Tom Kha Gai (californication) oder warum „Der grosse Gatsby“ scheitern musste

Tom Kha Gai Foto: Evan Joshua Swigart (TheCulinaryGeek) from Chicago, Illinois, USA; hometown of Ames, Iowa, USA Lizenz:  Creative Commons Attribution 2.0 Generic
Tom Kha Gai Foto: Evan Joshua Swigart (TheCulinaryGeek) from Chicago, Illinois, USA; hometown of Ames, Iowa, USA Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic

Das hier vorgestellte Rezept der „Tom Kha Gai“ ist aus Kalifornien. Es unterscheidet sich vom Original v.a. durch die Zugabe von Ananassaft, Weglassen von Galgantwurzel und schwarzer Chilisauce – soweit ich das überblicke. Es stammt aus einem Restaurant in San Francisco, das auf einem Umweg zu mir gelangt ist. Es ist eine hervorragende Partysuppe.

„Der große Gatsby“ ist m. E. daran gescheitert, dass es damals diese Suppe noch nicht gab;o)

 

Zutaten Tom Kha Gai für ca. 15 Personen

1 L Hühnerbrühe

1 L Ananassaft

1 L Kokosmilch

2 Stengel Zitronengras, nur das untere Drittel, geputzt und angeklopft

500 g Hühnerbrust, ganz

5 EL Fischsauce, evtl. mehr, Asialaden

2-3 EL brauner Zucker

150 ml Limetten- oder Zitronensaft

10 frische Kaffirlimettenblätter, Asialaden

1/2 Bund Korianderblätter, Asialaden

1 Handvoll chin. Pilze, Asialaden

ca. 5 Chilischoten, frisch oder getr., gehackt oder ganz, ganz nach Courage

Salz

200 g Krabben, optional

 

1. Zubereitung Hühnerbrühe

Zutaten

1 Huhn

1/4 Sellerieknolle

1 Stange Poree, nur das Grüne

3 Möhren

3 L Wasser

weiße Pfefferkörner

Wacholderbeeren

Lorbeerblätter

Salz

reichlich getr. Petersilie, dafür weniger Salz

Alle Zutaten aufsetzen, zum Kochen bringen, Flamme auf niedrigste Stufe stellen, Deckel drauf und ca. 1,5 Std. den Topf „singen“ lassen. Fleisch, Gemüse und Kräuter  mit einem Schaumlöffel herausheben und beiseite stellen. Die Brühe durch ein mit einem Passier-/Mulltuch ausgelegtes Sieb abseihen, abschmecken, fertig.

Tipp: Das Gemüse ganz lassen, nur 15 – 20 min. mitkochen und daraus einen Gemüsesalat mit Mayo (s.u.) machen.

2. Zur Tom Kha Gai

Alle Zutaten ohne Huhn in einen Topf geben und ca. 30 min. köcheln lassen. Nach 20 min. die Hühnerbrust dazu. Flamme ausschalten und die Suppe ca. 1 Std. ziehen lassen, Fleisch herausheben und in Streifen schneiden oder entlang der Faser zerreissen, wieder dazugeben. Evtl. Krabben zufügen und abschmecken mit Fischsauce,  fertig.

 

Thrill (wenn wir schon mal in San Francisco sind):

Mendocino-Salat für 8 – 10 Personen

Zutaten

2 ganze Hühnerbrüste (eigtl. besser entspr. Zahl Hühnerschenkel)*

1 Dose Kokosmilch

0,5 L Hühnerbrühe

500 g kernlose, halbierte Weintrauben

2 – 3 Stangen Staudenellerie, dünn gewürfelt

1 Handvoll Mandelkrokant

1 – 2 Äpfel

Mayonnaise

Salz, Pfeffer, Zitrone

 

Hühnerbrust

Hühnerbrüste in der Brühe aus Kokosmilch und Ananassaft ca. 15 min. garen. Brüste abkühlen lassen, quer halbieren, entlang der Faser zerreissen und in eine Schüssel geben.

