Auf der jüngsten Mitgliederversammlung des VfL Bochum 1848 wurde das Präsidium neu gewählt. Die Mehrheit der anwesenden Mitglieder entschied sich für Hans-Peter Villis und seine Mitstreiterinnen. Nun hat das Präsidium seinen Vorstand gewählt: Der alte und neue VfL-Vorstandsvorsitzende heißt Hans-Peter Villis. Als seine Stellvertreter fungieren Uwe Tigges und Martin Volpers.
Der DFB sollte nach dem Rücktritt von Oliver Bierhoff die Chance auf einen echten Neuanfang nutzen!
Es war eine Nachricht, die am Montagabend für viel Aufsehen in Fußballdeutschland sorgte. DFB-Direktor Oliver Bierhoff zog aus dem abermals schwachen Auftreten der DFB-Elf bei einem großen Turnier die Konsequenzen und trat nach 18 Jahren in Diensten des Verbandes von sich aus zurück.
Unmittelbar nach dem Ausscheiden bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Katar hatte er dafür noch keine Gründe gesehen, wirkte in ersten Statements sehr unkritisch seinem eigenen Anteil am Scheitern Deutschlands gegenüber.
In den Tagen danach rückte der Manager jedoch immer mehr in den Fokus der Diskussionen. Zuletzt war sogar öffentlich über seine Entmachtung spekuliert worden. Dieser kam Bierhoff nun durch seinen Rückzug zuvor. So behält er die Deutungshoheit an der Geschichte. Ein respektabler, aber eben kein wirklich ehrenvoller Abschied.
Ausgerechnet der zuletzt glücklose BVB-Boss Aki Watzke soll jetzt einer der ‚Heilsbringer‘ für den DFB sein?
Die Bilanz des DFB bei der FIFA-Fußball-WM in Katar ist desaströs. Sportlich ist die Mannschaft bekanntlich schon in der Gruppenphase ausgeschieden, obwohl sie sich selbst im Vorfeld noch zu einem der Titelaspiranten erklärt hatte. Und auch die Funktionärsriege blamierte sich nach Strich und Faden. Genannt sei hier nur die unwürdige Debatte über die ‚One-love-Binde‘, bei der der Verband gegenüber der FIFA am Ende einknickte und dabei ein ziemlich erbärmliches Bild abgab.
Kein Wunder also, dass viele Fans im Nachhinein der Meinung waren, Deutschland hätte auf eine Teilnahme am seit Jahren umstrittenen Turnier in der Wüste wohl besser schon im Vorfeld komplett verzichten sollen. Dann wäre der Imageschaden auf allen Ebenen jetzt nicht so groß.
Nun gut, im Nachhinein erscheint es müßig darüber jetzt noch lange zu diskutieren. Wichtiger erscheint es in diesen Tagen den Blick nach vorne in Richtung Zukunft zu richten, um aus diesen bitteren Erlebnissen jetzt die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Dabei helfen soll nach übereinstimmenden Medienberichten in verantwortlicher Position offenbar auch BVB-Boss Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke, der bei der Neuausrichtung des DFB demnach ein entscheidendes Wörtchen mitreden soll. Das erstaunt, beweist der langjährige Hauptverantwortliche aus Dortmund doch immer wieder, dass er jetzt schon seit Jahren eher durch personelle Missgriffe und Fehlentscheidungen als durch ein besonders glückliches Händchen auffällt.
#Katar2022: BVB-Stars Marco Reus und Mats Hummels dürfen sich nach dem DFB-Desaster als heimliche Gewinner fühlen
Tja, so schnell kann das gehen. Nach dem peinlichen Vorrundenaus der DFB-Elf bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar, sind plötzlich alle Teilnehmer aus Deutschland gefühlte Verlierer. Egal ob Bundestrainer Hansi Flick, Manager Oliver Bierhoff, oder die beteiligten Profikicker. Jeder steht aktuell kritisch auf dem Prüfstand.
Wohl denen, die in Katar nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben, wie etwa die Dortmunder Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Julian Brandt, Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko. Von diesen werden die Abwehrspieler Süle und Schlotterbeck nach ihren schwachen Auftritten dort zwar ebenfalls kritisch gesehen, kommen in den Analysen aber auch nur als Randfiguren vor. Brandt, Adeyemi und Moukoko werden komplett verschont, da sie keine nennenswerten Anteile am Scheitern des Weltmeisters von 2014 hatten.
Zu regelrechten Gewinnern des sportlichen Offenbarungseides in dem Wüstenstaat werden hingegen plötzlich zwei BVB-Kicker, die bei der Nominierung noch als die ganz großen Verlierer galten: Mats Hummels und Marco Reus. Plötzlich heißt es: Wohl dem, der mit dem Turnier in Katar gar nichts zu tun hatte.
Geraune für die Dummen
Was für ein Aufstand, weil die Fußballnationalmannschaft bei der WM ausgeschieden ist. Wie kommt man eigentlich darauf, dass sie immer in die Play Offs kommen muss? Ist das die Arroganz gegenüber den Gegnern? Japan ist mehrfacher Asienmeister und hat sich schließlich genauso wie Deutschland qualifiziert. Oder ist es deutsche Hybris ob der eigenen Größe? Immerhin hat die Mannschaft an dieser Weltmeisterschaft teilgenommen, was nicht
FIFA statt Fußball
Auch wenn man sich nicht für Fußball interessiert und den Sport selbst für eine sterbenslangweilig Angelegenheit, die viel Trübsinn in die Welt bringt, ist die WM in Katar eine gute Gelegenheit, sich ein paar Dokumentationen und Serien anzuschauen.
