Das Internet – Ein Erfahrungsbericht

Online Foto: ch2daewong Lizenz: Gemeinfrei Quelle: Pixabay
Online Foto: ch2daewong Lizenz: Gemeinfrei Quelle: Pixabay

Wenn man von den Gefahren der Internetnutzung spricht, geht es immer nur um die privaten Informationen und Spuren die man hinterlässt; Was ich noch mehr vermeide, und was ich viel gefährlicher finde, sind die falschen. Die Idee für einen besseren Informationsaustausch, jedem die Chance zu bieten mitzureden führt sich selbst ad absurdum: Ein jeder nutzt sie auch. Von unserer Gastautorin Ronja Mercedes Nabert. 

Facebook wird dabei immer politischer. Seit der ersten Berichte zur Ukraine-Krise beobachte ich, dass meine Texte mit einem „gefällt mir“ markiert werden, von Leuten die früher genervt von meinem Hobby waren und mir Wein nachschenkten, sobald ich ansetzte: „Heute morgen in der Zeitung…-“ Das ist natürlich erst einmal gut; Die Bürger demokratischer Gesellschaften machen zu oft und zu lange den Fehler ihren Einfluss zu unterschätzen, nur war die noble Erfindung des Internets eben keine Einladung zum größten Stammtisch der Welt. Wenn jemand über Politik redet, ohne zu wissen, worum es geht, ist das für mich etwa so, als würde ein Fremder meine Familie beleidigen.

Da fallen viele Wörter, die richtig zu verwenden nicht in der Schule gelehrt wird und insbesondere die Begriffe „rechts“ und „links“ munter vor sich hin. Man sollte meinen, die Klärung der Terminologie wäre hier einfach. Eine Gegenüberstellung, die „gut und schlecht“ am nächsten kommt: Ein Adjektiv steht für Menschen oder Dinge, die den Gleichheitsgedanken teilen, das andere für das Gegenteil. Wer seine „politische Bildung“ von Facebook hat (und das ist offenbar der ganze Rest meine Generation), für den sind Nazis „auch nur Menschen“ und Linke irgendwelche Leute, die überall Nazis sehen. Für den gibt es Linksfaschismus und für den braucht man auch die Einflüsse und Gedanken der Nazis um zum „Weltfrieden“ zu kommen. Ich spreche hier nicht nur über die Initiatoren der neurechten

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Podcasts aus dem Pott (3): methodisch inkorrekt

methodisch inkorrekt
methodisch inkorrekt

Wir sind Weltmeister. Und deswegen geht hat unsere Serie einen Tag Verspätung. Dafür aber jetzt direkt rein – und das ganz „methodisch inkorrekt!“.

Wie heißt der Podcast, seit wann gibt es den und welcher Bezug besteht zum Ruhrgebiet?

Die erste Folge „methodisch inkorrekt!“ erblickte am 08.05.2014 2013 das Licht der Welt. Unser Bezug zum Ruhrgebiet liegt darin, dass wir beide aus den Hochburgen des Ruhrgebiets stammen, einer aus der „Einkaufsstadt“ Essen und der andere aus dem wunderschönen Gelsenkirchen…

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Podcasts aus dem Pott (2): Skeptotalk

Heute im Fokus: der Skeptotalk
Heute im Fokus: der Skeptotalk

Teil Zwei unserer Serie zu Podcasts aus dem Ruhrgebiet. Nachdem wir letzte Woche mit einem Doppelpack gestartet sind – haben wir es heute mit nur einem Podcast zu tun, dem Skeptotalk – über den auch schon der Blog der GWUP berichtete. (Weiterhin freuen wir uns auf Meldungen von PottPodcasts per Mail.)

Wie heisst der Podcast und seit wann gibt es den?

Wir sind der Skeptotalk, uns gibt es erst seit diesem Jahr, wir sind also ein noch sehr junger Podcast.

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Neue Serie: „Podcasts ausm Pott“

Podcasthörer-Logo (Quelle: Wikipedia/ CC-BY-SA/ Peter Marquardt)
Podcasthörer-Logo
(Quelle: Wikipedia/ CC-BY-SA/ Peter Marquardt)

Ruhrgebiet – Podcasting ist Internetradio. Oder sowas. Und für viele immer noch Terra incognita. Wo finde ich Podcasts? Muss ich dafür zahlen? Wer macht sowas? Und wieso?

