TU-Dortmund Studie: Radschnellwege kosten viel und bringen nichts

Radschnellweg Ruhr Foto: Hauswirtschaft Lizenz: CC BY-SA 4.0


Eine Studie der TU-Dortmund hat untersucht, wie der Verkehr umweltverträglicher werden kann. Ein Ergebnis: Radautobahnen wie der im Bau befindliche Radschnellweg Ruhr bringen kaum Menschen zum Umstieg vom Auto aufs Rad.

Er soll 101 Kilometer lang werden und von  Duisburg über Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Unna, Kamen, Bergkamen nach Hamm führen. Der Radschnellweg Ruhr ist das seit Jahren wichtigste Projekt des Regionalverbandes Ruhr (RVR), wird um die 180 Millionen Euro kosten und ist nur der erste Schritt: Über 400 Kilometer lang soll das Netz von

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Der Ruhrpilot

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart Foto: MWIDE NRW/R. Pfeil Lizenz: Copyright


NRW: 
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„Die deutsche Chemie war in besonderem Maße in einer Krise“

Erhard Meyer-Galow

Erhard Meyer-Galow war  bis 1998 Vorstandsvorsitzender der Hüls AG und der Stinnes AG – dem Chemiezweig und der Handelstochter der  damaligen VEBA und ist Honorarprofessor für Wirtschaftschemie. Unser Gastautor Leo D. Hoffmann hat sich mit  Meyer-Galow über Ethik und eine sich schneller drehende Welt unterhalten, in der Leistung über alles geht.

Leo D. Hoffmann: Lieber Herr Meyer-Galow. Schön daß Sie Zeit gefunden haben. Ihre Vita lässt sich ohne Chemie nicht lesen: Sie sind Chemiker, waren bis 1998 Vorstandsvorsitzender der damaligen Hüls AG. Sie waren Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Seit 2012 haben Sie eine eigene Stiftung, die Innovationen in der chemischen Industrie auszeichnet. Wie kam der Mensch Meyer-Galow zur Chemie?

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Ruhrbischof Overbeck denkt über mehr verkaufsoffene Sonntage nach – Doch warum die Öffnungszeiten der Geschäfte nicht ganz freigeben?

Foto: Robin Patzwaldt

Über die Pfingsttage habe ich einmal wieder etwas ausführlicher bei den Kollegen der WAZ mitgelesen. Und tatsächlich hat es sich diesmal auch gelohnt. Etwas außerhalb meiner sonst inzwischen fest etablierten ‚Filterblase‘ stolperte ich dort nämlich über einen Artikel, der sich mit dem Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck beschäftigte.

Sonst eigentlich nicht unbedingt meine ‚Baustelle‘, da ich seit 1997 nicht mehr Mitglied in der Kirche bin. Was der Bischof so sagt, das ist mir daher eigentlich zunächst einmal ziemlich egal.

Doch diesmal fanden die von ihm dort kolportierten Aussagen tatsächlich mein Interesse. Denn Overbeck plädierte bei den Kollegen aus Essen für eine „Kultur der Stille“. Grundsätzlich ist da ja überhaupt nichts gegen zu sagen, denn tatsächlich empfinde auch ich unseren Alltag inzwischen als häufig ziemlich überladen und insgesamt mit recht viel unnötiger Hektik ausgestattet.

Daher habe ich den besagten Artikel tatsächlich komplett durchgelesen. Dort hieß es: „Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck ist „unzufrieden“ über die Verdopplung von vier auf acht verkaufsoffene Sonntage durch die neue Landesregierung…“

Und spätestens hier war es dann mit der inhaltlichen Übereinstimmung mit dem Anliegen des Kirchenoberen bei mir dann auch schon wieder vorbei. Denn es ist schlicht völlig weltfremd, wenn man sich in Zeiten des Internets überhaupt noch für irgendwelche Beschränkungen bei den Öffnungszeiten der Geschäfte stark macht.

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Wohnungsnot: Bauen, bauen, bauen

Wohnungsbau Foto: Andrew Dunn Lizenz: CC BY-SA 2.0


Die Hausbesetzungen am Wochenende in Berlin haben die Diskussion um Wohnungsnot neu entfacht. Gegen Wohnungsnot hilft allerdings nur der Bau neuer Wohnungen.

