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Fortuna-Aufstieg: Kommt mal runter

Um eins klarzustellen: Ich mag weder Fortuna noch Düsseldorf und auch meine Begeisterung für Fußball hällt sich in engen Grenzen. Aber als ich gestern via Facebook mitbekam, dass beim Aufstiegsspiel Düsseldorf vs. Berlin Theater war, hab ich trotzdem schnell den Fernseher eingeschaltet. Was sah ich? Chaos. Sah ich Mord und Todschlag? Wurden Nazi-Parolen geschriehen? Nein. Ich sah Fußballfans, die zu blöd waren, den Schlusspfiff abzuwarten und zu früh das Spielfeld stürmten. Ein paar Bengalos, irritierte Spieler und Trainer, Polizeibeamte, die die Situation ziemlich schnell wieder im Griff hatten. Wenn das schon ein Skandal ist, der drohende Untergang des Abendlandes, dann leben wir in einer Welt ohne große Sorgen. Ein paar Fans rasteten aus – beim Fußball.  Aber sie blieben friedlich. Sie hielten sich nicht an die Regeln, hatten ihre Gefühle nicht im Griff, waren nicht diszipliniert. Das alles sind Zeichen von Leidenschaft. Und die gehört, nach allem was ich so gelesen und gehört habe, wohl zum Fußball dazu. Gewalt nicht – aber Gewalt gab es gestern nicht. Von Verletzten habe ich jedenfalls nichts gelesen.  Von da an: Kommt alle mal runter. Das was gestern passiert ist, wäre vor 20 oder 30 Jahren nicht mehr als eine Posse gewesen: Fans gefährden den Aufstieg ihrer Mannschaft, weil sie vor dem Spielende das Feld stürmen. Sind eben Fans – das Wort leitet sich bekanntlich von Fanatiker und nicht von „besonnener Anhänger“ ab. Niemand braucht neue, härtere Gesetze. Wer solche Szenen „nie wieder“  erleben will, soll zum Golf gehen. Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen.

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