Dresden und Bochum nicht nazifrei

Aktuell rufen Nazis mal wieder zum alljährlichen Geschichtsrevisionismus-Treffen in Dresden auf. Und das nur, weil ihre geistigen Väter 1945 von alliierten Bomberstaffeln mal ordentlich eins auf den Deckel bekommen haben. Von unserem Gastautor Daniel Pichler. Als organisatorische Sammelstelle für die morgige Nazi-Demo, zu deren Unterstützern neben zahlreichen Freien Nationalisten und Kameradschaften, auch der Parteivorstand der Berliner NPD und mehrere Kreisverbände der Partei gezählt werden, fungiert die Webseite gedenkmarsch.de.

Bochum-Ehrenfeld

Deren Mobilisierungsplakate verschandeln derzeit auch das Stadtbild in Bochum. Unter der Eisenbahnbrücke am Bahnhof Ehrenfeld haben die Nazis gleich acht Plakate illegal auf kommerzielle Werbeflächen gekleistert. Zu lesen ist der billige Reim „Dass sie nicht sinnlos in den Gräbern ruhn liegt nur an unserem Willen unserem Tun“. Dabei bringt es ein einziger Satz eines Überlebenden des Konzentrationslager Theresienstadt eigentlich auf den Punkt: „Wir weinten vor Freude, als wir den roten Schein am Himmel sahen. Dresden brennt, die Alliierten sind nicht mehr weit!“.

Zur Info: Das Bündnis Dresden Nazifrei koordiniert die Gegenproteste und informiert im Netz über die geplanten Nazi-Aktivitäten.

Bombendrohungen und Buttersäure-Angriff gegen Aachener Antifas

Buttersäure-Attacke, Bombendrohungen,  Feuerwerkskörper und Pfeffersprayeinsatz. Es hat schon gemütlichere Wochenenden in Aachen gegeben. Landes-Innenminister Ralf Jäger zählt die Region neben Dortmund, Köln und Wuppertal zu den Hochburgen des Rechtsextremismus in NRW. Diesem unschönen Ruf, u.a. gehegt und gepflegt von der Kameradschaft Aachener Land, machte die Stadt in den letzten Tagen mal wieder alle Ehre. Von unserem Gastautor Daniel Pichler.

Polizeieinsatz am Samstag vor dem AZ Aachen (cc-Lizenz: AG Freiburg)

So wurde das AZ Aachen in der Nacht zu Freitag zum wiederholten Male Opfer eines Buttersäureangriffs. Parallel gab es Bombendrohungen gegen die Antifa-Demo am Samstag und den Gästeblock des FC St. Pauli, der gestern bei Alemannia Aachen zum Zweitliga-Duell antrat. Der Absender bezeichnet sich selbst als „White Unity Underground Agency“.

Frithjof Kraemer, Geschäftsführer der Alemannia, aus deren Fankreisen es Ende letzten Jahres einen nach dem derzeitigen Wissensstand rechtsextremistisch motivierten Angriff auf Anhänger von Erzgebirge Aue gegeben hatte, gab gegenüber der Aachener Zeitung an, das Nazi-Problem im Vereinsumfeld unterschätzt zu haben. Dass die eigene Kurve u.a. seit Jahren fröhlich den Song „Mexico“ der Böhsen Onkelz trällert, kann ihm aber eigentlich nicht wirklich entgangen sein.

Im Verlauf der Antifa-Demo durch die Aachener Innenstadt kam es dann gestern zu mehreren Zusammenstößen. Die Präsenz einer Gruppe Nazis auf der Protestroute wurde laut Augenzeugenberichten mit Feuerwerkskörpern beantwortet. Am AZ Aachen angekommen reagierte die Polizei auf das Zünden von bengalischem Feuer und Flaschenwürfe mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken. Die

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Köln: Bürger wünschen Kneipen und Kultur statt Citykiller auf dem Helios Geländen

Auf dem Helios-Gelände in Köln will MFI einen Citykiller bauen. Die Bürger haben ganz andere Wünsche.

In Köln wird über die Zukunft des Helios Geländes im Stadtteil Ehrenfeld gestritten. Dort will die Bauwens Gruppe, das Unternehmen gehört Enkeln von Konrad Adenauer, zusammen mit dem Essener Einkaufszentrumsbetreiber MFI ein Einkaufszentrum bauen – einen Citykiller, der dem Szeneviertel Ehrenfeld den Todesstoß geben könnte.

