Wohnungsnot: Wer enteignet zu Zeit eigentlich wen?

Vonovia Hauptverwaltung in Bochum Foto: Laurardnk Lizenz: CC BY-SA 4.0


Enteignung ist das Unwort der letzten Wochen. Allein schon seine Nennung ruft bei bestimmten Politikern und Medienleuten Beißreflexe der dumpfsten Sorte hervor. Von aufgebrachten und zugleich erstaunlich unterkomplexen Expertenmeinungen ganz zu schweigen. Die interessengebundene ideologische Überfrachtung der Debatte um dieses „Teufelswerkzeug aus der sozialistischen Mottenkiste“ ist offensichtlich und zeigt, wie sehr und wie schnell große Teile der deutschen Medienlandschaft im Ernstfall auf pure Propaganda umschaltet.

Dabei ist die Enteignung gegen Entschädigung, was im Wortsinne eben gar keine Enteignung mehr ist, ein fester Bestandteil fast aller demokratischen Staatsverfassungen. In der Stadt New York City, die nun keineswegs als sozialistische bekannt ist,  können z.B. Häuser samt Grundstücke nach 3 Jahren Grundsteuersäumigkeit sogar auf einseitigen Beschluss der Stadtverwaltung ohne jede Entschädigung in öffentlichen Besitz genommen werden.

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Sterben die Insekten wirklich wie die Fliegen?

Insektensterben?
Photo by Matthew T Rader on Unsplash

Den Insekten geht es ziemlich gut. Trotzdem verbreiten viele Panik über ihr angebliches Aussterben. Die Ursache: Eine fragwürdige Studie. Ein Gastbeitrag von Fred Roeder, Geschäftsführer des Consumer Choice Centers.

Im Jahr 2006 bemerkten viele Imker, dass ihre Bienenkolonien schrumpften. Dieses Phänomen wurde als Colony Collapse Disorder (CCD) bekannt, zu Deutsch „Bienensterben“. Dieses Phänomen wurde zunächst auf gentechnisch veränderte Organismen (GMO) zurückgeführt. Dieser Verdacht erhärtete sich nicht. Also wurden Neonikotinoide verdächtigt, eine relativ neue Kategorie von Pflanzenschutzmitteln.

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EU-Parlament: „Veggie-Burger“ sollen verboten werden – Sonst ist aber alles OK bei Euch?

Was ist das? Quelle: Wikipedia, Foto: Shpernik088, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Während das Land aktuell ganz aufgeregt noch immer über das immense Spendenvolumen für den Wiederaufbau der kürzlich teilweise abgebrannten Kathedrale Notre-Dame in Paris diskutiert, droht eine mindestens ebenso diskutable Tatsache vergleichsweise unbeachtet zu bleiben. Das darf nicht sein!

Denn im Agrarausschuss des EU-Parlaments wurde vergangene Woche allen ernstes ein Entwurf für einen Beschluss auf den Weg gebracht, der allen Nicht-Fleisch-Produkten (von Wurst über Steaks bis hin zu Burgern) zukünftig verbieten soll, genau so zu heißen wie das Original aus totem Tier.

Und wenn das nicht zu einer mindestens ebenso emotionalen Debatte einlädt, dann weiß ich es auch nicht.

Klar, Vegetarier und Veganer können einem mit ihrer häufig extrem penetranten Art jeden und jedermann mit ihrem Anliegen zu einem besseren Menschen bekehren zu wollen zeitweise schon mächtig auf den Keks gehen. Gar keine Frage! Aber ihnen im Gegenzug jetzt die Verwendung dieser Begriffe, welche die große Masse der Menschen noch immer mit purem Fleischgenuss verbindet, verbieten zu wollen, nur um die Fleischproduzenten damit zu schützen, das geht dann vielleicht doch etwas zu weit. 😉

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Lebensqualität im Ruhrgebiet: Wo die Unstatistik falsch liegt