Für den Stadtplaner und Ökonomen Richard Florida sind die hohen Immobilienpreise einer der Hauptgründe, warum der Lebensstandard vieler Menschen schrumpft: Die Einkommenszuwächse, so sie vorhanden sind werden von den hohen Mieten und Hauspreisen aufgezehrt. Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind Mieter aufgrund der steigenden Mieten von Armut deutlich stärker betroffen als Immobilienbesitzer. Es gibt also gute Gründe, mehr Häuser zu bauen. Doch neben der guten Auslastung der Bauindustrie, die zu höheren Preisen führt, gibt es drei Faktoren, die das verhindern. Die gute Nachricht: Alle drei lassen sich ausschalten.

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Duisburg: Fünf Logistk-Startups im startport

Vorsitzender des Vorstands der Duisburger Hafen AG Erich Staake im Dialog mit den Startups Aindex.Ruhr, Cargo-Bay, DepotCity, Freightpilot, Shippion

Die fünf Logistik-Teams Aindex.Ruhr, Cargo-Bay, DepotCity, Freightpilot und Shippion arbeiten seit März im Startport, dem Programm des Hafens Duisburg. Die Jungunternehmen haben  rund ein zwölf Monate Zeit, um aus ihren  Ideen marktreife Logistik-Produkte oder -Dienstleistungen zu entwickeln. Heute stellten sie sich auf einer Pressekonferenz im Innenhafen vor.

Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, und Initiator des Projekts: „Wir gehen einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung. Die Nachfrage zeigt, dass unser Konzept aufgeht. Allerdings brauchen wir Beharrlichkeit und einen langen Atem, denn das Projekt ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

Die Gründerteams sind für ein Jahr auf eine Etage in die Werhahnmühle im Duisburger Innenhafen eingezogen. Regelmäßig informieren die Teams nun über ihre Ergebnisse – und werden dabei intensiv von Partnerunternehmen und Mentoren gecoacht.

Bis Ende des Jahres  sollen weitere Teams in die Werhahnmühle einziehen. „Wir erwarten Einsatzwillen und Erfolgsorientierung. Unsere Förderung orientiert sich am Leistungsprinzip. Es reicht nicht, eine gute Idee zu haben, man muss auch an der Umsetzung arbeiten. Bislang sind wir sehr zufrieden, denn unsere Teams sind hochmotiviert“, sagte Staake.

Die Innovationsplattform startport richtet sich auch gezielt an gründungswillige Studenten und Hochschulabsolventen. Die Gründer-Teams werden von duisport sowie Logistik-Profis der startport Exklusivpartner Evonik, Klöckner & Co, Initiativkreis Ruhr beraten.

Als Technologiepartner sind nun Cisco, weltweit Marktführer in den Bereichen IT und Netzwerk, und das IT-Systemhaus Bechtle bei startport eingestiegen. „Die tatkräftige Unterstützung namhafter Unternehmen aus der Industrie zeigt uns, dass wir mit unserer startport-Idee, Startups und Wirtschaft zusammenzubringen, richtig liegen“, sagte Staake.

Weitere Hilfestellung leisten Netzwerk-Partner wie das Fraunhofer IML, die Universität Duisburg-Essen, das Zentrum für Logistik und Verkehr, das Netzwerk DIALogistik Duisburg, die Unternehmensberatung Roland Berger, die Werbeagentur dws, Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young, Steuerberater von PKF, die Deutsche Bank, IDE (Kompetenzzentrum für Innovation und Unternehmensgründung an der Universität Duisburg Essen), Instafreight, Digital Hub Logistics, Rechtsanwälte von Taylor Wessing und die Hochschule Rhein-Waal.

