Abbildung: Visual Capitalist Lizenz: Copyright. Eine Vergrößerung der Grafik findet ihr hier
Visual Capitalist hat vor wenigen Tagen einen Artikel mit einer beeindruckenden Grafik veröffentlicht. Es geht darum, in welchen Ländern wie viele Patente angemeldet wurden. China führt auf 29 Feldern, die USA auf vier und Japan auf drei. Deutschland und kein einziges europäisches Land ist auch nur auf einem einzigen Feld führend: Ob Computer Technologie, Maschinenbau und Medizin – Europa und auch Deutschland sind vollkommen
Dieser Artikel ist alt. Vor fast zehn Jahren habe ich ihn hier auf dem Blog veröffentlicht. Aber wegen der Debatte um den Verkauf des Heizungsherstellers Viessmann und den Versprechungen der Bundesregierung auf einen grünen Aufschwung kann er noch einmal aus dem Archiv geholt werden. Das Milieu, dass ich damals zum Gespräch im Gelsenkirchener Wissenschaftspark getroffen habe, ist heute an der Macht und bestimmt entscheidend die Politik. Entweder als Staatssekretär wie Patrick Graichen oder als mächtige Lobbyisten über die Mercator Stiftung oder die European Climate Foundation. Es sind Ideologen, die keinen Bezug zur wirtschaftlichen Wirklichkeit. Das war damals so und hat sich seitdem nicht verändert. Nur das heute die Wasserstofftechnologie der neue Hype im Ruhrgebiet ist, der die Subventionen sichern soll.
Sonnenuntergang in Gelsenkirchen
Gelsenkirchen wollte sich als Solarstadt neu erfinden. Die großen Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Nun verschwindet endgültig auch der Name Solarstadt.
Die blauen Solarzellen an der Fassade schimmern in der Frühlingssonne, doch den Parkplatz erobern langsam die Disteln und Brennnesseln. Ein Arbeiter von der benachbarten Glasfabrik kommt ab und an aufs Gelände um den Strom abzulesen. „Schade, dass das nichts wurde. Ich denk mal, dass das eigentlich unsere Zukunft ist.“ Doch die Zukunft ist hier schon lange Vergangenheit. Die Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen Rotthausen ist seit fast zehn Jahren geschlossen.
Eine Studie der Universität Jena zeigt auf, dass Wähler in Regionen, die langfristig wirtschaftlich abgestiegen sind, überdurchschnittlich oft bei Wahlen ihre Stimme der AfD geben. Was bedeutet das, wenn ein ganzes Land wirtschaftlich an Bedeutung verliert?
Im Oktober veröffentlichten Maria Greve, Michael Frisch und Michael Wyrwich von der Universität Jena im Journal of Regional Science die Ergebnisse ihrer Studie: „Langfristiger Niedergang von Regionen und Aufstieg des Populismus: Der Fall Deutschland“ Sie untersuchten dabei die Auswirkungen von langfristigen wirtschaftlichen Entwicklungen auf das heutige Wahlverhalten. Ihr Ergebnis: In Regionen, die vor 90 Jahren zu den reichsten
Sitz des RWE Konzerns im Nordviertel in Essen Foto: Matthias Müller Lizenz: CC-0 1.0
RWE feiert Jubiläum: Am 25. April 1898 wurde in Essen die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG als lokales Stadtwerk gegründet. 125 Jahre später ist RWE nicht nur Deutschlands größter Stromerzeuger, sondern auch
Proteste von Klimaaktivisten am 18.9.21 im Berliner Tiergarten. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Als ehemaligem ‚Grünen‘ sind mir viele Anliegen der Klima-Aktivisten, trotz meiner inzwischen recht ausgeprägten Vorbehalte gegen die Partei ‚Bündnis 90/Die Grünen‘, die am Ende auch zu meinem Parteiaustritt im Jahre 2012 geführt haben, wohl noch immer wesentlich näher als vielen anderen Autoren dieses Blogs. Und doch machen mich Bilder, wie sie uns heute wieder einmal aus Berlin erreichen, extrem wütend.
Sich für mehr Klimaschutz und umweltfreundliches Verhalten einzusetzen, halte ich grundsätzlich für völlig richtig und auch für dringend geboten. Was sich aber zum Beispiel die Vertreter der ‚Letzten Generation‘ in diesen Tagen rausnehmen ist völlig inakzeptabel und wirkt in Bezug auf deren Ziele auch kontraproduktiv. Viel ungeschickter und unverschämter geht es nicht, wird hier doch nicht nur das Leben von Unbeteiligten auf für mich nicht akzeptable Art in Mitleidenschaft gezogen, spaltet es die Gesellschaft doch auch, auf kontraproduktive Weise.