Mandelkrokant

Mandeln hacken,  2 EL Zucker in der Pfanne ohne Rühren karamelisieren lassen ohne sich von der Pfanne wegzubegeben. Sobald der Zucker eine hellbraune Farbe annimmt, die Mandeln dazu, etwas verrühren, Masse auf ein Brett oder Blech geben, komplett auskühlen lassen und mit einem schweren Messer, Topfboden oder Fleischplattierer zerstossen und zum Huhn geben

Mayonnaise**

Ein Ei (ganz oder nur Eigelb, s.u.), 1 gehäufter TL scharfer Senf, je eine Prise Salz und Pfeffer, etwas Zitronensaft, 120 – 150 ml Rapsöl in einen Mixbecher geben, mit dem Zauberstab weniger als 10 sec. mixen, fertig.

Mayonnaise, Weintrauben und Sellerie  in die Schüssel geben. Apfel reinraspeln und alles vorsichtig unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Zitrone abschmecken, fertig.

* Die bekannten Probleme von Huhn beiseite, sollte man Huhn immer als Ganzes kaufen und sich vorher überlegen, was man damit anstellen kann. Gerichte gibt es genug, zb mein Huhnlieblingsgericht coq au vin.

** Die hier dargestellte Methode ist bei youtube als 20 sec. – Quicky zu sehen. Tipp: Wenn man statt des Volleis nur das Eigelb verwendet, wird die Mayonnaise steif.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

“Unsere Mütter, unsere Väter”: Das Versagen des “Fernsehereignisses des Jahres”

 

Deutsche Soldaten auf Feld (Foto: Bundesarchiv Koblenz / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0 DE)
Deutsche Soldaten auf Feld (Foto: Bundesarchiv Koblenz / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0 DE)

Für ihren Dreiteiler “Unsere Mütter, unsere Väter” (UMUV) ernten Nico Hofmann und das ZDF von (fast) allen Seiten nichts als Lob. Und in der Tat: Die Produktion, die sich (zuweilen sehr eng) an US-Vorbildern wie “Private James Ryan” und “Band of Brothers” orientiert, beeindruckt mit schnellen und aufwendigen Schnitten, Zeitlupen, Super Close-Ups und kaum geschönter Brutalität. So spannend und gut inszeniert war der Zweite Weltkrieg in einer deutschen Fernsehproduktion vielleicht noch nicht zu sehen. Schade, dass der Film inhaltlich vor allem der Beweihräucherung deutscher Befindlichkeiten dient. Von unsere Gastautor Andrej Reisin/Publikative.

Vieles ist an diesem Film inzwischen gelobt wordenauch aus dem berufenem Munde führender deutscher Militär- und Zeithistoriker. Vieles, was in den Erzählungen “unserer Väter, unserer Mütter” (wobei hier eine gewisse Merkwürdigkeit liegt, denn man muss schon deutlich jenseits der 50 sein, wenn die Generation der um 1920 geborenen ernsthaft noch Vater und Mutter sein sollen) jahrzehntelang tabuisiert war: Die Darstellung des Massenmordes anhand blutdurchtränkten russischen Bodens, das Abschlachten einer Bauernfamilie durch Wehrmachtssoldaten, der Befehl wahllos Wohnhäuser anzuzünden, Hinrichtungen von Zivilbevölkerung, die man nach Partisanenangriffen als Geiseln nahm sowie die Hinrichtung einer Deutschen wegen lächerlicher Äußerungen über den immer unwahrscheinlicher werdenden Endsieg kurz  vor Kriegsende.

Bei so viel Lob, dem mittlerweile zumindest einige kritische Zwischentöne an die Seite gestellt wurden, möchte ich mich darauf beschränken, die offensichtlichsten Schwächen des Dreiteilers zu benennen.

