DFB-Elf: Pfiffe für Manuel Neuer in Nürnberg – Na und?
Bundestrainer Joachim Löw echauffierte sich, wie man ausführlich hören und lesen durfte, also gestern mächtig über die Pfiffe gegen Torhüter Manuel Neuer, welche diesem nach seinem krassen Fehler zum 1:3-Anschlußtor der Kasachen im Länderspiel in Nürnberg entgegenschlugen.
Schon während der Begegnung konnte man das Unverständnis des Coaches über die hämische Reaktion vieler Fans gegenüber dem ‚eigenen‘ Torwart förmlich sehen.
Nach dem Spiel wurde er in Interviews dann auch verbal sehr deutlich: „Der Fehler ist passiert, das muss man ihm ankreiden. Was ich nicht gut finde, ist dass das Publikum ihn dann auspfeift. Er ist Torhüter der Nationalmannschaft, hat in den letzten Jahren hervorragende Leistungen gebracht. Aber wenn er einen Fehler gemacht hat, muss man nicht die ganze Zeit pfeifen. Dass er für den Rest des Spiels durch das Publikum mit Ironie begleitet wird, finde ich unsportlich.“
Diese damit zur Schau gestellte Dünnhäutigkeit des Bundestrainers vermag ich allerdings so nicht zu teilen. Solche Unmutsbezeugungen der Fans mögen für ihn als verantwortlichen Trainer im Einzelfall zwar nur schwer nachvollziehbar sein, Missfallensbekundungen gegenüber einzelnen Spielern sind allerdings das gute Recht der Fans.
Karfreitag – Was alles verboten ist…
Right to Party? Nicht am Karfreitag. Auch wenn das für die meisten Menschen mittlerweile der Freitag vor dem Sonntag mit dem Osterhasen ist, gelten weiterhin strikte Regeln und die Stadt will sie durchsetzen, denn auch in Dortmund gilt: Nichts macht der Staat so gerne wie verbieten:
Das Ordnungsamt der Stadt Dortmund bittet zu beachten, dass aufgrund des Gesetzes über die Sonn- und Feiertage der Karfreitag, 29.03.2013, als stiller Feiertag geschützt ist.
An diesem stillen Feiertag sind von 00.00 Uhr bis zum nächsten Tag 06.00 Uhr zusätzlich zum allgemeinen Sonn- und Feiertagsschutz verboten:
1. Märkte, gewerbliche Ausstellungen u.ä. Veranstaltungen (Großmärkte bis zum nächsten Tag 03.00 Uhr),
2. sportliche u.ä. Veranstaltungen einschließlich Pferderennen und -leistungsschauen sowie Zirkusveranstaltungen, Volksfeste und der Betrieb von Freizeitanlagen, soweit dort tänzerische oder
artistische Darbietungen angeboten werden,
Manni Breuckmann und Ben Redelings
Manni Breuckmann und Ben Redelings: Bundesliga – 50 unvergessliche Jahre in 90 amüsanten Minuten, Donnerstag, 20.00 Uhr, Goldsaal-Westfalenhalle
Pro NRW bürgert sich aus
Vor kurzem haben wir an dieser Stelle über die Kampagne „Gesicht zeigen!“ berichtet. Es ging darum, dass Prominente auf Plakaten abgedruckt wurden, auf denen dann Sätze standen wie: „Ich bin Jude – Wenn du was gegen Juden hast“. Nun hat sich Pro NRW entblödet, die Kampagne zu adaptieren – schließlich lautete ein Slogan des Originals „Ich bin Türke – Wenn du was gegen Türken hast“. Das gleiche gibt’s dann nochmal mit „Muslima“. Geht natürlich gar nicht, dachte sich Pro NRW und forderte Anhänger und Sympathisanten via Facebook auf, Fotos einzusenden. Darunter wird dann der Satz „Ich bin Deutscher – Wenn du was gegen Deutsche hast“, gesetzt. Etwa so, wie dieser nette Herr im Nazi-T-Shirt:
So sinnfrei die Original-Aktion auch war: Pro NRW hat sie nicht verstanden. Der Clou liegt darin, dass sich Menschen, die nicht zu einer diskriminierten Gruppe gehören, sich mit dieser solidarisieren. Sie gehören aber eben nicht dazu. Findet keine Diskriminierung mehr statt, wird auch dieses Ausleihen der Identität einer Gruppe obsolet. Man nimmt seine alte Identität wieder an. Wenn „du“ also z.B. nichts gegen Juden hast, ist Ulrich Wickert auch kein Jude mehr.
