Düsseldorfer stellen Elbers dem Arbeitsmarkt zur Verfügung

Dirk Elbers Foto: CDU Düsseldorf
Dirk Elbers Foto: CDU Düsseldorf

Im Ruhrgebiet, sagte Dirk Elbers (CDU)  im Mai, wolle er nicht tot über dem Zaun hängen. Da war er noch der siegessichere Oberbürgermeister Düsseldorfs. Den Job ist Elbers los – er hat die OB-Wahl in der Landeshauptstadt krachend gegen seinen Herausforderer Thomas Geisel (SPD) verloren: Mit 59,2 Prozent zu 40,8 Prozent wurde Elbers auf die Matte geschickt. Wie viele Menschen im von ihm verlachten Ruhrgebiet steht er nun dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Vielleicht nutzt er jetzt ja die Zeit, sich das Ruhrgebiet näher anzuschauen. Es ist ganz in der Nähe Düsseldorfs und auch nicht so teuer – das ideale Umfeld für jemanden, der seinen Job verloren hat.

OB-Wahl: Sierau gewinnt Stichwahl in Dortmund nur knapp

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Ullrich Sierau wurde heute knapp als Oberbürgermeister Dortmunds bestätigt. In der Stichwahl holte Sierau   51,6Prozent aller Stimmen und setzte sich knapp gegen Annette Littmann (CDU) durch.  Littmann erreichte mit  48,4  Prozent ein sehr respektables Ergebnis. Nutzen wird ihr und der Union das in Zukunft nichts: Die CDU hat Littmann nicht einmal einen Listenplatz für den Rat gegeben. Die Frau, die für die Union ein Rekordergebnis holte hat, wird in der Kommunalpolitik keine Rolle spielen. Düster war allerdings die Wahlbeteiligung: Nur  30,9  Prozent der Dortmunder zog es heute an die Urnen

Es war Sieraus dritte Wahl in fünf Jahren: Im August 2009 setzte sich  Sierau mit 45,5 Prozent der Stimmen gegen Joachim Pohlmann (36,2 Prozent) von der CDU durch. Bei der Wiederholungswahl im Mai 2010 erreichte Sierau dann 43,8 Prozent uns gewann erneut gegen Joachim Pohlmann (37,3 Prozent).  Bei beiden Wahlen traten jedoch nicht nur zwei sondern acht Kandidaten an. Heute waren es nur zwei, auf die sich alle Stimmen konzentrierten – NRW hat nach eine Reform der Kommunalwahlrechts wieder Stichwahlen. 

OB-Stichwahlen: Die Dummheit der Dortmunder CDU

Annette Littmann Foto: CDU
Annette Littmann Foto: CDU

Morgen finden auch in Dortmund die Stichwahlen um das Amt des Oberbürgermeisters statt. Amtsinhaber Ullrich Sierau (SPD) wird von der CDU-Kandidatin Annette Littmann herausgefordert. 

Die Chancen, das Annette Littmann morgen die Stichwahl gegen Ullrich Sierau gewinnt sind gering. Schon dass Litmann Sierau in die Stichwahl zwang, war ein Überraschung und wenn sie beim Duell um das Rathaus ein vorzeigbares Ergebnis holen wird, wäre das  ein Erfolg, auf den man Aufbauen könnte.

Aber das wird der CDU nicht gelingen. Obwohl Littmann eine kompetente Politikerin ist und eine hervorragende Rednerin dazu, gab man ihr nach dem Wechsel von der FDP zur CDU keinen  Listenplatz. Einige alte Platzhirsche, hört man aus der Union, hätten Angst gehabt, Littmann könne sie in den Schatten stellen. Schlimmer noch. In der Union munkelte man, sie habe Ambitionen. Ambitionen – das geht natürlich nicht. Schon die Vorstellung, dass jemand Ambitionen hat, ja, dass sich Leistung und Talent lohnen könnten, sind den meisten Ruhrgebietspolitikern so fremd wie den Kämmerern der Städte ausgeglichene Haushalte.

Und so wird Littmann künftig im Rat keine Reden gegen Sierau halten, sie wird nicht das Gesicht und die Stimme der Union sein und damit auch keine Chance haben, in sechs Jahren gegen Sierau oder einen anderen Sozialdemokraten erfolgreicher anzutreten als in diesem Jahr. Die Union hat sich gegen den Kampf um die Macht entschieden, kuschelt lieber ein wenig mit der SPD und freut sich, ab und an einen Dezernentenposten zu bekommen. Das reicht den Dortmunder Christdemokraten. Ambitionen hat da niemand.

