Die Ruhr Nachrichten werden noch in diesem Sommer für vier Wochen ein Büro in der Nordstadt eröffnen.
Ziel des Projekts sei es, sagte Philipp Ostrop, der Redaktionsleiter der Dortmunder Ruhr Nachrichten, auf der Jahrestagung des Netzwerks Recherche in Hamburg, künftig nicht mehr nur über sondern, aus der Nordstadt zu berichten.
Bislang sei es zu häufig so gewesen, dass die Reporter für einen Termin in das Quartier gefahren seien und dann sofort wieder in die Innenstadt zurück gefahren seien.
Die NPD agitiert für Ökolandbau, gegen Gentechnik und Massentierhaltung. »Autonome Nationalisten« wenden sich gegen Schweinemastbetriebe, sind Vegetarier und gründen eine Arbeitsgruppe Tierrechte. In Mecklenburg-Vorpommern und Niederbayern siedeln Neonazis auf dem Land und präsentieren sich als Ökobauern. Es mag verwundern, dass Braune auf grün machen. Dem liegt ein Missverständnis zugrunde: »Öko« ist nicht per se links, sondern hat antisemitische, rassistische und esoterische Wurzeln, umgekehrt sind braungrüne Vorstellungen im linken Spektrum durchaus verbreitet. Von unserem Gastautor Peter Bierl/Antifainfoblatt
Die Umweltbewegung startete in Deutschland als Lebensreform in der Wilhelminischen Ära. Ihr sind Reformpädagogik, Wandervogel und Gartenstadtbewegung, die Anthroposophie Rudolf Steiners mit ihrer Wurzelrassenlehre und die Zinslehre Silvio Gesells zuzurechnen. Eine rasante Industrialisierung speiste diese bürgerliche Protestbewegung. Wie den Völkischen galt Teilen der Umweltschützer die Stadt als Grab einer »weißen Rasse«, Brutstätte von Sozialdemokratie und Frauenbewegung, Sitz der Intelligenz und des Mammons, beherrscht von Juden. Der Schriftsteller Hermann Löns erklärte, »dass Naturschutz gleichbedeutend mit Rassenschutz« sei. Dem Musik-Professor Ernst Rudorff missfiel, dass Frauen und Juden den Gründungsaufruf für den Deutschen Bund Heimatschutz (1904), die erste Umweltorganisation, unterzeichneten; lenkte aber wegen der »jüdischen Presse« ein.
Die Lebensreformbewegung propagierte gesunde Ernährung, Heilkunde und Rassenhygiene, kämpfte gegen Alkohol und Nikotin, predigte Tierschutz, Vegetarismus und »nordische Freikörperkultur«. Ihr dritter Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus beinhaltete einen agrarisch-handwerklichen »fairen« Kleinkapitalismus, vorzugsweise in ländlichen Siedlungen und mit zinsfreiem Geld, womit sich eine Verbindung zu proudhonistischen und esoterischen Anarchisten ergab.
Eine Erfolgsgeschichte lieferte die Obstbaugenossenschaft Eden, 1895 westlich von Oranienburg bei Berlin auf 150 Morgen1 Land gegründet. Die Genossen erfanden »Pflanzenfleisch« als Vorläufer der Grünkernbulette und verkauften Säfte und Marmeladen aus Obst an Reformhäuser. In einem Programmheft hieß es 1917: Zum
Auf der 13. Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche an diesem Wochenende in Hamburg hielt der Spiegel-Redakteur Cordt Schnibben ein Referat über die Zukunft des Journalismus. Er beschrieb darin die dramatischen Verluste klassischer Medien an Lesern und Anzeigen und plädiert für eine Offenheit gegenüber neuen Erzählformen und unterschiedlichen Erlösmodellen. Und er spricht sich dafür aus, das Journalisten unternehmerischer denken müssen, denn die Zukunft des Journalismus will re nicht den Verlegern überlassen.
Heute Nacht wurde in Istanbul der besetze Gezi-Park am Taksim-Platz geräumt. Übereinstimmenden Medienberichten nach ging die Polizei dabei brutal gegen die Demonstranten vor. Als Reaktion auf die brutale Räumung wird es heute in Deutschland Demonstrationen gegen die Räumung des Parks und die autoritäre Politik des Erdogan-Regimes:
Der Gezi-Park ist nicht nur ein schöner Fleck im Herzen von Istanbul. Er ist auch einer der wenigen Grünflächen im Stadtinneren. Als den Istanbuler Bürgerinnen und Bürgern bewusst wurde, dass der Gezi-Park einem Einkaufszentrum weichen sollte, haben sie den Park am 28. Mai besetzt und den direkt daneben liegenden Taksim-Platz gleich mit. Zunächst hat die Polizei mit unverhältnismäßiger Gewalt auf die Proteste reagiert. Am letzen Wochenende (8./9. Juni) hatte sich die Polizei völlig zurückgezogen gehabt. Am Montag hat sie dann mit Tränengas und Wasserwerfern den Taksim-Platz geräumt. Allerdings hat die Polizei den Gezi-Park bisher nicht geräumt. Von unserem Gastautor Jürgen Klute.
Der türkische Premierminister Erdogan verhält sich ähnlich schwankend. Zunächst hat er versucht, die Ausschreitungen der Polizei einzudämmen. Dann hat er die protestierenden Bürgerinnen und Bürger als Gesindel bezeichnet, mit dem er nicht zu verhandeln gedenkt. Mittlerweile hat sich in Ankara mit Künstlern, Wissenschaftlern und Publizisten gesprochen. In diesem Gespräch hat er sogar ein Referendum über die Zukunft des Gezi-Parks ins Gespräch gebracht.
Der Funke, der in Istanbul entflammt ist, ist zudem in kürzester Zeit auf andere Städte wie Ankara und Izmir übergesprungen.
Offensichtlich ist die Türkei mitten in einem tiefgreifenden Umbruch.
Als die Türkei 1999 Beitrittskandidat zu EU wurde, hat sie die so genannten Kopenhagener Kriterien unterzeichnen müssen. Damit hat sich die Türkei zu einer umfassenden Demokratisierung verpflichtet als Bedingung für die endgültige Aufnahme in die EU. Sei 2005 haben die
Den Kneipen im Land laufen die Gäste weg, es gibt Ärger mit Anwohnern – das von Grün-Rot in NRW beschlossene und am 1. Mai in Kraft getretene Rauchverbot zeigt Wirkung: Es vernichtet soziale Räume und Existenzen. Morgen gehen die Gegner des Gesetzes in Düsseldorf auf die Straße.
Wirte und Gäste, unterstützt von den Piraten in NRW und FDP Landtagsabgeordneten, gehen morgen in Düsseldorf gegen das Rauchverbot in Nordrhein-Westfalen auf die Straße. NRW hat neben Bayern das radikalste Rauchverbot in ganz Deutschland – in allen anderen Ländern gelten liberalere Regelungen. Das Gesetz wurde von SPD und Grünen im Landtag gegen die Stimmen von CDU, Piraten und FPD durchgesetzt und hatte nur eine Mehrheit, weil 18 SPD-Landtagsabgeordnete per Fraktionszwang gezwungen wurden der autoritären Regelung zu folgen.