Viele Menschen können ihre Strom- oder Gasrechnung nicht bezahlen. So unterschiedlich die Gründe auch sind, am Ende steht eine kalte und dunkle Wohnung.
Die Frau kam mit ihren Kindern aus Rumänien nach Dortmund. Besser sollte das Leben hier werden. Sie wollte arbeiten und mehr verdienen, als die 200 Euro im Monat, die viele Rumänen bekommen, die auf den Feldern arbeiten, wenn es denn Arbeit gibt in der Landwirtschaft. Doch der Traum eines besseren Lebens hat sich nicht erfüllt. Die Wohnung ist kalt und dunkel. Die Stadtwerke haben den Strom abgestellt, nachdem die Rechnungen nicht gezahlt wurden. Einen Job hat die junge Mutter nicht, Hartz IV erhält sie nicht. Das einzige Einkommen ist das Kindergeld. „Wahrscheinlich,“ sagt Björn Bauernfeind vom Interkulturellen Zentrum der AWO Dortmund, „wäscht sie jetzt die Wäsche und badet die Kinder bei Freunden und Bekannten.“ Dort werden die Stromrechnungen steigen, und nicht alle werden sie zahlen können, ein Teufelskreis.
Die Dortmunderin hatte Pech. Sie wurde schon vom Stromnetz getrennt, bevor der Weihnachtsfrieden einsetzte, während dem die meisten Energieversorger darauf verzichten, neue Stromsperren in Auftrag zu geben. RWE hat zwischen dem 4. Advent und dem 4. Januar keine Stromsperren in Auftrag gegeben, und auch die Dortmunder Stadtwerke DSW21, Emscher Lippe Energie (ELE) oder Rheinenergie haben eine Feiertagsruhe eingehalten.