ECCE oder: Die Welt ist schön, wenn man dumm ist

ECCE-Geschäftsführer Dieter Gorny

Seit vielen Jahren schon bekomme ich keine ECCE-Newsletter oder deren Pressemitteilungen mehr, aber es gibt nette Menschen, die mir beides immer weiterleiten und so kam ich in den Genuss, den „ECCE-Newsletter Juni 2017“ zu lesen. Eine Meldung erregte mein Interesse:

„Das ist ja toll“, dachte ich mir im ersten Moment. Im zweiten dachte ich mir dann, dass es ja vielleicht ganz interessant sein könnte, wenn ich mir mal den Kulturbericht des Landes NRW herunterladen und durchlesen würde.

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Stadt der Städte – Neue Ruhrgebietskampagne startet mit altem Slogan

Der Slogan der neuen Ruhrgebietskampagne ist gut: „Stadt der Städte“ – das was die Agenturen TAS (Essen) und Thjnk (Hamburg) da hingelegt haben, kann sich sehen lassen. Der Regionalverband Ruhr wird sich mit diesem Slogan sicher nicht blamieren. Schade nur, dass er nicht neu ist. Für eine Ruhrgebiets-Kampagne der WAZ hatte ihn 1996 die Agentur Schirner bereits verwendet:

Bedauerlich auch, dass sich die Verantwortlichen  beim RVR bei der Gelegenheit nicht von der unsäglichen „Metropole Ruhr“ getrennt haben, die kein Menschen freiwillig benutzt. Das Ruhrgebiet – Die Stadt der Städte wäre deutlich stärker gewesen.

Da waren es nur noch zwei: Coolibri hat Heinz gekauft


Das zum Medienhaus-Lensing (Ruhr Nachrichten) gehörende Stadtmagazin Coolibri hat seinen alten Konkurrenten Heinz gekauft. Damit gibt es auf dem schrumpfenden Markt der Stadtmagazine im Ruhrgebiet nur noch zwei Anbieter kostenloser Stadtmagazine: Die Coolibri GmbH und Berndt Media (Trailer-Ruhr). Was mit den Mitarbeitern geschieht, ob Heinz eingestellt oder fortgeführt wird, das wird die Zukunft zeigen.

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Wohlstand ohne Grenzen


Viele fordern Solidarität mit Flüchtlingen. Echte Verteidiger der Freizügigkeit sind jedoch rar. Kein Wunder, Veränderung und menschliche Ambitionen gelten heute als problematisch. Von unserem Gastautor Kolja Zydatiss.

Gestern war Weltflüchtlingstag. In den (Sozialen) Medien entfaltete sich die Debatte entlang vorhersehbarer Fronten. Linke verwiesen auf das Sterben im Mittelmeer, die verheerenden Kriege im Nahen Osten, und betonten unsere moralische Pflicht, uns hilfsbereit und solidarisch zu zeigen. Rechte geißelten Willkommenskultur und „Asylindustrie“ und warnten vor neuen Terroranschlägen.

Was auffällt: Selbst Linke, Liberale und Politiker der Mitte, die sich gerne kopfschüttelnd vom Rechtspopulismus à la AfD oder Pegida distanzieren, schaffen es nicht, sich von einem Denken zu lösen, das Einwanderung primär als Last begreift. Vor einigen Tagen etwa warnte der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CDU) vor einer Massenmigration von 100 Millionen Menschen nach Europa, falls die Erderwärmung nicht begrenzt werde. Ähnlich äußerte sich zum Weltflüchtlingstag auch ein Kampagnenleiter von Greenpeace Deutschland bei Twitter. Das Social Media Team des Auswärtigen Amtes verkündete stolz, dass Deutschland einer der größten Geber von Entwicklungshilfe weltweit sei. Ob Linkspartei oder FDP, ständig wird betont, man müsse „die Fluchtursachen bekämpfen“.

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Mehr Rentner = Weniger Investitionen

Infrastruktur wird vernachlässigt Foto: Roland W. Waniek


Politiker aller Couleur versprechen Rentnern im aktuellen Wahlkampf mehr Wohltaten – zu Lasten der Jugend. Von unserem Gastautor Roland W. Waniek.

In einer alternden Gesellschaft sind diese nämlich eine immer bedeutendere Wählergruppe, die Politiker zu bedienen wissen. Aber nicht nur bei der Rente wird die Jugend benachteiligt: Eine empirische RWI-Studie zeigt, daß mehr Rentner auch weniger Infrastruktur-Investitionen bedeuten. In entwickelten Ländern sind in den letzten vier Jahrzehnten öffentliche Investitionen stetig zurückgegangen. Dies korreliert signifikant mit dem zunehmenden Durchschnittsalter der Bevölkerung. Ältere Menschen schätzen den erwarteten, zukünftigen Nutzen von Infrastruktur-Investitionen weniger hoch ein als aktiv Erwerbstätige. Dies liegt daran, daß sich die Zeitpräferenzen von Menschen mit dem Alter ändern. Senioren sind konsumptive, soziale Staatsausgaben wichtiger als investive, zukunftsgerichtete Maßnahmen. Das schlägt sich in der konkreten Politik nieder. Politiker sollten aber das übergeordnete, langfristige Wohl einer Gesellschaft nicht aus den Augen verlieren. Ein Lösungsansatz ist die Änderung des Wahlrechts zugunsten von Familien mit Kindern, wobei Eltern zusätzliche Stimmgewichte für ihre Kinder erhalten. Weitere Möglichkeiten sind nutzungsabhängige Entgelte für Infrastruktur und alternative Finanzierungsmodelle wie Public-Privater-Partnerships. Damit könnte die abnehmende Wählerzustimmung für Infrastruktur-Investitionen konterkarriert werden.

