Die Innenstadt von Recklinghausen gehörte früher einmal zu den schönsten ihrer Art im Ruhrgebiet. Im Gegensatz zu den führenden Metropolen Dortmund und Essen, war es in der Kreisstadt im Norden des Reviers vergleichsweise anheimelnd und charmant. Viele kleine Gassen, schier unzählige inhabergeführte Geschäfte, nette Gaststätten und auch eine im Vergleich zu anderen Städten der Region schöne Architektur gab es dort.
Recklinghausen bot zwar nie die große Auswahl an Kaufhäusern und echten Attraktionen wie die benachbarten Mitbewerber, hatte dafür aber seine eigenen Vorzüge zu bieten. Das erscheint inzwischen eine kleine Ewigkeit weit entfernt.
Pop-Kultur war immer beseelt von Gewissheit. Völlig fraglos, ob auf der Bühne oder davor, dass man bezaubere und überzeuge und falls doch einmal widerlegt, dann nur durch Pop, niemals durch Panzer, durch Putin schon gar nicht. Eine schöne Gewissheit, sie schält sich gerade täglich ab, es ist ernüchternd. Wenn Pop-Songs, die gegen Putin ins Feld geführt werden, so alt sind wie die Waffen, mit denen Putin diesen Pop bekriegt, gibt es nichts mehr zu tun. Vielleicht ist das eine Chance.
Russland bekämpft die Ukraine, Putin bekämpft den Pop. In seiner Kriegserklärung sprach der postsozialistische Diktator vom „kollektiven Westen“, der drauf und dran sei, „unsere traditionellen Werte zu zerstören“ und „Pseudo-Werte aufzuzwingen, die uns, unser Volk, von innen heraus zersetzen würden“.
Dagegen demonstrieren JuSos und JuLis, Grüne Jugend und Junge Union gemeinsam, am Ende ihrer Demo vorm Bochumer Rathaus ein Lied, das alle kennen, „Ein bisschen Frieden“, Nicoles Siegessong beim Eurovision Song Contest von vor 40 Jahren, jetzt frisch interpretiert.
Es gibt Dinge im Leben, die man im Laufe der Jahre irgendwann bitter bereut. Für mich zählt dazu, dass ich in meinen jungen Jahren Gerhard Schröder und seine SPD unterstützt, in den Jahren mit ihm als Spitzenkandidaten für das Bundeskanzleramt auch stets gewählt habe.
Man, was habe ich mich damals gefreut, als Schröder im Herbst 1998 Helmut Kohl und seine CDU aus dem Kanzleramt vertrieben hat. Bis 2005 regierte Schröder dieses Land bekanntlich. Es waren Jahre, in denen ich mich mit ihm und seiner auch damals schon umstrittenen Art, noch ganz gut identifizieren konnte. Der Mann hatte etwas. Mir gefiel seine Ausstrahlung und sein Charisma. Ach, was war ich doch naiv damals.
In den kommenden Jahren sollte Gas die Energiewende sichern. Daraus wird nach dem Ende von Nord Stream II nichts. Jetzt muss neu und schnell gedacht werden.
Es war sowieso alles auf Kante genäht: Mit jedem abgeschalteten Kohle- und Kernkraftwerk wurde die Stromversorgung unsicherer. Nicht immer scheint die Sonne, nachts tut sie es sogar nie. Und auch der Wind weht nicht regelmäßig. Gaskraftwerke sollten in Zukunft bei Flauten und Dunkelheit einspringen und dafür sorgen, dass die Stromversorgung gesichert ist. Und zwar nicht nur auf dem heutigen Verbrauchsniveau. In Zukunft werden Wärmepumpen und E-Autos dafür sorgen, dass wir mehr Strom benötigen.
Gas sollen künftig die Energieversorgung sichern, wenn Windkraft und Sonnenenergie schwächeln. In Nordrhein-Westfalen werden viele neue Gaskraftwerke gebaut werden müssen.
Der ganze Stolz des Energiekonzerns Steag steht in Herne zwischen dem Rhein-Herne-Kanal und der A42: Ein neues Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 600 und einer thermischen von 400 Megawatt, dass Strom und Wärme erzeugt. Es ist das leistungsstärkste derzeit im Bau befindliche Gaskraftwerk Deutschlands.
