[Layla Zoe spielt heute Abend im Maschinenhaus in Berlin]

Photographer: Mark Maryanovich
Photographer: Mark Maryanovich

Heute habe ich zur Abwechslung mal einen wunderbaren Konzert-Tipp für alle unsere Berliner Leser und die, die es heute Abend möglicherweise noch in die Hauptstadt schaffen sollten.

Seit Mitte September ist sie mit ihrem neuen und damit bereits siebten Album „The Lily“ (Ende August 2013 erschienen) auf Europa-Tournee.

Die Rede ist von Layla Zoe… Ende der 70-er Jahre in Kanada geboren und mit dem Blues aufgewachsen… hat sie sich in den letzten Jahren zu einer der erfolgreichsten Bluessängerinnen ihres Landes entwickelt und auch in Europa hat sich die Künstlerin mittlerweile etabliert.

Und dies so viel versprechend, dass sie ihre letzten beiden Alben in Zusammenarbeit mit dem deutschen Bluesgitarristen und -sänger Henrik Freischlader produzierte und über sein Plattenlabel „Cable Car Records“ veröffentlichen ließ.

Heute Abend ab 20 Uhr wird Layla Zoe nun zusammen mit ihrer hochkarätigen Band [Jan Laacks an der Gitarre, Hardy Fischötter am Schlagzeug (Ex-Henrik Freischlader Band, Larry Carlton Band) und Gregor Sonnenberg am Bass] in der Kulturbrauerei / Maschinenhaus in Berlin auf der Bühne stehen. Tickets sind noch an der Abendkasse erhältlich!

Ein Plädoyer für grünen Liberalismus

Die Grünen sind da - Aber wo wollen sie hin?
Die Grünen sind da – Aber wo wollen sie hin?
Die FDP ist erstmals seit ihrer Gründung nicht mehr im Bundestag vertreten, die Grünen sind nach dem schlechten Wahlergebnis und vielen Rücktritten auf Sinnsuche. Das ist die Ausgangslage, die man als Linksliberaler auch als wichtige Chance begreifen kann. Allen Unkenrufen zum Trotz. Aber ganz ehrlich: Durch linksliberale Positionen sind beide Parteien im Wahlkampf nicht aufgefallen.

Autoritäre Verbotspartei auf der einen Seite, neoliberale Klientelpartei auf der anderen Seite. So oder so ähnlich spitzte sich die Wahrnehmung dieser Parteien im Wahlkampf zu. Beide Seiten wurden nicht müde, mit dem moralischen Zeigefinger Feinde der Umwelt, der Gerechtigkeit oder eben der Freiheit, des Markts zu diskreditieren. Und das hat mich von beiden Seiten mächtig angekotzt.

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Witzig? – Die ‚Toten Hosen‘ treten gegen die CDU nach



Dass die Düsseldorfer Punkrockband es überhaupt nicht mochte, dass Parteien ihre Musik im Wahlkampf eingesetzt haben (speziell das Lied ‚Tage wie diese‘), das haben wir auch bei den Ruhrbaronen bereits vor ein paar Wochen dokumentiert.

Das Thema scheint die Band noch immer deutlich mehr zu beschäftigen, als man vielleicht glauben könnte. Im Laufe der zurückliegenden Nacht verbreiteten sie obenstehendes Video über Facebook. Witzig, oder nur eine nervige Aktion?

Liest man die bisherigen Kommentare dort unter dem Eintrag, dann gehen die Meinungen darüber weit auseinander. Der Kommentar der Band bzw. des Betreibers ihres offiziellen Facebookaccounts lautet kurz und knapp wörtlich: „jetzt hört der spaß aber wirklich auf…“

Passend zum Thema:

https://www.ruhrbarone.de/die-toten-hosen-wollen-keine-unfreiwilligen-wahlkampfhelfer-sein/

Der Musiker Paul Kuhn ist tot



Am gestrigen Montag verstarb der Musiker und Bandleader Paul Kuhn im Alter von 85 Jahren.

Der gebürtige Wiesbadener, der im Laufe seiner langen Karriere einige Ausflüge in den Bereich Schlager hinter sich gebracht hatte, verbrachte auch lange und erfolgreiche Jahre im Bereich der Jazzmusik. Kuhn verstarb am Montag während eines Kuraufenthaltes in Bad Wildungen.

