Kraftwerk Lünen: Trianel widerspricht Stilllegungsaussagen von Reiner Priggen

Das  ‚2014 Top Plant‘. Foto: Robin Patzwaldt
Das ‚2014 Top Plant‘. Foto: Robin Patzwaldt

Ein Bericht des WDR-Magazins ‚Westpol‘ vom Sonntag, in dem Reiner Priggen von den NRW-Grünen im Landtag bei einem Interview verlautbarte, dass Trianel sein erst kürzlich in Betrieb gegangenes Kraftwerk in Lünen nun wieder ‚einmotten‘ bzw. stilllegen würde, sorgte seither für Diskussionen in der betroffenen Region.
Priggen, seit Jahren ein engagierter und lautstarker Gegner der Kohleverstromung in NRW, hatte in dem Bericht zudem betont, dass niemand die Kohle jetzt mehr stützen könne. Die Betreiber von Kohlekraftwerken, welche erst 2007 in Planung bzw. Bau gegangen seien, würden nun den eigenen Fehler bitter beklagen, so Priggen in Düsseldorf.

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Bochum ist nicht Detroit

Manchmal muss man die Karre tiefer legen
Manchmal muss man die Karre tiefer legen


Das wars: Die Opel-Produktion in Bochum ist nach über 50 Jahren beendet. Der größte industrielle Erfolg des Ruhrgebiets im Strukturwandel  ist Geschichte. Trotzdem ist Bochum nicht Detroit. Leider.

Vor ein paar Monaten lief in  Bochum ein Festival unter dem Titel: This is not Detroit. Es sollte eine trotzige Antwort auf das Ende der Opel-Produktion in Bochum sein, ein Signal, das man sich zu anderen Ufern aufmacht. Es war viel die Rede von postindustrieller Gesellschaft, von Schrumpfung und davon, dass es ja nett ist wieder etwas Gemüse selbst anzubauen. Also nicht viel mehr als aufgewärmtes Hipster-Gerede. Allein das Festival zeigte, das Bochum nicht Detroit ist. Leider.

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Verliert Bochum die Annington-Zentrale?

Hauptverwaltung der Deutsche Annington, Bochum Foto: Maschinenjunge Lizenz: CC BY-SA 3.0
Hauptverwaltung der Deutsche Annington, Bochum Foto: Maschinenjunge Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das Immobilienunternehmen Deutsche-Annington übernimmt seinen Wettbewerber GAGFAH aus Mülheim. Der gewachsene Konzern sucht einen neuen Standort für seine Zentrale. 

Durch die Übernahme der GAGFAH durch die Deutsche Annington entsteht ein Immobilienriese mit  rund 350.000 Wohnungen, in denen eine gute Million Menschen leben. Die sind nicht immer zufrieden: Sowohl Annington als auch GAGFAH haben als Vermieter einen – milde ausgedrückt – durchwachsenen Ruf.

Beide Konzerne haben im Ruhrgebiet ihre Zentralen: Die Annington in Bochum, GAGFAH in Mülheim. Das könnte sich ändern – das neue Unternehmen sucht nach Angaben von Spiegel-Online einen neuen Standort:

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Eon: Der hohe Preis der Energiewende

Die E.On-Kraftwerksbaustelle 'Datteln 4' im Frühsommer 2011. Foto Robin Patzwaldt
Die E.On-Kraftwerksbaustelle ‚Datteln 4‘ im Frühsommer 2011. Foto Robin Patzwaldt


Der Energiekonzern Eon wird aufgespalten. Je ein eigener Bereich wird sich um konventionelle und erneuerbare Energien kümmern. Arbeitsplätze und technologisches Know-How werden verloren gehen.

