Der BVB sollte sich nicht als Opfer einer Verschwörung sehen, wenn es in diesem Jahr mit der Meisterschaft wieder nichts wird

BVB-Kapitän Marco Reus (rechts). Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Welches Potenzial im BVB steckt, das haben die Dortmunder am Sonntag eindrucksvoll bewiesen. Mit 6:0 (3:0) fegten die Schwarzgelben den VfL Wolfsburg aus dem Westfalenstadion und schlossen die am Samstag durch das 2:1 der Bayern in Bremen in der Tabelle gerissene Lücke von vier auf wieder nur einen Punkt. Drei Spieltage vor Saisonende 2022/23 ist das Meisterschaftsrennen in der Bundesliga damit nach wie vor offen.

Da fragt man sich als BVB-Fan ja schon zum wiederholten Male, warum das nicht immer so geht. Klar, es können nicht immer solche Kantersiege gelingen. Aber auch in Puncto Leidenschaft und Entschlossenheit wirkten die Dortmunder zuletzt ja nicht immer so 100%ig bei der Sache. Die Folge waren bittere Rückschläge auf Schalke (2:2), in Stuttgart (3:3), oder zuletzt in Bochum (1:1). Rückschläge, die am Ende die Meisterschaft 2023 kosten könnten. An Spiele aus der ersten Saisonhälfte, wie das kuriose 2:3 daheim gegen Bremen, wollen wir hier lieber einmal direkt den Mantel des Schweigens legen.

Da tröstet es nur wenig, dass auch die schier übermächtigen Bayern eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen abliefern. Wie leicht wäre es in diesem Jahr möglich gewesen, die Münchener zum ersten Mal seit 2012 an der Spitze der Liga abzulösen?  Noch muss man die Spielzeit nicht zu früh abhaken, was aber einzig der Schwäche der Bayern geschuldet ist und nicht etwa der eigenen Stärke.

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Warum der FC Schalke 04 selbst mir als Dortmunder in diesen Tagen mehr Spaß macht als der BVB

Gute Stimmung auf Schalke. Archiv-Foto: Michael Kamps

War das wieder ein Spektakel am Freitag? Der FC Schalke 04 gewann seinen Auswärtstauftritt am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim FSV Mainz 05 durch ein Tor tief in der Nachspielzeit mit 3:2. Der Lohn: Die Gelsenkirchener Profi-Kicker kletterten zumindest kurzzeitig auf Rang 14 in der Tabelle und dürfen drei Runden vor Schluss weiter vom Klassenerhalt träumen.

Klar, die Darbietungen der Schalker sind nicht immer hochklassig, doch gefallen sie mir, das gebe ich hier an dieser Stelle gerne öffentlich zu, aktuell besser als die ‚meines‘ BVB, der in der Tabelle auf Rang zwei liegt, sich zumindest auf dem Papier, noch immer einen knappen Kampf mit dem FC Bayern München um die Deutsche Meisterschaft im Jahre 2023 liefert. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

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DEB-Oberligen: Vorbereitungen auf die Saison 2023/24

Beim Eishockey. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Mit der Versendung der Lizenzierungsunterlagen hat der Deutsche Eishockey-Bund e.V. (DEB) die Vorbereitungen auf die Saison 2023/24 der Oberligen Nord und Süd begonnen. Im Lizenzierungsverfahren werden neben organisatorischen und infrastrukturellen Mindestanforderungen auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Clubs geprüft. Durch dieses Lizenzierungsverfahren soll die vollständige Durchführung des Spielbetriebs der Saison 2023/ 24 gewährleistet sowie eine langfristige Planbarkeit der Oberligen Süd und Nord sichergestellt werden. 

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Beim BVB betreibt man zu viel Augenwischerei!

DFB-Pokal und Meisterschale. Foto: Robin Patzwaldt

Noch immer steht die Leistung von Schiedsrichter Sascha Stegemann beim kleinen Revierderby zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund (1:1) am vergangenen Freitag im Mittelpunkt der Diskussionen von Experten und Fußballfans im Lande.

Stegemann hat wegen Drohungen nach seinem umstrittenen Auftritt  inzwischen offenbar sogar Strafanzeige gestellt. Das sorgt medial für viel Wirbel. Auch beim BVB selber steht Stegemann aktuell noch immer im Mittelpunkt der Debatten. Das ist verständlich, denn die Borussia verlor durch das enttäuschende Remis an der Castroper Straße am Sonntag die Tabellenführung wieder an den FC Bayern München, der sein Heimspiel gegen Hertha BSC mühsam mit 2:0 gewann und nun wieder einen Zähler mehr auf dem Konto hat als die Dortmunder. Doch die Sache hat auch eine weniger beachtete Kehrseite.

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Auf Schalke ist die Stimmung viel besser als die Lage!

Mannschaft und Fans der Schalker feiern nach dem 2:1-Sieg gegen Bremen. Foto: Michael Kamps

Wie herrlich verrückt die Fußball-Bundesliga sein kann, das konnten die Fans am vergangenen Wochenende wieder einmal auf beeindruckende Art und Weise miterleben. Während in Dortmund der große Frust um sich griff, als der BVB nach dem unglücklichen 1:1 beim VfL Bochum vom Freitag wieder auf Rang zwei in der Tabelle zurückfiel, herrschte auf Schalke nach dem Last-Minute-2:1 gegen den SV Werder Bremen am Samstag Feiertagsstimmung.