Konzert in der Trompete Foto: Trompete

Ich mag die Unstatistik des Monats: Mit kühlem Kopf und Ironie widerlegen der Berliner Psychologe Gerd Gigerenzer, der Dortmunder Statistiker Walter Krämer und RWI-Vizepräsident Thomas K. Bauer Monat für Monat eine Statistik, die es in die Schlagzeilen schaffte. Mal geht es um den Mythos der Schwarzen Null , die „Erfolgreiche“ Gesichtserkennung mit Hunderttausenden Fehlalarmen“ oder das  erhöhte Gesundheits-Risiko bei einem Drink pro Tag.

In diesem Monat nahm sich das Unstatistik-Team die Studien über die Lebensqualität im

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Die „WAZ am Sonntag“ erscheint erstmals als Printausgabe – Mehr als ein Versuch?

Der WAZ-Schaukasten am Waltroper Marktplatz im Januar 2013.

Das wird interessant. Die Sonntagsausgabe der „WAZ“, die es bislang eigentlich nur in digitaler Form gibt, erscheint am kommenden Ostersonntag erstmals auch in gedruckter Form.

Eine Meldung, die mich heute kurz aufschrecken ließ. Wer wie ich im Kreis Recklinghausen lebt, wo die selbstproduzierten Lokalausgaben der WAZ seit Jahren eingestellt sind, die dort beinhalteten lokalen Artikel seit diesem Zeitpunkt lediglich noch vom ehemaligen Konkurrenten aus Marl, dem Medienhaus Bauer, stammen, der nimmt die WAZ als eigenständige Lokal-Zeitung schon seit Jahren kaum noch war.

Ich schaue, was das Funke-Imperium betrifft, täglich beim dazugehörigen Internetportal WAZ.de vorbei. Mehr muss aktuell nicht sein.

Aber eine einmal in der Woche erscheinende Printausgabe, zumal am Sonntag veröffentlicht, wenn der Sportteil naturgemäß besonders ausführlich wäre, die könnte ich mir schon ganz gut als zukünftiges Print-Abo vorstellen.

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BER ist überall: Brücke im Kreis Recklinghausen kommt mit achtfacher Bauzeit nicht aus!

Dass Bauvorhaben mitunter den im Vorfeld veröffentlichten Zeitplan nicht einhalten können, das ist kein Geheimnis. Spätestens seit dem Desaster rund um den seit Jahren im Bau befindlichen Berliner Flughafen (BER), diskutiert das ganze Land über solche schier unglaublichen Auswüchse.

Dass es aber auch in der Provinz vergleichbare Fälle gibt, die das tägliche Leben der Menschen im konkreten Einzelfall sogar deutlich mehr beeinträchtigen als ein nicht fertiggestellter Ersatzflughafen, das erleben seit knapp zwei Jahren die Bürger im Kreis Recklinghausen.

An der Stadtgrenze zwischen Datteln und Waltrop sollte im Sommer 2017 die Brücke vor dem Schiffshebewerk Henrichenburg, die seit Jahren nur noch einspurig befahrbar war, da marode, durch eine neue Brücke ersetzt werden. Die veranschlagte Bauzeit betrug seinerzeit rund drei Monate.

Als es nach einem Jahr Bauzeit noch immer keine befahrbare neue Brücke gab, der Verkehr die neuralgische Stelle nicht passieren konnte, feierten die Bürger im Sommer 2018 sarkastisch ein ‚Brückenfest‘, wohl in der Hoffnung dem verantwortlichen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Duisburg (und dem von ihm beauftragten Unternehmen) Beine machen zu können.

Jetzt steht fest: Auch zwei Jahre nach Beginn der Bauarbeiten, und damit nach einer Verachtfachung der ursprünglich angesetzten Bauzeit, wird es wohl keine befahrbare Brücke an dieser Stelle geben!

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Der Computerspiele-Preis ist tot!