Benennt Gelsenkirchen endlich in Schalke um!

Lieber Schalke als Gelsenkirchen Foto: Orchi Lizenz: CC BY-SA 3.0

Benennt Gelsenkirchen endlich um: und zwar in Schalke. Ja, in Schalke, so wie der Fußballverein. Von unserem Gastautor Roland W. Waniek.

Gelsenkirchen hat nämlich ein Markenproblem, ein sehr großes sogar. Es ist eine Stadt, die auf dem absteigenden Ast ist. Der Niedergang der einst so bedeutenden Schwerindustrie hat Gelsenkirchen schwer gezeichnet: höchste Arbeitslosigkeit in Westdeutschland, hohe Verschuldung, hoher Bevölkerungsrückgang, hoher HartzIV-Anteil, verödete Innenstadt, verschlissene Infrastruktur…

Nur in einem ist Gelsenkirchen ziemlich gut: in Fußball. Sein Traditionsverein Schalke 04 spielt in Deutschland und Europa meistens recht weit oben mit, und das seit vielen, vielen Jahren.

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Warum das Fach Wirtschaft nötig ist


Die neue Landesregierung will Wirtschaft als Pflichtfach an den Schulen einführen. Eine gute Idee, denn vielen ist nicht mehr klar, woher unser Wohlstand kommt.

Mit einem leicht variierten Zitat eines Tweets der Schülerin Naina aus dem Jahr 2015 begründet FDP-Chef Christian Lindner, warum Wirtschaft künftig in NRW ein Pflichtfach werden soll: „Ich habe keine Ahnung von Miete, Steuern und Versicherungen. Aber ich kann Gedichte interpretieren. In vier Sprachen.“  Kinder und Jugendliche für das wirtschaftliche Alltagsleben fit zu machen und sie so davor zu bewahren, sich beim Abschluss von Verträgen über

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Energiewende erklärt in drei Zahlen für Ruhrgebietler

Geschlossene Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen

Die Energiewende ist eine komplizierte Sache. Die wohl größte Umverteilung von Geld von unter nach oben seit der Abschaffung der Leibeigenschaft weiß mit großen Zahlen zu beeindrucken. Aber wir das so ist – gerade wir Ruhrgebietler haben mit großen Zahlen, vor allem wenn sie Geld betreffen, ja unsere Probleme. Wir haben ja nix. Die Hauptabteilung Statistik und Zahlen dieses Blogs hat sich rangesetzt und mal alles für Ruhrgebietler umgerechnet.

Von 2000 bis 2013 wurde allein die Solarenergie in Deutschland mit 111 Milliarden Euro subventioniert. Sagte Manuel Frondel vom RWI-Essen und dem glauben wir mal, weil er ein kluger Kopf ist. 111 Milliarden Euro –    dafür bekommt man 44,4 Milliarden Pils im Intershop. Ok, Krombacher, aber immerhin.

Die, völlig unsinnige, Subventionierung des Steinkohlebergbaus kostete zwischen 1997 und 2006 29,9 Milliarden Euro. Also drei Milliarden im Jahr. War also deutlich preiswerter als der Öko-Quatsch.

Immerhin: 2/3 dieses Geldes, unter uns Pfarrerstöchtern mal grob gerechnete 74 Milliarden Euro, flossen direkt nach China. Das ist natürlich gut, weil so in Deutschland keine Fabriken gebaut werden mussten, um Solarzellen zu produzieren, gegen die dann Grüne und irgendwelche Bürgerinitiativen protestiert hätten.

 

 

 

Landtagswahl: Warum die Grünen ein Ausscheiden aus der Regierung längst verdient hätten!

Demo am Kraftwerk in Datteln im Jahre 2010. Foto: Brigitte Patzwaldt

Der Landtagswahlkampf tobt aktuell. Das übliche Theater halt. Man kennt das ja. Nichts wirklich Spannendes aus meiner Sicht. Dabei gäbe es schon wirklich intensive Diskussionen zu führen. Auch innerhalb der Koalition. Doch das wollen aktuell eben nicht alle. Es gilt für einige Verantwortliche offenbar die hart erkämpften Früchte bzw. Posten zu verteidigen. Wovon ich rede? Von Kraftwerksneubau ‚Datteln 4‘ zum Beispiel.

Ein Thema, welches mich im Zuge des Landtagswahlkampfes des Jahre 2010 tatsächlich sogar einmal dazu trieben mich der Partei Bündnis90/Die Grünen anzuschließen, dann jedoch auch hauptverantwortlich dafür war, dass ich die Partei zwei bittere Jahre später, im Mai 2012 (im nächsten Wahlkampf) direkt wieder verließ.

Die in diesen zwei Jahren gemachten Erfahrungen waren dermaßen enttäuschend, dass ich die ‚Grünen‘ wohl nie wieder wählen werde und auch niemandem empfehlen kann dies zu tun.

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