Unstatistik des Monats: Altersarmut – eine Null zuviel

Ist auch seine Rente noch sicher? Foto: privat
Ist auch seine Rente noch sicher? Foto: privat

Die Unstatistik des Monats April ist eine Meldung des WDR, der für 50% der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Ruhestand in Altersarmut prognostiziert hat („Fast jedem Zweiten droht eine Armutsrente“, Stand: 20. April 2016). Kein Wunder, dass eine solche Zahl zu Deutschlands Rente die Republik in Aufregung stürzt. Nur ist sie falsch, und 5% ist eine wahrscheinlichere Prognose.

 

Das Vorgehen des WDR scheint zunächst plausibel. Er ließ sich die augenblickliche Verteilung des Arbeitseinkommens auflisten, nahm an, dass diese auch in Zukunft so bestehen bleibt, und errechnete dann die Rentenansprüche für das bereits jetzt festgelegte niedrigere Rentenniveau im Jahr 2030. Nach dieser Rechnung liegen in der Tat 50% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an oder unter der Grundsicherungsgrenze.

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Sandro Wagner und die ‚armen Profi-Kicker‘

Berufsfußballer Sandro Wagner wünscht sich mehr Geld. Quelle: Wikipedia, Foto: Icetea 99, Lizenz: CC-BY-SA 4.0
Berufsfußballer Sandro Wagner wünscht sich mehr Geld. Quelle: Wikipedia, Foto: Icetea 99, Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Fußballfans wünschen sich ja häufig Spieler mit mehr Profil, mit eigener Persönlichkeit, mit einer klaren eigenen Meinung. Interviews mit etablierten Profis sind in den letzten Jahren aus der Sicht vieler Beobachter häufig zu ‚glattgeschliffen‘. Wirkliche Meinungen und spannende Aussagen liest man darin eher selten. Dass es aber auch noch immer anders geht, das bewies nun jüngst ein ‚Bild‘-Interview mit Darmstadts Stürmer Sandro Wagner. Der zuvor bei diversen Vereinen im Profibereich lediglich ein Schattendasein fristende Berufsfußballer, der erst in dieser Saison so richtig seinen Durchbruch geschafft zu haben scheint,  ließ nun mit wahrlich ungewöhnlich diskussionswürdigen Aussagen aufhorchen.

Denn der Stürmer empfindet die Gehälter der Bundesligaprofis aktuell für ihre Dienste hierzulande einstreichen können nämlich nicht als tendenziell zu hoch, sondern sogar eher als zu gering. Eine Meinung, welche ihm nun von vielen Seiten heftig vorgehalten wird. Über die ‚Bild‘-Zeitung ließ Wagner die Öffentlichkeit nämlich ganz konkret wissen, die Spieler in der deutschen Eliteliga verdienten „eher zu wenig“. Nun, eine zumindest wohl ziemlich unpopuläre Meinung, wie man an vielen Reaktionen darauf im Lande aktuell sehen kann.

Der enorme öffentliche Druck rechtfertige das viele Geld, sagte der 28-Jährige. „Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die bei Bayern zu wenig verdienen – selbst 12 Millionen oder so. Die Profis in den amerikanischen Ligen bekommen auch deutlich mehr.“

Spätestens hier wird die Meinung jedoch nicht nur etwas skurril, sondern auch sachlich falsch.

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Die Bestie in Menschengestalt

Zug. Foto: Deutsche Bahn/PR
Zug. Foto: Deutsche Bahn/PR


Irrigerweise verlasse ich das Ruhrgebiet recht häufig. Regelmäßig nutze ich dazu einen Zug der Deutschen Bahn. Zwei grobe Schnitzer – möchte man meinen, aber erstens fahre ich ganz gerne Bahn und zweitens ist es jetzt im Ruhrgebiet nicht so schön wie gemeinhin kolportiert, als dass man eine Hand voll Tage im Monat nicht auch darauf verzichten könnte.