Dass Deutschland keine Medien-Preisverleihungen kann, braucht eigentlich nicht besonders betont zu werden. Über den Echo hat ganz Deutschland gelacht. Eine andere Frage ist, ob eine Branche es aushalten muss, auf der eigenen Gala von der Moderatorin gedemütigt zu werden.

Der Deutsche Computerspielpreis (DCP) war die letzten Tage in aller Munde – und das, obwohl die allermeisten Menschen bislang kaum jemals von ihm gehört hatten. Ins Gerede ist er gekommen wegen eines freizügigen Wonderwoman-Cosplays der Staatsministerin im Kanzleramt, Dorothee Bär, und wegen eines unterirdischen und stellenweise widerwärtigen, weil teils frauenfeindlichen und rassistischen, beinahe immer aber zotigen Auftritts der Moderatorin des Abends, Ina Müller, die es keine Sekunde schaffte, ihre klischeebewehrte und ahnungsfreie Abneigung gegenüber Computerspielen zu zügeln. Die deutsche Spieleindustrie, titelte SpOn, erniedrigt sich selbst.

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Enteignungen: „Gegen den Staat“


Geht es nach dem Willen immer mehr Menschen werden bald die großen Wohnungsbauunternehmen enteignet. Millionen Wohnungen werden dann den Besitzer wechseln. Von privaten Unternehmen gehen sie dann, sollte es jemals rechtskräftig zu Enteignungen kommen, was bezweifelt werden darf, in den Besitz von staatlichen Unternehmen über. Damit sind sie der Willkür der Politik ausgeliefert. In Dortmund kann die städtische Wohnungsbaugesellschaft DoGeWo21 ihre Gewinne investieren, um neue

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Falsch Verbunden – Fünf Thesen zum deutschen Datenstau

Photo by [Markus Spiske] on [Unsplash]
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Exportweltmeister und Wirtschaftsmacht, aber trotzdem Digitalverlierer. Dass Deutschland so schlecht verbunden ist, hat viele Gründe. Hier sind fünf davon, gesammelt von unserem Gastautor Fred Cyrus Roeder, Ökonom und Geschäftsführer des Consumer Choice Centers.

Deutschland, die digitale Wüste in der Datenverkehr nur im Schneckentempo vorankommt: Aktuell gehört dieses Bild zu jeder guten politischen Diskussion. Dafür, dass sämtliche Politiker die Digitalisierung zur Chefsache machen wollen, sieht es verdammt düster aus. Der phänomenal schlechte Netz- und Breitbandausbau in Deutschland kennzeichnet sich durch fünf wesentlichen Punkte.

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Boykott von ZDF und Prognos Studien: Aus dem Ruhrgebiet wird das Schmollgebiet

Milliardengrab Industriekultur: Zeche Zollverein FotoLizenz © Jochen Tack/Stiftung Zollverein


Nach einem Bericht der WAZ wollen die Städte und Landkreise des Ruhrgebiets zwei Studien des ZDF und des Wirtschaftsforschungsinstitutes Prognos boykottieren. Der Grund: Man würde sowieso auf den hinteren Plätzen landen.

Egal um was für ein Ranking es sich handelt, eines ist sicher: Das Ruhrgebiet landet auf den hinteren Plätzen. Das ist seit Jahren so und es gibt keinen Grund daran zu glauben, dass sich dies in der kommenden Zeit ändern wird. Die Oberbürgermeister und Landräte der elf Großstädte und vier Landkreise des Ruhrgebiets haben nun daraus die Konsequenzen gezogen. In einem Brief an das ZDF, welcher der WAZ vorliegt, teilen sie mit, dass sie an zwei Studien zu den Themen Senioren und Familien nicht teilnehmen werden. „Die teils heftigen Debatten der zurückliegenden Monate nach Veröffentlichung der ,Deutschland-Studie’ haben uns nicht nur

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