Die Startups im Kurzporträt:

Aindex.Ruhr arbeitet an der Entwicklung einer App, die ihre Nutzer zum optimalen Standort lotsen soll. Dadurch soll die Suche nach der perfekten Wohnung oder des perfekten Gewerbestandortes für den User im Ruhrgebiet und später in anderen Ballungsräumen erleichtert werden. Dabei kann der Kunde selbst seine Prioritäten bestimmen. Die Gründer von Aindex haben bereits erste Meriten verdient: Sie sind Gewinner des „#Nextlevelruhr-Hackathon“ Preises der RAG Stiftung.

http://aindex.ruhr/

Cargo-Bay verbessert die Distribution von Waren von Industrie, Handels- und Logistikunternehmen und liefert innovative Informations-, Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten. Das Unternehmen bietet über 1.000 geprüfte Speditionen in verschiedenen Regionen über seine Plattform an. So können Frachtpreise unterschiedlicher Anbieter von Kunden komfortabel geprüft und verglichen werden. Einheitliche Eingabemasken erleichtern Arbeitsprozesse und reduzieren Fehler. Bereits heute hat Cargo-Bay mehr als 1.100 Kunden.

https://cargo-bay.de/

DepotCity digitalisiert Lagerlogistik und macht Lagerraum und Fulfillment so einfach buchbar wie ein Hotel. Diese Plattform bietet Profis und Laien gleichermaßen die Möglichkeit, professionelle E-Commerce-Logistik einzukaufen. Von der Lagerhaltung, Verpackung, Frankierung bis hin zu Versand, Rechnungsstellung und Mahnwesen ist alles buchbar und kann transparent verfolgt werden. Die Plattform bringt Lagersuchende und Lagerhalter zusammen. Sie erleichtert es den Lagerraumanbietern attraktive Zusatzgeschäfte zu generieren.

https://depotcity.de/

Freightpilot holt durch die eigens entwickelte Software-Plattform die Speditionstouren-Planung in eine Cloud. Unternehmen, die aktuell mit einer eigenen, teuren oder ineffizienten Tourenplanung arbeiten, können diese nun kostengünstig für eine monatliche Gebühr auslagern. Die Plattform bietet eine vollautomatische Tourenplanung über die Grenzen der einzelnen Versender hinweg. So können sich beispielsweise zwei Unternehmen, die den gleichen Kunden beliefern, nun die Fahrt zu diesem teilen. Die Software-Lösung erstellt mit Hilfe künstlicher Intelligenz vollautomatisch einen Tourenplan und gibt diesen direkt an die Lieferanten weiter. So werden Synergieeffekte für alle Beteiligten geschaffen. Dadurch sinken das Verkehrsaufkommen sowie die Fahrtzeit von Lkws und Transportfahrzeugen.

https://www.freightpilot.de/de/platform

Shippion bringt Transparenz in den Frachtmarkt. Bisher läuft es so: Große Frachtunternehmen schreiben Angebote aus, kleinere müssen für jede Fracht zahlreiche Spediteure anfragen. Zusätzlich fehlt ein einheitliches, effizientes und schnelles Rechnungssystem. Das steigert die Kosten und schmälert den Gewinn. Shippion möchte die Verschiffung von Fracht grundlegend vereinfachen und einen automatisierenden Marktplatz bieten. Shippion automatisiert Frachtkalkulationsprozesse und vereinfacht den Frachtversand für die Exporteure und die Logistikdienstleister.

http://www.shippion.com/

Windige Hinterlassenschaft


Fast 29.000 Windräder drehen sich in Deutschland. 2020 läuft für viele der Anlagen nach 20 Jahren die Förderung aus. Das Ende der Subventionen wird für viele Windenergieanlagen das Aus bedeuten.

