TK – Die Trottel Kasse reitet sich mit Erklärung weiter rein

Homöopathische Globuli und Dilutionen Foto: Wikidudeman Lizenz: Gemeinfrei


Ein Tweet zum Thema Homöopathie bescherte der Techniker Krankenkasse (TK) vorletzte Nacht einen veritablen Shitstorm. Die Kasse reagierte nun mit einem Artikel zum Thema Homöopathie auf ihrer Homepage.

Vorgestern Nacht sorgte ein Tweet des Social-Media-Teams der Techniker Krankenkasse für Streit: Nachdem ein Arzt die Kasse dafür kritisierte, dass sie auch homöopathische Verfahren bezahle, reagierte die TK mit einem dummen Tweet:

Danach wurde die TK massiv kritisiert. Es gibt hunderte Studien, die belegen, dass Homöopathie keinen Effekt hat, der über den Placebo-Effekt hinausgeht. Die Wirkungsweise homöopathischer Mittel ist nicht belegbar. Die Zeit brachte  den Stand der Forschung im vergangenen Jahr auf den Punkt:

Die aktuellste Übersichtsstudie im Auftrag der australischen Gesundheitsbehörde NHMRC kam 2015 nach der Auswertung von mehr als 1.800 Homöopathie-Studien zu einem vernichtenden Ergebnis: Bei keinem denkbaren Leiden könne ein homöopathisches Mittel zur Therapie empfohlen werden (hier der NHMRC-Bericht als PDF). Wer zugunsten der Homöopathie auf klassische Mittel verzichte, bringe sich sogar in Gefahr.

Damit sollte das Thema für eine Kasse erledigt sein: Homöopathie ist Unsinn. Das hätte die TK schreiben können, es wäre verantwortungsvoll gewesen. Hat sie aber in einem Text auf ihrer Homepage als Reaktion auf den Streit nicht getan. Dort redet die TK ihren Eso-Kunden nach dem Mund:

Kundenbefragungen haben uns gezeigt, dass manche Versicherte sich komplementärmedizinische Angebote – in Ergänzung zur Schulmedizin – wünschen. Sie setzen bei Beschwerden auf eine (begleitende) ergänzende Therapie. Wir nehmen diese Wünsche ernst und setzen sie auf einem qualitativ hochwertigen Niveau um.

Es kommt bei Behandlungen nicht darauf an, was Versicherte sich wünschen, sondern was ihnen hilft. Nach einem Beinbruch würde sich wohl jeder wünschen, die Sache in fünf Minuten mit Handauflegen in den Griff zu bekommen. Wirkt leider nicht. Noch verheerender ist, dass die TK der Argumentation der Eso-Szene folgt und von Schulmedizin spricht. Die gibt es sowenig wie Schulphysik und Schulmathematik. Es gibt eine Wissenschaft, die Medizin heißt.Sie überprüft, welche Mittel und Verfahren wirken und den Patienten helfen. Und ob es bei einer Krankheit gut ist ein Medikament zu nehmen oder sich einfach nur mehr zu bewegen und heißen Tee zu trinken, ist ihr egal: Die Wirkung muß bewiesen sein. Würden homöopathische Mittel wirken, würde die medizinische Wissenschaft das feststellen. Hat sie aber nicht. Das lange Spaziergänge und eine Stärkung der Rückenmuskulatur nach Bandscheibenvorfällen helfen schon – weswegen Ärzte genau dies oft empfehlen.  Wer von „Schulmedizin“ redet, verlässt den Bereich der Wissenschaft, in dem gilt, was erwiesen und überprüfbar ist. Wenn eine Krankenkasse wie die TK sowas macht, ist das unverantwortliche Öffentlichkeitsarbeit – mehr nicht.

Naturkundemuseum Münster: lohnt das?

Dinos, Wasser, Indianer. Naturkundemuseum Münster.

Münster – was gibt´s im Naturkundemuseum zu entdecken? Ist es cool? Langweilig? Teuer? Vielleicht ist dies der Beginn einer neuen, unregelmäßigen Reihe zu Museen im und ums Ruhrgebiet. Lasst mich mal wissen, was ihr dazu meint. Wer Wissenschaft mag,

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Nudging: Paternalismus statt harter Überzeugungs­arbeit


Ein Experiment hat gezeigt, dass Nudging kaum funktioniert. Dennoch setzt die Politik immer mehr auf psychologische Verhaltensbeeinflussung. Sie fürchtet die Debatte mit den Bürgern. Von unserem Gastautor Johannes Richardt.

Sie verheißt in der Regel nichts Gutes: Die Post vom Stromanbieter. Jahresendabrechnungen mit hohen Nachzahlungen, Ankündigungen von Tariferhöhungen und manch andere böse Überraschung warten in den Briefumschlägen auf die Verbraucher.

Ganz anders sieht die Welt hingegen bei einigen tausend Kunden von Eon und zwei kleineren Versorgern aus. Diese bekamen im letzten Jahr freundliche Werbebriefe, die neben den nüchternen Verbrauchszahlen und allen möglichen Energiespartipps auch hübsche, zum Stromsparen animierende Grafik enthielten. In den Briefen wurde ihr Stromverbrauch u.a. im Verhältnis zu dem ihrer Nachbarn bewertet.

