
Mittlerweile haben aufbauend auf den Theorien des Queerfeminismus und Postkolonialismus Debatten über Betroffenheit, Subjektivität und Reproduktion von Diskriminierung so überhand genommen, dass die eigentlichen Ziele der selbsternannten Linken aus den Augen verloren werden und die wirklich wichtigen Diskussionen, die der Erreichung eben jener Ziele zugrunde liegen sollten, nicht mehr geführt werden. Von unserer Gastautorin Tina Sanders.
Als das oberste Anliegen der – wohlgemerkt, radikalen – Linken gilt die Schaffung einer emanzipierten Gesellschaft frei von kapitalistischen und patriarchalen Herrschafts- und somit Unterdrückungsmechanismen und -strukturen. Die Schaffung einer Welt, in der alle “ohne Angst verschieden sein können” (Adorno, Theodor W. (2003): Minima Moralia, 1. Auflage, 116.). Dieser Anspruch sollte nicht nur für VertreterInnen marx’scher Ansätze und der Kritischen Theorie gelten, sondern der gesamten Linken ein Anliegen sein, bedeutet doch bereits der Begriff radikal, diese Strukturen und die daraus resultierenden Probleme an der Wurzel zu