Nick Cave & the Bad Seeds, Dienstag, 12. November, 20.00 Uhr, Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf
75. Jahrestag der Pogrome in Wuppertal – 75 Jahre „Arisierung“ und Raub
75 Jahre Oktober-Deportation nach Polen. Das Jahr 1938 wurde zum Schicksalsjahr für viele Wuppertaler Juden und Jüdinnen. Von AK Angreifbare Traditionspflege.
75 Jahre später sind eigentlich nur noch die Ereignisse um die Pogrome am 9/10. November 1938 halbwegs präsent.
Wir wollen daher an diese vergessenen Ereignisse der „Wuppertaler Stadtgeschichte“ erinnern und dabei die jüdischen Opfer würdigen und die involvierten Täter, Institutionen und besondere Arisierungsgewinnler benennen. Ein paar durch Arisierung und Raub groß gewordene Geschäfte und Firmen existieren bis heute… Die Firmen sind aber nicht alle so dreist wie das Schuhhaus Klauser, das 2011 noch die Arisierung jüdischer Geschäfte feierte. (https://www.ruhrbarone.de/wuppertal-schuhhaus-klauser-feiert-die-arisierung-juedischer-geschaefte/)
28. Oktober 1938 „Polenaktion“
Nur wenig bekannt ist die Zwangsausweisung von etwa 200 Wuppertaler Juden, deren Familien irgendwann aus Polen nach Deutschland eingewandert waren und polnische Pässe besaßen. Auf Anordnung von Himmler wurden überall im Land etwa 17.000 Juden inhaftiert: am 27. Oktober 1938 gab der Düsseldorfer Regierungspräsident den Polizeipräsidenten die Anweisung, alle polnischen Juden mit gültigem Pass in „Abschiebehaft“ zu nehmen und vor dem 29. Oktober über die Grenze abzuschieben. In Wuppertal vollstreckte die Schutzpolizei ein Schreiben des Wuppertaler Polizeipräsidenten: „Auf Grund des § 5 Ziff. 1 der Ausländerpolizeiverordnung vom 2.8.1938 (….) verbiete ich Ihnen den weiteren Aufenthalt im Reichsgebiet. Das Aufenthaltsverbot wird im Wege des Transports über die deutsche Reichsgrenze durchgeführt. (…) Sie werden darauf hingewiesen, dass Sie ohne besondere Erlaubnis nicht mehr in das Reichsgebiet zurückkehren dürfen.“
200 WuppertalerInnen wurden durch die Wuppertaler Polizei in ihren Wohnungen verhaftet und an die deutsch-polnische Grenze nach Bentschen „abgeschoben“. Über das weitere Schicksal und die genaue personelle Zusammensetzung der „Abgeschobenen“ wissen wir bis heute nur wenig. Die meisten sind wohl nach dem deutschen Überfall auf Polen und dem Beginn der systematischen Judenvernichtung in den Vernichtungslagern, in den Ghettos und bei Massenerschießungen getötet worden. Nur wenige sind uns namentlich bekannt, die sich rechtzeitig ins Ausland retten konnten oder die Lager und Ghettos überlebten. Von 51 Personen wissen wir sicher, dass sie ermordet wurden.
München und das Umland entscheiden heute über eine Olympiabewerbung für die Winterspiele 2022

Hier im Westen der Republik weitestgehend unbeachtet, findet heute im Süden des Landes ein Bürgerentscheid statt, welcher für die Sportszene der Republik nicht unwichtig ist.
München will sich erneut um Olympische Winterspiele bewerben. Im Jahre 2022 will man Gastgeber der
Winterspiele werden. Doch nach dem jüngsten Scheitern der Bewerbung um die Spiele 2018 sind diesmal zunächst die Anwohner gefragt, ob eine Bewerbung auch in ihrem Sinne ist.
Gefragt werden dabei zudem nicht nur die Bewohner der Bayerischen Landeshauptstadt, sondern auch die Menschen in Garmisch-Partenkirchen und in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein.
Und das macht die Sache kompliziert.
Die Stimmungslage im Alpenvorland gilt als uneinheitlich. Es müssen jedoch alle vier einzeln gewerteten Abstimmungen positiv für die Planer ausgehen, wenn es mit der Bewerbung diesmal etwas werden soll. Der Deutsche Alpenverein hat sich z.B. jüngst klar gegen eine Bewerbung Münchens positioniert.
Mark Lanegan
Mark Lanegan, Montag, 11. November, 20.00 Uhr, Kulturkirche, Köln
‚Football Styler‘ – Fußball ist immer auch eine Frage des Stils
Im Laufe der letzten Monate haben wir uns hier bei den Ruhrbaronen wiederholt mit den ernsten Seiten des Fußballs beschäftigt. Da freut man sich dann doch immer, wenn man wieder daran erinnert wird, dass Fußball in erster Linie eben Spaß und Unterhaltung sein soll.
Eine schöne Gelegenheit sich das einmal wieder vor Augen zu halten bietet das Buch ‚Football Styler‘ von Herausgeber Thomas Lötz.
New York City und das Fahrrad
New York City hat ein Thema auf die politische Agenda gesetzt, das selbst eingefleischte Kenner dieser Megalopolis in Erstaunen versetzt: Das Fahrrad als Nahverkehrsmittel der Zukunft und als wesentliche Problemlösung der wachsenden Mobilitätskrise in den Groß- und Weltstädten.
Das Fahrrad war auch in New York schon mal ein ganz normales Fortbewegungsmittel. Der erste Fahrradweg in den USA wurde nämlich im heutigen Stadtteil Brooklyn gebaut, und zwar 1894, 2 Jahre bevor die erste alltagstaugliche Alleinspur dieses Typs in den Niederlanden erstellt wurde. Er verlief vom Prospect Park bis nach Coney Island, d.h. in einer Länge von ungefähr 8,5 km entlang des heutigen „Ocean Parkway“ in der damals noch selbstständigen Stadt Brooklyn.
Die explizit nur für Biker nutzbare Feinschotterstrecke verlief sogar in beide Richtungen der Straße, die damals allerdings schmaler war und hauptsächlich von Pferdekutschen befahren wurde. Die Anzahl der „Pedalpusher“ wurde in der damals viertgrößten Stadt Nordamerikas auf ca. 80.000 geschätzt und sie hatten eine eigene, politisch äußerst aktive Organisation. Radfahren war am Ende des 19. Jahrhunderts nämlich nicht nur in Europa „in and fashionable“, und zwar auch für das weibliche Geschlecht.

