RWE: „Und wenn die Wirklichkeit Dich überholt hast Du keine Freunde, nicht mal Alkohol“

rwe_hochAls Düsseldorf 2005 durch den Verkauf seiner RWE-Aktien alle Schulden abbauen konnte, fand das im Ruhrgebiet keine Nachahmer. Thomas Eiskirch (SPD), heute Oberbürger in Bochum und damals bereits Landtagsabgeordneter, sagte 2007, als sich die Bochumer CDU dafür aussprach, dem Weg Düsseldorf zu folgen: „Es ist mir völlig unverständlich, wie man so über einen Verkauf von Anteilen von RWE nachdenken kann. Dies zeigt ein völlig falsches Verständnis von nachhaltiger Wirtschafts- und Energiepolitik bei der Bochumer CDU und macht obendrein deutlich, dass die Erfordernisse zukunftsfester Kommunalpolitik bei der Bochumer CDU offenbar schlichtweg nicht verstanden worden sind.“

Im Dezember 2007 lag der Wert einer RWE-Aktie bei 97.90 Euro, heute liegt er bei 10,34 Euro. Die Städte haben längst den Wert der Aktien in ihren Büchern korrigiert. Auch einen nennenswerte Dividende gibt es nicht mehr – nur noch magere 13 Cent wird RWE ausschütten. Für die Städte, die nun jammern, ist das eine Katastrophe, aber es war eine Katastrophe mit Ansage. Seit langem ist klar, dass das Ruhrgebiet der Verlierer der Energiewende sein wird. Die

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Duisport und Akzente

Häfen im Rheinhochwasser (1931), Bundesarchiv, Bild 102-12562 / CC-BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)

Der Duisburger Hafen wird dreihundert Jahre alt  und manche feiern mit: besonders die Duisburger Akzente haben ihr diesjähriges Festivalprogramm an dem Jubiläum ausgerichtet: mit dem Allerweltsslogan „Nah und Fern“.

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Kreis Recklinghausen: Die Geduldsprobe ‚Datteln 4‘ zerrt inzwischen mächtig an den Nerven aller

Blick in Richtung Datteln. Foto: Robin Patzwaldt
Blick in Richtung Datteln. Foto: Robin Patzwaldt

Ursprünglich war man ja noch davon ausgegangen, dass die Bezirksregierung in Münster bis Ende 2015 über die immissionsrechtliche Genehmigung für das umstrittene, und aktuell juristisch noch immer gestoppte Kraftwerk ‚Datteln 4‘ (Kreis Recklinghausen) entscheiden würde. Diese Erwartungen wurden so jedenfalls auch noch beim öffentlichen Erörterungstermin im September ganz offiziell bestätigt (wir berichteten).

Doch daraus wurde ganz offensichtlich dann nun doch nichts. Nicht der erste Zeitplan in der Angelegenheit, der dann im Laufe der Jahre letztendlich doch nicht eingehalten werden konnte übrigens. Noch immer prüft man in Münster aktuell diese Angelegenheit.
Eine äußerst zähe Angelegenheit also das Ganze, was inzwischen nicht nur an den Nerven und am Durchhaltevermögen der Kraftwerkskritiker und –Gegner ganz erheblich zu zehren scheint.

Auch Seitens des Bauherren E.On (bzw. nun seit Anfang 2016 offiziell ‚Uniper‘) mag man offenbar nun nicht mehr viel länger warten. Bei der zuständigen Bezirksregierung ist daher jetzt  bereits ein Antrag auf Weiterbau eingegangen. Uniper möchte also möglichst bald schon weitere vollendete Tatsachen schaffen können, möglichst sogar noch ehe die Behörde dann irgendwann einmal über die Angelegenheit entschieden hat.

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Gold, Sex und Drogen – Das sind die neuen Währungen nach dem Bargeldverbot

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30000 Euro Foto: GreenZeb Lizenz: CC-BY-SA 4.0

 

Keine Barzahlungen mehr über 5000 Euro und auch der 500 Euro Schein soll verschwinden. Europäische Union und Bundesregierungen machen die ersten Schritte in Richtung Bargeldverbot.

Zu den Plänen der Eu und der Bundesregierung in das Verbot von Bargeld einzusteigen, wurde in den vergangenen Tagen viel gutes und kluges geschrieben. Zum Beispiel das die Begründung, so den Terror und die Organisierte Kriminalität zu bekämpfen nur vorgeschoben ist. Im Kern geht es um Macht und Kontrolle:

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Lachen mit Hamm: Dieter Gorny soll Bergwerk Ost zum Kreativquartier machen

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Nein, es ist kein Karnevalsscherz: Dieter Gorny (SPD), Beauftragter für Digitaldingsbums bei Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Chef der planetenverschiebenden European Centre for Creative Economy (ECCE)  wird der langen Reihe seiner Pleiteprojekte bald ein weiteres hizufügen können: Er soll das Kreativquartier „promoten“, das auf der Fläche des ehemaligen Bergwerks Ost in Hamm entstehen soll und das so kreativ wird, dass es nicht Kreativquartier sondern CreativRevier heißt. Der Hammer Landtagsabgeordnete Marc Herter (SPD) hat schon mal mit dem Jubeln angefangen:

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Dritte Altstadtkonferenz in Recklinghausen – oder der ruinöse Wettkampf der Ruhr-Citys

Rathaus Recklinghausen Foto: Robin Patzwaldt
Rathaus Recklinghausen Foto: Robin Patzwaldt


Nein, die Innenstadt von Recklinghausen ist für Ruhrgebietsverhältnisse zwar klein, aber nicht hässlich. Es gibt die üblichen Bausünden der 70ger und 80ger Jahre, denen ein Teil des historischen Baubestandes geopfert wurde, aber es gibt eben auch immer noch die Altstadt in ihrem typischen, kleinteiligen Maßstab, mit den entsprechenden Gassen und Plätzen, die man, wie im neusten Werbeclaim der Stadt, mit Recht als „Gute Stube“ bezeichnen kann.

Keine Frage, das neue Citypalais sprengt zwar diesen Maßstab, kann aber im Rahmen der sonst üblichen Mall-Architektur und im Verhältnis zu anderen Großgebäuden in der Recklinghauser Einkaufszone als ästhetischer Gewinn betrachtet werden. Städtebaulich angepasst oder nicht, was die gastronomische, einzelhändlerische und fachmarktliche Nutzung dieses Gebäudekomplexes betrifft, ist das Palais, wie alle Malls, aber auch eine wettbewerbliche Kampfansage an die restliche Innenstadt.

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ECCE: Existiert noch Leben am Fuße des U-Turms?

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Vor ein paar Wochen, ich war gerade auf dem Weg zu einer Performance im Dortmunder U-Turm, kam ich an den Büros von ECCE vorbei. Es brannte Licht in ihnen und ein Mensch saß an einem Computer und blickte auf einen Monitor. „Ach schau an,“ dachte ich versonnen während ich durch den kühlen Nieselregen lief und versuchte, mich vor dem Wind zu schützen, „die gibt es immer noch“ und erinnerte mich an all die kleinen und unterhaltsamen Streitigkeiten die dieses Blog mit dem ominösen   European Centre for Creative Economy in all den Jahren die da hinter uns liegen hatten. 

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Wirtschaftsfaktor Fußball – Bundesliga-Clubs mit elftem Umsatzrekord in Folge

Im DFB-Fußballmuseum. Foto: Robin Patzwaldt
Im DFB-Fußballmuseum. Foto: Robin Patzwaldt

Die Premier League in England gilt allgemein als das große Vorbild in Sachen Vermarktung und Umsatz für die Fußball-Bundesliga. Immer wieder wird im Detail darüber diskutiert wie und in welchem Umfang den finanziellen Möglichkeiten der dortigen Clubs nachgeeifert werden kann. Auch hier im Blog haben wir uns im Laufe der Monate immer wieder damit beschäftigt, darüber diskutiert und auch gestritten.

Heute nun präsentierte man auch seitens der Fußball-Bundesliga neue, offizielle Zahlen. Und die sind, zumindest auf den ersten Blick, sehr beeindruckend und auch fast durchweg positiv:

Denn mit einem Umsatz von 2,62 Milliarden Euro haben die 18 Clubs der Bundesliga in der Saison 2014/15 den elften Rekord in Folge erzielt.

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Marek Lieberberg: „Ich werde Rock am Ring weiter veranstalten“

Marek Lieberberg spricht beim Eurosonic Noorderslag mit Allan McGowan
Marek Lieberberg spricht beim Eurosonic Noorderslag mit Allan McGowan

Groningen/Niederlande Das Showcase und Musikkonferenz Festival Eurosonic Noorderslag ist das erste große Branchentreffen im Jahr. Konzertveranstalter Marek Lieberberg nutzte dies gestern, um dem Fachpublikum seine Sicht auf die Auswirkungen seines überraschenden Wechsel vom deutschen Veranstaltungs-Marktführer CTS/Eventim zum Wiedereinsteiger Live Nation darzustellen. Dabei ging es auch um die Zukunft des größten deutschen Rock-Festivals, dem Rock am Ring. Die ist weiter ungewiss, doch für 2016 gilt:

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Die ‚Kultur‘ der Panik

Book photographs – Nevit Dilmen – CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Vor einigen Tagen wurde eine Debatte über die neue Urheberrechtsnovelle mit einem offenen Brief einiger Verleger angestoßen. Dass diesen Brief auch einige bekannte Autoren unterschrieben haben, zeugt nicht unbedingt für deren Weitblick, lediglich davon, dass sie sich offenbar gut vertreten fühlen, ob als Beck- oder Suhrkamp-Autor. In der sogenannten Buch-Kultur-Hierarchie, die an mittelalterliches Gehabe mahnt, gelten solche Autoren übrigens als schriftstellerischer Adel. Nun ist auch eine derbe Polemik von Andreas Rötzer hinzugekommen, als Gastbeitrag in der ZEIT-Online. Herr Rötzer führt den Verlag Matthes & Seitz.

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