Am Donnerstag machte im Kreis Recklinghausen eine Meldung die Runde, die auf den ersten Blick nur eine unbedeutende Provinzposse gewesen sein könnte. Die Kanalbrücke in unmittelbarer Nähe des Uniper Kraftwerks ‚Datteln 4‘, die die Städte Datteln und Waltrop verbindet, gab an diesem Tag nämlich schlagartig um rund 10 cm nach und musste in Folge dessen ab sofort für den Verkehr gesperrt werden.
Was dem ersten Eindruck nach gerade einmal für die Lokalzeitung eine Meldung wert sein könnte, erweist sich vor dem Hintergrund der erst kürzlich völlig unerwartet zum Abriss freigegebenen Autobahntalbrücke Rahmede bei Lüdenscheid und der Tatsache, dass viele Brücken im Lande aktuell in einem beklagenswerten Zustand sind, schon als eine Diskussionsgrundlage von überregionaler Bedeutung.
Die grüne Volksgemeinschaft wird auf die Folgen der Energiewende eingestimmt. Auf dem WDR1 Channel „Klima Neutral“ wird erklärt, dass künftig die Energieversorgung unsicherer wird und Blackouts zunehmen könnten. Wind und Sonne würden nun einmal nicht konstant für Energie sorgen:
Die Talbrücke Rahmede muss abgerissen werden. Wann ein Neubau fertig sein wird, ist nicht absehbar.
Mit „runtergerockt“ gelang Markus Feldenkirchen in seinem Buch „Die Schulz-Story“ eine ebenso einfache wie zutreffende Beschreibung Nordrhein-Westfalens. Ganz Deutschland bröselt, aber „Wir in NRW“ haben das Verrotten der Infrastruktur zum Markenzeichen gemacht. Ob Schulen, Straßen oder Bahnlinien, die Infrastruktur des einwohnerreichsten Landes der
Durchbruch in der alternativen Medizinforschung: ein Marktforschungsinstitut, eine Krankenkasse und eine Werbeagentur entdecken zusammen einen neuen Krankheitserreger.
Vorurteile und Diskriminierung machen krank.[1] Im Werbegeschäft nennt man es eine Haltungskampagne. Ein Anbieter schaltet Anzeigen, in denen er aber nichts anbietet. Stattdessen will er scheinbar nur reden. Er will über etwas reden, das ihn beschäftigt. Er will vor allem mit einer bestimmten Zielgruppe reden. Was euch beschäftigt, will er ihr mitteilen, das beschäftigt auch mich.
Im kanadischen Calgary ringen sie gerade um die Errichtung einer neuen Multifunktionsarena, die im Zusammenspiel mit den in Nordamerika üblichen Ansiedlungen aus den Bereichen Kommerz und Entertainment im direkten Umfeld einer solchen Halle, ein Investitionsvolumen von über 600 Millionen Dollar haben soll(te).
Warum ich das hier schreibe? Weil der Neubau, der unter anderem der NHL-Klub Calgary Flames beherbergen würde, den ‚altehrwürdigen‘ Saddledome ersetzen würde. Die Halle also, die Anfang der 1980er Jahre eröffnet, und als Spielstätte der Olympischen Winterspiele 1988 gedient hatte.
Die in Form eines Sattels gebaute Arena gilt in Nordamerika inzwischen als völlig überaltert, nicht mehr zeitgemäß, und soll nach Wunsch vieler dort dringend durch etwas Neueres, Attraktiveres ersetzt werden. Und tatsächlich, sind die meisten der 32 Hallen in den NHL-Teams beheimatet sind, deutlich neueren Datums. Und selbst der traditionelle Madison Square Garden, eine der wenigen Hallen die älter sind als der 40 Jahre alte Saddledome in Calgary (Der ‚Garden‘ wurde in seiner aktuellen Erscheinung 1958 errichtet), wurde im vergangenen Jahrzehnt von Grund auf saniert und erstrahlte bereits 2017, als ich erstmals nach dem Umbau wieder dort war, in einem ganz neuen und modernen Gewand.
In Anbetracht der dortigen Entwicklungen fragt man sich als Bürger des Ruhrgebiets natürlich unweigerlich, was eigentlich hier bei uns los ist, warum die zu Beginn der 1950er-Jahre errichtete Dortmunder Westfalenhalle zum Beispiel noch immer so veraltet und teilweise marode daherkommt, dass sie schon längst nicht mehr als ein wirkliches Aushängeschild der Stadt Dortmund, oder gar der ganzen Region Ruhrgebiet dienen kann. Zumindest dann nicht, wenn man sie einmal mit zeitgemäßeren, wesentlich neueren Hallen vergleicht.
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