Mit dem Podcast zur Soziologie „SozioPod“ gewann erstmals ein Podcast im Jahr 2013 den Grimme online award. Springer-Chef Mathias Döpfner war im Alternativlos-Podcast zu Gast – und mit Tim Pritlove hat es sogar ein Podcaster in die deutsche Wikipedia geschafft, obwohl Podcasting in der Mitmach-Enzyklopädie nicht als relevant eingestuft wird.

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Reminder: Science Slam im Bhf Langendreer

Im Bhf Langendreer wird geslammt. (Quelle: religionsfrei-im-revier.de)
Im Bhf Langendreer wird geslammt. (Quelle: religionsfrei-im-revier.de)

Bochum – Heute abend, 20 Uhr, findet der erste Science Slam im Bhf Langendreer in Bochum statt.

Dabei ist die Idee des Science Slams nicht mehr wirklich neu: Wissenschaftliche Themen werden in 10 Minuten mehr oder weniger amüsant präsentiert. Am Ende entscheidet das Publikum, wer der Slammer gewonnen hat.

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Ist das Ruhrgebiet kreativfeindlich?

Gabriel von Max – Affen als Kunstrichter

Einheimische Kulturschaffende fühlen sich seit Jahrzehnten im Ruhrgebiet wenig heimisch. Die Kommunen haben bereits Schwierigkeiten, die eigenen, zumeist biederen Einrichtungen zu erhalten, und eine Reihe von Festivals haben mit der Region kaum etwas zu tun, dienen primär als Tourismusattraktion, präsentieren wie das Klavier-Festival oder die Ruhrtriennale internationale Stars, wie andere Metropolen auch. Kreativität, die aus der Region erwächst, davon ist offenbar wenig zu halten.

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Angstkultur: Wider das Ökotest-Prinzip

Walter Krämer
Walter Krämer

Immer wieder werden Gifte dort gefunden, wo sie angeblich nicht hingehören. Aber das bloße Vorhandensein macht einen Stoff noch nicht zum Gift, sondern erst die entsprechende Dosierung – und die ist meist minimal. Von unseren Gastautoren wie Walter Krämer und Gerhard Arminger/Novo Argumente

Gifte, Gifte, überall. Kein Tag vergeht, an dem wir nicht in den Medien hören und lesen können, dass in unseren Kleidern, unseren Möbeln, dem Spielzeug der Kinder und natürlich im Essen und gar in unseren Körpern Gift gefunden wurde. Das wichtigste Werkzeug für Panikmache ist eine systematische statistische Desinformation per reinen Existenznachweisen von Giften aller Art. Ein typisches Beispiel ist die folgende Meldung des Südwestrundfunks[1]: „Bei 70 Prozent aller deutschen Großstädter konnte das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin nachgewiesen werden“.[2] Diese Zahl resultiert aus einer Untersuchung [3] des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seines europäischen Dachverbands Friends of the Earth (FOE) an 182 Stadtbewohnern aus 18 Ländern, davon 10 aus Deutschland (Pressemitteilung des BUND) [4]. Sie wurde auch von anderen Medien übernommen und ist nicht nur wegen der Abwesenheit einer seriösen Grenzwertdiskussion als grober statistischer Unfug einzuordnen. Abgesehen davon, dass es schlicht unmöglich ist, aus einer Stichprobe von zehn Personen auf die gesamte deutsche Großstadtbevölkerung rückzuschließen, sagt allein die Existenz eines Schadstoffs absolut nichts über dessen Gefahrenpotenzial. Denn viele dieser Funde sind ein Artefakt von immer feineren Analysemethoden und als solche keine Meldung wert. Tatsächlich kann man heute überall alles finden, wenn man nur genau genug misst. Damit fällt die besagte Unstatistik zu Glyphosat wie schon eine andere als Unstatistik des Monats aufgespießte Meldung zu Giften in Adventskalendern in die große Schublade „Viel Lärm um nichts“. Da hatte die Stiftung Warentest in gewissen Produkten Mineralölrückstände entdeckt. Mehrere Firmen mussten darauf ihre Produkte aus den Regalen nehmen, mit Schäden für die jeweiligen Hersteller von mehreren 100.000 Euro. Zwar wurde hier immerhin auch die Menge angegeben – rund 10 Milligramm pro Kilogramm Schokolade – aber nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung gehen von diesen Mineralölrückständen keine zusätzlichen Gesundheitsgefahren aus; sie entsprechen in etwa dem, was Kinder und Erwachsene ohnehin über die sonstige Ernährung gewohnheitsmäßig zu sich nehmen.

