In der Coronakrise zeigt sich, wie wichtig die Industrie ist

Bayer-Kreuz Foto: H005 Lizenz: Gemeinfrei

Wir leben in einer postindustriellen Gesellschaft? In der Coronakrise zeigt sich, dass diese ebenso steile wie nicht begründete These falsch ist. Neben Pflegern, Ärzten, Verkäufern, Naturwisssenschaftlern und LKW-Fahrern ist es die Industrie, die in den kommenden Monaten dafür sorgen könnte, dass dieses Land und seine Versorgung nicht zusammen brechen. Da ist  die leistungsfähige Agrarwirtschaft, die dazu Beiträgt, die Lebensmittelversorgung zu sichern. Und da ist die Industrie, die nun in den Kriegswirtschaftmodus geht und ihre Produktion umstellt. In Frankreich produziert der Luxuskonzern LVHM nun Desinfektionsmittel. In der Bundesrepublik tut dies Beiersdorf. Freudenberg und Trigema stellen Atemschutzmasken her. Tünkers-Nickel will jetzt die dringend benötigten Beatmungsgeräte bauen.

Und wenn Medikamente und Impfstoffe da sein werden, werden es Unternehmen der Pharmaindustrie gewesen sein, die sie entwickelt haben und produzieren. Sharing-Economy? Postwachstumökonomie? Die Wirtschaftsträume des postmaterialistischen Bürgertums lösen sich zurzeit in Luft auf. Wäre ihre Agenda umgesetzt worden, wir könnten uns nur noch hilflos zum Sterben im Bett auf die Seite legen.

NRW halbiert den Schienenverkehr

Hauptbanhof Wanne-Eickel

Die Eisenbahnverkehrsunternehmen haben gemeinsam mit den Aufgabenträgern VRR, NVR und NWL einen Sonderfahrplan für den Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen erarbeitet, der ab Samstag   schrittweise umgesetzt wird und vorerst bis 19. April gilt. Der neue Fahrplan führt zu einer deutlichen Verringerung des Angebots auf den meisten Linien von S-Bahn, Regionalbahn und Regionalexpress. Insgesamt werden die Leistungen etwa um die Hälfte reduziert. Zugleich wird gewährleistet, dass ausreichend Fahrzeuge zum Einsatz kommen, um die Infektionsgefahr für die Fahrgäste möglichst gering zu halten.

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You’ll never walk alone: BVB-Solidaritäts-Kampagne für Dortmunder Gastronomie

Foto: Michael Westerhoff/Colorfulcities.de

Das Corona-Virus hat den Fußball erreicht: Zunächst drohten nur Geisterspiele, jetzt fällt auch das Mannschaftstraining aus, und die Bundesliga pausiert mindestens bis zum 2. April 2020. „Das ist nicht nur für unsere Fans und Spieler traurig, sondern die ausfallenden Spiele bedeuten auch herbe finanzielle Einbußen für die Dortmunder Gastronomie”, betont Borussia Dortmunds Geschäftsführer Carsten Cramer. Leere Stadien, das heißt zwangsläufig auch leere Kneipen. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen müssen die meisten gastronomischen Betriebe in Dortmund aufgrund der Corona-Krise sogar komplett schließen. Cramer: „Für uns war schnell klar: „Wir wollen helfen!”

Deswegen startet der BVB am Sonntag, 22. März, den ersten digitalen Spieltag. „Das ist natürlich nicht das Stadionerlebnis, aber wir wollen die Emotionen, die uns als Club ausmachen, bestmöglich zu den Menschen tragen”, sagt Cramer. Und damit nicht genug. Gemeinsam mit seinem Partner, der Online-Spendenplattform GoFundMe, ruft Borussia Dortmund von Corona betroffene Kneipen, Büdchen und gastronomische Betriebe auf, eine Spendenkampagne zu starten.