It don’t mean a thing if it ain’t got that Swing

Der Film verharmlost von Beginn an die Entrechtung der deutschen Juden. 1941 sollen deutsche Frontsoldaten noch mit jüdischen Freunden gemeinsam in öffentlichen Lokalen gefeiert und zu Swingmusik auf den baldigen Endsieg gegen die Sowjetunion angestoßen haben? Natürlich könnte es das in Berlin unter (eher

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Kulturrat NRW: „Kürzungen im Kulturhaushalt sind ein falsches Signal“

kraft_absageDer Kulturrat NRW ist enttäuscht über die rot-grüne Landesregierung. SPD und Grüne haben den ohnehin vergleichsweise kleinen Kulturetat des Landes NRW gekürzt.

Ursprünglich wollte das Land NRW den  Kulturförderhaushalt um 16,2 Mio. Euro von 196 Mio. Euro auf knapp 180 Millionen Euro kürzen. Ganz so schlimm kam es nicht, die Kürzungen wurden um 2,65 Millionen verringert, aber unter dem Strich bleibt doch ein erhebliches Minus. In ihrer Regierungserklärung hatte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft noch verkündet „„Kunst und Kultur sind kein Luxus – und dürfen es gerade in schwierigen Zeiten nicht sein.“ Daran erinnerte jetzt noch einmal der Kulturrat NRW in einer Stellungnahme zum Haushalt:

Die starken Kürzungen im Kulturhaushalt sind ein falsches Signal an die Kultur in NRW und auch an die Gemeinden des Landes.
Es handelt sich nach wie vor um überproportionale Kürzungen, auch wenn darunter einmalige oder auslaufende Maßnahmen waren. Der Kulturrat NRW fürchtet, dass hierdurch ein Erosionsprozess in Gang gekommen ist, der sich in den nächsten Jahren – in denen solche Maßnahmen als Einsparmasse nicht mehr zur Verfügung stehen – fortsetzen könnte. Deshalb setzen wir uns nachdrücklich dafür ein, dass die Fördermittel im Haushalt – sie sind insgesamt mit 182,5 Mio. Euro nur ein kleiner Teil des 60 Mrd. Euro Haushalts – in den nächsten Jahren überhaupt nicht mehr zur Disposition gestellt werden. Entscheidend ist, dass Kultur und Kulturpolitiker einen gewissen Gestaltungsspielraum behalten und Planungssicherheit hergestellt wird.

Update III: Vest, Fotografen, Content-Desk – Wo die WAZ streichen will

Januar 2013
WAZ 2013

Gerüchte über eine weitere Stelleneinsparungen bei der WAZ-Mediengruppe gab es seit Wochen. Heute kam es dann zu einem Treffen von Betriebsrat und Unternehmensführung und die ersten Infos sickern zur Zeit durch. Bülend Ürük, Chefredakteur des Mediendienstes Newsroom twitterte vorhin „Jetzt offiziell: WAZ entlässt 200 Mitarbeiter. Geschäftsführung ist Entscheidung „schwer gefallen.“

Gerade auch hat Karlheinz Stannies auf seinem Blog Charly & Friends diese Meldung bestätigt:

Unter dem Strich werden erneut rund 200 Stellen in NRW vernichtet. Im Redaktionsbereich (Zeitungen, ContentDesk, Anzeigenblätter) und Verwaltungsbereich (Anzeigen).

Die Liste ist lang. Am heutigen Mittwoch erfuhren die Betriebsräte die Details der neuen Kündigungswelle. Am Nachmittag gab’s eine Info im Intranet der WAZ-Mediengruppe, die ja inzwischen Funke-Gruppe heißt: Die Entscheidung, uns von Personal zu trennen, ist uns mehr als schwer gefallen.“ Begründet wird die Maßnahme mit „Umsatzrückgängen in Millionenhöhe“. Man müsse „jetzt handeln“ und mit der geplanten Kostensenkung „Freiraum für neue Produkte“ schaffen.

Die WAZ baut also erneut Stellen ab. Ein Konzept ausser massiven Einsparungen ist nicht zu erkennen. Einer der größten Verlagsgruppen Deutschlands taumelt orientierungslos wie ein angeschlagener Boxer durch das noch junge Jahr 2013.