Die ökologisch-soziale Rikscha

Rikscha

An diesem Wochenende feiert die GLS Bank ihr 40jähriges Jubiläum. Die anthroposophisch ausgerichtete Bank  gilt als besonders sozial und ökologisch. Und zu dem, was in diesen Kreisen so als sozial und ökologisch gilt, passt, dass die Besucher der Waldorf-Banker-Party kleine Rikscha-Touren in Bochum unternehmen konnten. Während ein paar Wohlhabende  es sich im Fonds des Strampeltaxis mit ihrem guten Gewissen gemütlich machen, müssen andere schwitzen – es ist wie bei der Energiewende, dem größten und asozialsten Umverteilungsprojekt in der Geschichte der Bundesregierung: Mieter zahlen immer höhere Stromrechnungen, Bauern und Immobilienbesitzer verdienen mit Windrädern und Solaranlagen Geld.

Ein schöner Artikel über die „Sauberbänker“ der GLS findet sich hier.

 

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Düsseldorf soll Stichwählen: Pest oder Cholera?

Herausforderer Thomas Geisel (SPD), Foto: TextUnion Günther A. Classen
Herausforderer Thomas Geisel (SPD), Foto: TextUnion Günther A. Classen

Am Sonntag ist OB-Stichwahl im Dorf an der Düssel und der Düsseldorfer „Urnenpöbel“ (Georg Schramm, Kabarettist) darf bei diesem Nachsitztermin entscheiden, ob er die nächsten Jahre mit einem Oberbürgermeister Thomas Geisel „Fracking geht“ oder mit Dirk Elbers „im Ruhrgebiet (nicht) tot überm Zaun hängen“ will. Von unseren Gastautoren Jürgen Hülsmann und Günther A. Classen.

„Pest oder Cholera?“, fragen sich da viele immer öfter von verschiedener Seite.

Dirk Elbers (CDU) glänzt nicht gerade durch diplomatisches Feingefühl. Erst hatte es sich der hauptberufliche Immobilien-Geschäftsführer des Grafen von Spee sich durch seinen rüden Umgang nach Gutsherrenart mit den Feuerwehrleuten vor Ort, aktuell beim gesamten Ruhrgebiet mit seinen eingangs

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Procter & Gamble schnorrt Öffentlichkeit auf Twitter mit unserem Namen

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Die Ruhrbarone haben fast 7.500 Follower auf Twitter und machen auf diesem Weg vor allem unsere Artikel bekannt. Über 14.000 Tweets haben wir in den vergangenen Jahren abgesetzt. Unsere Follower teilen dort unsere Artikel oder schicken uns mehr oder weniger freundliche Kommentare. Und klar: Wer an @ruhrbarone etwas verschickt, erreicht alle, die gerade nach „@ruhrbarone“ suchen – also unter Umstände eine ganze Menge Menschen. Mehr jedenfalls, als das Unternehmen über seinen eigenen Twitter-Account erreicht – es hat gerade einmal 349 Follower und sendet damit quasi ins Nirwana. Das hat sich auf der Konzern Procter & Gamble gedacht – und bewarb gerade eine Veranstaltung mit Sepp Maier auf Twitter – mit @ruhrbarone. Nur leicht überdeckt als Anfrage an uns. Termine von Unternehmen bekommen wir täglich per Mail  – wir entscheiden dann, ob wir dazu etwas machen oder nicht. Allermeistens machen wir nichts. Wenn ein Konzern wie Procter & Gamble etwas bewerben will, sollte ein Unternehmen dieser Größe das ordentlich machen – über eine Anzeige. Und nicht dadurch, dass es Öffentlichkeit bei uns schnorrt.

Fällt die angekündigte BVB-Transferoffensive erneut nur bescheiden aus?

Wollen in der neuen saison wieder angreifen: Jürgen Klopp und Aki Watzke. Foto: Robin Patzwaldt
Wollen in der neuen Saison wieder angreifen: Jürgen Klopp und Aki Watzke. Foto: Robin Patzwaldt

Glaubt man der aktuellen Berichterstattung bei den Dortmunder Ruhr-Nachrichten zu dem Thema, dann sind die Transferbemühungen beim BVB, nach dem geplatzten Wechsel von Matthias Ginter  vom SC Freiburg zum BVB, durch das Veto der Breisgauer, für diesen Sommer bereits abgeschlossen.

Mit Adrian Ramos (von Hertha BSC/ für circa 9 Millionen Euro Ablöse), Ciro Immobile (vom FC Turin/ für ca.19 Mio) und Dong-Won Ji (vom FC Augsburg/ablösefrei) sieht Sportdirektor Michael Zorc nach Informationen des Blattes die Transfers für diesen Sommer als ‚de facto abgeschlossen‘.

