Leichenschau im ZDF: Muss das sein?

Screenshot/Heute Journal
Screenshot/Heute Journal

Haben sie gestern Abend auch das Heute Journal  gesehen? Wenn nicht, haben sie was verpasst – und zwar einen der unappetitlichsten Beiträge seit langem.

„Wir müssen das Töten beenden“, setzt Marietta Slomka zur Moderation an. Es geht um Syrien, Bürgerkrieg. Dann folgt ein Beitrag, der es in sich hat. Gezeigt wird eine Reportage aus dem syrischen Aleppo, wo der Krieg besonders viele Tote forderte. Die Kameras begleiten Menschen an einen Fluss, der regelmäßig Leichen anschwemmt. „Sie nennen ihn den Fluss der Märtyrer“, weiß die Stimme aus dem Off.

„An diesem Morgen finden sie vier Tote, darunter einen kleinen Jungen, etwa 10 jahre alt, die Hände gefesselt, der Kopf gespalten.“ Die Kameras halten gnadenlos drauf, wie das tote Kind aus dem Fluss gezogen wird. An einem Seil, das an seinen Fuß befestigt wurde. Der gespaltene Kopf ist auch zu sehen. Dann zeigen sie weitere Leichen, die hinten auf einem Lastwagen liegen, zur Identifizierung. Sie halten auf die Gesichter derjenigen, die ihre Angehörigen erkannt haben, darunter Kinder.

Muss das sein? Muss man dem Fernsehpublikum um 21.45 Uhr eine Wasserleiche mit gespaltenem

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Claudia Roth: „16.000 starben bei Atomkatastrophe“

Foto: Wikipedia/Dirk Vorderstraße,CC-BY-SA-2.0
Foto: Wikipedia/Dirk Vorderstraße,CC-BY-SA-2.0

Claudia Roth muss sich ja stets einiges anhören. Die schrille Grünen-Politikerin ist für viele Konservative ein rotes Tuch, und damit regelmäßig Spott und Häme ausgesetzt. Jetzt sorgt sie auf Facebook für Verärgerung: Mit einem Post zur Katastrophe in Fukushima vor zwei Jahren. Ihr wird vorgeworfen, im Namen des anlaufenden Wahlkampfes Fakten zurecht zu biegen und den GAU für politische Zwecke auszunutzen. Ganz unrecht haben ihre Kritiker nicht.

Vielleicht war es nur ein Flüchtigkeitsfehler. Jedenfalls regten sich 5 Stunden nach ihrem Post Menschen in über 600 Kommentaren überwiegend auf. Anlässlich der Reaktor-Katastrophe in Fukushima hatte Roth auf die Gefahren der Atomkraft hinweisen wollen. Die Kritker nehmen Anstoß an Roths Formulierung: „Heute vor zwei Jahren ereignete sich die verheerende Atom-Katastrophe von Fukushima, die nach Tschernobyl ein weiteres Mal eine ganze Region und mit ihr die ganze Welt in den atomaren Abgrund blicken ließ. Insgesamt starben bei der Katastrophe in Japan 16.000 Menschen, mehr als 2.700 gelten immer noch als vermisst.“ Dies ist eine offensichtliche Falschbehauptung: Im März 2011 starben zwar rund 16.000 Menschen, allerdings durch den verheerenden Tsunami, und nicht durch die daraus folgende Reaktorkatastrophe.

Nun wird Roth vorgeworfen, mit den Toten Anti-AKW-Wahlkampf zu betreiben

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(Update) „Refugee Revolution Bus Tour“: Festnahmen in Köln

Polizei vor dem Flüchtlingsheim in Köln Ehrenfeld. Foto: Strassenstriche.net
Polizei vor dem Flüchtlingsheim in Köln Ehrenfeld. Foto: Strassenstriche.net

Heute Nachmittag kam es im Zuge der  „Refugee Revolution Bus Tour“ in Köln zu mehreren Festnahmen. Laut Polizeiangaben sollen dabei rund 15 Demonstranten vor einem Flüchtlingswohnheim in der Geißelstraße in Köln Ehrenfeld festgenommen worden sein. Die Polizei sagte den Ruhrbaronen, dass aktuell geklärt werde, welche Delikte vorliegen. „Wir prüfen den verdacht auf Hausfriedensbruch, Landfriedensbruch und Körperverletzung“, heißt es von Seiten der Polizei Köln. Einige Aktivisten seien durch Pfefferspray verletzt worden, zwei Rettungswagen seien vor Ort gewesen.

