund: Alles, nur kein wirkliches Sommerloch beim BVB!

Gestern auf dem Friedensplatz in Dortmund. Foto: Michael Westerhoff
Gestern auf dem Friedensplatz in Dortmund. Foto: Michael Westerhoff

Es hat ja bekanntlich nicht sein sollen! Der BVB verlor am gestrigen Samstagabend also auch das vierte Endspiel seit dem Jahre 2013, das dritte in Folge im DFB-Pokal, unglücklich mit 3:4. Diesmal sogar erst im Elfmeterschießen. Und in München feiert man daher heute den ziemlich glücklichen Abgang von Trainer Pep Guardiola nach dem Double-Gewinn in Richtung Manchester. In Dortmund bleibt es diesmal beim Stolz über eine wirklich bemerkenswerte Saison, der jedoch letztendlich die Krönung durch einen großen Titel versagt blieb.

Nun kann man im Dortmunder Lager aktuell sicherlich darüber jammern, dass eine Entscheidung in einem so wichtigen Finale durch ein Elfmeterschießen immer irgendwie eine schlechte Lösung ist. Man kann auch öffentlich beklagen, dass bei den Dortmundern wohl die ‚falschen‘ Schützen angetreten sind, dass sich wichtige Führungsspieler offensichtlich nicht getraut haben Verantwortung zu übernehmen, als es wirklich ‚hart auf hart‘ ging, als ihre Qualitäten als tatsächliche Führungsspieler gefragt waren. Sicherlich durchaus berechtigte Punkte an einem solchen Tage. Punkte die man hinterfragen kann und vielleicht auch sollte. Doch letztendlich ist das Alles im Nachhinein irgendwie müßig. Es ist eben, wie es ist. Morgen fragt schon niemand mehr nach den Details. Der Titel geht nach München. Das ist es was bleiben wird.

Der Blick sollte daher, wenn sich die erste Enttäuschung im Lager der Schwarzgelben wieder gelegt hat, besser auch möglichst rasch wieder nach vorne gerichtet werden.

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Die Bierduschen-Debatte vor dem Pokalendspiel ist die nächste Denormalisierungs-Stufe

Der DFB-Pokal. Foto: Robin Patzwaldt
Der DFB-Pokal. Foto: Robin Patzwaldt

Es gibt Meldungen, da kann man als Beobachter der Szene wirklich nur noch die Hände vor den Kopf schlagen. Da sorgte am gestrigen Donnerstag eine vermeintlich kleine Meldung für sehr großes Aufsehen unter den Sportfans, wonach ‚Bierduschen‘ im Rahmen des am Samstag anstehenden DFB-Pokalfinales der Herren, zwischen den FC Bayern München und der Dortmunder Borussia, auf dem Spielfeld in diesem Jahr nun offenbar verboten seien.

Eine Nachricht, die inzwischen, ob nur durch öffentlichen Druck oder nicht, weitestgehend wieder entkräftet und teilweise auch dementiert wurde.

Bierduschen beim Fußball seien nach wie vor grundsätzlich erlaubt, quasi geduldet. Zumindest eben zu gewissen Zeiten und Anlässen. Das sei so auch gar keine Neuigkeit, sondern zuletzt eben auch schon immer so gewesen, beteuerte der DFB auf Nachfrage gegenüber Medienvertretern.

Nun denn, müßig nun noch nachzuhalten, was hier nun wirklich der wahre Kern der Geschichte war bzw. ist. Letztendlich wohl auch ziemlich egal, denn alleine der grundsätzliche Ansatz ist hier schon das eigentliche Problem: Die immer selbstverständlicher und größer werdenden Diskussionen über eine offenbar zunehmende Denormalisierung von Alkoholkonsum und dessen immer deutlicher und lauter hinterfragte, quasi selbstverständliche Gegenwart in unserer Gesellschaft. Zumindest eben in einer großen Öffentlichkeit. Das ist das wirklich Bedenkliche daran. Und diese grundsätzliche Entwicklung kann auch gar nicht länger dementiert werden.

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Marco Russ: Wenn ein Millionenspiel beweist, dass es wahrlich wichtigeres als Geld und Fußball gibt

Das Stadion in Frankfurt. Quelle: Wikipedia, Foto: Muns, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Stadion in Frankfurt. Quelle: Wikipedia, Foto: Muns, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es ist die einzig verbliebene große Entscheidung der Bundesligasaison. Wer siegt in den beiden Relegationsspielen, sichert sich so den letzten zu vergebenen Startplatz im Fußballoberhaus, der 1. FC Nürnberg, oder die Frankfurter Eintracht?