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Weshalb sind Künste unerwünscht?

Die Philosophie thront inmitten der Sieben Freien Künste – Darstellung aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg (um 1180) – Gemeinfrei

In der zeitgenössischen klassischen Musik sind die Klagen über ein mangelndes Interesse des Publikums schon länger bekannt. Das 20. und 21. Jahrhundert wird im Veranstaltungsbetrieb vielfach ausgespart, um überhaupt Einnahmen generieren zu können. Ebenso ist Musik aus der Renaissance kaum zu hören, Musik, die historisch noch keine wohltemperierte Stimmung hatte.
Im 20. und 21. Jahrhundert gewannen hingegen Schlager an öffentliche Relevanz, die besonders das Proletariat zum Mitsingen, Mitträllern, Mitgröhlen und Tanzen einluden. Ein Verständnis war und ist für solche Musik nicht erforderlich. Sie erklingt zumeist auf Volksliedniveau, also alter Traditionen, auch wenn, wie z.B. im Techno, auf traditionelle Liedstrukturen verzichtet wird, wohlmöglich eine Grundtonorgie im Zentrum steht, die geschichtlich noch viel weiter zurückreichen kann, auf ein rhythmisches Tanzspektakel ums loderne Feuer. Diese traditionellen Gebundenheiten machen aus dem pop-musikalischen Engagement bestenfalls Kunsthandwerk – Kunst wäre hingegen etwas anderes, enthielte ein autonomes Engagement (vgl. Kathrina Talmi, Hrg., Diabolus. Essays über Künste [eBook], Duisburg).

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Brockes: Herzkammer der Industrie braucht ein Update für Investitionen und Wachstum

Dietmar Brockes , FDP-Landtagsabgeordneter in NRW
Dietmar Brockes , FDP-Landtagsabgeordneter in NRW

Nordrhein Westfalen ist Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum. Unser Gastautor Dietmar Brockes, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, sieht die Verantwortung dafür in der rot-grünen Landesregierung.

Um die wirtschaftliche Lage in Nordrhein-Westfalen ist es „nicht gut“ bestellt, um die Worte von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu nutzen. Fakt ist: Während in ganz Deutschland die gesamtwirtschaftliche Leistungsfähigkeit zunimmt, stagniert sie in NRW. Und das nicht erst seit 2015. Das von den Statistikämtern von Bund und Ländern festgestellte Null-Wachstum in NRW stellt nur die bedrohliche Spitze des Eisbergs dar. Das Land leidet seit Jahren unter einer verfestigten Wachstumsschwäche. Ganz besonders bemerkbar macht sich das bei den Rahmenbedingungen für unsere nordrhein-westfälische Industrie. Dabei gilt gerade diese als Herzkammer der Wirtschaft in NRW, Deutschland und Europa. Auch in der Wirtschaftskrise hatte sich die Industrie als Stabilitätsanker für Wachstum und Beschäftigung erwiesen.

Vor den massiven Einbrüchen, die vor allem die auf den Dienstleistungssektor gestützten Volkwirtschaften getroffen haben, blieb Deutschland weitgehend verschont. Auch die

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Geschäftsmodell Kultur?

Icono Normativa – Raúl Ruano Ruiz – CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Der Bundesgerichtshof hat im Rahmen eines Verfahrens (Klage des Autors Martin Vogel) heute Morgen entschieden, dass etwaige Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften nicht zwischen Urheber und Verlag aufgeteilt werden können. Die Ausschüttungen stünden allein dem jeweiligen Urheber zu.