Und so funktioniert’s

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Rheinische Post: Zoll beschlagnahmt bei 3M Corona-Atemschutzmasken und Schutzkleidung

3M Logistikzentrum in Jüchen Foto: 3M Lizenz: Copyright

Die Zollbehörde Mönchengladbach hat bei einer Kontrolle im europäischen Verteilzentrum des US-Konzerns 3M in Jüchen hochwertige Atemschutzmasken und andere Schutzkleidung für Ärzte, Laboranten, Chemiker und auch Masken für die Bevölkerung beschlagnahmt, die offenbar illegal exportiert werden sollten. Das erfuhr die Düsseldorfer „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) aus Werks- und Sicherheitskreisen. Die Kontrollaktion steht offenbar in

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‚Sebel‘ im Ruhrbarone-Interview: „Ich bin mir sicher, dass der Staat uns nicht hängen lassen wird!“

‚Sebel‘ in Action. Foto: Sebastian Niehoff

Die sich gerade aufbauende Krise betrifft uns alle. Insbesondere Künstler und Kreative leiden aber unter den wegbrechenden Aufträgen und Veranstaltungen. Die Ruhrbarone haben deshalb Kontakt zu einem alten Freund des Hauses aufgenommen, der dieses Schicksal teilt.

Eigentlich sollte Sebastian Niehoff, alias ‚Sebel‘ aktuell mit Stefan Stoppok auf Tour sein. In einem Interview mit dem Sänger hatten wir kürzlich erst darüber gesprochen. Nun aber wurde die Tournee der Combo vorzeitig angebrochen, wie so viele andere in diesen Tagen auch.

Wie stellt sich die Lage bei Sebel aktuell dar? Wie sehr ist der in Recklinghausen lebende Musikprofi von der Corona-Krise betroffen? Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt hat ihn gefragt und sehr direkte und offene Antworten bekommen

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Corona-Wahnsinn: Warum ich als ‚Hamsterer‘ kein schlechtes Gewissen habe

Immer schön fröhlich bleiben. Foto: Robin Patzwaldt

Ich oute mich jetzt hier mal als jemand, den einige von unseren Lesern sicherlich als ‚Hamsterer‘ ansehen würden. Mit solchen und ähnlichen Vorwürfen sehe ich mich nämlich in meinem privaten Umfeld schon seit einigen Wochen konfrontiert, wenn auch bisher noch stets spaßig gemeint. In Anbetracht der öffentlichen Debatten, die vielfach in eine aus meiner Sicht schlicht falsche Richtung laufen, möchte ich mich hier aber einmal kurz erklären.

Ich habe in den vergangenen Jahren immer schon eine recht gut gefüllte Vorratskammer in meiner Wohnung gehabt. Schon lange vor der Corona-Krise. Von Produkten des regelmäßigen Bedarfs habe ich stets ein paar Packungen an Reserve vorgehalten. Nicht aus Angst vor irgendetwas, sondern aus reinen Kostengründen.

Seit Jahren schon prüfe ich regelmäßig die Prospekte der Supermärkte auf Sonderangebote. Dinge, die für mich interessant sind, die kaufe ich dann und stelle sie mir in den Vorrat. Da lässt sich einiges an Geld sparen, ohne dass mich das groß Mühe kosten würde.

Ich gehe als Freiberufler, der seine Zeit im Regelfall gut einteilen kann, ohnehin fast an jedem Vormittag in die Stadt und wechsle dabei die angesteuerten Ziele werktäglich ab. Man will ja Abwechslung in seinem Alltag haben. 😉

Und für jemanden, der mit Sicherheit weit weniger Geld verdient als der Durchschnittsbürger, hatte das den angenehmen Nebeneffekt, dass ich deutlich mehr aus meinem Geld machen konnte als ich es geschafft hätte, wenn ich keine Rücksicht auf Sonderangebote genommen hätte. Das macht sich nun doppelt bezahlt.

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NRW bittet Pendler, auf unnötige Fahrten zu verzichten

Regionalbahn von Abellio (Foto: Roland W. Waniek)

Zweckverbände, Eisenbahnunternehmen und das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen haben gestern über die Auswirkungen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus beraten. Aktuell gäbe es flächendeckend keine grundsätzlichen Einschränkungen im Betrieb von S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpresszügen.

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Diakonie: Möbel an Bedürftige zu spenden ist gar nicht so einfach, wie man denkt

Habt ihr in Zeiten der scheinbar alles beherrschenden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden großen Aufregung noch etwas freie Kapazität für andere Themen? Das wäre schön, denn diskussionswürdige Themen gibt es nach wie vor auch abseits der laufenden Virus-Debatten reichlich.