Update:

Nach Newsroom-Bericht hat die WAZ Mediengruppe auch ihren Namen geändert und heißt nun Funke-Mediengruppe.

Neewsroom zitiert die Funke-Leitung:

 „Die Entscheidung, uns von Personal zu trennen, ist uns mehr als schwer gefallen und wir möchten Ihnen versichern, dass wir so sozialverträglich wie nur möglich handeln werden. Wir wissen, was das für die einzelnen Mitarbeiter und ihre Familien bedeutet und haben uns diesen Entschluss lange überlegt. Die Mitarbeiter sind die Säulen eines Unternehmens, und wir schätzen die Arbeitsleistung jedes Einzelnen. Doch wir müssen uns der Realität stellen: Der starke Wettbewerb, der signifikant einbrechende Anzeigenmarkt und die erodierenden Auflagenzahlen deutscher Tageszeitungen führen auch bei unserer Mediengruppe zu Umsatzrückgängen in Millionenhöhe.“

Hier zum Newsroom-Text.

Update II:

Uns liegen nun Informationen über die Streichungspläne der WAZ vor. Wegfallen wird die Vest-Ausgabe, die große Teile des Kreises Recklinghausen abdeckt und ein Ersatz für die Lokalteile sein sollte. Ein Konzept das nie aufging und nun wohl beendet wird-

24 Stellen sollen im Bereich des Content-Desks wegfallen.

Übel sieht es auch für die Fotografen aus: Jede zweite Stelle im Fotopool soll wegfallen.

Update III:

Wir haben uns bei der Funke-Mediengruppe zur Zukunft der NRZ erkundigt und wollten wissen, wie viele Stellen dort wegfallen und ob die bereits in den angekündigten 200 Stellen enthalten sind. Hier die Antwort:

„Die Zahl der NRZ-Mitarbeiter ist in den 200 Stellen enthalten. Die genauen Einzelmaßnahmen werden nun mit den jeweiligen Betriebsräten besprochen. Bei der NRZ ist aber nur eine geringe Zahl an Mitarbeitern betroffen.“

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FDP: „Gute Gründe für das Leistungsschutzrecht“

Thomas Nückel Foto: Privat/HP
Thomas Nückel Foto: Privat/HP

Unser Gastautor Thomas Nückel plädiert für das Leistungsschutzrecht. Thomas Nückel ist freier Journalist, Landtagsabgeordneter der FDP in NRW und gehört zu den Gründern dieses Blogs, zu dessen Autorenkreis er bis 2009 gehörte.

Es stimmt, auf den ersten Blick ist der Streit um das Leistungsschutzrecht nicht nachvollziehbar: Google bietet durch die Veröffentlichung kurzer Textelemente,  sogenannte Snippets, einen schnellen Überblick über die Angebote der Verlage – Leser werden so auf die Artikel zu den Themen hingewiesen, die sie möglicherweise interessieren.

Die Argumentation der Gegner des Leistungsschutzrechts ist auf den ersten Blick nachvollziehbar: Anstatt sich zu beklagen, sollten die Verlage dankbar sein, dass Google ihnen Leser schickt.

Wer die Gegnerschaft zum Leistungsschutzrecht so begründet, geht von einem idealen Leser aus, der sein Informationsbedürfnis nach einer kurzen Phase der Orientierung durch die Lektüre eines ausführlichen Artikels befriedigt.

Doch dieser ideale Leser ist Fiktion. Es gab ihn nie und es wird ihn nie geben.

Leser informieren sich online wie früher mit der Tageszeitung sehr schnell: Nur das wenigste interessiert sie, sie werfen einen kurzen Blick auf die Überschriften und blättern und scrollen dann weiter. Tun sie das nicht auf den Seiten der Verlage und ihrer Angebote , sondern bei Google, verbringen sie einen immer größeren Teil der Zeit, der zu Orientierung dient, auf Angeboten von Google und anderen Aggregatoren und nicht auf den Seiten der Verlage.

