Mark Oliver Everett: Glückstage in der Hölle

Im Januar hatte ich hier bei den Ruhrbaronen kurz auf das im Frühjahr zur Veröffentlichung anstehende neue Werk der Band ‚The Eels‘ mit dem Titel ‘The Cautionary Tales of Mark Oliver Everett’ hingewiesen, welche seit Jahren durch ihr einziges durchgehendes Mitglied und das Gesicht der Band Mark Oliver Everett, alias ‚E‘ repräsentiert wird.

In diesem Zusammenhang machte mich unser Stammleser und gelegentlicher Gastautor Helmut Junge auf den berühmten Vater von Mark Oliver Everett,  Physikers Hugh Everett III, den Begründers der Viele-Welten-Interpretation, aufmerksam.

Als ich dann entdeckt habe, dass es über das Leben des Musikers eine ursprünglich bereits im Jahre 2008 erschienene Biographie mit dem Namen „Things The Grandchildren Should Know“  zu lesen gab, welche vor ca. einem Jahr, im Januar 2013, unter dem Titel „Glückstage in der Hölle“ neu aufgelegt wurde, da war mein Interesse endgültig geweckt. Und das obwohl ich eigentlich kein großer Leser von Biographien bin. Aber diese spannende Kombination schien für mich auf Anhieb eine Ausnahme wert zu sein.

Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt!

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Echo: Folkwang-Rektor für Frei.Wild

Bild aus einem Frei-Wild Video
Bild aus einem Frei.Wild Video

Im vergangenen Jahr wurde die nationalistische Band Frei.Wild nach den Protesten zahlreicher Bands von der Echo-Verleihung  – einem Preis der Musikindustrie – ausgeladen. In diesem Jahr sind die Südtiroler wieder willkommen.

In einer Stellungnahme hat der Echo-Beirat heute kund getan, das Frei.Wild zur Echo-Verleihung am 27. März in Berlin eingeladen wird:

„Der ECHO Beirat hat nach langer und intensiver Diskussion und Abwägung aller Gesichtspunkte in seiner Sitzung am 19. Februar 2014 einstimmig beschlossen, dass die Künstler „Frei.Wild“ mit dem Album „Still“ nicht von einer Nominierung im Rahmen des „ECHO – Deutscher Musikpreis“ ausgeschlossen werden sollen.

Der ECHO Beirat hat die Künstler „Frei.Wild“ mit ihrem Tonträger „Still“ im aktuellen Gesamtkontext bewertet und ist zu dem Schluss gekommen, dass hier insgesamt die Grenze vom künstlerisch Vertretbaren zum gesellschaftlich völlig Unvertretbarem nicht überschritten sei. Er findet sich in seiner Auffassung bestätigt, da die aktuellen Tonaufnahmen der Künstler von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien nicht indiziert sind und auch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft für die Filmanteile des Produkts „Still“ eine Altersfreigabe ab 12 Jahren erteilt hat.“

Mitglied im Echo-Beirat ist auch Kurt Mehnert, der Rektor der Folkwang Universität der Künste  in Essen, unter deren Dach auch die Popakademie des Ruhrgebiets angesiedelt ist. Wer weiß, vielleicht erleben wir ja bald Frei.Wild als Gastdozenten.

Der BUND-Funktionär, die Atomwirtschaft und die Braunkohle

Dr. Thomas Krämerkämper vom BUND.
Dr. Thomas Krämerkämper vom BUND.

Im nördlichen Ruhrgebiet ist Thomas Krämerkämper bekannt. Das Vorstandsmitglied des Bundes für Umwelt und Naturschutz in NRW (BUND) hat sich dem Kampf gegen die Industrie verschrieben: Egal ob Datteln IV oder das geplante Gewerbegebiet Newpark – Krämerkämper ist vorne mit dabei, wenn Ökos, Wutbürger und Immobilienbesitzer gegen Großprojekte zu Felde ziehen. In seinem eigenen Unternehmen pflegt er indes enge Beziehungen zu Unternehmen aus der Atom- und Braunkohlebranche.

Thomas Krämerkämper ist einer der wichtigsten Aktivisten des  Bundes für Umwelt und Naturschutz in NRW (BUND) – er sitzt im Vorstand der Öko-Lobbyisten und ist vor allem im nördlichen Ruhrgebiet präsent: Ob es gegen das Eon-Kraftwerk Datteln IV, das Gewerbegebiet Newpark oder eine Umgehungsstraße geht – immer wenn es gilt Industrievorhaben zu kritisieren, ist Krämerkämper mit dabei. Als Inhaber und Geschäftsführer des Dortmunder IT-Unternehmens getit hat Krämerkämper allerdings ein entspanntes Verhältnis zur Industrie: Für RWE, den wohl wichtigsten Eon-Konkurrenten, betreut das Unternehmen unter anderem sämtliche E-Commerce-Aktivitäten. Auch für Evonik, noch immer an der Steag mit ihrem alten Kraftwerkspark beteiligt, ist getit aktiv – das getit sein Geld mit Dienstleistungen für Unternehmen verdient, die zur sonst vom Krämerkämper gescholtenen Kohlewirtschaft gehören, scheint ihn nicht weiter zu stören.

