Die goldenen Jahre des Ruhrgebiets gehen zu Ende

Eckkneipe in Gelsenkirchen
Die goldene Zeiten sind vorbei (Foto: Roland W. Waniek)


Was war das eine wilde Party. Der Restalkohol vernebelt uns noch immer den Kopf und der Nachdurst begleitet die Erinnerung an rauschende Nächte und lustvolle Exzesse. Doch leider ist jedes Fest einmal vorbei und auch das Ruhrgebiet erwacht nun mit schwerem Kopf und wird langsam die vergangenen Jahrzehnte als goldene Zeit erkennen, die durch Corona und die Folgen der Pandemie beendet wurde.

Wirtschaftlich ging es mit dem Revier in den vergangenen Jahrzehnten bergab, keine Frage. Mittlerweile ist man zum Armenhaus der Republik geworden und Ostdeutsche auf Besuch brechen in Tränen aus, wenn sie die heruntergekommenen Innenstädte von Oberhausen,

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Coronavirus-Debatten überstrahlen verbliebenen ‚Datteln 4‘-Protest

Das Kraftwerk in Datteln zeigt seit Monaten Lebenszeichen. Foto: Jürgen Steinfelder

Es ist ein altbekanntes Thema, das uns auch hier im Blog inzwischen schon seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt. Und selbst wenn es in Zeiten der Corona-Pandemie schwer ist damit überhaupt noch Aufmerksamkeit zu gewinnen, heute fand in Düsseldorf ein weiterer Versuch in diese Richtung statt.

Anlässlich der Uniper-Hauptversammlung protestierten in der Landeshauptstadt ein paar Unentwegte aus den Reihen des BUND gegen die Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Datteln 4. Kürzlich gesammelte 3.340 persönliche Botschaften von Bürgerinnen und Bürgern wurden dabei an die Uniper-Konzernzentrale projiziert. Die Protestler forderten: Datteln 4 darf nicht ans Netz! Wirklich interessiert hat das allerdings kaum noch jemanden.

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Forderungen nach Veränderungen sind berechtigt, werden aber einmal mehr wirkungslos bleiben

Glückliche Schweine? Häufig sucht man sie vergeblich. Foto: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Die Corona-Krise deckt in diesen Tagen in vielen Gesellschaftsbereichen große Schwachpunkte auf. Immer häufiger hört man daher jetzt von Forderungen in Zukunft vieles anders, natürlich deutlich besser, zu machen als zuletzt.

Der Profifußball, der schon nach wenigen Tagen der Spielpause zu kollabieren droht. Das Gesundheitswesen, das systemrelevante Arbeitskräfte nach Strich und Faden auszubeuten scheint. Die Logistikbranche, die von ihren Mitarbeitern viel zu viel abverlangt und ihnen dafür zu wenig Lohn zahlt. Oder auch die Fleischproduktion, die offensichtlich auf Kosten des Tierwohls und der Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern zuletzt riesige Gewinne erwirtschaftet hat.

Diese Kritik an den Zuständen, die in Wirklichkeit ja alles andere als wirklich neu ist, sie ist im Kern völlig berechtigt. Kaum jemand würde dem ernsthaft wiedersprechen wollen. Zahlreiche Dinge sind in den vergangenen Jahren aus dem Ruder gelaufen. Millionen wussten das. Getan hat bisher jedoch kaum jemand etwas dagegen.

Und, so traurig das ist, es wird auch diesmal nichts Entscheidendes passieren, wenn die aktuelle Krise erst einmal vorbei ist.

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Tabubruch des Bundesverfassungsgerichts

Bundesverfassungsgericht Foto: Mehr Demokratie Lizenz: CC BY-SA 2.0

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Staatsanleihekaufprogramm der EZB adressiert die Aushöhlung von Demokratie und Wohlstand. CDU/CSU und SPD können damit nichts anfangen. Von unserem Gastautor Alexander Horn

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu dem mehr als zwei Billionen Euro schweren EZB-Staatsanleihekaufprogramm PSPP[1] sorgte für einige Verblüffung. Erstmals bescheinigten die Verfassungsrichter der EZB und obendrein dem Europäischen Gerichtshof (EuGH), nicht im Rahmen ihrer jeweiligen Mandate gehandelt zu haben. Die EZB habe „mangels hinreichender

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Corona: Radikale Lockerungen schaden der Wirtschaft

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig Foto: TeWeBs Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bei kontrollierten Lockerungen und einer niedrigen Zahl an Neuinfektionen entstehen im Umgang mit Corona die geringsten wirtschaftlichen Schäden.

