Die Macht von Gottes Gnaden ist in den heutigen westlichen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften begrenzt. Die Macht durch ererbte Vermögen hat dagegen ungeahnte Ausmaße erreicht. Einzelne Familien und ihre in der Regel männlichen Oberhäupter verfügen über mehr Macht und Geld als die früheren Königshäuser, obwohl wir in einer Demokratie leben. Einzelne Menschen können per Medieneinfluss und -besitz die Meinung von Millionen in ihrem Sinne beeinflussen, ohne die Demokratie selbst abschaffen zu müssen.
Diese Kombination aus ungehinderter Machtausübung und Demokratie nenne ich des Weiteren Demokratischen Feudalismus. Im Kern hat dabei der Feudalismus, jenseits dessen, dass er in großen Teilen der Welt nie abgeschafft wurde, auch im Westen nie gänzlich aufgehört. Schon allein durch die Weitergabe feudaler Vermögen, die im aufkommenden Kapitalismus ein großer Startvorteil waren.