Gemünzt auf die Pro NRW-Version wird es nun restlos gaga. Was will uns die Partei damit sagen? Wenn man nichts gegen Deutsche hat, sind auch die Menschen auf den Pro NRW-Fotos plötzlich keine Deutschen mehr – oder wie? Das passt wohl eher nicht zum Selbstbild des stolzen Nationalisten. Andererseits ist es sehr zuvorkommend, dass die rechte Splitterpartei sich und ihren Anhang auf diesem Wege quasi selbst ausbürgert.
Schorsch Kamerun
Schorsch Kamerun, Donnerstag, 28. März, 20.00 Uhr, King Georg, Köln
Superior-Session Bochum: Get ready for the Challenge!
Auch im April wird es in Bochum-City wieder eine Superior-Session geben. Der Open Mic Stammtisch im Pott hat seine Kinderschuhe verlassen und ist auf dem besten Weg, eine feste Größe in der Ruhrpott-Kulturszene zu werden. Nach bisher drei sehr erfolgreichen Sessions steuert das Team kommenden Monat einen ganz speziellen Hafen an: Die End of the Weak-Challenge. Wer denkt, dass es sich dabei um ein herkömmliches Battle à la „8 Mile“ handelt, irrt. Wer gewinnt, reist zur Weltmeisterschaft.
Ursprünglich war die Idee, neben dem Open Mic auf jeder Veranstaltung einen lokalen Künstler einzuladen, der eine Live-Show macht. Denn eine Session ist eben auch eine Jam. Im April wird aus der Jam bzw. Session eine Challenge, ein Wettbewerb darum, welche Rapperin oder welcher Rapper im Pott die Hosen an hat. Nun gibt es solche Wettbewerbe schon lange. Spätestens seit dem Eminem-Film „8 Mile“, in dem dieser einen Rapper spielt, der zu Eins-gegen-Eins-Battles antritt, sind sie schwer angesagt. Doch mit der End of the Weak-Challenge (EOW) wird das revolutioniert.
Was ist guter Rap? Die EOW-Gründer haben sich auf die Fahnen geschrieben, die Antwort auf diese Frage quasi empirisch zu ermitteln
Gesucht: Bochum, 3 Zimmer, 600 Euro
Die Leute vom Rottstr5-Theater suchen ein Büro, Patrick Joswig & Karo Schnelle auch und ein paar Freunde von mir und ich möchten gerne einen kleinen Salon haben, wo man sich ab und an trifft, unterhalten und ein Getränk zu sich nehmen kann. Wir suchen also ein Büro mit drei Räumen, möglichst im oder in der Nähe des Bermudadreiecks in Bochum. Alles inklusive wollen wir nicht mehr als 600 Euro im Monat zahlen. Wir sind nett, lustig und zahlen unsere Rechnungen. Wir sind Raucher und würden die Räume gerne ab dem 1. Mai beziehen, muss aber nicht sein – wenn was nettes später frei wird, können wir auch damit leben. Wer was hat oder weiß, bitte bei uns, der Rottstraße oder bei Fluchthafen Film melden.
Die Mutter aller Schlachten der Öko-Panikmacher
Für Panikmacher läuft es gerade nicht gut: Die Erderwärmung kommt nicht richtig voran, ein paar Leute warnen sogar vor einen neuen Eiszeit und die Internationale Energieagentur geht durch die Einführung unkonventioneller Fördermethoden von neuen, großen und abbaubaren Mengen Gas und Öl aus. Eine Meldung der Energy Watch Group hielt gestern gegen den neuen Optimismus.
Mit dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ hat der Club of Rome 1972 eine Art Bibel der Öko-Bewegung vorgelegt. Das Mantra: Öl, Gas und Kohle werden knapp, das mit dem Wirtschaftswachstum geht nicht mehr so weiter, der Kapitalismus stösst an seine natürlich Grenzen, wir müssen umkehren. Für viele der damals gerade mit diversen Revolten gescheiterten 68er eine frohe Botschaft: Das Ende des Kapitalismus stand also doch bevor, dass die Gründe dafür nicht aus dem Marxismus sondern der tendenziell rechten Öko-Ecke kamen, war da kaum mehr als ein Schönheitsfehler.
Heirs + Ascethic + Atomic Neon
Heirs + Ascethic + Atomic Neon, Mittwoch, 20.00 Uhr, FZW