Die Energiewende hat ihr bislang größtes Opfer gefordert: Der Energiekonzern Eon wird sein Kohle, Gas und Kernenergie-Geschäft in eine eigene Gesellschaft aufspalten. Die Risiken der Rückstellungen der Kernkraftwerke und wegbrechende Gewinne im Bereich Gas und Kohle sowie Probleme in ausländische Märkten sind die Ursache für den atemberaubenden Niedergang des Unternehmens. Der Ausstieg aus der Kernenergie und die Subventionierung der Erneuerbaren Energien haben das traditionelle Geschäftsmodell von Eon zerstört. Kern-Eon, von den heute großen Energiekonzernen heute schon der mit dem größten Anteil an Erneuerbaren Energien, setzt künftig komplett auf Services und das Abgreifen von

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Die Fußball-Bundesliga zerbricht vor unser aller Augen!

Die Arena in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps
Die Arena in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps

Wie groß die Unterschiede u.a. zwischen den beiden führenden Revierclubs FC Schalke 04 und Borussia Dortmund zum Ligaprimus FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga aktuell auf fast allen Ebenen sind, das konnte man in dieser Woche auch schon anhand der jüngsten Jahreshauptversammlung in München mal wieder hautnah miterleben.
Die Bayern legten dort am vergangenen Freitag nämlich neue, sehr beeindruckende Rekordzahlen vor: Der Klub steigerte seinen Umsatz dabei erstmals auf über eine halbe Milliarde Euro und ist mit nun über 251.000 Mitgliedern zudem die neue Nummer 1 in der Welt.
Die nationale Konkurrenz aus dem Revier ist für die Münchner somit längst kein wirklicher Maßstab mehr. Der FC Bayern hat 2013/2014 damit mehr umgesetzt als Borussia Dortmund (ca. 260 Millionen Euro) und Schalke 04 (ca. 207 Mio.) zusammen.
Nimmt man den aktuellen sportlichen Abstand noch dazu, dann erahnt man langsam, warum es für alle Clubs auf Dauer kaum möglich sein dürfte diesen eklatanten Abstand wieder etwas zu verringern, geschweige denn die Bayern irgendwann in der Zukunft mal zu überholen.

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Kreativwirtschaft: Einige Nachbemerkungen zum ‚Auftakt‘ vom 26.11.

(von links nach rechts): Dr. Olaf Arndt, Josef Hovenjürgen MdL, OB Sören Link, Brigitte Pavetic, Rasmus C. Beck, Minister Garrelt Duin, Prof. Dieter Gorny Foto: WMR
(von links nach rechts): Dr. Olaf Arndt, Josef Hovenjürgen MdL, OB Sören Link, Brigitte Pavetic, Rasmus C. Beck, Minister Garrelt Duin, Prof. Dieter Gorny Foto: WMR


Warum nur fällt mir bei den großen, ruhrgebietsweiten Veranstaltungen zur Entwicklung der Kreativwirtschaft immer wieder das Märchen von „des Kaisers neue Kleider“ ein? Unser Gastautor Dieter Wagner ist Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung des Ennepe-Ruhr Kreises.

Da wartet zu Beginn der Veranstaltung der Gutachter der Prognos AG mit niederschmetternden Zahlen auf: Die Kreativwirtschaft des Ruhrgebiets landet bei Umsatz, Erwerbstätigen und Bruttowertschöpfung im Vergleich weit hinter den Werten von NRW und Deutschland – z.T. sogar mit gegenläufigem negativen Trend – doch die Protagonisten auf der Bühne sehen sich unbeirrt auf Augenhöhe mit Amsterdam, London etc. und feiern sich bzw. die Kreativwirtschaft des Ruhrgebiets ausgiebig. Um in Andersens Märchenbild zu bleiben: Man steht splitternackt auf der Bühne und lässt über Stunden seine tollen Klamotten feiern. Geht’s noch?

