Lloyd Cole, Samstag, 30. November, 20.00 Uhr, Brotfabrik, Frankfurt
Waldorf-Kritiker: „Hamburg verletzt die Neutralitätspflicht!“
Anfang der Woche gab es in Hamburg eine Pressekonferenz. Worum ging es? Um den anthroposophischen Schulversuch – mit dem die Kinder im Stadtteil Wilhelmsburg „beglückt“ werden soll. Nicht alle finden dies gut. So auch der Bremer Lehrer und Skeptiker André Sebastiani (36). Die Ruhrbarone haben mit ihm über den Schulversuch und seinen Widerstand gesprochen.
Herr Sebastiani, Sie waren ja gegen den Schulversuch in Hamburg, haben Unterschriften dagegen gesammelt. Mit welchem Ergebnis?
Wir haben insgesamt 2.279 Unterschriften zusammen, darunter viele ehemalige Waldorflehrer und -schüler, die in den Kommentaren von ihren persönlichen Waldorferfahrungen berichtet haben. Das finde ich sehr beachtlich.
Dazu gibt es einen offenen Brief aller 22 namhaften Mitglieder des Wissenschaftsrates der GWUP, der mit Mitgliedern wie z.B. Prof. Edzard Ernst prominent besetzt ist.
SPD: Ausverkauf im Genossenshop – Poster „Kniefall“ nur noch 7,50 Euro!!!
Schnäppchenjäger aufgepasst: Die SPD hat die Preise gesenkt. Alles, aber auch wirklich alles muss raus aus dem 150Jahre SPD Imageshop. Den 150-Jahre-Porzellanbecher gibt es jetzt für schlappe 7,70 Euro – gekostet hat er mal 8,90. Toll auch der 150-Jahre-Salonwagen in der Spurweite HO (Märklin kompatibel!!!). Kostet nur noch 70 Euro und darf unter keinem roten Tannenbaum fehlen.
Das SPD Poster „Kniefall“ mit dem legendären Willy Brandt drauf wechselt schon für 7,50 Euro den Besitzer – hat mal kapitalistische 9,90 gekostet. Preisstabil ist noch das Helmut Schmidt Poster – natürlich mit Kippe!
Eusébio kommt zum BVB-Traditionsabend ins Borusseum
Vor inzwischen stolzen 50 Jahren stieg das legendäre Spiel in der ‚Roten Erde‘: Mit sage und schreibe 5:0 fegte Borussia Dortmund am 4. Dezember 1963 den portugiesischen Meister Benfica Lissabon aus dem Stadion und zog dank des Erfolgs gegen die damals stärkste Mannschaft der Welt ins Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister ein.
Aus diesem Anlass steigt genau 50 Jahre später, also am 04. Dezember 2013, ein BVB-Traditionsabend. Prominenter Ehrengast: Die portugiesische Fußball-Ikone Eusébio.
GroKo: „Vorwärts, vorwärts – Es wird den Menschen besser gehen“
Das Wahlergebnis von gut 25 Prozent war ein Tiefschlag. Wer hat damit gerechnet, nach diesem engagierten Wahlkampf? So viele Ehrenamtliche haben sich eingebracht, haben gearbeitet für die SPD und Peer Steinbrück. Trotzdem: 25 Prozent sind 25 Prozent. Das ist natürlich kein gutes Ergebnis, aber wir haben das Vertrauen von vielen Millionen Menschen erhalten. Dieses Vertrauen und auch das Vertrauen derer, die uns dieses Mal noch nicht wieder gewählt haben, dürfen wir nicht enttäuschen. Unser Gastautor Christian Soeder leitet den Beirat Netzpolitik der SPD Baden-Württemberg und ist Mitglied im Gesprächskreis Digitale Gesellschaft beim SPD-Parteivorstand.
Wir haben die Wahl nicht gewonnen. Aber Schwarz-Gelb auch nicht. FDP und AfD sind knapp gescheitert. Damit ist umzugehen.
Uns liegt jetzt ein ausgehandelter Koalitionsvertrag mit CDU und CSU vor. An den Verhandlungen war die komplette Führungsregie der SPD beteiligt, es war keine einsame Entscheidung von einer einzigen Person. Die Transparenz, mit der die Öffentlichkeit über die Zwischenergebnisse unterrichtet wurde, war vorbildlich. Entscheidend ist aber letztendlich das Ergebnis.
Was liegt uns nun also vor? Die SPD konnte sich hinsichtlich Mindestlohn quasi komplett durchsetzen. Zum 1.1.2015 wird es einen allgemeinen Mindestlohn in Deutschland von 8,50 Euro geben. Einige Ausnahmen tarifbedingter Natur sollen zum 1.1.2017 aufgehoben werden. Aufgemerkt: Das war der Wunsch des DGB und der Einzelgewerkschaften. Nicht umsonst will DGB-Chef und SPD-Mitglied Michael Sommer dem Koalitionsvertrag zustimmen.