In weit über 300.000 Haushalten ging in den vergangenen Jahre das Licht aus, in dem einen Jahr waren es ein paar mehr, im anderen ein paar weniger. Es kann mehrere Wochen oder Monate dauern, bis der Stromversorger die Leitung kappt, nachdem  die Rechnung nicht bezahlt wurde, aber sicher ist: Der Tag kommt. Strom ist teuer in Deutschland: Mit im Durchschnitt 30,5 Cent für die Kilowattstunde steht teilen sich Deutschland und Dänemark den Spitzenplatz in Europa. Zum Vergleich: In Frankreich kostet die Kilowattstunde nur  16,9, in Bulgarien 9,6 Cent. Wer auf Unterstützungsleistungen des Staates wie HartzIV oder die

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Scheinbar endlos schlechte Nachrichten für das Uniper-Kraftwerk in Datteln

Das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ im September 2014. Foto: Robin Patzwaldt

Ginge es dabei im Hintergrund nicht auch um unglaublich viel Geld, man könnte eigentlich inzwischen herzhaft lachen. Doch bei kolportierten Mehrkosten von noch einmal über 200 Mio. Euro, ist diese Lachnummer tatsächlich alles andere als lustig.
Leider entspricht es jedoch der Wahrheit, dass das seit Jahren juristisch umstrittene Steinkohlekraftwerk in Datteln durch erhebliche Baumängel noch einmal deutlich später in Betrieb gehen kann als zunächst angekündigt.

War zunächst von „minimalen Rissen“ in den Schweißnähten die Rede, die den Probebetrieb im vergangenen Herbst früher als angedacht wieder beendet hatten, räumte Bauherr ‚Uniper (als Nachfolger von E.On), nun tatsächlich ein, dass die Probleme mit dem Kesselstahl „T 24“ deutlich stärker verzögern als zunächst behauptet. Inzwischen ist das Jahr 2018 offenkundig nicht mehr zu halten, wird von 2020 geredet.

Kaum sind die ersten juristischen Hürden soweit aus dem Weg geräumt, liegen zumindest schon einmal die erforderlichen Genehmigungen der Bezirksregierung in Münster (bis zu einer endgültigen juristischen Klärung) vor, macht jetzt die Technik den Kraftwerksplanern das Leben schwer.

Für jemanden der die Vorgänge seit rund 10 Jahren interessiert begleitet, eigentlich nicht zu glauben. Das Milliardenprojekt ‚Datteln 4‘ scheint nicht gerade ein Glücksbringer zu sein. Und ob der neue Termin, dieser liegt immerhin bereits rund neun Jahre hinter dem ursprünglich geplanten Starttermin, denn tatsächlich zu halten sein wird, das erscheint in Anbetracht dieser Vorgeschichte, inzwischen auch völlig offen.

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Bedeutungssimulant Bundesverband Musikindustrie

„I’m a loser baby, so why don’t you kill me?“ (Beck, Loser) BVMI Vorstand 2017 (c) BVMI/Oliver Walterscheid v.l. Philip Ginthör, Bernd Dopp, Frank Briegmann, Dr. Florian Drücke, Konrad von Löhneysen


Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) hat den gestrigen Echo vergeben. Industrie – das klingt beeindruckend. Bis man sich die Zahlen anschaut.

2007 wurde der Bundesverband Musikindustrie durch den Zusammenschluss der deutschen Vertretung der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) und des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft gegründet. Es war ein Zusammenschluss in der Not: Innerhalb eines Jahrzehnts war der Umsatz der gesamten Branche von über 2,6 Milliarden Euro auf knapp über 1,5 Milliarden Euro in sich zusammen gefallen – ein Niveau, dass bis heute, mit viel Mühe, gehalten wird. Industrie sollte Größe und Bedeutung simulieren. Vor

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Facebook-Anhörung: Nicht die alten Knacker unterschätzen

Mark Zuckerberg Foto: Friesehamburg Lizenz: CC BY-SA 4.0


Unser Gastautor Robert Basic warnt vor Witzen über das Alter der Politiker, die gestern Facebook-Chef Mark Zuckerberg vernommen haben.

Es ist schon etwas länger her, dass ich vor einem Publikum aus vielen alten weißen Männern in gut sitzenden Anzügen Social Networking zu erklären versuchte, als niemand so genau wusste, was das Zeug eigentlich sein soll und was daraus wird. OpenBC war gerade erst geboren, MySpace machte sich auf, die Weltbühne zu betreten, die Wikipedia war noch jung, YouTube war noch nicht geboren, Marc Zuckerberg kopierte just eine Idee von zwei Brüdern namens Winklevoss, die später einen Schnapper vor Gericht zugestanden bekamen.

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