In der Vorwoche berichteten wir hier im Blog mal wieder aus Datteln, wo es zu Diskussionen über die möglichst exakte Abrechnung von Arbeitsstunden städtischer Mitarbeiter in Sachen des neuen Bebauungsplans für das strittige Kraftwerk ‚Datteln 4‘ kam, die eigentlich dem Energiekonzern E.On von der Stadt Datteln in Rechnung hätten gestellt werden sollen, aber offenkundig über Jahre hinweg nicht detailliert und vollständig protokolliert wurden, was eine genaue Abrechnung unmöglich mache, wie u.a. im örtlichen Bauausschuss bemängelt wurde.
Befürchtet wurden hier erhebliche finanzielle Nachteile für die Dattelner Stadtkasse.
In den letzten Tagen hat sich die Angelegenheit nun weiterentwickelt. Zum Einen berichtet die Dattelner Morgenpost jüngst von einem Brief an den Stadtrat der Kanalstadt durch den Dattelner Bürger Karl Seeling, in dem er anregt „wegen der Unregelmäßigkeiten im Rathaus die Kommunalaufsicht einzuschalten“ und fordert, „Schadenersatzansprüche der Stadt Datteln gegen den ehemaligen Verwaltungschef zu prüfen und gegebenenfalls einzufordern“.
Auch das Rechnungsprüfungsamt und den Rechnungsprüfungsausschuss bezieht Seeling in dieser Eingabe offenbar in seine harsche Kritik mit ein, denn denen hätte seiner Auffassung nach der Missstand auffallen können.
Nahost-Konflikt im NRDPL
Am Mittwoch hält der Journalist und Nahost-Experte Thomas von der Osten-Sacken im NRDPL einen Vortrag zum Nahost-Konflikt. Im Zentrum seines Vortrages steht die These, der Konflikt werde längst von Gruppen bestimmt die drohen, den ganzen Nahen Osten in eine failed region zu verwandeln. Schon lange ließe sich der Nahost-Konflikt nicht mehr auf die Differenzen zwischen Israelis und Palästinenser reduzieren.
Vortrag: Der „Nahost-Konflikt“
Mittwoch, 5. November, 20.00 Uhr, Nordpol, Dortmund
Mehr zu der Veranstaltung.
GDL-Streik: Arbeitsweg mal 7
Wenn die Bahn 91 Stunden lang bestreikt wird, weiß unsere Leserin Pamela Schmidt nicht, wie sie zur Arbeit kommen soll. In einem Brief an die Lokführergewerkschaft GDL hat sie ihre Probleme dargelegt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe Ihnen als Bahnkundin und begeisterte Bahnreisende. Montags bis freitags stehe ich früh auf, um die Bahn zur Arbeit zu nehmen. Mein Mann und ich haben nur ein Auto, und da ich nur Zeitverträge für meine Arbeit bekomme, ist Bahnfahren nicht nur gemütlicher (Man kann arbeiten, lesen, mit seinem Handy spielen oder einfach entspannen, statt auf der Straße aufzupassen.), es ist sicherer, da ich mein Abo immer vor dem nächsten Monatsanfang zur Preisstufe A reduzieren kann, und sind Kredite in die Regel für ein Auto nicht so flexibel.
Wizo
Genda
‚Sky‘ ist in Deutschland, trotz aller Proteste der Wirte zuletzt, deutlich auf Erfolgskurs
Der Pay-TV-Anbieter ‚Sky‘ schreibt, wie der Medienkonzern am Montag auf einer Pressekonferenz in München mitteilte, in Deutschland erstmals schwarze Zahlen.
„In diesem Quartal hat Sky eine Reihe von bedeutenden Meilensteinen erreicht“, so der Vorstandsvorsitzende Brian Sullivan bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal 2014/2015.
Er meinte damit wohl vor allem, dass Sky in Deutschland erstmals seit der Umfirmierung von ‚Premiere‘ zu ‚Sky‘ vor fünf Jahren einen Überschuss ausweisen konnte. Unter dem Strich wurden mit dem Unternehmen hierzulande 12,3 Mio. Euro verdient, im Vorjahresquartal fiel noch ein Verlust in Höhe von 14,2 Mio Euro an.
Hate Poetry – Rassismus weglachen
Kaputtlachen und Entsetzen liegen sehr nah beieinander an diesem Abend. Sie werden als »Kanacken« beschimpft und als »Islamspeichellecker«: Erschreckend, was für Leserbriefe die Mail-Postfächer der Journalistin Özlem Gezer und ihrer Kollegen fluten.
Seit zwei Jahren gibt es Hate Poetry, seitdem lesen und kommentieren Journalisten renommierter Zeitschriften mit migrantischem Hintergrund die unfreundlichsten, dümmsten und schockierendsten Zuschriften ihrer besonders »deutschen« Leser.
Alleine gegen Salafisten
In Herford haben sich Bürger zusammengeschlossen, um Jugendliche vor dem Abrutschen in die Szene gewalttätiger Salafisten zu bewahren. Unterstützung bekommen sie nicht.
Salafismus war bis zum Beginn dieses Jahres für die Herforder Lehrerin Birgit Ebel kein großes Thema. Sie engagierte sich gegen Rassismus und warb unter ihren Schülern für Toleranz und Offenheit. Zu ihren Schülern hält sie engen Kontakt, nicht nur während ihrer Arbeitszeit. „Ich bin“ sagt Ebel, „mit vielen meiner Schülerinnen und Schüler auf Facebook in Kontakt. Wir tauschen uns dort aus und sie können mit mir schnell und unkompliziert Fragen klären.“ Zum Unterricht, zu Hausaufgaben aber auch zu privaten Problemen.
Der Fußball der DDR (Teil 2)
Im zweiten Teil seiner Mini-Serie für die Ruhrbarone, unter dem heutigen Titel „Gold, Silber, Bronze und ein deutsch-deutscher Gipfel in der norddeutschen Tiefebene“, beschäftigt sich unser Gastautor Thomas Weigle auch heute wieder mit dem Fußball in der ehemaligen DDR:
Für die bundesdeutsche Fußballnation war es keine Frage, und am Morgen des Spieltages titelte die Hamburger Speerspitze für seriösen Journalismus und fundierte Zukunftsprognosen: „Warum wir heute gewinnen“, eine Woche zuvor hatte bereits Alfred Tetzlaff in der ARD seinem Besuch aus der so genannten DDR mitgeteilt, dass „Deutschland die Zone“ in Hamburg selbstverständlich besiegen werde. Leider erwies sich ein Magdeburger als übler Spielverderber, schoss das so genannte 1:0 und ließ 1500 rote Reisekader jubeln.
‚Grumpy Cat‘ will uns Weihnachten versauen
Die Katze mit dem mürrischen Gesichtsausdruck, mit dem Namen ‚Grumpy Cat‘, werden inzwischen auch von unseren Lesern etliche kennen. Bilder der 2012 geborenen und in Phoenix/Arizona in den USA beheimateten Katze sind inzwischen bei vielen Tierfreunden Kult. Alleine bei Facebook haben sich aktuell 6,8 Mio. Fans versammelt. Ihr übellaunig wirkender Gesichtsausdruck ziert inzwischen tausende Bildchen. Selbst die Piratenpartei setzte das Tier 2013 schon im Wahlkampf auf einigen ihrer Plakate ein.
Was anfänglich noch ganz unterhaltsam und witzig war hat inzwischen allerdings, zumindest aus meiner Sicht, einen absolut überzogenen und nervigen Grad der Kommerzialisierung erreicht.