„Allein die Existenz eines Schadstoffs sagt absolut nichts über dessen Gefahrenpotenzial. Denn viele dieser Funde sind ein Artefakt von immer feineren Analysemethoden und als solche keine Meldung wert.“

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Der Presserat und der Verband der fliegenden Elefanten

Der Presserat hat uns zu einer Stellungnahme zu einem Artikel von Sebastian Bartoschek über den Tod des Homöopathie-Lobbyisten Claus Fritzsche auf diesem Blog und mehreren angeschlossener Kommentaren aufgefordert. Dieser Aufforderung war eine Beschwerde des Deutschen Zentralvereins homoöpathischer Ärzte vorausgegangen.   Obwohl wir mit dem Presserat nichts zu tun haben und für uns homöopathische Ärzte so etwas wie fliegende Elefanten sind, haben wir heute auf den Brief des Presserates reagiert.  

Ende Februar veröffentlichte Sebastian Bartoschek auf diesem Blog einen Artikel über den Tod von Claus Fritzsche. Fritzsche war ein Homöopathie-Lobbyist und beging im Februar Selbstmord:

Als Homöopathie-Lobbyist führte er harte Auseinandersetzungen v.a. mit der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und dem Esowiki Psiram. Fritzsche war dabei dafür bekannt, vor namentlicher Benennung bzw. Anprangerung seiner Kritiker nicht zurückzuschrecken.

Mitte 2012 wurde öffentlich, dass Fritzsche von verschiedenen Homöopathie-Konzernen Zahlungen für seine Tätigkeiten erhielt – der Begriff „CAMgate“ bezeichnete diese Causa. Viele Fördermittelgeber distanzierten sich nun von Fritzsche.

Laut seinem Weggefährten Professor Harald Walach, Universität Viadrina, war dies ein Schlag von dem Fritzsche sich nicht erholte. Wie Walach heute mitteilte:

Seine wirtschaftliche Basis war schwach, seine Schulden nahmen zu, eine Perspektive war nicht in Sicht. Ein anderer hätte sich vielleicht eine andere Aufgabe gesucht. Claus Fritzsche nahm sich am 14.1.2014 das Leben.

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Claus Fritzsche ist tot

Fritzsche (†50) (Quelle: www.claus-fritzsche.de)
Fritzsche (†50) (Quelle: www.claus-fritzsche.de)

Der Journalist Claus Fritzsche (geb. 1964) war einer der bekanntesten Befürworter der „Alternativmedizin“. Als Homöopathie-Lobbyist führte er harte Auseinandersetzungen v.a. mit der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und dem Esowiki Psiram. Fritzsche war dabei dafür bekannt, vor namentlicher Benennung bzw. Anprangerung seiner Kritiker nicht zurückzuschrecken.

Mitte 2012 wurde öffentlich, dass Fritzsche von verschiedenen Homöopathie-Konzernen Zahlungen für seine Tätigkeiten erhielt – der Begriff „CAMgate“ bezeichnete diese Causa. Viele Fördermittelgeber distanzierten sich nun von Fritzsche.

Laut seinem Weggefährten Professor Harald Walach, Universität Viadrina, war dies ein Schlag von dem Fritzsche sich nicht erholte. Wie Walach heute mitteilte:

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Hochschulzukunftsgesetz-NRW: „Wandel von Kultur zur bevormundenden Unkultur“

Klaus Kaiser, MdL, CDU
Klaus Kaiser, MdL, CDU

Zunächst kann man gelassen sein: Auch in zehn oder zwanzig oder in hundert Jahren wird es Wissenschaft und Forschung geben. Selbstverständlich auch in Nordrhein-Westfalen. Die menschliche Neugier und das Bedürfnis nach Wahrheit lassen sich nicht unterdrücken. Von unserem Gastautor  Klaus Kaiser.

Doch im Augenblick haben es Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen schwer. Sie müssen leiden. Sie werden angegriffen durch eine Ministerin, die mit ihrem staatsgläubigen Kaderdenken die Freiheit von Wissenschaft und Forschung gefährdet.

Der vorgelegte Entwurf zum Hochschulzukunftsgesetz ist Ausdruck dieses Denkens: Kader kennen grundsätzlich die Wahrheit und wollen ihre Wahrheit durchdrücken. Und so handelt auch Ministerin Schulze: Aus ideologischen Gründen will sie ihre Kader-Denke den Hochschulen aufdrücken.

Was in einem Gesetz nur indirekt zum Ausdruck kommt, wird an anderer Stelle umso deutlicher: In einem von ihr persönlich verfassten Artikel in der Sonderbeilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30.10.2012 fordert Wissenschaftsministerin Svenja Schulze mit Nachdruck „einen Kulturwandel in Wissenschaft und Forschung“.

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