R.I.P.

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Grüne: Weitermachen und nicht verzweifeln – aber nicht so !

Börje Wichert
Börje Wichert

Herbert Wehner schob Hans-Jochen Vogel in einer Sitzung der SPD Anfang der 1980er Jahre einen Zettel zu. Auf ihm stand „Weitermachen und nicht verzweifeln“. Man kann sich vorstellen, dass SMS solchen Inhalts derzeit auch in Kreisen der Grünen ausgetauscht werden. Allerdings sollte man ergänzen „aber nicht soweitermachen“. Von unserem Gastautor Börje Wichert.

Machen die Grünen nämlich weiter wie bisher, verbauen sie sich viele Chancen. Zu einer schonungslosen Wahlanalyse gehört nicht nur eine Debatte über Personal. Wer ehrlich ist, muss auch über die Programmatik reden. Die Aufstellung der Grünen im Bundestagswahlkampf hat die Kernwählerschaft überzeugt, mehr aber nicht. Das ist angesichts der Wahlergebnisse in den letzten Jahren viel zu wenig und hat gute Gründe.

It´s all about the money
Erstaunt mussten viele ehemalige Wählerinnen und Wähler der Grünen im Sommer feststellen, dass sie wohl zu den oberen 10% der Gesellschaft gehören, auch wenn sie wahrlich nicht die Ackermänner der Republik sind. Die Belastungen des finanzpolitischen Konzepts der Grünen waren in Summe zu hoch. Die Erhöhung des Spitzensteuersatzes wäre noch mitgetragen worden, eine verfassungsrechtlich fragwürdige schrittweise Abschaffung des Ehegattensplittings, Vermögensabgabe und Erbschaftssteuer haben allerdings den Bogen überspannt. Das wird parteiintern gern verschwiegen, weil viele Parteilinke fürchten, eine Auseinandersetzung darüber sei Wasser auf die Mühlen der Realos. Das ist unwahr. Das Steuerkonzept ist ein breit verantworteter und verankerter Fehler. Er ist von der Bundestagsfraktion, den Ländervertretern und dem Parteirat abgesegnet worden. Die Herren Kretschmann und Palmer waren eingebunden. Sie wussten, das ihre ex post geäußerte mediale Kritik das Konzept nicht stoppen konnte. Auf dem Parteitag zur Verabschiedung des Programms hatten sie nämlich keine Änderungsanträge zur Entschärfung eingebracht.

Ein künftiger steuerpolitischer Kurs muss berücksichtigen, dass das Einkommen eines Krankenhausarztes im Schichtbetrieb wohl anders zu veranschlagen ist, als das eines Managers einer Pleitebank mit einem exorbitanten Gehalt. Wer Omas Häuschen erbt muss anders besteuert werden als der Erbe diverser Latifundien, für die weder Papa noch Opa gearbeitet haben.

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Bundestagswahl: Auch ich freue mich über das ‚Aus‘ der FDP

Demnächst ohne FDP-Fraktion: Der Bundestag Foto: Robin Patzwaldt
Demnächst ohne FDP-Fraktion: Der Bundestag Foto: Robin Patzwaldt

Selten hat nach Wahlen ein Thema die Öffentlichkeit so sehr beschäftigt wie das Scheitern der FDP bei der Bundestagswahl 2013 an der 5%-Hürde. Auch hier bei den Ruhrbaronen wurde das Thema zuletzt bereits mehrfach erörtert, von einigen Leuten ihr Bedauern über dieses Ergebnis kundgetan.

Mir geht es da ganz anders. Ich gehöre zu der offenbar ungewöhnlich großen Gruppe der Leute, die das ‚Aus‘ der Liberalen mit einer ziemlich großen inneren Freude betrachtet. Mir werden deren Vertreter in den nächsten Jahren in Berlin nicht fehlen. Ganz im Gegenteil!

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Und jetzt, SPD?

Wohin geht die SPD? Foto: SPD Schleswig Holstein
Wohin geht die SPD? Foto: SPD Schleswig Holstein

In Nordrhein-Westfalen haben sich gestern Fraktion und Partei mit deutlichen Worten gegen eine große Koalition mit der CDU ausgesprochen. Die NRWSPD hat sich damit vor dem anstehenden SPD-Parteikonvent am Freitag klar positioniert. Eine Entscheidung, die an der SPD-Basis in NRW, aber auch in ganz Deutschland auf viel Zustimmung gestoßen ist. Von unserem Gastautor Dirk Borhart. 

