Suicidal Tendencies, Donnerstag, 18. Juli, 20.00 Uhr, zakk, Düsseldorf (ausverkauft)
Serie: Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 6: Bayern
Ab nach Bayern. In den Freistaat. Für unsere Serie „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?„. Allen Unkenrufen zum Trotz gehört der stolze Staat im Süden zur Bundesrepublik. Mit all seinen Eigenheiten. Denn da, wo andere „Senatoren“ oder „Landesminister“ haben, ernennen die Bayern einen „Staatsminister“. Mal sehen, wie der es mit der Esoterik hält…

Heutiges Bundesland: Bayern
Staatsminister für Umwelt und Gesundheit:
Dr. Marcel Huber (55)
Parteibuch: CSU
Die Bewertung: Für jede Antwort werden 0 bis 5 Globuli vergeben. Je mehr Globuli, desto esoterischer das Gesundheitsministerium. Insgesamt können also 15 Globuli erreicht werden, wobei dies wohl nur der DHU erstrebenswert erscheinen dürfte.
1. Wie steht Minister Huber zur Alternativmedizin? Sieht er darin „zu überwachende Quacksalberei“ oder eine „gleichzuberechtigende Alternative zur Schulmedizin und Naturheilverfahren“?
Alternativmedizinische Verfahren basieren meist nicht auf den anerkannten Grundlagen der Medizin und sind oft in ihrer Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt. Insofern können sie grundsätzlich nicht als gleichberechtigt bewertet werden. Die medizinische Fachwelt erkennt jedoch zunehmend an, dass in bestimmten Fällen eine Behandlung nach den wissenschaftlich basierten Kriterien der Schulmedizin durch naturheilkundliche und alternative Methoden unterstützt werden kann. So haben Naturheilverfahren und manche alternativmedzinische Behandlungsmethoden, soweit sie medizinisch notwendigen Qualitätskriterien genügen, Eingang in die medizinische Praxis gefunden.
Bewertung: 0 Globuli.
2. Wie steht Staatsminister Huber zur evidenzbasierten Medizin? Welche Rolle schreibt er allgemein empirischen Wirkbefunden zu?
Das Ursache-Wirkungsgefüge von diagnostischen und therapeutischen Methoden mit wissenschaftlichen Methoden objektiv zu beurteilen, ist Anliegen der evidenzbasierten Medizin. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen in Köln wurde eigens zu dem Zweck errichtet, Nutzen und Schaden von medizinischen Maßnahmen für Patienten zu bewerten und über Vorteile und Nachteile von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zu informieren. Nicht für alle medizinischen Verfahren liegen evidenzbasierte Daten vor. In diesen Fällen muss sich der Arzt oder Heilpraktiker auf Erfahrungswerte von wissenschaftlichen Untersuchungen, also empirische Wirkbefunde, verlassen.
Bewertung: 0 Globuli.
3. Was empfiehlt Staatsminister Huber in Fällen, in denen alternativmedizinische Vorstellungen diametral zu denen der Schulmedizin sind, bspw. im Bereich des Impfschutzes?
Impfungen gehören zu den wirksamsten und effektivsten Präventionsmaßnahmen in der Medizin. Sie ermöglichen einen individuellen Schutz vor zum Teil tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten. Es gibt hierfür derzeit keine alternativen Präventionsmaßnahmen, die eine vergleichbare Wirkung und damit einen vergleichbaren Schutz erzielen könnten. Daher wird allen Menschen geraten, sich sachlich und objektiv über das Thema Impfen zu informieren und sich entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut impfen zu lassen.
Bewertung: 0 Globuli.
Soweit die Antworten aus dem Freistaat Bayern.
Wir kommen auf eine Esoterikwertung von 0 Globuli.
Erläuterungen
Das bestmögliche Ergebnis. Respekt in den Süden. So unsympathisch uns die Bayern oft beim Fußball sind, so sehr müssen wir die Haltung des Staatsministers für Gesundheit positiv bewerten.
Es fängt schon bei der ersten Antwort an. Da wird nicht nur zwischen Alternativmedizin und Naturheilverfahren unterschieden, sondern auch unmißverständlich klargestellt, dass Alternativmedizin „nicht als gleichberechtigt bewertet“ werden könne, da die verwandten Verfahren oft weder „auf den anerkannten Grundlagen der Medizin“ basieren nocht „in ihrer Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt“ sind. Punktum richtig und unesoterisch. Dass Verfahren aber stützend verwendet werden, und Eingang finden können, sofern sie medizinische Standards erfüllen, hat einen Hauch von Esoterik – aber eben nur einen Hauch – und es gehört schon eine voreingenomme Lesart dazu, um hierfür einen Globulus zu vergeben. Und die haben wir hier nicht.