Die Demonstranten sollen Flyer in dem Flüchtlingswohnheim verteilt haben. Informationen des Kölner Stadtanzeigers zufolge sollte damit für eine Pro-Bleiberechts-Demo am Abend geworben werden. Der Sicherheitsdienst habe dann die Polizei gerufen. Es soll zum Gerangel gekommen sein, in dessen Folge auch zwei Polizeihunde eingesetzt wurden.

Auf twitter berichten Aktivisten

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Fußball: War eine Bundesligasaison noch nie so früh (fast) gelaufen?

Fußball. Quelle: Wikipedia, Foto: Anton, Lizenz: cc
Fußball. Quelle: Wikipedia, Foto: Anton, Lizenz: cc

Zahlreiche Medien leben häufig genug davon eine Sache nach Außen möglichst spektakulär darzustellen, aus einem Ereignis möglichst viel zu machen, die Geschehnisse möglichst perfekt zu ‚verkaufen‘. Das ist nicht neu.

Vor diesem Hintergrund war es dann eben zuletzt auch üblich die Endphasen der 1. Fußball-Bundesliga in den zurückliegenden Jahren möglichst so darzustellen, als sei das Aktuelle das spektakulärste Saisonfinale der Fußballgeschichte. Wir erinnern uns beispielsweise an Wortschöpfungen wie ‚Die fantastischen Vier‘, mit welcher z.B. erst im Vorjahr noch das Titelrennen über Wochen ‚vermarktet‘ wurde, bevor sich dann doch relativ früh Borussia Dortmund von den Verfolgern absetzte und dann plötzlich lediglich noch die Frage geklärt werden musste, welches Team Vierter wird und damit in die Champions League-Qualifikation ‚muss‘.

Häufig genug stimmte die Außendarstellung der Medien da schon mit den eigenen Erinnerungen vieler Fußballfans nicht überein. Da hatte man, als langjähriger Fußballfan, bei näherer Überlegung, dann vieles doch auch schon einmal so ähnlich, oder sogar knapper und spannender erlebt als es einem die Quellen in Zeitung, Radio, Fernsehen und Internet gerne mal so glauben machen wollten.

In diesem Jahr

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Ray Wilson spielt am 24. März in Münster.

Der Schotte Ray Wilson kommt am 24. März 2013 nach Münster. Kennen Sie nicht? Kennen Sie vielleicht doch!

Der 44-jährige Rockmusiker hatte schon einige Auftritte vor ganz großem Publikum.

Für das 1997-er Album ‚Calling All Stations‘ trat er bei der damaligen Mega-Band ‚Genesis‘ nämlich kurzfristig die Nachfolge von Sänger Phil Collins an, welcher der populären Band damals kurz zuvor den Rücken gekehrt hatte. Nachdem der Wechsel der Sänger Genesis jedoch nicht weiterhin den gewünschten großen kommerziellen Erfolg bescheren konnte

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Moers-Festival stellt Programm vor

moersabgang_400qDas heurige Moers Festival wartet mit mit einem Tag zu Ehren von John
Zorn und einem Bekenntnis zur Familienfreundlichkeit auf. Ansonsten
gibt es wie üblich kryptisch-finnische Mucke und auch die Zukunft ist
wieder mal gesichert. Das wurde so früh wie nie gerade auf der
Programmvorstellung bekannt gegeben.

Von unserem Gastautor Thomas Meiser

Neben der Lindenstrasse ist das Moers Festival die Konstante im Leben
vieler altgewordener Hipster. Konstant wie die Lindenstrasse am
Sonntag Abend ist Pfingsten Moers. Gerade gab der künstlerische Leiter
des Moers Festivals Reiner Michalke bekannt, wie es um das heurige
Programm steht.

Er tat es in irgendeiner Bude in Moers, nu hat das Festival also ein
Büro, ich tat mir die Vorstellung im Audiostream an.

Da steigt also erst mal Gott hernnieder, er inkarniert in John Zorn.
John Zorn scheint sechzig zu werden, wie ich hörte, ihm ist der erste
Tag, der Freitag von Moers gewidmet. Besser Du reist pünktlich an,
John Zorn mag kein Gehen und Kommen im grössten Festivalzelt Europas,

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