Unser Gastautor Enno Lenze ist in den autonomen Kurdengebieten, die formal noch zum Irak gehören. Die Kurden und ihre militärischen Einheiten, diePeschmerga, bilden eine Front gegen die Terrorgruppe ISIS, die immer weitere Teile Syriens und des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht hat. Enno berichtet über seine Reise in seinem Blog – und als Crosspost auf den Ruhrbaronen.
22.06.2014, Richtung Syrien
Heute haben wie die nordöstliche Ecke von Kurdistan-Irak angesehen. Nordwestlich von Dohuk, Richtung Zaxo an der syrischen Grenze. Dort trafen wir General Sheik Ali.
Er kommandiert die Peschmerga von der türkischen Grenze bis zum Mossul Damm. In seinem Stützpunkt wurden wir mit „Kommt rein!“ vom Dolmetscher begrüßt. Der General selber erklärte uns, dass er noch keine Interviews gegeben hat, „not even CNN or BBC!“. Wir redeten mit ihm über die Truppen unter seinem Kommando, wie sie ihren Bereich halten können, bis wohin sie operieren. Er zeigte uns an der Karte genau, bis wohin seine Truppen
Am kommenden Donnerstag tagt der Innenausschuss des Landtags. Ein Punkt auf der Tagesordnug wird der Angriff von 30 Anhängern der Partei „Die Rechte“ auf das Dortmunder Rathaus am Wahlabend sein. Schon jetzt ist der Bericht des Innenministeriums zu den Vorfällen am 25. Mai veröffentlicht worden. Ohne zu übertreiben kann bei dem Bericht von Realitätsverweigerung auf Seiten des Innenministeriums und der Polizei Dortmund gesprochen werden.
Aber der Reihe nach. Schon vor der Wahl stellte die Polizei Dortmund fest, dass es einer „verstärkten Aufklärung“ für den Wahlabend bedarf. Wahllokale in Dorstfeld und Westerfilde erhielten eine „Betreung“ durch den Staatsschutz. Bei den Wahllokalen in der Nordstadt blieb eine „Betreuung“ aus. Vermutlich deswegen werden die zehn bis 15 Nazis, die sich am Nachmittag auf dem Nordmarkt trafen, und zum Teil am abendlichen Angriff beteiligt waren, im Bericht auch nicht erwähnt. Weiter heißt es zur Vorfeldeinschätzung der Polizei, dass bis zum Abend nicht mit Störungen zu rechnen gewesen sei, und dass die Ergebnisse der Kommunalwahlen erst gegen 23 Uhr ausgezählt sein würden.
Die Stadt Dortmund und die Polizei hatten sich laut dem Bericht des Innenministeriums im Vorfeld abgesprochen, eine Präsenz von Neonazis bei der Party im Rathaus zu „ertragen“. Beide Seiten sahen kein „erhöhtes Gefahrenpotential, welches Maßnahmen städtischer- oder polizeilicherseits erforderlich machen würde.“ Während die Neonazis also bei ihren Demonstrationen von hunderten Polizisten bewacht werden, scheint es unproblematisch zu sein, wenn diese bei einer demokratischen Veranstaltung im Rathaus auftauchen.
Zu ihrer Lageeinschätzung kam die Polizei allerdings nicht alleine. Am 23. und 24. 5. unterhielt man sich mit Michael Brück, Mitglied der „Rechten“ und Betreiber des „Antisem.it“-Versandes. Brück erklärte, man wolle die Stimmauszählungen in Wahllokalen beobachten und später „in kleinem Kreis in Dortmund-Dorstfeld“ feiern, falls es etwas zu feiern gäbe. Nun ist Brück Jura-Student und anscheinend ging die Polizei davon aus, von einem angehenden Juristen nicht belogen zu werden. Am Wahltag führten die Polizisten also Aufklärungsmaßnahmen an Wahllokalen durch und überprüften stündlich, was von der „Rechten“ auf Facebook und Twitter geschrieben wurde. Gegen 21 Uhr schaute die Polizei nochmal in Dorstfeld vorbei und stellte fest, dass die Neonazis in der Thusneldastraße feierten. Die Beamten fuhren in das Rathaus, um ihre Aufklärung fortzusetzen. Dorstfeld war daraufhin wieder polizeifreie Zone, so dass sich die Nazis unbemerkt auf den Weg ins Rathaus machen konnten.
