Bochum: Streit im Bermudadreieck

Ausgehmeile in Bochum: Das Bermuda-Dreieck (Foto: Roland W. Waniek)


Seit den 70er Jahren ist das Bermudadreick in Bochum das Zentrum der Club- und Kneipenszene im Ruhrgebiet. Nun ist unter den Betreibern der Kneipen von Clubs, Kneipen und Burgerbratereien Streit ausgebrochen.

Seit Mitte Februar haben die Betreiber der über 60 Bars, Kneipen, Clubs und Restaurants des Bermudadreiecks ein Problem. Je präsenter damals das noch neue Coronavirus in den Medien wurde, umso mehr gingen die Umsätze zurück. Dann, Mitte März, wurden im Rahmen des Lockdowns alle Lokale geschlossen. Harte Zeiten brachen an und das änderte sich auch nicht,

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Eine selten dumme Idee in einer Pandemie: ÖPNV-Gratisfahrtag am Samstag in Bochum

Stadtbahn Foto: Bogestra Lizenz: Copyright

Mitten in der Pandemie ist der Rat der Stadt Bochum auf die Idee gekommen, „ÖPNV-Gratisfahrtage“ einzuführen. An fünf Tagen bis Januar sollen so die Menschen kostenlos in die Innenstadt fahrn können, um den Handel zu beleben. Nun spricht nichts dagegen, wenn sich die Politik Gedanken macht, wie sie die durch die Krise zum Teil arg gebeutelten Einzelhändler

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Fünf Jahre Deutsches Fußballmuseum in Dortmund: Ein Trauerspiel!

Das umstrittene Museum in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Im Oktober 2015 wurde das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund feierlich eröffnet. Schon damals war vielen klar, dass dieses neue Aushängeschild der Revierstadt ein nicht unerhebliches wirtschaftliches Risiko mit sich bringen würde.

Im finalen Zweikampf mit dem ungeliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen hatte sich Dortmund letztendlich entschlossen durchgesetzt, musste dem DFB dazu aber weitreichend entgegenkommen. So musste die Stadt sich unter anderem letztendlich dazu verpflichten mögliche finanzielle Verluste durch den Betrieb des Museums zu einem gewissen Teil mitzutragen. Schon an sich für viele Beobachter ein Unding, wenn man als chronisch klamme Stadt mit einem (damals noch) so reichen Verband verhandelt.

Anfangs wurde dieser mögliche Fall auch noch als völlig unrealistisch und nur von theoretischer Natur bezeichnet. Spätestens seit dem Vorjahr ist allen Dortmundern schmerzlich bewusst, dass es schon nach recht kurzer Zeit tatsächlich zu einer solch finanziellen Belastung für alle Bürger der Stadt gekommen ist. In diesem Jahr dürfte es, auch durch Corona, kaum anders aussehen.

Fünf Jahre sind seit der Eröffnung inzwischen ins Land gezogen, und es bleibt als Zwischenfazit festzuhalten, dass die großen Träume von einst auf breiter Front nicht aufgegangen sind. Ganz im Gegenteil!

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Jeder Cent, den der Staat in Thyssenkrupp steckt, wäre verschwendet

Thyssenkrupp-Hauptquartier Foto: Tuxyso Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Forderung die IG Metall, der Staat soll bei Thyssenkrupp einsteigen, ist Unsinn. Sie ist es nicht nur aus Gründen der Ordnungspolitik, sie ist es aus Gründen des wirtschaftlichen Pragmatismus. Thyssenkrupp hat in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, aber nun hätte das Unternehmen nicht einmal mehr eine Chance, wenn ein Marc Zuckerberg, Elon Musk, Tim

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Buchhandlung Scheuermann: Buchtradition seit 1911 trifft Internet

Das Epizentrum von Duisburg hat sich in den letzten 30 Jahren gewandelt: Nicht unbedingt im positiven Sinne. Viele kleine Läden von damals gibt es heuer nicht mehr. Dafür viele Ein-Euro-Läden und eine krasse Überversorgung mit Geschäften die Mobiltelefone und dazugehörige Verträge an den Mann und die Frau bringen.

Besonders gravierend ist der Kahlschlag in der City von Duisburg, wenn man die Situation heute mit der in den 90er Jahren vergleicht, am Buchhandel zu bemerken: Die Buchhandlung Atlantis, Bücher Herrmann, die Braunsche Buchhandlung und andere Buchläden – sie sind schon seit langer Zeit Geschichte. Neben Druck durch die Filiale einer großen Buchhandelskette, dürfte der Online-Handel hier ein Grund für den Kahlschlag sein.

Von den alteingesessenen Buchläden, die ich vor 30 Jahren schon kannte, existieren noch zwei: Die Weltbühne in Duisburg-Neudorf und die Buchhandlung Scheuermann auf dem Sonnenwall – direkt am Friedrich-Wilhelm-Platz.