Der Wahlausgang ist für alle Parteien schwierig. Derzeit gibt es fünf Optionen: Große Koalition, Schwarz-Grün, Rot-Rot-Grün, eine Minderheitsregierung oder Neuwahlen.

Eine Minderheitsregierung gegen bzw. mit SPD/Grünen/Linken wird die Union nicht machen. Rot-Rot-Grün steht derzeit ebenfalls nicht zur Debatte, dafür müsste insbesondere Die Linke sich inhaltlich der SPD und den Grünen öffnen. Ob dass möglich ist, wird sich zeigen, derzeit sieht es (noch) nicht danach aus.

Bei Verhandlungen über eine Große Koalition oder Schwarz-Grün stellt sich für Grüne und SPD die große Frage, wie weit ist die Union bereit, inhaltlich auf eine der beiden Parteien zuzugehen. Das weiß heute noch niemand, hat sich Merkel doch bisher programmatisch als sehr flexibel gezeigt. Dennoch: die Union braucht drei Stimmen für die Mehrheit, nicht mehr. Das wird ihre Bereitschaft zum Entgegenkommen deutlich beschränken.

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Eine liberale Partei fehlt und die Grünen sind kein Ersatz

Die Karin und der Jürgen. Foto: Bündnis90/Die Grünen
Die Katrin und der Jürgen verbieten gerne. Foto: Bündnis90/Die Grünen

Die FDP ist draußen und die Häme allerorten groß. Satire-Sendungen wie “Extra 3″ und “Heute Show” konnten sich gestern Abend auf ihren Social Media Seiten kaum noch einkriegen – und auch ansonsten herrscht links der Union scheinbar eitle Freude darüber, dass die Darstellung der Sitzverteilung im Bundestag zukünftig ohne Gelb auskommen kann. Dabei fehlt dem Land vor allem eines: eine liberale Partei! Von unserem Gastautor Andrej Reisin/Publikative

Die Grünen sind eine libertäre Partei, keine Verbotspartei.” Ein Satz des Parteivorsitzenden Cem Özdemir vom Wahlabend, über den ich herzlich lachen musste – und der für meinen Geschmack bislang zu wenig Beachtung gefunden hat. Das grüne „Kommunikationsproblem“ wäre überhaupt die Lachnummer dieser Bundestagswahl, wenn es mit dem Ausscheiden der FDP eben nicht noch eine viel größere geben würde.

Die Steuerpläne der Grünen? Böswillig falsch interpretiert! 90 Prozent wären angeblich entlastet worden. Eine Zahl, die bezogen auf die reine Einkommenssteuer sogar stimmen mag, allerdings wusste die gutbürgerliche Klientel selbst nachzurechnen – und schon stellten zumindest einige verheiratete Zahnwälte ohne Kinder fest, dass sie gemeint waren mit den anderen zehn Prozent.

Der „Veggie-Day“? War doch gar nicht so gemeint, höchstens freiwillig. Nur: Wer im Programm „soll zum Standard werden“ stehen hat, darf sich bitte auch nicht beschweren, wenn einige Rezipienten solche Formulierungen wörtlich nehmen. Raucher_innen in NRW wissen, was gemeint ist. Und DIN A4 Blätter werden von den Herstellern auch nur bedingt „freiwillig“ in derselben Größe hergestellt.

Die grüne Dystopie: Verboten, verboten, verboten!

Und überhaupt: Zigarettenautomaten? Der Verkauf von zuckerhaltigen Limonaden an Schulen? Grillen in öffentlichen Parks? Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen oder im öffentlichen Personennahverkehr? Alkoholwerbung? Zoohaltung von Wildtieren? Plastiktüten? Fracking? Elektro-Zigarretten ohne Rauch? Heizpilze? Inlandsflüge? Zwei-Takt-Motorroller? Kosmetik mit Nanosilber? Ponyreiten auf Jahrmärkten? SUVs? Standby-Funktion von Elektrogeräten? Werbung für Süßigkeiten im Umfeld von Kinderfernsehsendungen?

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