Dagegen wehrt sich eine Bürgerinitiative – und die hat mal gefragt, was die Menschen in Ehrenfeld gerne hätten. Das wenig überraschende Ergebnis: Keine Citykiller. Stattdessen eine bunte Mischung aus Wohnen, Kultur, Kneipen, Gewerbe und – klar – ein paar Einkaufsmöglichkeiten.

Die BI Helios dazu:

Zu Beginn der ersten Werkstätten des Bürgerbeteiligungsverfahrens HELIOS FORUM präsentieren wir die Resultate unserer groß angelegten Bürgerbefragung zur Zukunft des Helios-Geländes. Einige Ergebnisse stechen sofort ins Auge: Die Bereiche Kultur (24 Prozent) und Grün/Plätze (22 Prozent) liegen unangefochten ganz vorne. Einkaufen (vier Prozent) findet sich dagegen weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Tja, mal schauen ob darauf bei der Bürgerbeteiligung Rücksicht genommen wird.

Der Ruhrpilot

Grüne Volkserzieherin: Barbara Steffens

NRW: Alice Schwarzer attackiert Ministerin Steffens…RP Online

NRW II: Vom Neonazi zum Schwulen-Aktivisten…Welt

NRW III: Langsam werden die Hausärzte knapp…Welt

NRW IV: Tanzhaus sucht nach neuem Intendanten…RP Online

NRW V:  Polizei nimmt kompletten Internetauftritt vom Netz…Xtranews

Bochum: Aus für Sonntags-Shopping…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Protest bei der “Bürgerkonferenz”…Bo Alternativ

Dortmund: „Deichkind“ Philipp Grütering über Holzhacken und Popmusik…Ruhr Nachrichten

Umland: Hedonisten torten Guttenberg…Netzpolitik

Nazis: Handreichung für Vermieter – Keine Räume für rassistische Politik…NRWREX

Debatte: Steinbach, linke Nazis und der Nachhilfeunterricht…Publikative

Debatte II: What the ‘frack’ is this?…Zoom

 

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Russland: am Samstag geht es um alles

Am kommenden Samstag ist in Moskau die nächste Anti-Putin Großdemonstration. Es kann ein Aufstand werden. Immer mehr Russen haben die Schnausse voll von Putins Diebesregime.

Wir reden nicht von Studenten. Sondern von Muschiki.

Sie liefern auch den Protestsong für Samstag. Ein Klasselied.

Im Herzen immer auf Seiten der Freiheit.

Tunesien: Islamisten bedrohen Bloggerin Leena Ben Mhenni

Leena Ben Mhenni ist eine der Ikonen der Arabellion, des Aufstandes der arabischen Welt gegen die Diktatur. Mit ihrem Blog A Tunisian Girl schrieb sie gegen die Verhältnisse in Tunesien an. Nun wird sie von radikalen Islamisten bedroht.

Leena Ben Mhenni ist eine  mutige Frau. Schon lange bevor die Menschen in Tunesien auf die Straße gingen, um gegen die Diktatur von Zine el-Abidine Ben Ali zu protestieren, klärte sie in ihrem Blog A Tunisian Girl über die Zustände in Tunesien auf, berichtete von Polizeiwillkür und geriet so immer wieder in Konflikt mit der Staatsgewalt. Auf den Ruhrbaronen schrieb Leena im Oktober 2010 einen Gastbeitrag über Zensur in Tunesien, ihr Blog gewann den Blog-Award der Deutschen Welle.

Doch ein Jahr nach dem Ende der Diktatur Zine el-Abidine Ben Ali steht Leena wieder unter Druck. Diesmal nicht vom Staat, obwohl sie wieder auf der Straße ist, um gegen die Zustände in Tunesien zu protestieren, sondern von den Salafisten, extrem radikalen Islamisten, die auch in Tunesien viele Anhänger haben. Ich habe Leena gefragt, ob ich ein Facebook-Posting von ihr veröffentlichen darf und sie hat zugestimmt:

The Salafis/Islamists announced that I am on a death list when I answered them by sharing Quraniq verses and the prophet’s sayings to show them how stupid and how far from religion are they , they said that I did this because I am afraid . No I am not . I was under the live bullets when you did not dare to reveal your ideologies and beliefs and when you did not dare to have your beards and total veils so I won’t be afraid of cowards.

Leena wird mit dem Tod bedroht, weil sie mit Koran-Zitaten versucht den Salafisten zu beweisen, dass ihre radikale Auffassung des Islams nicht im Einklang mit dem Koran steht. Die Träume vieler Menschen die vor einem Jahr in Tunesien und anderen arabischen Ländern auf die Straße gegangen sind, um für Freiheit und Demokratie zu kämpfen, wurden enttäuscht. Aber das Frauen wie Leena trotz der Gefahr nicht aufgeben zeigt wie wichtig es ist, dass wir sie unterstützen und ihnen unsere Solidarität zeigen.