Das ist für die Verlage in mehrfacher Hinsicht verheerend:

Es ist wirtschaftlich für die Verlage schlecht, weil auch oberflächliche Leser, die sich nur orientieren wollen, Werbung wahrnehmen. Den Verlagen entgeht so viel Aufmerksamkeit. Und damit auch Chancen der Werbeeinnahmen. Vielleicht ein Grund dafür, dass Google sich in Belgien mit den Verlagen dahingehend einigte, dass Google sich mit eigener Werbung einkauft.

Auch die Mischung von Nachrichten ist eine Frage der journalistischen Kompetenz. Jedes der großen Portale hat auch den Anspruch, innerhalb der Nachrichtenlage Orientierung zu bieten. Zum journalistischen Anspruch gehört es auch, den Leser zu überraschen, ihm Angebote zu machen, die ihn interessieren, nach denen er allerdings nicht gesucht hat.  Aggregatoren binden diese Leser und entwerten durch eine technische Lösung diese journalistische Qualität, in dem sie suggerieren, eine solche Leistung auch automatisiert erbringen zu können.

Da sich Aggregatoren wie Google-News im besten Fall an dem Leseverhalten der Suchenden orientieren, können sie genau diese Überraschung nicht nur nicht bieten – sie wollen es auch gar nicht. Das führt zu einem weiteren Problem, das sogar politisch bedenklich ist: Die Leser finden sich so schnell in einer Informationsblase wieder: Sie erhalten nur Nachrichten,  die denen ähneln, die sie schon kennen und können so in einen sich selbst verstärkenden Kreislauf geraten. Für eine Demokratie, die vom offenen Streit der Argumente lebt und für Medien, die sich längst zu Orten des Diskurses entwickelt haben, ist das eine bedenkliche Entwicklung.

Die Forderung der Verlage nach einem Leistungsschutzrecht ist also nicht so übertrieben, wie es oft wirkt – allerdings ist es den Verlagen nicht gelungen, mit treffenden Argumenten für Ihre Forderungen aufzuwarten.

Die Landesregierung täte gut daran, dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zu folgen. Es wäre eine wichtige Unterstützung für den professionellen Journalismus in Nordrhein-Westfalen.

Veranstaltung: Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und zunehmende Gewalt

Ich bin zu der Veranstaltung eingeladen worden, kann aber wegen eines anderen Termins nicht teilnehmen. Das Thema und der konkrete Tagungsplan sind  so interessant, daß ich auf die Veranstaltung aufmerksam machen will. Von unserem Gastautor Walter Stach.

(Mein Kontakt zur Akademie ist begründet in einem ersten Besuch der damaligen  Akademie im Mülheim a.R, den ich weniger mit dem damaligen Thema verbinde –irgend wie ging es um die Zukunft des Ruhrgebietes- sondern vor allem mit dem persönlichen Kennenllernen  von Pastor Schneider, heute der Vorsitzende (?) der BeRates der EGK in Deutschland –vermutlich ist der offzielle Titel für Pastor Schneider ein anderer.)

Bemerkens- und nachdenkenswert ist für mich, daß die drei Themen zugleich und und im Zusammenhang angesprochen werden.

In der Regel wird jedes dieser Thema separat angesprochen  und dabei dann  bestenfalls nebenbei  der Zusammenhang zu den beiden anderen Themen problematisiert. 

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Fußball: Filmemacher Aljoscha Pause stellt einen Kurzfilm über den 17-jährigen Mesut Özil vor

Bei einem Blick in sein Archiv entdeckte der 41-jährige Bonner Journalist und Filmemacher Aljoscha Pause, bekannt u.a. auch durch den wirklich eindrucksvollen und vielfach hochgelobten Fußballfilm über Thomas Broich (‚Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen‘), kürzlich altes Video- bzw. Filmmaterial über den damals erst 17-jährigen Nachwuchskicker Mesut Özil, welches er nun in einen eigenen Kurzfilm über die frühen Tage in der Karriere des heutigen deutschen Nationalspielers verarbeitet hat.