Man muss sich das so vorstellen: Unter der Überschrift „Die Bewertung ihres letzten Jahresverbrauchs“ findet sich eine dreistufige Skala. Besonders stromsparende Kunden wurden mit kleinen Smiley-Symbolen und einem „Großartig“ visuell beglückt, der Durchschnittsverbraucher bekam immerhin noch einen Smiley und ein „Gut“. Und selbst derjenige, der das Klassenziel verfehlt hat, wurde nicht etwa mit einem strengen „mangelhaft“ oder gar „ungenügend“ abgestraft, sondern bekam ein aufmunterndes „Das geht besser“ mit auf den Weg – allerdings ohne Smiley.

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Recht kurzweilig: Ist die Link-Panik angebracht?

Gina Bronner-Martin erklärt ausgewählte Themen und Urteile aus dem Wirtschaftrecht. (Foto: Andre Sebastiani)

Gina Bronner-Martin (50) ist schreibende Juristin und Medienpsychologin und lebt bei Landsberg. Ihre Artikelserie „Recht kurzweilig“ handelt von Themen und Urteilen aus dem Wirtschaftsrecht. Heute geht es um das Hamburger „Link-Urteil“ , und um die Frage ob dieses das Ende des Internets ist.

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Recht kurzweilig: Unfälle gibt es viele – aber auf der Arbeit?

Gina Bronner-Martin erklärt ausgewählte Themen und Urteile aus dem Wirtschaftrecht. (Foto: Andre Sebastiani)

Gina Bronner-Martin (50) ist schreibende Juristin und Medienpsychologin und lebt bei Landsberg. Ihre Artikelserie „Recht kurzweilig“ handelt von Themen und Urteilen aus dem Wirtschaftsrecht. Heute geht es um die Frage: was ist überhaupt ein Arbeitsunfall?

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„Die Online-Medien nicht widerstandsfrei räumen!“

Kämpfer für gute Wissensvermittlung: Johannes Hinrich von Borstel (Foto: Nadine Städtner)

Man nennt es alternative Fakten – oder auch einfach Schwurbelei und Lügen: die Abwendung von Wissenschaft und Wahrheit. Gerade in den Sozialen Medien und online generell sind die Esoschwurbler besonders laut. Der neue Blog die-erde-ist-keine-scheibe.de will hier etwas dagegen setzen.

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Impftrollfilm „Vaxxed“ stößt auf Protest

Gastautorin Dr. Müllner (30) berichtet über die geplante Deutschlandaufführung des Impftrollfilmes „Vaxxed“ (Foto: Mela Eckenfels)

Wir könnten heute in einer Welt leben, in der es keine Masern mehr gibt. Dem ist nicht so. Zu verdanken haben wir dies auch einem Mann, dessen Studie, die einen angeblichen Zusammenhang zwischen Autismus und der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) herstellte, noch heute immer wieder von impfmüden Eltern herangezogen wird, um sich zu rechtfertigen. Die Studie in „The Lancet“ von Andrew Wakefield war gefälscht. Die Daten darin waren manipuliert worden, um einen Zusammenhang zu beweisen. Sie sollte in einem Gerichtsverfahren als Beweis dienen, bei denen Eltern mit autistischen Kindern gegen Impfmittelhersteller klagten. Der Arzt Wakefield verlor die Approbation. Die Studie wurde zurückgezogen. Doch ein Stein war ins Rollen gekommen. Ein Gastbeitrag der promovierten Biologin Anna Müllner (30).

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Nils Oskamp: „Das ist eine Kontinuität des Hasses“

Träger des Rudolph Dirks Awards 2016: Nils Oskamp für die autobiografische Graphic Novel „Drei Steine“ (Foto: Sebastian Knoke)

Dortmund – Diese Stadt hat ein Naziproblem. Neonazis schlagen Schüler zusammen und verbreiten ihre Hetze in den Schulen – und Lehrer sind mitunter Teil des Problems. Wir sind in den 1980ern. In der autobiografischen Graphic Novel „Drei Steine“ von Nils Oskamp.  Der Dortmunder erhielt für sein Werk im Dezember 2016 den wichtigsten deutschen Comicpreis, den Rudolph Dirks-Award, der im Vorfeld der ComicCon in Dortmund verliehen wurde.

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Recht kurzweilig: Chef, gib mir ein schlechteres Zeugnis!

Gina Bronner-Martin erklärt ausgewählte Themen und Urteile aus dem Wirtschaftrecht. (Foto: Andre Sebastiani)

Gina Bronner-Martin (50) ist schreibende Juristin und Medienpsychologin und lebt bei Landsberg. Ihre Artikelserie „Recht kurzweilig“ handelt von Themen und Urteilen aus dem Wirtschaftsrecht, die wir nun wöchtlich auch bei den Ruhrbaronen bringen. Den Anfang macht die Frage: habe ich einen Anspruch auf Verschlechterung meines Arbeitszeugnisses – und warum interessiert das jemanden?

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Wieviel Gott braucht Hessen?

Der christliche Vorschlag zur Umgestaltung der Hessischen Verfassung. (Symbolfoto)

Das Geschrei über den Islam ist immer und schnell recht groß in den letzten Monaten. Viel leiser ist es aber, wenn Christen versuchen, besondere Privilegien zu erhalten bzw. zu erlangen. Gemeinsam mit den beiden Großkirchen will die CDU nun „die Verantwortung vor Gott“ als Passus in die hessische Landesverfassung aufnehmen. Der Humanistische Verband sowie die Humanistische Gemeinschaft Hessen stellen sich als Interessenvertretung nichtreligiöser Menschen gegen diese Ausgrenzung und Bevormundung.

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