Auch wenn man als Beobachter die Qualität der neu verpflichteten Spieler sicherlich anerkennen kann und muss, fragt man sich doch rasch, ob dies so nun bereits der zweite Sommer hintereinander werden wird, in der BVB-Boss Aki Watzke im Frühjahr große Transfers und Verstärkungen in der Breite ankündigte, der Blick auf die Realitäten im Sommer dann den großspurigen Ankündigungen doch nicht ganz standhalten kann?

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NRW-Theatertreffen wird heute eröffnet

schauspiel_dortmundHeute Abend fällt der Startschuss – das NRW-Theatertreffen am Schauspiel Dortmund geht endlich los: mit Musik auf dem Vorplatz ab 18 Uhr, der feierlichen Eröffnung im Schauspielhaus, Performances und schließlich dem Wettbewerbsbeitrag vom Schauspielhaus Bochum: Die Adaption des legendären Kaurismäki-Films „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“. In den nächsten sieben Tagen werden die zehn besten Stücke Nordrhein-Westfalens im Dortmunder Schauspielhaus gezeigt. Von unserem Gastautor Matthias Seier.

Im Rahmenprogramm treffen bei den Panels Künstler, Wissenschaftler, Theatermacher und Musiker aufeinander. So reden unter anderem der Schriftsteller Dietmar Dath und der Kulturwissenschaftler Kai van Eikels über den Bedeutungswandel des Todes im digitalen Zeitalter. PeterLicht und Paul Wallfisch diskutieren über Theatermusik und die Verbindung von Wort und Musik im Sprechtheater. Der Autor John von Düffel trifft auf den Dortmunder Schauspiel-Intendanten Kay Voges und redet mit ihm über den „Körper 2.0“ und transhumane Zukunftsvisionen. Christian Römer debattiert mit dem Aktivisten Jean Peters vom „Peng Collective“ über die Möglichkeiten, mithilfe von Aktivismus im öffentlichen Raum unsere Wirklichkeit zu hacken und zu verformen. Der Eintritt zu den Panels ist frei!

Heute Abend gibt es um 18.30 Uhr die feierliche Eröffnung mit der Landeskulturministerin Ute Schäfer sowie dem Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Der Dramatiker und Theaterwissenschaftler Ulf Schmidt hält passend zum Oberthema „Theater und Virtualität“ einen Vortrag zum Theater in der digitalen Gesellschaft. Schmidt, der unter dem Namen postdramatiker twittert und bloggt, ist dabei selten um eine These verlegen. So veröffentlicht er die Texte seiner

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“Würden Sie sich vorschreiben lassen, wie Sie zu leben haben?”

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Konflikte sind ein Zeichen gelungener Integration. Denn je integrierter Menschen sind, desto stärker wollen sie mitgestalten, verändern, Ansprüche erheben, Interessen vertreten, sich organisieren – sagt der Dortmunder Politikwissenschaftler und Soziologe Aladin El-Mafaalanis in seiner Birlikte-Rede zum 10. Jahrestag des NSU-Bombenanschlags.

Ich könnte zum Einwanderungsland Deutschland 10 Minuten Schlechtes erzählen und müsste nicht lügen. Es gibt Probleme, klar. Da aber über diese Probleme wirklich ausführlich berichtet wurde und wird, kann ich Ihnen nichts erzählen, was Sie nicht schon wüssten.

Deshalb mache ich es anders und erzähle über einige Erkenntnisse, die bei mir selbst zu einem Perspektivwechsel geführt haben. Denn: Vorurteile sind hartnäckig.

Nehmen wir das Kopftuch. Das Kopftuch ist so etwas, worüber gestritten wird und worüber auch gestritten werden kann! Diese Diskussion findet selbst unter Muslimen statt. Aber was bedeutet dieses Stück Stoff überhaupt? Und wie funktioniert es in Deutschland? Ich meine also keine theologische oder historische Analyse, sondern ich frage danach, was es in der Praxis heute in Deutschland bedeutet, ein Kopftuch zu tragen.

Ich habe mit Frauen gesprochen, die das Kopftuch über viele Jahre trugen und es dann irgendwann abgelegt haben. Was waren ihre Erfahrungen? Ich war selbst überrascht und musste meine Vorstellungen neu sortieren. Diese Frauen fühlten sich nicht mehr wahrgenommen, sie fühlten sich incognito. Kaum jemand guckte sie mehr an. Und das lag nicht daran, dass sie unattraktiv wären, sondern weil sie nun nicht mehr auffielen.

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