BVB-Aktie in den SDAX aufgenommen

BVB Double 2012Die Aktie von Borussia Dortmund ist für Anleger der ersten Stunde, nach wie vor, wahrlich keine Erfolgsgeschichte. Doch nach den nahezu niederschmetternden Nachrichten von vor einigen Jahren, als die Aktie in den Jahren 2009 und 2010 sogar kurzzeitig unter die 1 Euro-Grenze geriet, scheint sich das Papier, welches zur Zeit knapp unter der 4-Euro-Grenze gehandelt wird, in letzter Zeit ganz gut zu entwickeln.

Die Aktie verzeichnet derzeit den höchsten Stand seit 2003. Zusätzlich gab der BVB dazu heute eine weitere gute Nachricht für die Anleger bekannt:

„Die Aktien der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA (ISIN DE0005493092 / WKN 549309) werden mit Wirkung zum 23. Juni 2014 erstmals in den SDAX, den Auswahlindex der Deutschen Börse AG für die 50 besten Nebenwerte (sogenannte „Small Caps“) des Prime Standard aufgenommen.

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Protest gegen chinesischen Friedrich Engels in Wuppertal

Engels1868Friedrich Engels – der Mann mit dem Hipster-Bart – war nicht nur der Weggefährte und Sponsor von Karl Marx, sondern auch  Wuppertaler Fabrikantensohn. Und seine Heimatstadt ehrt nun den nach Horst „Derrick“ Tappert bekanntesten Sohn der Stadt mit einem Denkmal. Gespendet wird das Denkmal von der Chinesischen Regierung. Dagegen gibt es Proteste.

Für den Anarchisten Michail Bakunin war klar, wie sich die marxistische Ideologie entwickeln wird – der Weg in die Diktatur war für ihn schon Mitte des 19. Jahrhunderts offensichtlich und er beschrieb mit einem Satz, was durch Lenin, Stalins und Mao Jahrzehnte später blutige Wirklichkeit werden sollte: „Nehmt den radikalsten Revolutionär und setzt ihn auf den Thron aller Reussen oder verleiht ihm eine diktatorische Macht […], und ehe ein Jahr vergeht, wird er schlimmer als der Zar selbst geworden sein.“

Dass die chinesische Regierung, erprobt in der Unterdrückung von Arbeitern und Intellektuellen, der Stadt Wuppertal eine Friedrich Engels Statue spendiert, ist daher für Kritiker des Marxismus weniger eine Überraschung als eine logische Konsequenz.  Aber es gibt auch Marxisten, die von der Idee nicht begeistert sind und glauben, im Marxismus stecke ein emanzipatorischer Kern – was ja Bakunin zu Recht bezweifelt hat. Sie rufen zu Protesten auf:

Jetzt ist es raus! Am 11. Juni 11:00 Uhr, nur wenige Tage nach dem 4. Juni, dem 25. Jahrestag des Tian’anmen-Massakers soll die von Chinas Regierung gespendete Engels-Statue vor dem Engels-Haus aufgestellt werden. 

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No Risk, No Fun: Moers Festival 2014 in neuer Festivalhalle

Frith Glennie 2013.jpg - Auch 2014 in Moers wieder dabei: Fred Frith 2013 mit Evelyn Glennie. Bild: Markus Meiser
Frith Glennie 2013.jpg – Auch 2014 in Moers wieder dabei: Fred Frith 2013 mit Evelyn Glennie. Bild: Markus Meiser

Weil die kommunalen Zuschüsse für ein Festivalzelt nicht ausreichten, findet das pfingstliche Moersfestival erstmals in einer eigens dafür hergerichteten Halle statt. Verheissen wird die brilliante Akustik eines Clubs. Optimale Sicht für alle. Und Kontemplation und Extase wie üblich. Doch das neue Veranstaltungskonzept birgt Risiken. Von unserem Gastautor Thomas Meiser

Moers. Pfingstsamstag 2013. Vormittags, draussen. Eine mild hangoverte Gruppe mittelalter Menschen trifft sich vor dem Grafenschloss zu einer Fahrradtour. Der kölsche Impresario des Moers Festivals, Reiner Michalke, lud zur Kurzstrecke: Ziel ist eine Baustelle, verbunden mit einer Sportstätten-Ruine, drei Kilometer südwestlich. Der Trip soll in die Zukunft führen, vorbei am grössten Zirkuszelt Europas, dem Mittelpunkt des Moers Festivals seit langen Jahren. Weg vom riesigen Campingareal im Freizeitpark, wo bis in den Morgen hinein gefeiert wurde.