„Gegen linke Solidarität mit der iranischen Atomwaffenlobby“

Haskala Bayern, ein Zusammenschluss linker Gruppen kritisiert den Aufruf des Münchner „Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz“, der die Gefahr ignoriert, die Irans Aufrüstung für Israel bedeutet.  

Wir kritisieren aufs Schärfste den Aufruf des Münchner „Aktionsbündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz“ und fordern alle UnterzeichnerInnen aus der Linkspartei auf, ihre Unterschrift sofort zurück zu ziehen.

Laut aktueller Unterstützerliste sind das teilweise die bekannten de facto-UnterstützerInnen der Regimes in Syrien und Iran: Eva Bulling-Schröter MdB DIE LINKE, Sevim Dagdelen, MdB DIE LINKE,Nicole Gohlke MdB DIE LINKE,Heike Hänsel MdB DIE LINKE und Inge Höger MdB DIE LINKE.

Ebenso fordern wir die unterstützenden LINKE-Gliederungen und autonomen Linken auf, ihre Unterstützung zurückzuziehen.

Das Aktionsbündnis behauptet, kein Land werde von Iran bedroht und Ahmadinedschad Aufrufe, Israel von der Landkarte zu tilgen, seien

nachweislich falsch. Auch sei es nach ihrem Dafürhalten angesichts „der Jahrzehnte langen Boykottmaßnahmen und Kriegsdrohungen von Seiten der westlichen Großmächte“ verständlich, „wenn die Regierung in Teheran [im Bau von Nuklearsprengköpfen] die einzige Abschreckungsmöglichkeit gegen einen möglichen Krieg“ sähe. Die iranische Atombombe mitsamt ihren Raketen-Trägersystemen wird von

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Logikfreie Werbung I

Die Zur Brüggen Wohnzentrum GmbH macht einen neuen Laden in Herne auf. Das nimmt man zum Anlass, mir eine persönliche Einladung zu schicken:

Ähem. Nun denn, auf zum nerdigen Konzern-Bashing:

Sehr geehrte Damen und Herren Zurbrüggen Wohnzentrum GmbH,

hiermit schreibe ich Ihnen in meiner Funktion als Journalist für das Portal www.ruhrbarone.de

Ich danke Ihnen für einen philosophischen Moment in meinem Leben.
So hatte ich heute Ihre Werbung im Briefkasten, was ja an sich erstmal gar nicht schlimm ist. Schon seit Monaten versäume ich, den beliebten „Bitte keine Werbung einwerfen“

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Warum SOPA auch uns angeht

Heute ist die englischsprachige Version von Wikipedia abgeschaltet. Auch zahlreiche Sites in Deutschland haben sich dem Protest angeschlossen. Hier eine Pressemitteilung des Vereins Digitale Gesellschaft, die die Hintergründe erklärt:

Im Rahmen eines sogenannten “Blackout Days” haben sich heute zahlreiche Webseiten verhüllt, darunter die englischsprachige Wikipedia. Sie protestieren damit gegen zwei amerikanische Gesetzesentwürfe, den Stop Online Piracy Act (SOPA) und den Protect IP Act (PIPA). Diese sollen Wirtschaftsinteressen amerikanischer Copyright-Inhaber schützen, haben aber massive Auswirkungen auf die digitale Welt: Internetprovider sollen gezwungen werden, Inhalte proaktiv zu überwachen, Inhalte sollen gesperrt, Suchmaschinen-Treffer nicht mehr angezeigt und Verlinken strafbar werden. Dies hat in Amerika für einen Aufschrei gesorgt, wie er in Deutschland bei der “Zensursula”-Debatte um Netzsperren stattfand. “Sollten diese Gesetze auch nur zur Hälfte so kommen wie vorgeschlagen, hat dies negative Auswirkungen auf das gesamte Internet”, sagt Markus Beckedahl, Vorsitzender des Digitale Gesellschaft e.V.

SOPA/PIPA sind Überwachungsgesetze

SOPA und PIPA enthalten eine Vielzahl Probleme. Durch eine umfassende Providerhaftung sollen Plattformbetreiber und ISPs gezwungen werden, ihre Nutzer aktiv zu überwachen, Inhalte zu sperren und Suchergebnisse zu zensieren. Was bei Telefon und Post nicht durchsetzbar wäre, soll im Internet gemacht werden, einfach weil es technisch möglich ist. Auch das Setzen von Links könnte strafbar

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