Gestern Abend stand das Hinspiel in Frankfurt auf dem Programm. Der erste Akt eines Dramas, der auch über Millionen von Euro entscheidet. Doch all dies geriet gestern weitestgehend in den Hintergrund, da ausgerechnet so kurz vor einem so wichtigen Spiel der Frankfurter Abwehrspieler Marco Russ mit der Diagnose einer schweren Tumorerkrankung diagnostiziert wurde und dies auch öffentlich wurde. Er entschied sich, obwohl er eigentlich in diesem Moment ganz andere Sorgen gehabt haben dürfte, dafür dabei auf dem Platz mitzuwirken, seine Mannschaft in der sportlich soi wichtigen Relegation aktiv zu unterstützen. Dabei ist für die nächste Woche ist seine Operation vorgesehen. Eine Situation, welche die Diskussionen rund um den Kick bestimmte.

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Party-Patriotismus: Frankreichfeldzug reloaded

frankreichfeldzug

In wenigen Wochen startet die Europameisterschaft in Frankreich. Auf Partymeilen, in Kneipen und an Autos wird man dann wieder schwarz-rot-goldene Fahnen sehen, das Symbol der Party-Patriotismus, der ein er Legende nach nichts mit Nationalismus zu tun hat. Aber nicht allen reicht das Wedeln mit der Deutschlandfahne und auch für jene, die es etwas härter mögen, gibt es entsprechende Angebote: Zum Beispiel das obige T-Shirt mit zwei Landserköpfen und dem Aufdruck „Frankreichfeldzug 10. Juni bis 10. Juli 2016. Der Anbieter des Shirts, das Unternehmen Shirtzshop hat auch Odin-Motive und Friedenstauben im Angebot.

Neustart auf Schalke – Christian Heidel, der ‚Menschenfänger‘ ist da!

Christian Heidel, bisher in Mainz aktiv. Quelle: Wikipedia, Foto: Fuguito, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Christian Heidel war bisher in Mainz aktiv. Quelle: Wikipedia, Foto: Fuguito, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Großer ‚Bahnhof‘ heute in Gelsenkirchen. Und die Erwartungshaltung im Vorfeld war tatsächlich riesig. In einer rund einstündigen Pressekonferenz wurde Schalkes neuer Sportvorstand Christian Heidel endlich auch ganz offiziell in der Arena vorgestellt.

Der 52-jährige Ex-Mainzer machte dabei insgesamt dann auch eine sehr gute Figur, gab sich höchst motiviert und gut vorbereitet, auch wenn weite Phasen der Veranstaltung jedoch ein wahres Worthülsenspektakel darstellten.

Rasch wurde dabei auch den zahlreichen Beobachtern klar, als kurz nach 14 Uhr das Blitzlichtgewitter rund um die anwesenden Christian Heidel und Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies so langsam wieder nachließ, dass es heute ‚auf Schalke‘ auch noch keine offizielle Verkündung eines neuen Trainers für die Gelsenkirchener Profikicker geben würde.

Viele kleine Andeutungen bestätigten jedoch auch heute den seit Tagen diskutierten ‚Verdacht‘, dass Markus Weinzierl nach wie vor wohl der Top-.Kandidat für diese Position bei den Königsblauen ist.

Als Beobachter durfte man sich letztendlich jedoch vielfach durch Standardformulierungen wie ‚Heidel ist der neue starke Mann auf Schalke‘, wie man sie in der Vergangenheit ja auf ähnliche Art und Weise beim Club ja schon häufiger vernehmen konnte, zwar nur über wenige wirklich neue Aussagen zur Zukunft des Vereins freuen, doch ließ Club-Boss Clemens Tönnies sich am Ende zumindest dazu verleiten, ganz deutlich seinen weiteren Rückzug aus dem Tagesgeschäft der Königsblauen anzukündigen. Tönnies will zukünftig tatsächlich nur noch als eine Art Ratgeber bei S04 fungieren, wie er vorhin ganz deutlich machte.

Der an den neuen Sportchef nun frisch ergangene Auftrag sei die ‚Neuausrichtung des ganzen Clubs‘, so Tönnies vor wenigen Minuten. Klingt anspruchsvoll, aber ebenfalls auch sehr vage.

Mit einer Aussage vom Tage sollte Clemens heute allerdings mehr als richtig liegen: ‚Heidel ist ein Menschenfänger‘, kündigte er gleich zu Beginn der Veranstaltung an. Und das bewies der neue starke Mann im Club im Laufe der weiteren Pressekonferenz dann auch.

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