Bei der zweiten Antwort springt geradezu ins Auge, dass erstmals ein Minister einen Bezug zum Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) herstellt. Das IQWIG und sein Leiter Prof. Jürgen Windeler treten dabei an vorderster Front für die evidenzbasierte Medizin ein. Minister Huber läßt hier auch erkennen, dass er weiss, was zu tun ist, wenn bisher keine Evidenz vorliegt, nämlich nicht einfach alles machen, was irgendwer vorschlägt, sondern dann zumindest prüfen, ob es „Erfahrungswerte von wissenschaftlichen Untersuchungen, also empirische Wirkbefunde“ gibt.
Auch das Bekenntnis zum Impfschutz könnte kaum deutlich ausfallen. Neben dem erfreulichen Verweis auf die Ständige Impfkomission beeindruckt eine Feststellung: „Es gibt hierfür (das Impfen) derzeit keine alternativen Präventionsmaßnahmen, die eine vergleichbare Wirkung und damit einen vergleichbaren Schutz erzielen könnten.“
Auch wenn es schwer fällt: vielleicht kann man doch etwas von den Bayern lernen….
Fußball: Kommt in der neuen Saison ein Team am FC Bayern und dem BVB vorbei?
Die Sommerpause in der Fußball-Bundesliga ist seit Jahren die Phase, wo die Teams die Kräfteverhältnisse untereinander neu ordnen. Durch mehr oder weniger geschickte Transfers, Ergänzungen, das Aufrücken von Nachwuchskräften, verschieben sich in der Regel die Kräfteverhältnisse der Mannschaften. So freut man sich von Jahr zu Jahr auf eine neue, möglichst spannende frische Saison im August.
In diesem Jahr scheint dies bisher nur recht begrenz der Fall zu sein. Denn wenn sich nichts allzu dramatisches mehr tun sollte, dann dürfte sich an den Kräfteverhältnissen vieler Clubs untereinander nicht so viel getan haben bisher.
Die Pixies kommen wieder
Eine der vielleicht einflussreichsten Bands der späten 1980er und frühen 1990er-Jahre aus dem Bereich des Alternative Rock scheint aktuell zu neuem Leben zu erwachen.
Wenige Tage nach dem Abgang der Bassistin Kim Deal im vergangenen Juni, präsentierte die Band um Frank Black, alias Black Francis, mit der Single ‚Bagboy‘ erstmals seit fast 10 Jahren eine neue Single, welche man auf der Internet-Seite der Band sogar kostenlos downloaden kann:
Und das ist wohl erst der Anfang. Auf der Tour im kommenden Herbst
Eishockey: NHL-Star Ilya Kovalchuk verzichtet auf 77 Mio. US-Dollar Gehalt

Das auch viel Geld offensichtlich nicht immer und ausnahmslos glücklich macht, dass zeigt ein eindrucksvolles Ereignis des heutigen Abends aus der nordamerikanischen Profi-Eishockey-Liga NHL:
Der 30-jährige Russe Ilya Kovalchuk, von den New Jersey Devils, erklärte soeben völlig überraschend seinen sofortigen Rücktritt aus der NHL. Er verzichtet damit auch auf die letzten 11 Jahre seines ursprünglich auf 15 Jahre abgeschlossenen Vertrages bei den ‚Teufeln‘, und damit auch auf insgesamt über 77 Millionen US-Dollar an garantierten Gehaltszahlungen, um nun baldmöglichst in seine russische Heimat, und damit wohl auch in die ‚heimische Liga‘ KHL zurückkehren zu können.
Eumann und die Krise des Journalismus

Wie geht es weiter mit dem Journalismus und welche Rolle wird kann und der Staat beid er Bewältigung der wirtschaftlichen Probleme übernehmen? Das werden ein paar der Fragen sein über die morgen NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann, die Journalistin Judith Levold und ich in Köln diskutieren werden. Das ganze findet im Rahmen der Stadtrevue Clubs in Köln statt. Und wenn ein paar von Euch vorbeischauen würden, würde ich mich sehr freuen.
