NRW-Enquetekommission ‚Neue Finanzinvestoren‘ legt Abschlussbericht vor

landtag_frontRichtige Einsichten. Aber viele Handlungsvorschläge bleiben vage meint unser Gastautor Knut Unger vom Mieterverein Witten.

Am 26. Februar wurde der lange erwartete Abschlussbericht der Enquetekommission des Landtages „Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren“ der Presse vorgestellt. Die im Konsens der meisten Fraktionen formulierten Handlungsempfehlungen bleiben größtenteils vage. Von einem ausgeabeiteten Handlungskonzept zur Beendigung der Finanzialisierung der Wohnungswirtschaft kann ebenso wenig die Rede sein, wie von einem Programm für die Bewältigung der Folgen. Denn dazu hätte die Kommission offen mehr Finanzmittel für die Wohnungspolitik fordern müssen.
Jetzt ist es Aufgabe der Landesregierung, aus den vagen Anregungen der Kommission Gesetzentwürfe zu machen, die aber ebenfalls kein Geld kosten dürfen.

Die bereits veröffentlichte Zusammenfassung der untersuchten Fallbeispiele lässt erahnen, welcher Anstrengungen es bedurft hat, den komplexen Geschäftsmodellen der „Wohnungs-Heuschrecken“ wenigstens ansatzweise auf die Spur zu kommen. Dabei hat sich laut Abschlussbericht gezeigt, dass „es nicht das eine Geschäftsmodell gibt, sondern eine Vielzahl unterschiedlich ausgeprägter Geschäftsmodelle und -strategien, die in Abhängigkeit von der Investoren- und Finanzierungsstruktur, der jeweiligen Unternehmenskonstruktion, den gehaltenen Wohnungsunternehmen bzw. -beständen und den äußeren Rahmenbedingungen erheblich differieren können.“

Trotz aller Differenziertheit der Erscheinungsformen gibt es aber zentrale Entwicklungslinien, die von dem Bericht zutreffend benannt werden. Zum Beispiel: „Grundvoraussetzung für das Auftreten von derartigen Finanzierungs- und Investitionsplattformen wie beispielsweise Private Equity-Fonds ist anlagesuchendes Kapital. Dessen

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Live-Ticker zur Bundestagsdebatte zum umstrittenen Leistungsschutzrecht für Presseverleger via Twitter @PottblogLive

Das Bild "Reichstag mit Giebel" stammt von RudolfSimon, steht unter CC-BY-SA-Lizenz und wurde dem Archiv Wikimedia Commons entnommen.
Urheber: RudolfSimon
Lizenz: CC-BY-SA
Quelle: Wikimedia Commons
Ab 9 Uhr steht auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestags unter anderem das sogenannte Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Dabei geht es (verkürzt dargestellt) darum, dass die Presseverleger Geld von Suchmaschinen bzw. Anbietern im Internet haben wollen, wenn auf deren Seiten, die zu den Verlagen verlinken, Textauszüge der jeweils verlinkten Seiten zu lesen sind.

Das ehemals als anscheinend vor allem gegen Google gerichtete Gesetz wurde zwar in letzter Sekunde noch an einer Stelle deutlich entschärft, trifft jedoch noch immer auf deutliche Kritik bei den Gegnern des Gesetzentwurfes.

So wird beispielsweise kritisiert, dass zwar jetzt kurze Textauszüge (die so genannten „Snippets“) erlaubt sein sollen, aber die Länge dieser Snippets wird nicht gesetzlich festgelegt, so dass das LSR – so es in Kraft treten würde – sicherlich für rechtliche Auseinandersetzungen führen könnte.

Wer nicht vor Ort im Bundestag sein kann oder aber der TV-Übertragung (z.B. auf Phoenix) nicht beiwohnen kann – es gibt einen Live-Ticker zur Bundestags-Debatte zum #LSR – über den Twitter-Account @PottblogLive.

Unstatistik des Monats: Ausmaß der Armutseinwanderung kleiner als berichtet

hochfeld_passageEinmal monatlich veröffentlichen wir die Unstatistik des Monats. Diesmal geht es um die Zuwanderung aus Südosteuropa.

Die Unstatistik des Monats Februar ist die Berichterstattung über das Ausmaß der Armutseinwanderung aus Bulgarien und Rumänien. So berichtete neben anderen großen Tageszeitungen beispielsweise die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 15. Februar unter der Überschrift „Städtetag besorgt über Armutseinwanderung“: „Die jährliche Zahl der Armutseinwanderer aus Rumänien und Bulgarien hat sich in den vergangenen vier Jahren von 64 000 auf rund 147 000 mehr als verdoppelt; im ersten Halbjahr 2012 stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 24 Prozent.“ Sie nahm dabei Bezug auf auf ein „Positionspapier des Deutschen Städtetages zu den Fragen der Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien“. Während dort jedoch lediglich die Einwandererzahlen genannt wurden, wurden in der Berichterstattung alle Zuwanderer aus diesen beiden Ländern als Armutsmigranten klassifiziert.