Zwei Vierteiler ragen bei den Dokumentationen heraus: „FIFA Uncovered“ auf Netflix und die WDR-Produktion „Katar – WM der Schande“, die man in der ARD-Mediathek findet. In FIFA Uncovered zeichnet der zweifache Oscar-Gewinners John Battsek („Searching For Sugar Man“, „One Day In September“) die Geschichte des Weltfußballverbandes nach. 1904 von ein paar Europäern gegründet, dümpelte die Fifa die ersten 70 Jahre ihres Bestehens vor sich hin. Fußball war ein Spiel der weißen Europäer, ein paar Südamerikaner konnte man nicht ganz ignorieren aber mit Afrikanern und Asiaten wollte man nach Möglichkeit nichts zu tun haben: Bei der WM in Deutschland 1974 traten neun Mannschaften aus Europa an, vier aus Südamerika und jeweils eine aus Afrika, Asien und Ozeanien und Nord-, Mittelamerika und der Karibik. 74 sollte allerdings das Jahr werden, in dem der Fußball, wie wir ihn heute
#Katar2022: ‚Eintagsfliege‘ Niclas Füllkrug zum Heilsbringer des DFB-Teams zu erklären ist ein Armutszeugnis!
In der Phase der Vorbereitung auf ein großes Fußballturnier streiten sich die selbsternannten Experten seit Jahren stets um die bestmögliche Aufstellung. Das war auch im Vorfeld der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar nicht anders. Seit Beginn der Qualifikation wurde diskutiert, welche Besetzung des DFB-Teams wohl die erfolgversprechendste wäre.
Ein Name wurde in diesem Zusammenhang nur selten bis gar nicht genannt: Niclas Füllkrug. Der Stürmer des SV Werder Bremen kickte im Vorjahr mit den Hanseaten noch in der zweiten Liga und sprang erst im Vorfeld des Turniers in dem Wüstenstaat als einer der Überraschungskandidaten in letzter Minute noch mit auf den ‚Zug‘ auf, wurde von Bundestrainer Hansi Flick als eine Alternative im Offensivbereich nominiert. Und ausgerechnet dieser Niclas Füllkrug soll im Vorfeld des heute Abend anstehenden Länderspiels der Deutschen gegen Costa Rica der Heilsbringer sein? Schon irgendwie verrückt!
#Katar2022: Gibt es beim Fußball ‚gute‘ und ’schlechte‘ Flitzer?
Auch in der zweiten Wettkampfwoche beschäftigt die umstrittene FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar die Gemüter weit mehr mit Themen abseits des Platzes als mit dem sportlichen Geschehen auf dem Platz.
Am Montag sorgte zum Beispiel ein ‚Flitzer‘ beim Spiel zwischen Uruguay und Portugal (0:2) für viel Aufsehen. Der Mann, der zu Beginn der zweiten Spielhälfte auf den Platz stürmte, verband mit seiner Aktion mehrere politische Botschaften: Auf der Vorderseite seines Superman-T-Shirts stand ‚Save Ukraine‘ (‚Rettet die Ukraine‘), auf dem Rücken ‚Respect for Iranian Woman‘ (‚Respekt für iranische Frauen‘) und er trug eine Regenbogen-Fahne über den Platz. Jetzt machen sich viele Zeitgenossen Sorgen um die Sicherheit des Aktivisten, der von Ordnern vom Platz geführt wurde.
Mich beschäftigt an der Sache heute zudem noch ein ganz anderer Aspekt.
Mehr Schurkenballett als sportlicher Wettkampf – das ist die WM in Qatar
Die Liebe zum Fußball ist in Deutschland immer ein ganz großes Thema gewesen. Inzwischen sind es nicht mal zehn Millionen Fans, die das Auftaktspiel der Nationalelf verfolgten. Droht heute mit der Partie gegen Spanien das nächste Desaster? Peter Hesse und Thommy Junga glauben, dass die prominenten Akteure der FIFA aktuell sehr isoliert wirken und das zukünftig Veränderungen in den Strukturen vielleicht möglich sind. Aber dazu müsste die Politik mehr Druck aufbauen.
#Katar2022: Dem DFB droht selbstverschuldet der Super-GAU
Die erste Woche der FIFA Fußball-WM 2022 in Katar neigt sich ihrem Ende zu. Und wenn man ehrlich ist, wurde die Befürchtungen, die es schon weit vor dem Turnier gab, in den ersten Tagen des Turniers sogar noch deutlich übertroffen.
Echte WM-Stimmung mag bisher nicht aufzukommen, der sportliche Wert der absolvierten Spiele ist bislang überschaubar, es gab so viele Debatten rund um Themen abseits des Sports wie wohl noch nie zuvor, und die deutsche Mannschaft steht nach einer erschreckend schwachen Leistung in ihrem Auftaktspiel, die mit einer 1:2-Niederlage gegen Underdog Japan bestraft wurde, sportlich schon vor dem Aus. Am Sonntag muss gegen Spanien jetzt unbedingt ein Sieg her, wenn das Turnier nicht bereits wie bei der WM 2018 in Russland nach der Vorrunde beendet sein soll.
In Anbetracht dieser vielen Negativschlagzeilen und dem damit verbundenen riesigen Imageverlust auf allen Ebenen stellt sich jetzt endgültig die Frage, ob der DFB nicht besser schon im Vorfeld auf eine Teilnahme an dem Turnier im Wüstenstaat verzichtet hätte.