Ach so, eine Pressemitteilung zu der Veranstaltung gibt es auch:
StadtRevue Klub: Die Krise des Journalismus
Donnerstag, 11.7.2013 um 21.00 Uhr in der Arty Farty Art Space, Maastrichter Str. 49, 50672 Köln
Die vielbeschworene Krise des Journalismus ist fast schon zum Klischee verkommen. Das liegt auch daran, dass fernab von Spekulationen keine klaren Prognosen möglich scheinen. Zu unklar ist die Zukunft. Digital wird sie sein, so viel scheint klar. Aber wie sind die Rahmenbedingungen: Wird es noch Verlage und festangestellte Redakteure geben, oder übernehmen deren Arbeit in Zukunft spezielle Softwares, die jetzt schon in der Sportberichterstattung zum Einsatz kommen? Lässt sich der Einbruch der Anzeigenerlöse durch Crowd-Funding auffangen, oder finden sich rentable »Bezahlmodelle« im Netz? Und vor allem: entscheiden zunehmend Limonadenhersteller, Stadtwerke und Telekommunikationsunternehmen darüber, was wir lesen, sehen und hören?
Darüber möchten wir gerne diskutieren: Mit dabei sind NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann, der Journalist und Blogger Stefan Laurin (u.a. StadtRevue, Ruhrbarone) und die Journalistin Judith Levold (u.a. WDR, Meine Südstadt). Die Moderation übernimmt Felix Klopotek (StadtRevue). Im Anschluss gibt es Jazz mit den Alphawellenreitern.
Also dann: Bis morgen in Köln.
„Ein Prozess der Entjudung“ mit Café Palestine

„Der (…) Staat Israel als das Krebsgeschwür im Zentrum der internationalen Politik (…) und ich glaube dass ohne eine Heilung dieses Krebsgeschwür uns alle auslöschen wird.“
„Wir müssen zu einem Prozess der Entjudung führen“
„Zionismus ist der Vorläufer des Nazismus“
„Die Nazis haben Rassismus und Expansionismus (…) von den Zionisten gelernt“
„In kategorischen Begriffen ist Israel viel schlimmer als Nazideutschland“
Wo wurden diese Sätze gesagt? Nicht etwa beim Veteranentreffen der Waffen-SS, nicht bei der NPD und auch nicht im iranischen Außenministerium. Sondern bei Veranstaltungen des bzw. mit „Café Palestine Freiburg“. Dieses Café hat dem Journalisten David Harnasch vor kurzem mit rechtlichen Schritten gedroht
‚Das Netzwerk‘: Ein Kurzfilm von Alexander Lehmann
Anlässlich des zehnten Jahrestages der Anschläge vom 11. September 2001, u.a. auf das New Yorker World Trade Center und das Pentagon, entstand dieser nachdenkenswerte Kurzfilm von Alexander Lehmann, über welchen ich erst jetzt und eher beiläufig im Netz ‚stolperte‘.
Der Ein oder Andere mag ihn also schon kennen. Ich halte den kurzen Film trotzdem, auch in diesem Rahmen, noch immer für absolut zeigens- und sehenswert…
Der Papst will die Welt verbessern. Seht das ein.

Vor ein paar Tagen stand hier bei den Ruhrbaronen einer von den klassischen „Die katholische Kirche ist immer Scheiße“-Texten, die egal, was der Papst macht, alles doof finden.
Die Begründungen dieser Mainstreamigen immergleichen Texte sind auch immer gleich. Der Papst ist doof wegen: Kinderschändung durch Priester, Verfolgung von Andersgläubigen im Mittelalter und wenigstens die Kreuzzüge. Aber auch wegen seiner Weigerung aus der katholischen Kirche eine Basisdemokratie zu machen und Frau Käsmann zur Bischöfin von Köln zu weihen.
Meinetwegen kann man die Kirche deswegen auch immer Scheiße finden. Wir leben in einem freien Land. Keiner ist gezwungen, Katholik zu sein.
Aber das ganze Auskotzen gegen die Kirche am Besuch des Papstes Franziskus auf der Insel Lampedusa, beim Besuch der Elendsflüchtlinge aufzuziehen, ist in meinen Augen zu billig und zu unreflektiert. Das muss nicht sein.
Der Besuch des Papstes ist einer von mehreren Hebeln, mit denen Papst Franziskus die Kirche in neue Bahnen lenkt. Es geht wie immer bei der Steuerung großer Einheiten um Symbole, die in diesem Fall zum Vorbild werden für die Abermillionen Katholiken, die sich fragen: Was ist richtig, was ist falsch, was kann ich tun, um Gutes zu tun?
Papst Franziskus gibt Antworten:
– Verzichtet auf Luxus: Er hat das Goldkreuz abgelehnt und ein Eisenkreuz angenommen. (Allein was es für einen Katholiken bedeutet, dass der Papbst auf seine roten, handgenähten Lederschuhe verzichtet und stattdessen schwarze Schuhe trägt, kann offenbar keiner der Kirchenfeinde begreifen)
– Macht Euch frei: Er hat sein Mercedes-Papamobil aufgegeben und nutzt einen billigen offen Fiat.