Diese Darstellung vermittelt allerdings ein falsches Bild der Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien nach Deutschland. Daten des Mikrozensus zeigen, dass 80% der Menschen, die seit Beginn der EU-Mitgliedschaft im Jahr 2007 aus diesen beiden Ländern nach Deutschland gekommen sind, einer Erwerbsarbeit nachgehen. Von diesen sind 22% hochqualifiziert und 46% qualifiziert. Bei diesen Zuwanderern handelt es sich häufig um Menschen mit Berufen, die wir in Deutschland dringend benötigen.

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Den Gutmensch treibt der Neid auf fremde Lebensfreude

Ich habe in NietzschesEcce (!) homo (!)“ folgende Erklärung für das Gutmenschentum gefunden. Sie passt gut zu meinen bisherigen Beobachtungen, dass auch die „Schlechtmenschen“ in anderen stets nur die Neigungen bekämpfen, die sie in sich selbst ablehnen. Wie zum Beispiel Pädophilie, Homosexualität oder einfach nur Rauchen und Autofahren.. Priester, Neonazis und Ökos. Von unserem Gastautor Frank Muschalle.

Nietzsche schlägt von der anderen Seite auf: Der Moralist verneint eigene Lebenstriebe und -freude, die auszuleben er sich nicht traut oder nicht kann. Auf diese Negation baut er eine ganze Weltanschauung. Nietzsche lehnt die Teilnahme an einer Gesellschaft ab, die nichts anderes im Sinn hat, als ihm die Lebensfreuden auszutreiben, die sie im eigenen Leben nicht hinbekommen. Mithin treibt den Moralisten (oder Gutmenschen) ein Neid auf die Lebensfreude seines Nächsten.

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Abschieds-Loblied auf das Blackberry-Playbook

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Wir werden uns trennen – das Playbook und ich. Am Freitag gebe ich es meinem Freund Klaus zurück, der es mir für ein paar Monate geliehen hatte – es war und wird wieder sein Dritt-Playbook sein. Zeit für ein Loblied.

Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen Leuten die vom iPad, besser gesagt, von der Idee des Tablets, nicht begeistert waren als Steve Jobs das iPad I  2010 vorstellte. Ich verfolgte die Präsentation gemeinsam mit Jens und Fred und als ich die ersten Fotos sah, fand ich das Ding ziemlich unförmig. Auch als ich ein paar Wochen später ein erstes iPad in der Hand hielt war ich davon ebenso wenig begeistert wie vom Amazon-Kindle. Zum lesen, das stand für mich fest, werde ich auch in Zukunft Papierbücher nutzen. Ich hab ein kleines MacBook, das man prima auf der Couch als Second-Screen nutzen kann und ein großer App-Benutzer bin ich schon auf dem iPhone nie gewesen. Kurz und gut: Tablets, das war mir klar, waren keine Geräte für mich.

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Anonymus: „Final Endboss of the Internet“


Anonymous. Im Internet, und mittlerweile auch darüber hinaus, ein Begriff der schon länger für eine Organisation, ein Kollektiv steht, zu dem es oft schwer fällt sich eine Meinung zu bilden. So kämpfen die Aktivisten mit den Guy-Fawkes-Masken zwar gegen Zensur, wenn sie gegen das ACTA-Abkommen ins Feld ziehen, oder gegen die totalitäre Scientology-Organisation mit ihrer „Chanology“-Operation. Doch gibt es auch Anons, so die Kurzbezeichnung für jemanden der sich dem Kollektiv zugehörig fühlt, die Medien oder soziale Netzwerke wie Facebook angreifen. Die Waffen sind dabei Hackingattacken, die ganze Webseiten lahmlegen können. Von unserem Gastautor Sebastian Bartoschek.

Was sind das für Menschen, die sich hinter der Maske verbergen, was sind ihre Überzeugungen, wie ist ihr Verhältnis zur Rechtsstaatlichkeit? Und braucht es wirklich Internet-Robin-Hoods, die sich über das Gesetz erheben? Wo verläuft die Trennlinie zu schlichter Kriminalität? Nach einiger Anbahnungszeit gelang Sebastian Bartoschek das folgende Interview in einem Textchat mit einem aktiven Anon, der sich selbst j4rkiLL nennt.

Sebastian Bartoschek: Bevor wir auf das Kollektiv Anonymous eingehen, kurz zu Deiner Person: was dürfen unsere Leser über Dich wissen?

j4rkiLL: Dass ich ein Aktivist bin, der gegen Scientology kämpft und über Zensur und Überwachung aufklärt, sich aber nicht an illegalen Aktionen wie z.B. Hacking oder DDoSing beteiligt.

„DDoSing“?

In den Medien ist der Begriff dafür „Webseiten lahmlegen“. DDoS steht dabei für Distributed Denial of Service.

Was machst Du beruflich und wie alt bist Du?

Ich möchte es dabei belassen, dass ich selbständig bin. Und mein Alter spielt hier keine Rolle.

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