Nicht viel später wurden auch in anderen Stadtteilen des heutigen New York Fahrradwege gebaut und zum Teil miteinander vernetzt. Zu den bekanntesten zählte in Manhattan die Strecke durch den Riverside Park entlang des Hudson River und in der Bronx die entlang des Pelham Parkway. 1895 war ein Teil der Wege sogar schon asphaltiert, und die New York Times veröffentliche die erste „Cycling Map“ der Stadt.
Mit dem Aufstieg des Automobils begann dann im 20. Jahrhundert – weltweit – der Niedergang des Fahrrades als Alltags- und Stadtfahrzeug, wobei die USA der Vorreiter waren. Alle hier besonders genannte Radwege existieren jedoch teilweise heute noch bzw. haben den Umbau New Yorks zur autogerechten Stadt überdauert. New York hat sogar, im Gegensatz zu anderen Großstädten Nordamerikas, auch in den kommenden Jahrzehnten noch neu Radwege gebaut. Aber parallel dazu verfielen die meisten, verschwanden unter den verbreiterten Straßen oder wurden zu Bürgersteigen. Von einem Radwegenetz war spätestens nach dem 2. Weltkrieg in der Stadt nichts mehr zu sehen. Gerade entlang des Wassers, den attraktivsten potentiellen Strecken für den muskelbetriebenen Verkehr, hatte Robert Moses, der wohl einflussreichste New Yorker Stadtplaner des 20.Jahrunderts, stattdessen vier- bis achtspurige Highways bauen lassen.
Auch das ansonsten meist rechtwinklig ausgerichtete Straßenmuster war, zumindest was die Avenues betrifft, in seiner ganzen Breite auf den mehrspurigen Autoverkehr ausgerichtet worden. Manhattan, der am
The View
Die Siegerländer und ihr Umgang mit Rassismus

Eine Woche ist es her, dass die Siegener Zeitung einen Artikel über das im nahegelegenen Burbach eröffnete Flüchtlingsheim veröffentlichte, der vielfach als „rassistische Hetze“ wahrgenommen wurde. Seitdem ist einiges passiert: Die von dem Lokalblatt herbeigesehnte Eskalation in Burbach selbst hat es nicht gegeben, dafür aber sehr wohl andere Reaktionen. Zusammengetragen von unserem Gastautor Steffen Benjamin Herbig.
Aber fangen wir chronologisch an: Am Erscheinungstag des Tendenzartikels berichtete auch die zusammengeschrumpfte Lokalredaktion der WAZ- Gruppe über die Thematik „Flüchtlingsheim Burbach“, allerdings in einem deutlich anderem Tenor. Der dortige Artikel „Notunterkunft für Flüchtlinge in Siegerlandkaserne Burbach fast ausgelastet“ berichtet sachlich:
„So hat es kleinere Ladendiebstähle und Beleidigungen gegeben. Laut Polizei sieben in den ersten gut fünf Wochen. „Das werten wir nicht als exorbitant hoch“, sagt ein Polizeisprecher gegenüber dieser Zeitung, „Dramatisches ist nicht passiert.“ Ernsthafte Übergriffe blieben aus.“
Die Autorin veröffentlicht am selben Tag auch den Artikel „Ein gutes Gefühl, ihnen zu helfen“ und zitiert dort unter anderem einen vor Ort beschäftigten Sozialarbeiter:
„‘Viele fragen, wie sie
Foals
Gabriel und Meßmer: Langweilige Rollenspiele…
Auf einer Podiumsdiskussion des Stern am 24. Oktober redeten SPD-Chef Sigmar Gabriel und die Netzaktivisten Kathy Meßmer (#aufschrei) aneinander vorbei. Und jetzt regen sich alle auf.
Für Jan-Peter Kleinhans von Netzpolitik ist das Gabriel-Meßmer Video ein weitere Beleg für „fehlende Offenheit und mangelnde Wertschätzung“ von Netzaktivisten und Thoma Knüwer (Indiskretion Ehrensache) ein Beleg dafür, dass Gabriel unwählbar ist. Auch Sascha Lobo ist enttäuscht: „Da arbeiten hunderte Leute seit vielen Jahren in der SPD und im Umfeld der SPD, um die fatalen Gräben zuzuschütten zwischen online und offline. Und mit einer kurzen, aber völlig eindeutigen Aussage von Sigmar Gabriel, SPD wird klar, warum die Arbeit vergebens war.“
Sich in der SPD um Netzpolitik zu kümmern, war immer müßig – FDP und Piraten haben sich dieses Themas immer stärker angenommen als SPD und CDU. Bei der SPD haben nur ein paar Jusos in Wahlkampfzeiten Interesse an Netzpolitik simuliert. Die CDU war so ehrlich offen zu zeigen, dass ihr das Thema egal ist. Aber hey – Jusos. In den 70ern Jahren waren die interessant und egal. Seitdem sind sie nur egal.