Es ist nicht nur der Mindestlohn. Wir konnten auch Erleichterungen für Menschen erreichen, die ihr Leben lang hart körperlich gearbeitet haben. Wer 45 Jahre eingezahlt hat, inklusive Jahren der Arbeitslosigkeit, darf mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen. Das ist fair.
Die doppelte Staatsbürgerschaft kommt. Leider nicht für alle MigrantInnen, das ist wahr. Die CDU hat sich hier einem richtig modernen Staatsbürgerschaftsrecht verweigert. Und dennoch: Es ist nicht nichts, wenn junge Menschen sich bald nicht mehr zwischen Deutschland und dem Land ihrer Eltern entscheiden müssen. Der Optionszwang wird abgeschafft. Reicht uns das? Nein. Ist es ein Fortschritt? Aber ja.
Eine Menschheitsgeschichte – Verbrennungen im Schauspielhaus Dortmund
Liesbeth Coltof inszeniert einen packenden Familien-Krimi
Am kommenden Samstag, den 30. November, feiert das Stück Verbrennungen des frankokanadischen Autors Wajdi Mouawad Premiere im Schauspielhaus Dortmund. Das Stück erzählt eine berührende Familiengeschichte als kurzweiligen Krimi: Die Mutter Nawal hat ihren in Kanada aufgewachsenen Zwillingskindern Jeanne und Simon rätselhafte Aufträge hinterlassen. Sie sollen den tot geglaubten Vater und den unbekannten Bruder finden. Beide beginnen, im Land ihrer Mutter Nachforschungen über die Herkunft ihrer Mutter Nawal anzustellen. Immer tiefer tauchen sie in deren Leben ein, immer deutlicher wird Nawals Verwicklung in die Wirren eines Bürgerkrieges im Nahen Osten. Was die Zwillinge schließlich entdecken, ist eine erschütternde Wahrheit, die ihre eigene Identität in Scherben zerfallen lässt.
Bernhard Eder
Bernhard Eder, Freitag, 29. November, 19.30 Uhr, Subrosa, Dortmund
Left Boy
Scott Matthew
Scott Matthew, Donnerstag, 28. November, 20.00 Uhr, Grammatikoff, Duisburg
Bahnen auf dem Abstellgleis
Große Teile der Infrastruktur im schienengebundenen öffentlichen Straßenpersonenverkehr (ÖSPV) haben ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer erreicht beziehungsweise überschritten. Unser Gastautor Frank Heidenreich ist CDU-Ratsherr in Duisburg und Mitglied des VRR-Verwaltungsrates.
Diese Infrastruktur im ÖSPV wurde Anfang der 70er Jahre aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) geschaffen und betrifft Straßen- und U-Bahnen der kommunalen Verkehrsunternehmen. Als Neuinvestitionen wurden die Schienenwege aus Bundes- und Landesfinanzierungsprogrammen mit bis zu 90 Prozent gefördert. Der Erhalt der Gleisanlagen ist von Bund und Ländern allerdings weitestgehend aus Förderprogrammen ausgeklammert worden. Die Kommunen wurden mit der Bestandspflege allein gelassen und leiden zudem unter teils selbstverschuldeten Prestigeobjekten, die für die Städte die Situation noch einmal verschärfen. Auf sich alleine gestellt, können die Kommunen die anstehenden Bestandsinvestitionen in die wichtige Infrastruktur nicht stemmen.
Eine weitere Lücke bei der Finanzierung der Bestandspflege klafft im Bereich des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). Die Förderung des Neu- oder Ausbaus von SPNV-Infrastruktur erfolgt unter anderem aus Mitteln nach dem Regionalisierungsgesetz des Bundes – die öffentliche Finanzierung ist über die so genannten Regionalisierungsmittel geregelt. Doch die Entwicklung der Infrastrukturentgelte für den SPNV in den vergangenen Jahren hat eine erhebliche Schieflage entstehen lassen. Während die Regionalisierungsmittel bundesweit zwischen 2000 und 2011 nur um gut fünf Prozent gestiegen sind, haben sich die Trassen- und Stationspreise um fast 40 Prozent verteuert und machen mittlerweile gut 50 Prozent der Gesamtkosten aus. Die Deutsche Bahn hat gleichzeitig über ihre Sparten „DB Netz“ und „DB Station und Service“ die daraus resultierenden Gewinne nicht in angemessener und ausreichender Weise in den Netzausbau und Netzerhalt reinvestiert.