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EU lockert Daumenschrauben für Flughäfen

flughafen_do1„EU dreht Flughafen Geldhahn zu“, „Staatshilfen für Regionalflughäfen verboten“,  „EU kappt Beihilfen“ – so oder so kommentieren zahlreiche Medien die gestrigen Beschlüsse der EU-Kommission zu den Subventionen von Flughäfen. Ist die Entscheidung aus Brüssel tatsächlich eine schlechte Nachricht für defizitäre Flughäfen wie den in Dortmund? Eher nicht. Im Gegenteil. Geschäftsführer Udo Mager kann sich ein kleines Schlückchen auf den Beschluss gönnen.

Erstmal zu den Fakten: Ja, die EU hat beschlossen, dass Flughäfen ab 2024 eine schwarze Null schreiben müssen. Angesichts von jährlich bis zu 20 Millionen Euro Verlust am Dortmunder Airport klingt das nach einem Kraftakt. Flughafensprecher Sebastian Scheske spricht von großen Anstrengungen, die der Airport vor sich habe.

Flughafen-Gegner lachen sich ins Fäustchen, weil sie der Überzeugung sind, dass der Airport niemals von den Millionenverlusten runter kommen wird. Damit liegen sie vermutlich vollkommen richtig. Die Gegner träumen deshalb in Kommentaren der Online-Ausgabe der Ruhrnachrichten bereits von einer Schließung des Subventionslochs.

In Wahrheit ist das alles aber eine gute Nachricht für den Flughafen. Der Schampus kann aus dem Eisfach geholt werden. Hätte die EU die neuen Beihilfe-Vorschriften nicht verabschiedet, wäre es für Dortmund vermutlich teuer geworden. Brüssel hat nämlich bereits vor Jahren Verfahren gegen den Dortmunder Flughafen eingeleitet. Wegen unzulässiger staatlicher Beihilfen. Dem Airport bzw. der Stadt Dortmund drohte eine Millionenstrafe. Genauso wie zahlreichen anderen deutschen Flughäfen.

Diese Verfahren sind mit den neuen Richtlinien vom Tisch. Dortmund hat damit Millionen gespart. Genauso übrigens wie mehrere hundert andere Städte, denn die Wahrheit ist auch: 80% der knapp 500 Flughäfen in Europa machen Verluste. Nur andererorts wird das nicht so hoch gekocht wie in Dortmund.

Der Flughafen spart also nicht nur Geld durch die neue Richtlinie, nein, er bekommt sogar noch zehn Jahre Aufschub, um seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Hätte die EU dies nicht beschlossen, hätte er vielleicht schon morgen schwarze Zahlen schreiben müssen. Noch ein Grund für einen kräftigen Schluck aus der Pulle.

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Michael Zorc war als BVB-Sportdirektor nicht immer unumstritten

BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Quelle: Wikipedia: Foto: Christopher Neundorf Lizenz: CC-BY-3.0
BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Quelle: Wikipedia: Foto: Christopher Neundorf Lizenz: CC-BY-3.0

Am gestrigen Mittwoch konnte der BVB verkünden, dass der Vertrag mit Sportdirektor Michael Zorc vorzeitig bis Sommer 2019 verlängert wurde. Eine wahrlich gute Nachricht für alle BVB-Fans!

Auch ich habe mich gefreut das zu lesen, steht Michael Zorc doch seit Jahren für eine unaufgeregte, sehr erfolgreiche Arbeit auf dem Posten, passt er scheinbar perfekt zu Hans-Joachim Watzke und Jürgen Klopp. Soweit also alles prima.

Was mir an der gestrigen Berichterstattung über die Vertragsverlängerung jedoch auffiel: Inzwischen wird vielfach offenbar total vergessen, dass Michael Zorc längst nicht immer so unumstritten in seinem Job als Sportdirektor war.

Zorc war auch schon in der Verantwortung als der Verein vor ca. 10 Jahren durch unzählige Fehleinkäufe und Missmanagement der Finanzen kurz vor dem ‚Aus‘ stand.

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Rheinhausen ohne Hütte ist ein depressives Kaff…


Unser Gastautor Thomas Meiser erinnert an ein Konzert für den Erhalt des Stahlwerks in Rheinhausen. Heute würden bei der Nachricht, dass ein Stahlwerk schliesst, die Biosektkorken knallen…

20. Februar 1988. Legendäres Konzert während des Rheinhauser
Arbeitskampfes in der Kruppschen Walzwerkhalle.
Der WDR übertrug live in alle Kanäle.
Und selbst Andreas Frege von den Toten Hosen fühlte sich bemüssigt,
seinen Senf dazuzugeben.

Stahlarbeiterkampf in Rheinhausen? Ich bin in dem Kaff geboren. Und es
kamen seinerzeit jedwede Medien nach Rheinhausen, niemals hat die ARD
öfter einen Schauplatz in den Brennpunkt gerückt.

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