– Gebt den Armen: Er hat den Namen Franziskus angenommen, einem Bettelmönch, der sich um die Armen kümmerte.
– Nutzt Eure Möglichkeiten: Er baut die Vatikanbank um zu einer Art globaler GLS-Förderbank.
– Öffnet Eure Herzen: Er segnet die Kinder der Menschen, denen es am dreckigsten geht.
– Setzt Prioritäten: Er fährt bei seiner ersten Reise nicht nach Argentinien oder nach Berlin. Er geht vor die eigene Tür. Nach Lampedusa. Er hätte jeden Menschen der Welt besuchen können. Er hat sich für die Elenden entschieden.
Was bewirkt das? Mehr als alle Kirchengegner zusammen jemals bewirken können: mit ihren mit Milchschaum aufgeschäumten Wohlstandskinder-Pamphleten.
Jeder Katholik sieht im Handeln von Papst Franziskus ein Vorbild. Etliche werden sein Vorbild ignorieren, sicher. Und es wird sicher weiter Verbrecher und Böse Menschen in Reihen der Kirche geben.
Aber der eine oder andere Priester wird sich an dem Vorbild des Papstes ein Beispiel nehmen. Er wird seine Kirche für Flüchtlinge öffnen. Er wird sein Kloster für die Armen öffnen. Er wird vielleicht sogar seine auf Essener Bankkonten gehüteten Schätze hergeben, um den Hunger der Flüchtlinge zu stillen. Es gibt genügend leerstehende Gotteshäuser, die man für Armutsflüchtlinge herrichten kann.
Der eine oder andere Gläubige wird vielleicht einfach in Katernberg auf die Strasse gehen und dem einsamen Kind aus Bulgarien Trost spenden, das zum Betteln geschickt wird.
Der eine oder andere Katholik wird das, was in seiner Macht steht, nutzen, um die Flüchtlinge nicht zurück ins Meer zu stoßen, sondern um ihr Schicksal besser zu machen. Vielleicht ist dieser Katholik ja sogar der Polizist, der irgendwann sagt: „Leckt mich am Arsch“, wenn der Befehl kommt, ein Kind aus Afrika ins Abschiebeflugzeug zu stecken.
Das alles stößt Papst Franziskus an, wenn er sich zu den Elenden begibt und sein Bild mit der segnenden Hand über einem Kinderkopf um die Welt geht. Er beeinflusst Millionen und Abermillionen Menschen. Papst Franziskus will das Blatt zum Guten wenden. Er bemüht sich.
Und er tritt dabei allen auf die Füße, die bisher ihre Macht missbraucht haben. Papst Franziskus hat die Kirchenbankenchefs rausgeworfen. Er hat sich als Bettelmönch auf den Papstthron gesetzt.
Wer das nicht sieht und anerkennt – auch als harter Kirchenkritiker – dem kann ich auch nicht helfen.
Der versteht auch nicht, wieso Papst Johannes Paul einen der wichtigsten Grundsteine zum Sturz des Kommunismus gelegt hat. Damals als er den Ziegel aus dem Petersdom mit nach Polen brachte und dort gegen den Widerstand der Kommunisten begann seine Kathedrale zu bauen. Als die Menschen in die Kirchen strömten und die Diktatoren es nicht wagten, die Inseln der Freiheit zu schleifen.
Ignoranz gibt es eben überall, nicht nur in der katholischen Kirche.
Piraten offen für Koalition auf Bundesebene
Im Moment sieht es, was die Bundestagswahl betrifft, nicht besonders gut auf für die Piraten. Aber die lassen, zumindest in NRW, den Kopf nicht hängen. Das zeigt eine Pressemitteilung von heute:
Joachim Paul hält es für möglich, dass die Piraten nach der Bundestagswahl im September in Koalitionsverhandlungen gehen. Im 17:30 SAT.1 NRW Sommerinterview sagte der Vorsitzende der Piratenfraktion in NRW, seine Partei könnte das Zünglein an der Waage sein, wenn es an eine Regierungsbildung gehe. Er forderte die bereits erfahrenen Landtagsabgeordneten auf, eine neue Bundestagsfraktion zu unterstützen. Dennoch rät Paul seinen Parteikollegen in die Opposition zu gehen, um die Bundespolitik zunächst kennen zu lernen.
Im Landtag in NRW machen die Piraten einen guten Job und stellen viele gut durchdachte Anfragen. Trotzdem: Die Frage künftiger Koalitionsverhandlungen halte ich nicht für die dringlichste der sich die Piraten stellen müssen.