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Blaue Plakette: Die nächste AfD-Werbekampagne rollt an

 

VW Golf 6 Foto: Thomas Doerfer Lizenz: CC BY 3.0
Kann als Diesel ab 2017 auf den Schrott: VW Golf 6 Foto: Thomas Doerfer Lizenz: CC BY 3.0

Es st ganz einfach, viele Menschen von der Politik – sei es in Europa, im Bund, den Ländern oder den Städten –  zu entfremden. Man muss sie einfach nur sehr wütend machen, in ihr Leben eingreifen und ihnen zeigen, dass sie gegenüber politischen Entscheidungen hilflos sind. Wenn sie das ein paar Mal erlebt haben verlieren sie den Glauben an die demokratischen Parteien und machen ihr Kreuz bei der AfD, im Westen auch bei der Linkspartei, der NPD oder obskuren Bürgerlisten, wählen die, die am lautesten schreien, weil sie sich von jenen, die Verantwortung übernehmen, nicht mehr vertreten fühlen.

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Buchtipp: „Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet“

Zeche Haus Aden. Foto: C. Oboth
Zeche Haus Aden. Foto: C. Oboth

Den heutigen Buchtipp hier bei den Ruhrbaronen verdanken wir unserem Stammleser Thomas Weigle. Dieser hat mich in der Vorwoche ausdrücklich auf die Neuerscheinung ’Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet‘ aufmerksam gemacht, welche im Februar im Hause DGEG Medien GmbH, der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte erschienen ist, und welche er für dieses Blog als besonders passend und spannend angesehen hat.

Zudem versicherte mir Thomas damals ausdrücklich, dass ihn dieser Verlag in der Vergangenheit schon häufiger vollauf mit seinen Büchern überzeugt habe. Grund genug für mich also, mir das von Thomas empfohlene Buch tatsächlich einmal näher anzuschauen.

Im frisch vorliegenden Hardcoverbüchlein ’Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet‘ präsentieren Frank Jochims und Christoph Oboth auf rund 130 Seiten, darauf rund 180 teils farbige Abbildungen, kurz und kompakt Aufstieg und Niedergang des Ruhrbergbaus.

Dabei stellen sie gut verständlich (und auch wirklich angenehm zu lesen) dessen einmalige Bedeutung für das westdeutsche Wirtschaftsleben heraus.  Neben der reinen geschichtlichen Abhandlung wurde hier auch eine Erläuterung der wichtigste Begriffe und Vorgänge vorgenommen. Wirklich empfehlenswert!

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Hamm: 40 Jahre Playmobil – Eine Abenteuerreise durch die Zeit

Playmobil Ausstellung Hamm (600x423)Aktuell kann man übrigens auch eine recht ungewöhnliche und spannende Ausstellung in Hamm bestaunen, auf die ich an dieser Stelle hier einfach mal kurz aufmerksam machen möchte:

Wer, wie ich, aktuell so um die Mitte Vierzig oder auch noch ein Stück jünger ist, für den sind die bekannten ‚Playmobil‘-Figuren ja wohl schon ein fester Bestandteil der eigenem Kindheit. Viele schöne Erinnerungen sind für wohl fast alle Kinder der letzten vier Jahrzehnte in diesem Lande mit diesen Figuren verbunden.

Seit Mitte der Siebziger-Jahre schon sind die Miniaturwelten aus dem Fränkischen, wenn sie aktuell, im Zeitalter der elektronischen Unterhaltung in den Kinderzimmern, vielleicht ja auch nicht mehr ganz so sehr angesagt seien mögen wie vielleicht noch vor einigen Jahren, wohl noch immer aus keinem Kinderzimmer in Deutschland mehr völlig wegzudenken.

In Hamm kann man zum 40. Geburtstag der Marke Playmobil nun eine eigene Ausstellung zum Thema bestaunen, die einen, ob jung oder alt, noch einmal ganz tief in diese niedliche Welt eintauchen lässt, Eltern so eine Reise in die eigene Kindheit ermöglicht, und Kindern somit auch noch einmal sehr schön zeigt, mit welchen Figuren und Modellen ihre Eltern seinerzeit aufwuchsen, was sich seither alles unter dem Firmendach so entwickelt hat.

Klingt doch irgendwie ganz ‚herzig‘, oder?

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