Eine Gruppe von Neonazis veranstaltete also eine „kleine Feier“, und der Dortmunder Polizei fehlen die Kräfte, oder der Wille, diese Party zu beobachten. Das von 30 feiernden Nazis eine potentielle Gefahr ausgeht, sollte eigentlich jedem denkenden Menschen bewusst sein. Die Neonazis hätten auch, ohne sich auf den Weg zum Rathaus zu machen, erhebliche Straftaten begehen können. Wieso die Polizei hier nicht Präsenz gezeigt hat, gehört zu den Fragen, die durch den Bericht des Innenministeriums nicht beantwortet werden.
Aber zurück zu den Polizisten, die die „kleine Feier“ festgestellt hatten. Im Rathaus machten diese eine Runde, stellten „keinerlei verdächtige Wahrnehmungen“ fest und fuhren gegen 22:05 Uhr in das Polizeipräsidum. Später wollten sie an weiteren „relevanten Örtlichkeiten“ Aufklärung betreiben. Der Abzug der Polizeikräfte im Rathaus wird im Bericht des Innenministeriums damit begründet, dass von den Parteien und der Stadtverwaltung keine Hinweise darauf gegeben wurden, dass die Nazis kommen könnten. Auch die Ankündigung der „Rechten“ auf Facebook wurde von der Polizei nicht in dieser Weise bewertet.
Der Überfall
Um 22:10 erhält die Polizei einen Anruf, dass sich am Rathaus eine „Auseinandersetzung zwischen Personen des rechten und des linken Spektrums“ anbahnt. Um 22:13 Uhr folgt der nächste Anruf, 30 Nazis stehen vor dem Rathaus und skandieren Parolen. Die Polizei schickt ihre Kräfte zum Rathaus. Die ersten Polizisten sollen laut dem Bericht des Ministeriums um 22:14 Uhr am Rathaus eingetroffen sein. Im Bericht heißt es: „Zu diesem
Unser Gastautor Enno Lenze ist in den autonomen Kurdengebieten, die formal noch zum Irak gehören. Die Kurden und ihre militärischen Einheiten, die Peschmerga, bilden eine Front gegen die Terrorgruppe ISIS, die immer weitere Teile Syriens und des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht hat. Enno berichtet über seine Reise in seinem Blog – und als Crosspost auf den Ruhrbaronen.
Wie angekündigt befinde ich mich gerade ein Kurdistan. Die aktuellsten Informationen bekommt man von mir auf Twitter (man muss dort nicht angemeldet sein, um zu lesen). Hier poste ich nur einmal täglich die Zusammenfassung. Die Häufigsten Fragen gibts am Ende. Hier entsteht viel Bild/Videomaterial, aber das landet nicht alles sofort online. Wer für die Medien etwas braucht möge sich mit den Wünschen melden.
20.06.2014, Mossul
Habe gerade mit zwei Peschmerga Generälen reden können. Die Lage in Kurdistan ist gut. Wir sind ohne Probleme bis Mossul gekommen. Laut aussage des einen Generals sind wir bisher jedoch die einzigen Journalisten, die er gesehen hat. Offenbar ist aber ein mutiger AFP Fotograf vor ein paar Tagen durch gerannt. In Mossul ist es derzeit stabil ruhig. Viele der Ü-Wagen standen nahe Erbil an einem irakischen Flüchtlingscamp, dort wurden dutzende Interviews geführt.
