Berlin: Achtung Sonne

Wer keinen Garten hat (… und das sind die meisten Menschen in Berlin), der ist mit Kindern auf einen Spielplatz angewiesen. Wasserturm-, Kollwitz-, Helmholtz-, Gethsemanekirchen-, Enten- oder Piratenschiff-Spielplatz, der mit der Wasserpumpe, der im Volkspark am Friedrichshain oder die Marie – zum Glück ist die Auswahl am Prenzlauer Berg groß. Die Unterschiede auch, allerdings ist das den Kindern egal. Das Wetter zum Glück auch. Hauptsache draußen spielen, toben und entdecken. Plötzlich ist sie wieder da – die Sonne.

„Pielplatz, Pielplatz gehen“, ruft unser Jüngerer. Er und sein Bruder steigen aufs Bobby Car und Dreirad, und es los geht. Um bei uns zu Hause Bewegung in einen Sommernachmittag zu bringen, muss ich nur das Wort „Spielplatz“ aussprechen. Funktioniert immer. Vor lauter Begeisterung sind wir so schnell draußen, dass wir mal wieder das Eincremen vergessen haben. Kurz nach drei Uhr, wenn die Sonne am meisten brennt. Ein Zurück gibt es bei den Spielplatz-Fanatikern nicht. Die Marie fällt damit schon mal aus – kaum Schatten. Raabestraße? Der kleine Spielplatz ist zwar an drei Seiten von Häusern eingerahmt, aber bis 16.00 Uhr knallt die Sonne auch hier – besonders die Sandkiste für unseren Kleineren ist vollkommen ungeschützt. Ein großer Vorteil ist hier allerdings: der Spielplatz ist klein und überschaubar und eignet sich vor allem, wenn man mit mehr als zwei Kindern unterwegs ist.

Ebenfalls von Häusern umgeben und übersichtlich ist der Spielplatz neben der Tapas-Bar Alois S (Stargader-/Ecke Dunkerstraße). Am Nachmittag gibt es hier viel Schatten. Und für Eltern einen frischen Kaffee aus der Bar. Für uns ist der Spielplatz jetzt allerdings unerreichbar. Mit zwei kleinen Kindern fast wie am anderen Ende der Stadt. Zwar habe ich zwei Rennfahrer dabei, aber die müssen schließlich auf dem Weg auch mal parken, absteigen, schieben, Unfälle bauen, Reifen wechseln und, und, und. Das kostet Zeit… Auch der Spielplatz an der Gethsemanekirche ist für uns heute in weiter Ferne, bietet sich sonst aber an heißen Tagen wunderbar an. Unter den Bäumen lässt es sich gut aushalten.

Also fahren wir zum Spielplatz am Wasserturm. „Los, gebt mal ordentlich Gas“, feuere ich Michael Schumacher und Sebastian Vettel an. Da wird plötzlich das Gejammer wieder groß und der Spielplatz scheint weit weg. „Mein Anhänger ist kaputt“, zetert Ben und deutet auf das abgefallene Plastikstück. Glücklicherweise hat der Papa eine Spezial-Rennfahrer-mit-Anhänger-Mechaniker-Ausbildung. Seine Werkstatt liegt nur einen Hauseingang weiter. Erst mal abschleppen. Puh, das Dreirad ist wieder ganz. Und weiter geht’s.

Endlich angekommen, lassen wir Großen uns erst mal auf einer Bank unter die großen, hohen Bäume plumpsen. Ein Großteil der Spielfläche ist bereits im Schatten – besonders im Kleinkind-Bereich nah am Wasserturm. Auch größere Kinder kommen hier auf ihre Kosten. Allerdings schweift mein Blick immer wieder suchend über das Gewusel bis zum anderen Ende bei den Trampolins. Man verliert schnell den Überblick. Meist stelle ich dann allerdings beruhigt fest, dass meine beiden Jungs immer noch brav neben mir im Sand schaufeln.

Der Kollwitzplatz als Kneipen-, Touristen- und zentraler Knotenpunkt des Prenzlauer Berges ist auch in puncto Spielplatz-Check weit vorn. Er bietet beides – ein Spielplatz mit schattenspendenden Bäumen und einen, an der Ecke zur Wörtherstraße, mit viel Sonne. Wie der am Wasserturm sind alle beide allerdings die meiste Zeit ziemlich überlaufen. Kein Wunder: auch wir sind oft hier, da es ein gut gelegener Treffpunkt ist, um sich dort mit anderen Eltern und Kindern zu verabreden. Frischen Kaffe gibt es hier natürlich rund um den Platz.