Von einem dieser vielen diskutablem Alltagsthemen möchte ich hier und heute einmal kurz berichten. Dass es in Deutschland grundsätzlich viele bedürftige Menschen gibt, ist allgemein bekannt. Da sollte es, wenn man etwas voll Funktionstüchtiges, was anderen Menschen von Nutzen sein könnte, verschenken möchte doch Interessenten geben. Nicht unbedingt, wie dieses kleine Beispiel aus meinem privaten Umfeld zeigt.

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NRW: Wessen Kinder dürfen jetzt noch in die Kita?

Kita Foto: Lienhard Schulz Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Kitas sind geschlossen. Nur wer in Bereichen arbeitet, die für das Funktionieren der Gesellschaft auch in Notzeiten benötigt werden, darf seine Kinder noch betreuen lassen. Das Land NRW hat nun detailliert mitgeteilt, wen das betrifft:

„Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat vergangene Woche ein Betretungsverbot von sämtlichen Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege und die Schließung der schulischen Gemeinschaftseinrichtungen erlassen. Ausgenommen davon sind Kinder bestimmter Personengruppen, die beruflich in sogenannten Kritischen Infrastrukturen tätig sind. Die Landesregierung hat sich auf folgende Leitlinien verständigt, die diesen Personenkreis genauer bestimmen.

Die Entscheidung, ein Kind zur Betreuung in der Schule oder Kindertageseinrichtung aufzunehmen, dessen Eltern in einer der untengenannten kritischen Infrastrukturen tätig sind, treffen die Leitungen der jeweiligen Schule bzw. Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflegepersonen. Grundlage einer solchen Entscheidung ist zum einen ein Nachweis darüber, dass beide Elternteile (soweit nicht alleinerziehend) nicht in der Lage sind, die Betreuung zu übernehmen. Darüber hinaus muss eine schriftliche Zusicherung (oder Zusicherung der Nachreichung der Vorlage) der jeweiligen Arbeitgeber beider Elternteile vorliegen, dass deren Präsenz am Arbeitsplatz für das Funktionieren der jeweiligen kritischen Infrastruktur notwendig ist.

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung würden nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere ernsthafte Folgen eintreten. Die nachstehende Liste lehnt sich an die Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen nach dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz) und wird stetig fortentwickelt:

Der folgende Personenkreis ist in einer Kritischen Infrastruktur tätig:

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Der freie Markt regelt die Versorgungskrise: Corona! Kater! Klopapier!

Vor der Corona-Krise war die Katzenwelt noch in Ordnung: Mosche Dajan frönt seiner Lieblingsbeschäftigung, der Eliminierung von Klopapierrollen; Foto: Peter Ansmann

Vor wenigen Wochen, am 23. Februar 2020, blieb ich beim durchzappen des TV-Programms auf Pro7 hängen: Dort lief der Blockbuster World War Z. Thema des Films: Eine weltweite Pandemie unerklärlichen Ursprungs ist ausgebrochen und die Menschen werden, durch einen Virus, massenhaft in Zombies verwandelt. In einer Szene, laufen der Protagonist Gerry Lane (Gespielt von Brad Pitt) und seine Frau in einen Supermarkt: Dieser wird gerade geplündert. Es werden Schusswaffen eingesetzt. Die komplette Anarchie ist ausgebrochen.

Mit der realen Corona-Pandemie, ist diese fiktive Zombie-Apokalypse natürlich nicht zu vergleichen. Pumpgun und Uzis sind keine Waffen im aktuellen Krieg gegen die Seuche, sondern Desinfektionsmittel und penible Hygiene. Ja, auch ich fände Pumpguns cooler: Aber eine Pandemie ist nun mal kein Wunschkonzert.

Die Parallelen zwischen der fiktiven Plünderungsszene und den realen Dramen, die sich aktuell in deutschen Supermärkten und Drogerien abspielen, sind aber klar ersichtlich.

Aber: Diese Krise zeigt auch die immensen Vorteile des freien Marktes auf. Alles lässt sich regeln. Durch Kauf. Durch Tausch.

Und: Mein ungewollter Beutezug durch die Ebay-Kleinanzeigen, um sich Toilettenpapier zu besorgen, war – überraschenderweise – extrem unterhaltsam.

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