Eine Katastrophe ist eine Katastrophe, weil ihre Folgen katastrophal sind – das ist auch bei der Corona-Pandemie so. Es gibt keinen Weg durch diese Zeit zu kommen ohne massive wirtschaftliche Schäden. Nur wie massiv sie ausfallen, das hängt vom Umgang mit der Seuche

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Die Stadt Wien verteilt Gastro-Gutscheine

Ein gut gefülltes subrosa im Dortmunder Hafen – so schnell werden wir das nicht wieder erleben | Foto: Peter Hesse

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat vor einem Gastro-Sterben durch die Corona-Auswirkungen gewarnt. In ganz Nordrhein-Westfalen hat zwischen 2007 und 2017 jede neunte Gaststätte, Kneipe oder Eisdiele geschlossen. Aktuell sind viele Wirte ratlos, wie es nach der Corona-Pandemie weitergehen soll. Die Stadt Wien hat nun ein Gutschein-Programm für Kneipen und Restaurants entwickelt.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sprach sich dafür aus, dass die Stadt Wien der angeschlagenen Gastronomie mit einer Gutscheinaktion unter die Arme greift. Die zweimonatige Sperre habe den Betrieben stark zugesetzt, daher möchte man gemeinsam mit der Wiener Wirtschaftskammer die Einwohner ab Mitte Juni mit bis zu 50 Euro pro Haushalt in die Lokale locken. In Abstimmung mit der Wirtschaftskammer Wien steht die Aktion ab Mitte Juni bis Ende September jedem Wiener Haushalt zur Verfügung. Personen, die alleine leben, erhalten 25 Euro, Mehr-Personen-Haushalte sogar 50 Euro für einen Restaurantbesuch. Eine tolle Idee, die auch im Ruhrgebiet Nachahmung finden sollte.

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DFL: Der ‚Brot und Spiele‘-Faktor – Kicken entgegen jeder Vernunft

Foto: Robin Patzwaldt

Sie werden es tatsächlich tun. Nachdem am Mittwoch bereits die Politik grundsätzlich ‚grünes Licht‘ für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga ab Mitte Mai gegeben hat, wird heute die DFL über die Details beraten und dann konkret beschließen.

Dass es in wenigen Tagen wieder losgehen wird, das gilt damit als sicher. Eigentlich ein Irrsinn, wenn man nur ein wenig darüber nachdenkt. Über die zahlreichen Bedenken, die offenkundig nun allesamt hinweggewischt wurden, hatten wir auch hier im Blog im Laufe der vergangenen Tage, Woche, ja sogar Monate, schon mehrfach diskutiert.

Die Geschäftsinteressen der Klubs und der beteiligten Geschäftspartner haben sich am Ende durchgesetzt. Das wird viele Bedenkenträger in ihrem Verdacht bestärken, dass für den Fußball hier (einmal mehr) eine ‚Extrawurst‘ gebraten wird.

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Es braucht einen Ernst Reuter für das Ruhrgebiet!

Carel L. de Vogel (ANEFO Ernst Reuter Foto: Lizenz: Carel L. de Vogel (ANEFO CC0

Die Krisenzeichen der Corona-Pandemie sind für uns alle sichtbar. In Kürze, so fürchtet Verdi-Chef Frank Werneke, gerieten deshalb auch die kommunalen Verkehrsunternehmen in Deutschland in eine existenzbedrohende finanzielle Notlage.[1] Besonders im Ruhrgebiet, wo die Städte und Gemeinden selbst vor Corona-Zeiten nur mit Mühe und in guten Steuerjahren ihren Haushalt ausgeglichen gestalten, drohen düstere Zeiten. Von unserem Gastautor Alexander Olenik.

Gleichwohl herrscht weiterhin ein breiter Konsens, dass der ÖPNV zwischen Lippe und Ruhr einen erheblichen Beitrag zur regionalen Verkehrswende zu leisten hat. Bisher jedoch blieben die unterschiedlichen kommunalen Verkehrsbetriebe im Ruhrgebiet hinter ihren Erwartungen zurück. Eine flächendeckende inter-kommunale Zusammenarbeit scheiterte sowohl im Bereich der Verwaltung als auch bei Infrastrukturprojekten. Gute Ideen (z. B. Taxibus-Apps) wurden nur begrenzt eingeführt.

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Corona lässt die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet steigen

Agentur für Arbeit in Dortmund Foto: Mathias Bigge Lizenz: CC BY-SA 3.0

In Zeiten der Corona-Pandemie steigt die Arbeitslosigkeit auch in der Metropole Ruhr wieder an. Für den Monat April meldet die Agentur für Arbeit NRW 242.811 Erwerbslose in der Region. Das sind 21.145 mehr als im Vormonat (+ 9,5 Prozent) und 22.678 mehr als im April des Vorjahres (+10,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist damit auf aktuell 9,9 Prozent gestiegen (+0,8 Prozent als im Vormonat und im Vorjahresmonat).

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Covid-19: Den April haben wir ganz gut gemeistert – Zeit einmal ‚Danke‘ zu sagen!

Ein echt merkwürdiger April war das.

So, liebe Freunde und Kritiker der Ruhrbarone, jetzt haben wir den (ersten) Corona-April quasi auch schon wieder gemeinsam überstanden. Trotz aller Probleme und Sorgen rund um die derzeit alle Schlagzeilen beherrschende Pandemie.

Gut sechs Wochen schon leben wir alle zusammen inzwischen im absoluten Ausnahmezustand. Und doch kann man festhalten, im Großen und Ganzen kommen wir mit der Situation als Gesellschaft doch bisher deutlich besser klar, als man das zunächst hätte befürchten können.

Klar, an vielen Stellen hakt es noch mächtig, vieles könnte zweifelsohne auch schon deutlich besser geregelt sein und in vielen gesellschaftlichen Bereichen fällt es nach wie vor schwer einen konkreten Weg aus der Krise zu erkennen.

Trotz all dieser verbleibenden Sorgen und der zahlreichen Herausforderungen für die Zukunft, möchte ich an dieser Stelle heute einmal kurz ‚Danke‘ sagen.

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