So langsam senkt sich die Sonne. Es kühlt ab. Das Müdigkeitsgejammer auf dem Spielplatz nimmt zu. Langsam leert er sich. Schumi und Vettel machen sich auf in die letzte Runde. Endspurt! In unserem Hausflur heulen noch einmal die Motoren auf und die Wagen fahren krachend die Stufe zum Hinterhof hinunter. Mmh, angenehm kühl und schattig ist es hier – und eine tolle Rennpiste. Eincremen müssen wir uns hier nicht.

Waldorfschule: Prof. Peter Loebell verkauft Rudolf Steiners Jahrsiebte

Prof. Dr. Peter Loebell, Dozent an der anthroposophischen Freien Hochschule Stuttgart, behauptet, dass die für die Waldorfpädagogik zentrale „Jahrsiebte-Lehre“ Rudolf Steiners mit der empirischen Forschung vereinbar sei. Von unserem Gastautor Andreas Lichte.

Peter Loebell verweist als Quelle für seinen Artikel in der „erziehungsKUNST“ „Jahrsiebte: Naturgegebenheit oder gesellschaftliches Konstrukt?“ auf Rudolf Steiners Aufsatz „Die Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft“, ohne selber daraus zu zitieren. Dort sagt Steiner, Seite 320:

„Man sieht aus dem Vorhergehenden, dass man beim Menschen von vier Gliedern seiner Wesenheit sprechen kann: dem physischen Leib, dem Äther- oder Lebensleib, dem Astral- oder Empfindungsleib und dem Ichleib. (…) Als Erzieher arbeitet man an diesen vier Gliedern der menschlichen Wesenheit.“

Wenn man als Erzieher „an ihnen arbeitet“, dann müssen diese „Glieder“/„Leiber“ ja zentral für die Waldorfpädagogik sein. Aber was sind „Ätherleib“ und „Astralleib“? Rudolf Steiner erklärt, Seite 316:

„Der Ätherleib ist eine Kraftgestalt; er besteht aus wirkenden Kräften, nicht aber aus Stoff; und der Astral- oder Empfindungsleib ist eine Gestalt aus in sich beweglichen, farbigen, leuchtenden Bildern. (4)

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Grüne Berlin: Riskanter Online-Wahlkampf

Die Grünen in Berlin liefern den besten Online-Wahlkampf ab, den das Land gesehen bislang gesehen hat. Doch das ist nicht ohne Risiken.

Der Berliner Wahlkampf ist in der heißen Phase. Am 18. September wählt die bettelarme Hauptstadt ein neues Abgeordnetenhaus. Der Ausgang ist spannenden: Schafft es Klaus Wowereit (SPD) noch einmal oder wird Berlin mit Renate Künast als zweites Land von den Grünen geführt – diesmal wohlmöglich mit Hilfe der CDU?

Spannend ist aber auch der Wahlkampf. Die Grünen haben mit der Agentur Newthinking, die von Markus Beckedahl (Netzpolitik, Digitale Gesellschaft) mitgegründet wurde, einen Online-Wahlkampf auf die Beine gestellt, der Maßstäbe setzt. Ich rede hier nicht von dem üblichen Facebook-, Twitter- und Youtube-Schickschnack, sondern von der Rubrik „Da müssen wir ran„. Bürger stellen den Grünen Aufgaben, benennen Probleme der Stadt  oder ihres Bezirks und die zuständigen Grünen Politiker antworten – zeitnah und meistens individuell. Auf einer Karte kann man dann diese Frage-Antwort-Spiele lokalisieren. Dass es zu Anfang ein

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Aus Anlass des Endes von Gaddafi

Grafik: TUBS (via Wikipedia)

Ein „junger Anhänger Gadaffis gibt sich auf dem Grünen Platz im Zentrum Tripolis kampfbereit“, steht unter diesem Bild in der „Wiener Zeitung“. Ein Reuters-Bild, offenbar inszeniert von den Gadaffi-Leuten; es zeigt einen kleinen Jungen mit Maschinengewehr, martialischem Kopftuch und bösem Kämpferblick. Sehr jung, der arme Kerl. Die Jungs in Hitlers Volkssturm waren jedenfalls älter. Der Artikel beginnt so: „Das libysche Regime hat die Einschätzung der USA zurückgewiesen, dass Machthaber Muammar al-Gaddafi am Ende sei. ,Sie sagen das seit sechs Monaten und wir sind immer noch da`, erklärte Regierungssprecher Moussa Ibrahim.“

Ja, aber so wie es aussieht, nicht mehr lange. Wenn die Kinder zur letzten Schlacht aufgeboten werden, ist bald Schluss.