Bemerkenswert wie schnell die Stimmung beim Fußball manchmal kippen kann. Da wurde die Deutsche Mannschaft nach ihrem überraschend deutlichen 4:0-Erfolg gegen den vermeintlich härtesten Konkurrenten in der WM-Vorrundengruppe aus Portugal abgefeiert wie selten. Und nun, nur wenige Tage später, da reicht ein in der zweiten Halbzeit von seinen taktischen Zwängen befreites zweites Vorrundenspiel gegen Ghana, welches mit einem 2:2 Unentschieden endete, bereits aus um das Selbstbewusstsein vieler Fans und Medienvertreter offenbar wieder schwer zu erschüttern.
Anders lässt sich ja kaum erklären, was man aktuell so im Web lesen kann bzw. muss.
Plötzlich gilt die Abwehr als unsicher und wenig eingespielt, werden die Auswechselungen von Jogi Löw kritisch hinterfragt (u.a. der Wechsel von Götze), und fragt man sich, aktuell z.B. in der Sport1-sendung ‚Doppelpass‘ ob der Kader der DFB-Elf so überhaupt richtig zusammengestellt wurde.
Das kann ja im weiteren Turnierverlauf noch heiter werden.
Gerade für Bewohner des an vielen Stellen mehr und mehr vergammelnden und ungepflegten Ruhrgebietes bietet das Schloss in Nordkirchen, nur wenige Kilometer in Richtung Münsterland, im Kreis Coesfeld gelegen, ein attraktives Ausflugsziel, wie ich gerade gestern, bei meinem ersten Besuch dort seit Jahren, feststellen konnte.
Und in Anbetracht des vor der Tür stehenden Sommers könnte z.B. gerade der dort einladende Schlossgarten ein lohnendes Ausflugsziel für viele Leser sein. Ich habe daher heute hier mal ein paar aktuelle Eindrücke von dort mitgebracht, und möchte sie heute hier einmal kurz vorstellen. Vielleicht sucht der Ein- oder Andere hier demnächst ja noch nach einem lohnenden Ziel für einen schönen Tagesausflug, oder für einen längeren Spaziergang. Schloss Nordkirchen kann ich hierfür jedenfalls jedem Leser hier empfehlen.
Was für eine unglaubliche Kraft der Fußball mancherorts hat, das zeigt einem mal wieder dieses aktuelle Netzfundstück. Das Video zeigt die Atmosphäre in einem brasilianischen Stadtviertel während eines Spiels der Nationalmannschaft. Augenfällig nicht nur die Leere auf den Straßen. Besonders der Torjubel nach Treffern der eigenen Elf ist wahrlich beeindruckend.
Würde man das hier Gesehene allerdings kritisch hinterfragen wollen, dann könnte man sich, in Anbetracht der vielen gravierenden Probleme des Landes in Südamerika rasch fragen, was wohl alles möglich wäre, wenn man diese scheinbar motivierende und auch vereinende Kraft einmal bei anderen Gelegenheiten, bei wirklich wichtigen Projekten zum Wohle der Leute und des Landes nutzen könnte. Was wäre dann nicht vielleicht sogar relativ leicht an Verbesserungen möglich? Und das natürlich längst nicht nur in Brasilien… Auch hierzulande ist das Land ja längst nicht immer so engagiert, fröhlich und scheinbar motiviert wie jetzt, während einer Fußball-Weltmeisterschaft… Und dabei geht es doch eigentlich nur um elf bzw. zweiundzwanzig Jungs die einem Ball hinterherjagen. 😉
Neben einer nötigen Portion Glück gehört zweifelsohne auch das richtige Gespür dazu seine politische Karriere im richtigen Moment zu beenden. Dies hat der Kreis Recklinghausen in den letzten Tagen zum Beispiel an der Person des scheidenden Dattelner Bürgermeisters Wolfgang Werner erlebt.
Obwohl Werner nun eine Stadt in großer Not, mit zahlreichen Problemen hinterließ, die mit den Großprojekten ‚Datteln 4‘ und NewPark auch noch einige Jahre beschäftigt sein wird, gelang Wolfgang Werner, einem der vielleicht umstrittensten Bürgermeister der Region, nun der ehrenvolle Rückzug aufs Altenteil. Schon bemerkenswert!