Erst wird die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, als neue Mose gegendert, die 10 Verbote diktieren wolle. Zwei Tage darauf deutet die Publizistin Carolin Emcke als Gast-Rednerin auf dem Grünen-Parteitag an, wer „vermutlich“ die neuen Juden seien im kommenden Wahlkampf, die „Klimaforscher*innen“. Meinungstrend derzeit: Das eine sei antisemitisch, das andere eher nicht oder war es umgekehrt. Zwei Debatten, eine Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie Bedeutung angedeutet wird.
„Ich weiß die zehn Gebote gar nicht“, erklärte Kurt Tucholsky, „ich weiß: … du sollst nicht begehren deines… und dann einen Genitiv, den ich vergessen habe.“ Das dürfte sich in den 92 Jahren, die seitdem vergangen sind, nicht verändert haben, dafür ist Mose jetzt gegendert: Die „Initiative Neue soziale Marktwirtschaft“ (INSM), eine arbeitgebernahe Lobbyorganisation, hat ihm den Kopf von Annalena Baerbock aufgesetzt und die Steintafeln, die er trägt, neu beschriftet. So werden aus zehn Geboten zehn „Verbote der Grünen“, die „unser Land lähmen“. Judenfeindlich?