Stammgast war ich vor 30 Jahren in der Braunschen Buchhandlung, was auch was mit den damaligen Leseempfehlungen einer dort angestellten Verkäuferin, die ich von einem Zeltlager der Pfadfinder her kannte, zu tun hatte: Man trifft selten genug Menschen die den gleichen kranken Humor haben. In einer Buchhandlung ist so ein Treffer wahres Gold wert. Auch wenn Begrüßungen à la „Das ist ein Buch nach Deinem Geschmack! Ein kleiner Junge bringt 38 ältere Damen um. Das Buch trieft vor Blut!“ (Der gemeine kleine Faragui) und „Ich habe da ein tolles Buch! Ist wie für Dich geschrieben! Eine Frau hat Geschlechtsverkehr mit Kakerlaken!“ bei anderen Besuchern der Buchhandlung oft zu merkwürdigen Gesichtsausdrücken und Zuckungen geführt haben. Der empfohlene (wunderschöne) Roman, BTW, im letztgenannten Falle: La Cucaracha oder Die Stunde der Kakerlaken

Die Buchhandlung Scheuermann war für mich – nun ja: bis zu meiner Wiederankunft im Ruhrgebiet im Jahre 2019 – absolutes feindliches Gebiet. Irgendwann, in meiner frühen Jugend, hat mich meine Mutter eindringlich darauf hingewiesen, niemals – unter keinerlei Umständen – dort einen Fuß reinzusetzen oder gar dort ein Buch zu kaufen.

Hintergrund dieses Kleinkrieges war ein Vorfall in der 1960er oder 1970er  Jahren – ich glaube eine schulische Angelegenheit: Irgendwas mit einem furchtbar eskalierten Elternabend im Zusammenhang mit einer früheren Besitzerin oder Mitarbeiterin aus Wanheimerort, meinem Stadtteil. Genau lässt sich das für mich heute nicht mehr rekonstruieren, was vermutlich auch besser ist: Alle direkt Beteiligten dieses Händels leben inzwischen nicht mehr.

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Was die Corona-Pandemie in gut sechs Monaten mit uns gemacht hat

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

Rund sechs Monate leben wir hier in Deutschland jetzt schon mit der Corona-Pandemie. Verglichen mit dem Ausland erging es uns hier verhältnismäßig gut. Trotzdem bringt das Virus natürlich für uns alle Einschränkungen und auch Sorgen mit sich.

Meiner Beobachtung nach betrifft dies die Leute jedoch sehr unterschiedlich, was nicht nur auf die Einstellung der Leute zurückzuführen ist, sondern natürlich auch auf unterschiedliche Lebensumstände.

Ich persönlich habe mich inzwischen mit den gegebenen Umständen bestmöglich arrangiert. Es gibt Tage, da

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„Klimaziele ignorieren Existenzängste!“

Dennis Radtke Foto: Martin Lahousse – EVP-Fraktio Lizenz: CC BY-SA 3.0 de

Der Bochumer CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke stellt sich mit einer Erklärung gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Von der Leyen hatte in der vergangenen Woche vor dem Europäischen Parlament ihre Klimaziele vorgestellt. Demnach sollen bis 2030 statt wie bisher 40% mindestens 55% CO2-Einsparungen erzielt werden:

„Frau von der Leyen hat mit diesen ausgegebenen Zielen eine Flughöhe erreicht, bei der man die Existenzängste von Industriearbeitnehmern, mittelständischen Unternehmern und

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Die vielleicht wichtigste Bundesliga-Saison aller Zeiten beginnt

Am Stadion in München. Foto: Robin Patzwaldt

Heute Abend geht es endlich wieder los! Mit dem Spiel des FC Bayern München gegen den FC Schalke 04 geht die Fußball-Bundesliga, nach gut zehn Wochen Sommer-Pause, in ihre vielleicht wichtigste Saison.

Was zunächst nach Spannung und Attraktivität klingt, ist in Zeiten der Corona-Pandemie ein großes Wagnis, das mit vielen Risiken und Unwägbarkeiten zurechtkommen muss, die weit abseits des grünen Rasens liegen.

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Wer verantwortlich handelt, meidet die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr!

Hier war Abstand kein Problem: Der ‚Micro-Weihnachtsmarkt‘ in Waltrop im Dezember 2019. Foto: Robin Patzwaldt

Es sind Diskussionen, die einen irritieren. Immer wieder stieß ich im Internet in den vergangenen Tagen auf Diskussionen rund um die in diesem Jahr angedachten Weihnachtsmärkte. Ähnlich wie auch beim Thema Karneval, ist es dort aktuell nicht zu erkennen, wie eine einheitliche Regelung in Zeiten der andauernden Corona-Pandemie aussehen könnte.

Einige Veranstaltungen werden vermutlich stattfinden, andere fallen hingegen aus. Hygienekonzepte und Wirtschaftlichkeit ringen hier derzeit heftig miteinander. So kommt es an unterschiedlichen Standorten

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Mobilitätsstudie: Ruhrgebiet ist Autoland

A40 in Essen Foto: en:User:Doco Lizenz: CC BY 2.5

Im Ruhrgebiet spielt das Auto eine größere Rolle als in allen anderen deutschen Ballungsräumen. Egal, ob im Berufs- oder Freizeitverkehr, die Menschen nutzen in Duisburg, Dortmund und Essen das Auto deutlich stärker als in den anderen deutschen Großstädten. Das geht aus der Mobilitätsstudie „Mythos Mobilitätswende – die Disruption steht noch bevor“ der Marktforschung der Motor Presse Stuttgart und des Beratungsunternehmen MHP hervor, aus der die Zeitschrift auto motor und sport in ihrer am Donnerstag erscheinenden Ausgabe

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