Das neue Werk heißt schlicht ‚Mesut, 17‘ und feierte jüngst auf dem Fußballfilmfestival ‚11mm‘ in Berlin seine Uraufführung.

Interessant zu sehen, wie der 17-jährige Nachwuchskicker damals sein erstes ‚richtiges‘ Interview am Rande eines Nachwuchsturniers in der Nähe von Stuttgart gab, spannend zu hören wie Beobachter a la Uli Stielike und Joachim Löw sich über sein bereits vor sieben Jahren sehr deutlich zu erkennendes Talent äußerten,  wie DFB-Trainer und -Scouts ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und sich über die jungen Talente vor Ort austauschen, so eben damals auch über den noch unentdeckten „Schalker Spieler mit der Nummer 11“. Bemerkenswert zu sehen auch

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Das Recht auf Sexarbeit

Die Dortmunder Prostituierte Dany K. verklagt das Land NRW und die Stadt Dortmund – ein Präzedenzfall in der Bundesrepublik. Am 21.03.2013 um 10:00 Uhr wird vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen in einem der interessantesten Prozesse der letzten Zeit die Frage verhandelt, ob eine Kommune das gesamte Stadtbereich zum Sperrgebiet erklären darf und damit eine ausnahmsloses Verbot der Straßenprostitution aussprechen kann. Die Frage ist juristisch wie auch sozialpolitisch umstritten – der Prozessausgang ungewiss. Eines aber ist sicher: Den Schaden tragen allein die Frauen. Ein Gastbeitrag von Ulrike Märkel, Ratsfrau der Grünen in Dortmund.

Nach der landesweit einmaligen Maßnahme im Mai 2011, die Schließung des Straßenstrichs und die Einrichtung eines lückenlosen Sperrgebietes, beschließt Dany einen ungewöhnlichen Klageweg und verklagt, stellvertretend für viele andere Prostituierte, das Land NRW und die Stadt Dortmund, um auf dem juristischen Weg eine Grundsatzentscheidung herbeizuführen. Sie kämpft dafür, dass sie und ihre Kolleginnen wieder an einem sicheren Arbeitsort in einem geschützten Bereich tätig sein können, so wie es das bundesweit beachtete Dortmunder Modell ermöglichte. Doch gerade dieses Erfolgsmodell bezeichnete das Oberverwaltungsgericht in einem Schriftsatz von März 2012 als Mitverursacher der „besonderen Bedrohung für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und für Belange des öffentlichen Anstandes.“ Diese Sichtweise ist nicht nachvollziehbar – hat doch neben anderen Städten vor kurzem Zürich das Dortmunder Modell kopiert.

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Ein fatales Signal

NPD verbieten? Lieber nicht.
NPD verbieten? Lieber nicht.

Soll die NPD verboten werden? Nein, sagen die fünf FDP-Minister in der Bundesregierung. Dummheit ließe sich nun mal nicht verbieten, argumentieren sie. Das ist eine Zumutung für Menschen, denen die Neonazi-Partei nach dem Leben trachtet.

Nein, Dummheit lässt sich nicht verbieten. Das wäre aber schön, denn dann könnte man die Liberalen samt ihres „Nein“ zum Verbotsantrag gleich mit absägen. Klar sind die Hürden hoch. Der Erfolg eines Verbotsverfahrens gilt keineswegs als sicher. Dennoch: Es gar nicht erst (erneut) zu versuchen, würde ein fatales Signal senden. Wenn ein Verbotsverfahren scheitert: Shit happens. Klar, die NPD würde dies propagandistisch  ausschlachten. Aber Leute, die sich davon einfangen lassen, waren wohl vorher schon Arschlöcher. Das ist das eine.

Die andere Frage, die sich stellt: Mit welchem Recht will man von deutschen Staatsbürgern verlangen, diejenigen mit Steuergeldern zu finanzieren, die ihnen nach dem Leben trachten?

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