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Flaschensammler – eine gemeinwohlorientierte Idee

Ein Designstudent hatte eine Idee – optimal auch für das Ruhrgebiet. Von unserem Gastautor Thomas Meiser.

Der Berliner Designer Jonas Kakoschke mußte eine Arbeit liefern, sowas erfordert eine gute Idee, und die hatte er. Er erschuf eine Website mit Spirit: pfandgeben.de

Wie funktioniert das?

Auf der Website findet man Handynummern, verknüpft mit deren Spitznamen, von Wesen die anheischig sind, Deine leeren Bierflaschen, Dein Flaschenpfand abzuholen.

Du rufst die an, die tanzen an und Du gibst das Pfand ab. Mittlerweile gibt es auf der Site von Jonas verzeichnete Flaschensammler in allen Bezirken Berlins. Und in allen anderen wichtigen Städten, wie Hamburg, Freiburg eg. Ich plädiere dafür, das wir die Nummer auch fürs Revier ziehen.

Dazu hat Jonas schon vorbereitet, wie das niedrigschwellig geht.

Und zwar so.

Nach Mauerbau-Dank: Linkspartei-Mitglieder rufen zum Boykott der Jungen Welt auf

Am Samstag bedankte sich die Junge Welt für 28. Jahre Mauerbau und Stasi-Folterknast. Nun fordert die Emanzipatorische Linke Berlin die Partei auf, künftig keine Anzeigen bei der Jungen Welt zu schalten und keine Genossenschaftsanteile mehr zu schalten.

Die Emanzipatorische Linke Berlin,  ein Zusammenschluss von Realos in der Partei Die Linke, will nicht mehr, dass Die Linke die Junge Welt finanziell unterstützt: Werder durch Anzeigen noch durch das Zeichnen von Genossenschaftsanteilen. Und auf auf den Parteitagen und Festen der Linke soll die Junge Welt künftig nicht mehr präsent sein. Das könnte die notorisch klamme Zeitung in ihrer Existenz gefährden. Der Text  wurde in unseren Kommentaren gepostet. Er ist authentisch. Danke Thomas für den Hinweis.

Zum 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer veröffentlicht die Tageszeitung „junge Welt“ auf Seite Eins großformatig ein „Danke“. Auf dem dazugehörigen Foto posieren Grenzsoldaten mit präsentiertem Gewehr. Gedankt wird im Folgenden für allerlei, was angeblich dem Mauerbau zu verdanken sei. Unter anderem wird gedankt „für 28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus Knabe“. Neben diesem redaktionellen Bekenntnis zum Gefängnissozialismus prangt online eine große Werbeanzeige der LINKEN im Bundestag.

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Worum geht es in Israel?

Mutter mit Baby auf dem Rothschild-Boulevard (Foto: privat)

Die junge Frau und ihr Baby hatten die Zelt-Nummer 76 auf dem Rothschild-Boulevard. Sie und der dazugehörige Mann waren von Anfang an dabei, doch vor ein paar Tagen hat die junge Familie die Zeltdemo auf dem  Rothschild Boulevard verlassen. Hier wurde ihnen die ganze Sache mit der Zeit zu  Establishment-nahe; deshalb sind sie umgezogen in die Lewinskystraße. Dort, auf  einem kleineren Zeltplatz in der Nähe der zentralen Bushaltestelle Tel Avivs,  geht es etwas radikaler zu. Und da in der Gegend viele Flüchtlinge und  Arbeitssuchende aus Afrika und Asien wohnen, herrscht dort echt eine – im besten Sinn des Wortes –

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Glanzlichter: Instant-Angst, Trojaner und der Überwachungsgott

opalkatze

Cameron macht die Thatcher, p’tit Sarkozy hat Geldsorgen, Italien verbietet Leerverkäufe, Merkel macht Urlaub. Mit der Schweiz gibt es ein bißchen Frieden, E.on entlässt, und Birgit Prinz hört auf. Eben reingekommen: Glos will Vergebung für Gutti. Igitti.

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