Die Sonnenblume, das Symbol einer tristen Zukunft Foto: Shahzaib Damn Cruze Lizenz: CC BY-SA 4.0
Lange Zeit erweckten Unternehmen, Gewerkschaften und Verbände den Eindruck, als ginge es ihnen nur noch darum, bei einem Greta Thunberg Lookalike-Wettbewerb zu punkten. Das ändert sich gerade. Es könnte zu spät sein.
Herbert Diess stellte sich auf Twitter als begeisterter Radfahrer dar, forderte die Erhöhung der CO2-Steuer und bei Reisen zu Tochterunternehmen nutzte er gerne den ICE. Die Umwelt, vor allem der Klimaschutz, das war die Botschaft, lagen ihm am Herzen. Was dabei in Vergessenheit geraten sollte, war der Kern seiner beruflichen Tätigkeit: Als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns, zu dem auch Marken wie Porsche und Bentley gehören, war es seine Hauptaufgabe, Autos zu entwickeln und zu verkaufen. Sie schien ihm zeitweise etwas unangenehm zu sein. Ende August 2022 trat er zurück. Die Kritik an seiner Arbeit war immer lauter geworden.
Sitz des Konzerns in Essen Foto: Wiki05 Lizenz: CC0
Der Aufsichtsratschef von Deutschlands größtem Energiekonzern Eon, Karl-Ludwig Kley, rechnet mit anhaltend hohen Strom- und Gaspreisen. „Ich denke, wir werden auf absehbare Zeit mit höheren Energiepreisen leben müssen“, sagte Kley der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe). „Die Energiepreise in Deutschland waren im weltweiten und auch im europäischen Vergleich schon vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs
Am 1. Juni vergangenen Jahres gab Patrick Graichen, der wichtigste Staatssekretär in Robert Habecks (Grüne) Wirtschaftsministerium, in einem ausführlichen Video-Interview in der Reihe „Cleaning up – Leadership in an Age of Climate change“ Einblicke in sein Denken. Lange bevor die Debatte um die Wärmewende, Wasserstoff als Gasersatz zum Heizen und als Basis von E-Fuels an Fahrt gewann, machte er klar, dass Wasserstoff und auch erneuerbare Energien in Deutschland für immer teuer bleiben werden. Ihr Import wird in dem Gespräch als illusorisch dargestellt und geht es nach Graichen, wäre der Verlust von 500.000 Arbeitsplätzen in der deutschen Grundstoffindustrie eine hinnehmbare Folge der Umstellung auf eine C02-freie Energieversorgung.
Das Gespräch wirkt, als ob sich zwei alte Freunde treffen, um etwas über die Energiewende zu plaudern. Michael und Patrick, sie sprechen beide nicht zum ersten Mal über dieses Thema. Es bewegt sie seit Jahren, sie machten es zur Grundlage ihres beruflichen Aufstiegs.
Bronzeskulpturen des afrikanischen Sklavenhalterstaates Benin Foto: Sailko Lizenz: CC BY 3.0
Sie sind schwer, hufeisenförmig und waren die Währung des Sklavenhandels – sogenannte Manillen sind das Geheimnis hinter der Herstellung der Benin-Bronzen. Das hat nun ein Forscherteam rund um Dr. Tobias Skowronek, Geochemiker und Postdoc an der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA), entschlüsselt. Ihre Ergebnisse haben sie nun in der renommierten Online-Fachzeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht.
Die Benin-Bronzen sind weltberühmte Skulpturen und Reliefs aus Messing, die im Königreich Benin, im heutigen Nigeria, angefertigt wurden – und während des Zeitalters der Kolonisation Afrikas als Beutekunst nach Europa und in die USA verkauft wurden. Die Herstellung der Bronzen war lange Zeit ein Rätsel. Es wurde vermutet, dass Manillen, armreifenförmige Reife aus Messing – auch „Sklavengeld“ genannt – für die Herstellung verwendet wurden. Bewiesen werden konnte dies aber bisher nicht.
Arbeiter am Hochofen Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F079044-0020 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Die IG Metall will in der Stahlindustrie eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Das werde eine zentrale Forderung der Gewerkschaft in der kommenden Tarifrunde sein, sagte Knut Giesler, IG-Metall-Chef in NRW, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochs-Ausgabe).
Giesler ist Verhandlungsführer in der nordwestdeutschen Stahlindustrie (NRW, Niedersachsen, Hessen und Bremen), die in aller Regel den Pilotabschluss für die gesamte Branche erzielt. Die Verhandlungen beginnen erst im November, Giesler will aber nach einer breitestmöglichen Beteiligung und Befragung der Beschäftigten noch vor den Sommerferien das Thema Vier-Tage-Woche innerhalb seiner Gewerkschaft festzurren. Davon unabhängig werde es auch eine Lohnforderung geben, die erst kurz vor Verhandlungsbeginn aufgestellt werde.
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