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Umstrittenes Vertragsverhältnis zwischen dem FC Schalke 04 und Viagogo gehört der Geschichte an

Ein Schalke-Bus. Foto: Michael Kamps
Ein Schalke-Bus. Foto: Michael Kamps

Es war lange Zeit für viele Fans des FC Schalke 04 ein großes Ärgernis. Nun ist es, wie der Verein auf seiner Homepage aktuell mitteilt, offiziell beendet: Das Vertragsverhältnis des Gelsenkirchener Fußballclubs mit der Viagogo AG, einem bei Fans aufgrund seiner hohen Preise umstrittener Kartenhändlers, gehört nun endgültig der Geschichte an.

Der im Dezember 2012 geschlossene Vertrag zwischen den beiden ehemaligen Partnern wurde nach Schiedsgerichtsspruch zum 01. Juli 2013 für beendet erklärt. Viagogo hat damit keine Ansprüche mehr gegen den Verein.

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IFPI-Bericht „Investing In Music 2014“ – Die Plattenfirma ein starker Partner

Investing In Music 2014 - screenshot
Investing In Music 2014 – screenshot

Straßburg/London/Berlin 4.3 Milliarden US Dollar wendeten Plattenfirmen 2013 für Artist & Repertoire (A&R) sowie Marketing auf, erfuhren Abgeordnete des EU-Parlaments auf einem Empfang der „Friends for Music“ in Straßburg. Von 2011 auf 2013 stieg damit der Prozentsatz des Einkommens, das von der Industrie reinvestiert wird, von 26 auf jetzt 27%. – Beeindruckend.

Ob Plácido Domingo, Vorsitzender des Weltverbandes der Tonträgerindustrie (International Federation of the Phonographic Industry = IFPI), auch dazu sagte, dass damit der Aufwand für A&R und Marketing letztes Jahr tatsächlich um 200 Millionen US Dollar niedriger ausfiel als noch in 2011? Das steht nämlich nicht im Bericht von IFPI und WIN – Worldwide Independent Network, dem Verband der unabhängigen Musikunternehmen, der im 2-Jahresturnus veröffentlicht wird, und den der Star-Tenor gestern vorstellte.[I]

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Kommunal-Soli: Haushalts-Rebellen trafen sich zum finalen Abschluss der Klageschrift

SparschweinAm Montag wurde in der Landeshauptstadt Düsseldorf auf einem Treffen die Klageschrift gegen den Kommunalsoli von den rebellierenden Kommunen endgültig festgezurrt. Die Formulierung der Klageschrift wurde von der mittlerweile von 49 auf 66 Kommunen angeschwollenen Gruppe ausformuliert – der Hammer für die gemeinsame Klage gegen den „Stärkungspakt Stadtfinanzen“ der rot-grünen Landesregierung ist gefallen. Solidarität ist zwar eine gute Sache, doch sehen immer mehr NRW-Städte die zusätzliche Abgabe an ärmere Kommunen nicht nur als ungerecht, sondern sogar als verfassungswidrig an. Die gerichtliche Auseinandersetzung lohnt sich möglicherweise, denn bei dem Soli geht es nicht um ‚peanuts‘, sondern um eine Umlage von insgesamt 91 Mio. Euro, die vom Rhein unter anderem an die Ruhr fließen soll. Die so genannten Geberkommunen wollen das nicht klaglos mitmachen. Ziel ist, die Klage noch im Dezember diesen Jahres dem Verfassungsgerichtshof in Münster vorzulegen – es wird also ernst.

Die Klageschrift der widerspenstigen Kommunen ist kein polemisches Pamphlet oder Ergebnis eines Verteilungskampfes, sondern beruht auf zwei fundierten Gutachten. Zusätzlich zu einer juristischen Einschätzung holten die Kläger für eine finanzwissenschaftliche Bewertung die anerkannte Expertin für Kommunalfinanzen, Prof. Dr. Gisela Färber ins Boot. Sie lehrt an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer am Lehrstuhl für Wirtschaftliche Staatswissenschaften und war Anfang 2000 Mitglied der „Rürup-Kommission“.

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