Am Parkplatz eines stillgelegten Freibads liegt die Baustelle, auf der die Zukunft des Festivals errichtet werden soll. Mit einem Aufwand von mehr als zwei Millionen Euro wird hier eine Tennishalle umgemodelt. Der Inneneindruck ist schwer enttäuschend, Gerüste und Bauholz plastern die Courts. 

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Oper: Motonori Kobayashi

Motonori Kobayashi Foto: Gerardo Garciacano Lizenz: copyright
Motonori Kobayashi Foto: Gerardo Garciacano Lizenz: copyright

Mit 4 Jahren beginnt er das Klavierspielen, im Alter von 9 Jahren kommt die Klarinette dazu. Mit 16 leitet er zum ersten Mal ein Orchester und heute ist der gebürtige Kyoter stellvertretender GMD an der Oper in Dortmund. Die Liebe zur Musik hat ihn immer begleitet und auch der frühe Wunsch einmal Dirigent zu werden. Zielstrebig ging Motonori Kobayashi seinen Weg, zog von Japan nach Deutschland, und gilt seit geraumer Zeit als bedeutender Mozart- und Belcantoopern-Dirigent von Rang. Von unserem Gastautor Detlef Obens.

Motonori Kobayashi, geboren in der japanischen Kaiserstadt Kyoto und aufgewachsen in Tokio, wurde bereits als kleiner Junge durch seine Mutter musikalisch inspiriert. Für sie, die selbst Mandoline spielt, war es wichtig, ihren drei Kindern die Liebe zur Musik weiterzugeben. Allein Motonori liess sich von seiner Mutter begeistern, während sein Bruder und seine Schwester der klassischen Musik nicht all zu viel abgewinnen konnten und andere berufliche Lebenswege gingen. Für Frau Kobayashi war es wünschenswert, dass ihre Kinder ein Instrument erlernen sollten. „Mit 4 Jahren begann ich mit dem Klavierunterricht. Später, mit 9, kam dann auch noch die Klarinette dazu,“ beschreibt Motonori Kobayashi seine musikalischen Anfänge in unserem Gespräch.

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Der BVB verleiht Marvin Duksch an den SC Paderborn

bvbWährend der Kader für die kommende Saison beim BVB auf der einen Seite gerade wächst, muss natürlich auch der ein oder andere Spieler aus dem Kader weichen, wenn er noch irgendwie an Spielpraxis kommen will. Aktuell so geschehen im Falle von Stürmer Marvin Duksch, den der BVB heute an Bundesligaaufsteiger SC Paderborn ausgeliehen hat.

„Er soll Spielpraxis auf Bundesliga-Niveau bekommen und sich dort weiterentwickeln“, erklärt Sportdirektor Michael Zorc.

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„Morgen werde ich Idiot“

 CC_Dany_IdiotDer Hamburger Künstler und Autor Hans-Christian Dany stellt morgen im Nordpol sein jüngstes Buch vor: “Morgen werde ich Idiot”. Die Besucher erwartet ein heiter ätzender Spaziergang durch das Innere, die Entwicklungsgeschichte und die Albträume einer von Selbstoptimierung besessenen Gesellschaft, die ihre Kontrolle nicht mehr durch Macht, sondern durch Rückkopplung und Selbstregulation ausübt.

Dany zeigt, wie aus der Kybernetik als Modell für selbstregulierende Systeme eine Matrix der ständigen Optimierung eines jeden und der Gesellschaft geworden ist: Von der kybernetisch inspirierten Sozialpsychologie der fünfziger Jahre wanderte die Feedback-Theorie Wieners und Lewins in die Selbsterfahrungsgruppen, die sie in die WG-Küchen weiter trugen. Parallel flossen die Methoden als Social Engineering in das Management ein und später in die sozialen Netzwerke, wo das Kommunikations-Panoptikum nochmals in neuer Form zu sich fand. Jeder ist nun Beobachter aller anderen und ein von allen anderen Beobachteter. Kontrolle bedeutet nicht länger, die Kontrollierten auf einen Sollwert zu bringen, sondern einen andauernden Prozess permanenter Selbstoptimierung in Gang zu setzen. Heute formen Feedback und Transparenz zentrale Werkzeuge für Kindergarten, Schule, Konsum und Unternehmen.

Die einzige Möglichkeit, dem zu entkommen, scheint, sich der verordneten Kommunikation zu verweigern. Sich durch Sprachlosigkeit der Regulation zu entziehen, um auf der spiegelglatten Oberfläche der Transparenz ein Dickicht undurchsichtiger Inseln wuchern zu lassen…

Lesung: „Morgen werde ich Idiot“

20.00 Uhr, Nordpol, Münsterstr. 99,  Dortmund