Und das, obwohl die Gelsenkirchener Profikicker vier Spiele vor dem Ende der Saison 2022/23 mit mageren 27 Punkten auf der Habenseite noch immer auf einem direkten Abstiegsplatz liegen. Was stimmt da nicht?

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Alles Absteiger

Industrieruine im Ruhrgebiet Foto: Laurin


Als jemand, der die meiste Zeit seines Lebens im Ruhrgebiet gelebt hat, in Gelsenkirchen geboren wurde, in Gladbeck aufgewachsen und nun in Bochum wohnhaft ist, bin ich ein Experte für Abstiege. Seitdem ich mich erinnern kann, steigt meine Umgebung ab, werden meine Nachbarn ärmer, nimmt die Zahl der Arbeitslosen zu und verfallen die Städte. Mittlerweile bekommen wir hier von Besuchern aus Ostdeutschland Kaffee, Stollen und Zigaretten geschenkt. Wenn ich in ihre Augen blicke, sehe ich Tränen und Mitleid.

Als Abstiegsexperte habe ich vor vier Jahren bereits einen Vortrag in Stuttgart gehalten. Ich begrüßte angesichts der sich schon damals abzeichnenden Auswirkungen von Energie- und Verkehrswende auf die noch reiche Region die Zuhörer mit den aufmunternden Worten „Hallo Stuttgart, ich komme aus ihrer der Zukunft, ich komme aus dem Ruhrgebiet.“

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Der MSV Duisburg benötigt für Lizenz einen Millionen-Betrag

Die großen Zeiten vom MSV liegen ein halbes Jahrundert zurück: im März 1968 spielten die Zebras auf europäischer Ebene noch gegen Ajax Amsterdam | Foto: wikipedia / Jack de Nijs / CC0 1.0

Der MSV Duisburg steht vor einer großen Herausforderung. Wie der Verein jetzt in einer offiziellen Mitteilung bekannt gab, muss er bis zum 7. Juni 2023 einen siebenstelligen Betrag nachweisen, um die Lizenz für die dritte Liga zu erhalten. Während Vereine wie Dynamo Dresden, der Hallesche FC und Erzgebirge Aue die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison ohne Bedingungen erhalten haben, müssen die Zebras nun eine siebenstellige Summe nachweisen.

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DFL begrüßt weitere Stärkung der UEFA-Finanzregularien

Hans-Joachim Watzke. Foto: Robin Patzwaldt

Die DFL Deutsche Fußball Liga begrüßt die heutigen Beschlüsse des UEFA Club Licensing Committee zur Stärkung des „UEFA-Reglement zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit“ sowie die Gründung einer Expertengruppe, die weitere regulatorische Anpassungen zur Kostenlimitierung ausarbeiten wird.

Zu den Mitgliedern des UEFA Club Licensing Committee gehören DFL-Geschäftsführer Axel Hellmann (als Vertreter des DFB) und DFL-Geschäftsleitungsmitglied Dr. Marc Lenz (als Vertreter der europäischen Ligen-Vereinigung European Leagues).Die heutigen Beschlüsse

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Der BVB sollte den VfL Bochum nicht unterschätzen

Fans des VfL Bochum an der Castroper Straße | Foto. Peter Hesse

Wie ist die Lage der Liga? Der BVB reist zum Derby nach Bochum, Bayern taumelt und Union Berlin wappnet sich für die nächste Saison. Dazu diskutieren Thommy Junga und Peter Hesse über die Preise für Einlaufkinder in der Premier League und wie Fortuna Düsseldorf den umgekehrten kommerziellen Weg geht.

Peter Hesse: Nach dem 4:0 gegen Frankfurt und der Dauerkrise beim FC Bayern, sieht halb Fußball-Deutschland Dortmund jetzt schon als kommenden deutschen Meister. Was ist aber los, wenn die Schwarz-Gelben am Freitag nur wenig bis gar nichts beim VfL Bochum hinbekommen?

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Der BVB ist noch nicht der Gewinner, aber Thomas Tuchel jetzt schon der Verlierer der Saison

Thomas Tuchel, hier noch als Dortmund-Coach. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Der Jubel in Dortmund war am Samstag gleich doppelt groß. Zunächst verlor der FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga auswärts gegen Mainz mit 1:3, was dem BVB die in seinem Heimspiel die unerwartete Chance zur Tabellenführung ermöglichte, und dann setzte sich die Borussia am Abend im Westfalenstadion tatsächlich gegen Eintracht Frankfurt mit 4:0 durch und eroberte dadurch am 29. Spieltag Platz eins zurück, den man bei der 2:4-Pleite in München vor wenigen Wochen bei Tuchels-Bayern-Premiere verloren hatte. Damit ist die Chance auf eine Meisterschaft der Schwarzgelben, trotz einer bisher insgesamt durchwachsenen Saison, so groß wie seit Jahren schon nicht mehr.

Doch während in Dortmund längst noch nicht feststeht, ob der BVB am Ende der Saison 2022/23 tatsächlich etwas zu feiern haben wird, oder ob nicht schon am kommenden Wochenende auswärts beim VfL Bochum der nächste Rückschlag folgt, steht der große Verlierer der Spielzeit jetzt schon fest: Es wird Thomas Tuchel sein!

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