Armin Laschet hat begonnen, die Energiediskussion der Zukunft zu führen

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (Foto: Land NRW / Ralph Sondermann)

Bei den Themen Energie und Klima beschworen alle Parteien Deutschlands Zukunft als grünes Bullerbü, in dem der Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen kommt. Nur Armin Laschet kritisierte die deutsche Provinzialität und begann, die Tür zu einer Debatte über die Stromversorgung der Zukunft aufzustoßen.

Im Wahlkampf lief die Debatte unter den demokratischen Parteien um Zukunft der Energieversorgung in Deutschland unter dem Titel „Four Shades of Green“. Egal ob CDU, SPD, Grüne oder FDP: Alle beteuern, dass Deutschland, eines der nach wie vor größten und vom Export abhängigen Industrieländer in mehr oder weniger naher Zukunft seine Energie

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Wird Bochum NATO-Standort?

Ehemaliges Opel-Werk in Bochum Foto: Landmarken AG Lizenz: CC BY-SA 4.0

Bochum gehört neben Dortmund und Essen zu den drei Städten im Ruhrgebiet mit den besten Zukunftsaussichten. Sollte sich die Nato-Cyber-Defence Agentur) in der Stadt ansiedeln, würde das ihren Status als einer der international wichtigsten Standorte im Bereich IT-Security weiter stärken.

2002 wurde an der Ruhr Universität das Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit (HGI) gegründet. Heute, fast 20 Jahre später, ist längst klar, war für ein Glücksfall das für Bochum war. Das HGI ist mit über 1000 Studenten die größte Ausbildungseinrichtung seiner Art in Deutschland und hat fast 20 Ausgründungen hervorgebracht, die bis auf auf Zynamics, die von Google Zürich

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Corona-Schutz-Verordnung NRW: Verhindern, was man fördern will

Artists Against Antisemitism: Fehlfarben 2018 in der Christuskirche Bochum by (c) Olaf Rauch

Corona hat Öffentlichkeit verändert. Ihr Strukturwandel ist offenkundig, ein zweiter Jürgen Habermas wird sich beizeiten dafür habilitieren. Bis es soweit ist, gelten diverse Corona-Schutzverordnungen. Gestern hat das Land NRW seine aktualisierte Fassung bekannt gegeben, es steht wenig Neues drin. Für manche Branchen ist das gut, für die Veranstalter-Branche eher nicht. Sie aber ist entscheidend für die Frage, wie eine demokratische Öffentlichkeit wieder hergestellt werden kann.

Worüber Veranstalter –  mit der Christuskirche Bochum zähle ich dazu, wir zahlen Steuern und kriegen keine  –  worüber wir ungern sprechen derzeit: dass sich nur spärlich Tickets verkaufen. Die Auslastungszahlen sind traurig, die Vorverkäufe schleppen sich dahin, die Leute bleiben lieber zuhause als dass sie ein Risiko eingingen. Im staatsfinanzierten Kultursektor wenden sie das Schachbrettmuster schon freiwillig an,

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B474n: Wie eine Straße zu Tode diskutiert wird

Diskutiert wird über die B474n schon Jahrzehnte. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Dass die Zustände im Ruhrgebiet vielerorts so traurig sind, wie wir sie alle kennen, liegt häufig auch an unseren trägen Abläufen in Sachen Planung, Entscheidungsfindung und Umsetzung. Ein Beispiel dafür spielt sich seit den 1970er-Jahren direkt vor meiner Nase ab: Der Neubau der Bundestraße 474n (B474n), die angedachte Fortsetzung der ‚Sauerlandlinie‘ A45 von Dortmund-Mengede in Richtung Münsterland.

Was sich da seit Jahren abspielt ist wirklich unglaublich. Ich persönlich erinnere mich noch gut daran, dass das Thema schon in meiner Grundschulzeit intensiv diskutiert wurde. Irgendwann zwischen 1977 und 1980 mussten wir im ‚Heimatkundeunterricht‘ die geplante Straßentrasse der B474n mit Buntstiften auf eine Stadtkarte von Waltrop malen. Jetzt, über 40 Jahre später, ist die Diskussion gefühlt keinen Schritt weiter. Ganz im Gegenteil!

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Vorbild Ruhrgebiet?


