Ein Sommer voller Theater

„Adieu“ in Forum Freies Theater, Düsseldorf – Oliver Paul – German Wikipedia – CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Die Bühnen pausieren, erst im September beginnt vielerorts die neue Spielzeit, doch in den Medien wird eifrig über mögliche Wege diskutiert, die das Theater nehmen könnte, um auf Interesse und Akzeptanz zu stoßen. Simon Strauß veröffentlichte in der FAZ ein Plädoyer für mehr Mut zu Fremdheit und Verstörung, um einer Provokationsspirale zu entkommen, die ihrer Konventionalität nicht entkommen kann. Abseits des Realismus, durch ‚magische‘ Bilder, erhofft er ein Publikum zurückzugewinnen, das die im Betrieb licht gewordenen Reihen wieder füllt, auch junge Leute anspricht, für die die bürgerliche Institution alles andere als selbstverständlich ist. Doch Worte ‚Magie‘ verweisen auf Traditionen aus steinzeitlichen Gesellschaften, aus zurückgebliebenen ländlichen Bezirken, auch in Europa, oder eine Romantik, die nicht wusste, nicht einmal ahnte, worüber sie sprach.

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Essen: Sittsames Treffen ‚Besorgter‘ nach Freitaler Model

frintrop

In Essen-Frintrop fand gestern ein Vernetzungstreffen ‚besorgter Burger‘ statt. ‚Besorgte Bürger‘ sind hier, wie faktisch überall sonst im Deutschland, nichts als ein Konglomerat von rechtsradikalen Menschen, die sich nicht als Rechtsradikale sehen wollen und Rechtsradikalen, die zuliebe dieser faschistoiden Naiven mit jedweden Selbstbezeichnungen allzu gerne sparsam umgehen. Als Anlass wählte man primär die angebliche Vergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens durch einen albanischen Bewohner der Frintroper Unterkunft, deren Stattfinden mittlerweile widerlegt ist. Binnen kürzester Zeit kam es zu Eskalationen und Gewaltverbrechen. 

Die Veranstaltung wurde öffentlich (unter anderem in der Facebook-Gruppe ‚Essen hintergeht Essener‘) angekündigt, woraufhin einige dutzend „Asylkritiker“ sofortig ihre Sympathien und ihren Teilnahmewillen bekundeten. Ihre politische Forderung, wenn auch relativ gemäßigt und beinahe verfassungskonform formuliert, war bereits im Vorfeld als das Ertrinkenlassen von Flüchtenden und (politisches) Vorgehen gegen Geflüchtete identifizierbar.

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Verlasst die Universitäten!

Italy Bologna – Portico cattedrale di San Pietro (lato di Via Altabella) – Sansavini Loredana, eigenes Werk – italiano Sansavini Loredana – Eigenes Werk – CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Wissenschaftspolitik, die nicht an der jeweiligen Sache ausgerichtet ist, geht fehl, besonders dann, wenn ein Reduktionismus auf erfassbare Ziffern betrieben wird, die kaum etwas preisgeben, lediglich eine unangemessene, eine irrationale Buchhaltung. Unter solchen Bedingungen ist der Betrieb vor allem Joblieferant und Marketing-Maschine, der seit einiger Zeit über verteilbare „Exzellenzen“ für gesellschaftliches Ansehen sorgt und zusätzliche Mittel vergibt, die forschungsrelevant sein können, besonders zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze und zum Ankauf von Gerätschaften.

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Bryan Ferry – Nachholtermin für Düsseldorf steht vor der Tür

Foto Veranstalter
Foto Veranstalter

Nachdem der britische Sänger und Songschreiber Bryan Ferry einige seiner Tourtermine im vergangenen Jahr krankheitsbedingt absagen musste, finden nun endlich im September die langersehnten Nachholtermine statt.

Mit im Gepäck hat der ehemalige Sänger und Gründungsmitglied der Artrock-Band Roxy Music (1971) natürlich wieder sein akuelles und mittlerweile 14. Studioalbum „Avonmore“ (21.11.2014), und er wird gemeinsam mit der deutschen Jazzsängerin Femme Schmidt als „Special Guest“ durch Deutschland und die Schweiz touren.

Bryan Ferry arbeitet auf „Avonmore“ erneut mit seinen langjährigen musikalischen Partnern Nile Rodgers, Johnny Marr und Marcus Miller zusammen. Weitere Gastauftritte gibt es von Flea, Ronnie Spector, Mark Knopfler und Maceo Parker. „Avonmore“ enthält 8 brandneue Kompositionen und zwei Coverversionen: die großartigen Interpretationen des Sondheim-Klassikers „Send in the Clowns“ und Robert Palmers „Johnny und Mary“.

Am 10.09.2015 wird der erste Nachholtermin (vom 24.11.2014) in Düsseldorf in der Mitsubishi-Electric Halle stattfinden.

Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen, unter der bundesweiten Tickethotline 01806 / 999 000 555 oder im Internet unter www.myticket.de und www.ticketmaster.de.

Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit, können jedoch auch dort wo sie gekauft wurden zurückgegeben werden.

Weitere Informationen zu Bryan Ferry und den anderen Nachholterminen unter www.wizpro.com und unter www.bryanferry.com.

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Wenn sich eigentlich alle einig sind: Hizbollah und Religionskritik

Amin al-Husseini und Adolf Hitler Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1987-004-09A / Heinrich Hoffmann Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Amin al-Husseini und Adolf Hitler Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1987-004-09A / Heinrich Hoffmann Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Auf dem Blog Aufstand veröffentlicht die [[Antikapitalistische Nichtweiße Gruppe im Aufbau]] am Freitag ihre leicht verspätete Stellungnahme zum Al-Quds-Tag. Dieser iranische Anti-Israel-Feiertag wird weltweit in Form von Demonstrationen bestritten und von bekennenden Israelhassern auch in Deutschland initiiert. Der einzige Staat, in welchem heute mehrheitlich Juden leben, soll vernichtet werden. Die einen gehen für, die anderen gegen diesen glühenden, nun ja, „Antizionismus“, auf die Straße – und die Blogger wollen schlichten.

Wenn zwei sich streiten…“ nennt die Gruppe auf Ihrem Blog ihre an den gesunden Menschenverstand adressierte Beleidigung und beginnt damit, zu erklären, dass es an beiden Seiten Kritikpunkte gäbe. Ihre eigene „antizionistische Solidarität gegen koloniale Beherrschung, kapitalistische Ausbeutung und rassistische Apartheid“ sei nämlich eher „kritischer“ Natur. Kritisch in ihrem Texte sind bei genauerer Betrachtung lediglich Aufbau, Struktur und das offensichtliche Unvermögen, tatsächlich mit Marx warm zu werden. Kritisch darf man natürlich auch bei der Grundannahme sein, ohne Israel würde auf magische Weise ein kommunistisches „Palästina“ entstehen – und eigentlich auch bei jedem anderen Satz. 

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Köln wieder ganz im Zeichen der Gamescom

michalak_gamescom53Die weltweit größte Messe der Gamingbranche (noch bis einschließlich Sonntag in Köln) zeigt nicht nur die neuesten Spieletrends und technischen Neuerungen aktueller Spielekonsolen, sondern widmet sich in einer Sonderausstellung auch den Klassikern der Spielebranche. Die Retro-Gaming-Ausstellung, eine Reise zu den Anfängen des Computerzeitalters, ist seit einigen Jahren ein regelmäßiger Gast auf der Gamescom.

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In Halle 10.2. wird man mit nostalgischen “Retro”- Spielen und Automaten zurück in die “Gaming” Vergangenheit versetzt und kann sie zum größten Teil auch alle bespielen.

Die Ausstellerzahl mit mehr als 30 Vereinen, Retroprojekten und privaten Sammlern und somit auch die Ausstellungsfläche sind in diesem Jahr erneut gestiegen, und unzählige Spielkonsolen, Heimcomputer und Automaten aus vier Jahrzehnten machen die Entwicklung des digitalen Zeitvertreibs lebendig.

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Es werden Vorträge gehalten und Interviews gegeben. Musikeinlagen sowie Präsentationen rund um das Thema Retro runden das tägliche Programm ab.

Die Webseite www.schreibfabrik.de/gamescom hat sich ganz diesem Bereich auf der Messe gewidmet, und dort erfährt man auch das genaue Programm der letzten beiden Tage und welche Aussteller mit dabei sind.

Die Gamescom kann aber natürlich noch viel mehr!

(Nachmittagstickets sind vereinzelt ab 14 Uhr vor Ort erhältlich, es ist aber mit Wartezeiten zu rechnen)

Und ist auch in diesem Jahr auf dem Messegelände noch nicht zuende.

Das Gamescom City Festival, eine Veranstaltung der Media Kultur Köln GmbH in Kooperation mit der Prime Entertainment GmbH laden auch heute und morgen erneut neben dem Messespektakel in die Kölner Innenstadt ein.

Auf dem Hohenzollernring zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz wird den Besuchern auf mehreren Bühnen ausgezeichnete Musik geboten und das alles kostenlos!

Gestern war ich für euch bei Teesy ( Fotos 1-6) und Ryan Sheridan (Fotos 8-15), die ab 18 Uhr auf der Ringbühne ihr Publikum begeistert haben.

Auch das heutige Programm ab 18:25 Uhr mit Valentine, OK Kid und Kitty, Daisy & Lewis ist bei dem schönen Wetter wieder eine Reise wert.

Die Bochumer Sängerin Melissa Heiduk wird ebenfalls vor Ort sein.

Das gesamte Programm der letzten beiden Festivaltage gibt es hier.

IS ruft zu Morden in Deutschland und zu Rache an Angela Merkel auf

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Screenshot: IS-Video

In einem neuen, deutschsprachigen Video rufen Kämpfer des „Islamischen Staates“ zur Gewalt in der Bundesrepublik und Österreich auf. Das seit wenigen Stunden auf Youtube verfügbare Video wirkt authentisch. Ein Kämpfer des IS beginnt mit dem Satz: „Dies ist eine Nachricht an unsere Geschwister in Deutschland.“ Das Leben im „Islamischen Staat wird gepriesen, dort hätten die Gläubigen das Sagen, und nicht die Ungläubigen. Mit diesen könne man machen, was man wolle. 

Wer nicht in der Lage sei, nach Syrien und in den Irak auszureisen, um sich dort an den Kämpfen zu beteiligen, solle in Deutschland kämpfen: „Greift die Kuffar in ihren eigenen Häusern an, greift sie da an, wo ihr sie findet.“ Im Video wird dazu aufgerufen, auch als Einzelner in Aktion zu treten. Dafür brauche man nicht viel: „Nimm ein großes Messer und schlachte jeden Kafir, der dir auf der Straße gegenüber kommt.“

Das Video endet mit der Hinrichtung von zwei Männern. Vorher wird allerdings noch  eine Drohung an Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgesprochen. Ein IS-Kämpfer schwört Rache an der Kanzlerin, sie habe den Propheten beleidigt und Waffen an Kämpfer gegen den IS geliefert.

Update: „Die Welt“ berichtet in einem Artikel ebenfalls über das Video und nennt den Islamisten Mohammed Mahmoud als Hauptakteur. 

Fluchthelfer werden!

(Quelle: www.fluchthelfer.in )
(Quelle: www.fluchthelfer.in )

Das Berliner „Peng“-Kollektiv möchte Hilfe beim Flüchten leisten. Viele Flüchtlinge sitzen in Italien, Griechenland oder anderen Staaten fest, haben aber das Ziel, in den Norden Europas zu kommen. Derzeit ist Urlaubszeit und viele Menschen sind, auch mit dem Auto, in den entsprechenden Staaten unterwegs.Auf seiner Website www.fluchthelfer.in gibt das Kollektiv Tipps, wie man mit Menschen auf der Flucht in Kontakt kommt und praktisch helfen kann. Damit die Fluchthilfe nicht zum Risiko wird, sammelt das Kollektiv per Crowdfunding Geld für einen Rechtshilfefonds für Menschen, die als Fluchthelfer Ärger mit Behörden bekommen. Wir haben mit einem Vertreter von „Peng“ gesprochen:

Ruhrbarone: Was steckt hinter Fluchthelfer.in?

Peng-Kollektiv: Wir wollen Leute dazu motivieren, zum Beispiel auf dem Weg zurück aus dem Urlaub Fluchthilfe zu leisten. Fluchthilfe hat lange Tradition in Deutschland, vom NS über die DDR bis heute. Derzeit ist die Schwelle, um Hilfe zu leisten sehr niedrig. Und dafür wollen wir Tipps und Tricks geben.

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Desktop-Publishing – nur mit Restriktionen?

Abandoned Art School 9 – Tiffany Bailey from New Orleans, USA – CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Im Hinblick auf eine Textverarbeitung, so ließe sich eingedenk meines Lobes auf eine hervorragende Schreibmaschinen-Emulation aus den 80er Jahren (‚Signum! 2‘) resumieren, waren Schreibmaschinen die bislang letzten IT-Wunderwerke, die von Menschen geschaffen wurden. Die Emulation, die sich an der satztechnischen Variabilität der Maschinen messen lassen konnte, war lediglich leiser zu bedienen und erlaubte mehrere ungewöhnliche Zeichensätze zu integrieren, auch mathematische und altsprachliche. Als einzige technische Weiterentwicklung wurden rahmenorientierte Programme für ein Desktop-Publishing erwähnt.

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Ein Lob auf die softwareemulierte Schreibmaschine!

Alte Schreibmaschine mit gut sichtbarem Verlauf des Farbbands – Alf van Beem – Eigenes Werk – CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.en)

Seit der Erfindung der Schreibmaschine hat sich in Bezug auf ein textbasiertes Arbeiten nicht viel getan. Auch Textverarbeitungsprogramme nutzen in der Regel dasselbe zeilenorientierte Vorgehen, jedoch häufig weniger flexibel, sind im Betrieb aber leiser, freilich in Abhängigkeit von der verwendeten Tastatur. Schwierigkeiten können die vielen Zugaben bereiten, die primär dazu dienen, aus der ursprünglichen Emulation eine arbeitsuntaugliche Spielwiese werden zu lassen. Die einzige technische Neuerung, die sich jedoch weniger für Textarbeit, eher für ein Layout bzw. Design anbietet, wurde mit rahmenorientierten Programmen geschaffen, mit denen ein Desktop-Publishing möglich wurde.

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