Annalena Baerbock (Grüne) sagte bei ihrem Wahlkampfauftritt in Bochum, dass das Ruhrgebiet ein Beleg dafür sei, dass ein erfolgreicher Strukturwandel gelingen könne. Auch beim Wahlkampfauftakt der SPD wurden die Fortschritte im Revier beschworen und Armin Laschet (CDU) sieht die Region gar als Vorbild für Deutschland. Würde ich in Bayern, Hessen oder Baden-Württemberg wohnen, bekäme ich es jetzt mit der Angst zu tun.

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Roboter lösen soziale Probleme auf ihre ganz eigene Art

Fendt Xaver Robotereinheit Foto: AGCO-Fendt Lizenz: CC BY-SA 4.0


Ob streikende Lokomotivführer, ausgebeutete Landarbeiter oder skandalöse Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen: Roboter lösen die Probleme.

Wer kein Auto besitzt und auf die Bahn angewiesen ist, hat zurzeit ein Problem: Wie so häufig streiken die Lokomotivführer. So berechtigt ihre Forderungen auch sein mögen, so überflüssig wird bald ihre Tätigkeit: Schienenbetriebene Verkehrssysteme sind bestens dafür geeignet, nicht von Menschen sondern von Maschinen gefahren zu werden. Das bald Autos autonom

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2G: Das regelt der Markt

Impfung Foto: Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Lizenz: Gemeinfrei

Mein Lieblingsclub, die Trompete in Bochum, hat wieder geöffnet und rein kommt nur, wer entweder geimpft oder genesen ist. 2G nennt sich diese Regel. Wie die WAZ heute berichtet, setzen immer mehr Wirte im Ruhrgebiet auf 2G. Das Land mag eine solche Regel nicht

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Verdi zu Datteln IV: „Energiewirtschaft hat bisher den größten Beitrag zur CO2-Reduzierung Deutschlands geleistet“

Das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ Foto: Robin Patzwaldt

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zeigt sich vom Urteil des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts zum Steinkohlekraftwerk Datteln IV überrascht, sieht aber den „Kohlekompromiss“ nicht in Frage gestellt.

„In der Historie der Bundesrepublik gibt es kaum ein Infrastrukturprojekt, das so umfangreich geprüft wurde wie Datteln IV. Der Betreiber Uniper hat Milliarden in das neue Kraftwerk investiert. Trotzdem gibt es nach all den vielen Jahren noch immer keine Rechtssicherheit. Jetzt plötzlich führt ein sogenannter Formfehler zur Aufhebung des Bebauungsplans“, so Christoph Schmitz, für die Energiewirtschaft zuständiges Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes.

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Kraftwerk ‚Datteln 4‘: Ein guter Tag für den Rechtsstaat!

Das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ im Jahre 2019. Foto: Robin Patzwaldt

Es war einmal mehr kein guter Tag für die Befürworter des Kraftwerks ‚Datteln 4‘. Am Donnerstag kassierte das Oberverwaltungsgericht in Münster auch den 2014 neu aufgestellten Bebauungsplan für das Kraftwerk ‚Datteln 4‘. Das bedeutete diesbezüglich, nach 2009, bereits die zweite krachende Niederlage für die Bauherren des riesigen Kohlekraftwerks, dessen gigantischer Kühlturm an der Stadtgrenze zwischen Datteln und Waltrop der Höhe des Kölner Doms entspricht.

Der mit Macht vorangetriebene Versuch den dort längst errichteten Meiler durch einen weiteren Bebauungsplan nachträglich doch noch irgendwie zu legitimieren, auch er ist damit misslungen.

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Hochwasser: „Wir sind Mittelständler. Wir geben nicht auf.“

Will nicht aufgeben: Timo Fichtel Foto: Laurin

Auch viele Unternehmen wurden Opfer der Hochwasserkatastrophe. In den Betrieben wird nun aufgeräumt statt produziert. Arbeitsplätze sind gefährdet und gerissene Lieferketten können für die deutsche Industrie fatale Folgen haben.

Nils Kjerrumgaard stapft den Hang hinauf und zeigt auf einen kleinen Graben, der hinab ins Tal führt, wo seine Schreinerei liegt: „Hier haben wir im Regen gestanden und mit unseren Händen diese Rinne gegraben, damit das Wasser in eine andere Richtung abfließt.“ Der Schreinermeister und seine Mitarbeiter haben es geschafft. Zumindest ein Teil der Wassermassen konnten so an seinem Betrieb vorbeigeführt werden. Schlimm erwischt hat es

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